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Schachuhr Die Erfindung betrifft eine Schachuhr mit einem Gesamtzeit-
und zwei Einzelzeitanzeigewerken, die abwechselnd von dem Uhrwerk des Gesamtzeitanzeigewerkes
angetrieben werden, sowie einem Zählwerk, das über einen zweiarmigen Hebel für das
wechsel-Eveise Ingangsetzen der Einzelzeitanzeigewerke geschaltet wird, und hat
eine besonders vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltung derartiger Uhren zum Gegenstand,
durch welche nicht nur eine genaue und sichere Anzeige der von jedem Schachspieler
während einer Schachpartie für die auf dem Zählwerk jeweils ablesbare Zügezahl aufgegewandte
Zeit gewährleistet wird, sondern es auch ermöglicht, eine versehentlich oder in
betrügerischer Absicht herbeigeführte falsche Bedienung der Uhr jederzeit einwandfrei
festzustellen.
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Bei Schachuhren ist es bereits bekannt, für die Einzelzeitanzeige
zwei von einem gemeinsauren Uhrwerk mit Hilfe eines zweiarmigen Schalthebels abwechselnd
ingangsetzbare Zeigerpaare vorzusehen. Diese bekannte Vorrichtung hatte jedoch den
Nachteil, daß die beiden auf einer gemeinsamen Achse angeordneten und auf einem
gemeinsamen Zifferblatt spielenden Zeigerpaare das Ablesen der von jedem Spieler
jeweils verbrauchten Zeit, besonders wenn sich die einzelnen Zeiger überschneiden,
außerordentlich erschweren. Infolge des Fehlens eines Gesamtzeitanzeigewerkes war
nicht die Möglichkeit geboten, während ooder nach Beendigung des Spieles festzustellen,
ob die Schachuhr richtig arbeitete oder anzeigte, d. h. also, keime Schalthemmungen
oder -verzögerungen zum Schaden des einen oder anderen Spielers vorgekommen sind.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Schachuhren besteht ferner darin,
daß die Antriebsräder für jeden Zeigerantrieb durch
Reibung mitgenommen
werden, so daß also beim Ausschalten des einen Zeigerpaares durch Festhalten der
Antriebsräder die weiter umlaufende Achse stets die Reibung überwinden muß. Dies
hat nicht nur eine unnötige Belastung der Uhrfeder, sondern auch einen schnellen
Verschleiß zur Folge, so daß schon nach kurzer Zeit ein Schlupf an den Kupplungsstellen
entsteht, welcher eine Verzögerung beim Ingangsetzen der Zeigerpaare hervorruft,
bis schließlich die Kupplung vollständig versagt.
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Bei einer bekannten Zeitkontroll- und Meßuhr werden die vorstehend
erwähnten Nachteile zum Teil dadurch behoben, daß, neben den beiden Einzelzeitanzeigewerken
noch ein Gesamtzeitanzeigewerk vorgesehen ist. Jedoch liegt es bei dieser Kontrolluhr
vollkommen in der Hand des die Uhr Bedienenden, durch langsames Schalten, d. h.
also durch Verzögerung der Schaltbewegung in der Mittel-oder Zwischenstellung des
Schalthebels das Anzeigeergebnis zu verfälschen. Das Ab-und Einschalten der Einzelzählwerke
erfolgt durch eine Relativbewegung zwischen dem Gesamtzeitanzeigewerk einerseits
und den beiden Einzelzeitanzeigewerken andererseits, aus einer Zwischenstellung
heraus, in welcher beide Einzelzeitanzeigewerke vom Antrieb abgeschaltet sind. Hierbei
werden die Zähne des Antriebsrades in die Zahnlücke der angetriebenen Räder abwechselnd
eingeführt. Da sich dabei Schalthemmungen und -störungen nicht vermeiden lassen,
muß eine besondere Kontrollvorrichtung vorgesehen werden, durch welche das richtige
Ineinandergreifen der Zahnräder überwacht wird. Eine solche Einrichtung ist aber
für Schachuhren unverwendbar. Sämtliche Anzeigevorrichtungen einschließlich zweier
getrennter Anzeigevorrichtungen für die Überwachung der Züge sind auf der Vorderseite
der Uhr angebracht, wodurch die Übersichtlichkeit der Vorrichtung erschwert ist.
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Alle diese Nachteile der bekannten Uhren werden durch die Erfindung
durch eine Schalteinrichtung vermieden, durch die i. das wechselweise An- und Abschalten
der Einzelzeitanzeigewerke an das Gesamtzeitanzeigewerk ohne jede Verzögerung erfolgen
kann, 2. Schalthemmungen vollständig - ausgeschlossen, 3. unbeabsichtigte Fehlschaltungen
unmöglich gemacht werden, 4. beabsichtigte Fehlschaltungen jederzeit festgestellt
werden können und 5. Ablenkungen des Spielers während der Benutzung der Schachuhr
durch klare Übersichtlichkeit des Beobachtungsfeldes auf ein Mindestmaß herabgesetzt
werden. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die auf den Zeigerwellen
der beiden Einzelzeitanzeigewerke lose aufgeschobenen Zahnräder mit einem dritten
fest auf der Antriebswelle für das auf der Rückseite des Uhrgehäuses angeordnete
Gesamtzeitanzeigewerk aufgekeilten Zahnrad von gleichem Durchmesser ständig in Eingriff
stehen und durch je ein in Abhängigkeit von der Bedienung des Schalthebels verstellbares
Kupplungsglied gegen die Wirkung von Federn abwechselnd mit der zugehörigen Welle
gekuppelt werden, und die Anordnung so getroffen ist, daß bei der Entkupplung der
einen Welle gleichzeitig die Kupplung der anderen Welle erfolgt.
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Die gleichzeitige An- und Entkupplung hat den Vorteil, daß der Übergang
der Schaltbewegung von dem einen zum anderen Einzelzeitanzeigewerk schlagartig erfolgt
und eine praktisch meßbare Verzögerung nicht eintreten kann.
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Die Ausführung gemäß der Erfindung hat weiterhin den Vorteil, daß
die ständig in Eingriff stehenden Räder der Zeitanzeigewerke von gleichem Durchmesser
sind, wodurch Zwischenräder in Fortfall kommen, und die getrennte Anordnung des
Gesamtzeitanzeigewerkes auf der Rückseite, der Einzelzeitanzeigewerke auf der Vorderseite
des Uhrgehäuses in einfachster Weise ermöglicht wird.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert, und zwar zeigt Abb. i eine schematische Darstellung des Erfindungsgegenstandes,
welche sämtliche Teile desselben in Ansicht erkennen läßt, .
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Abb. 2 die Rückseite des Erfindungsgegenstandes gemäß Abb. i, und
zwar bei Sperrstellung des Ruhestellhebels, Abb.3 die Vorderseite des Erfindungsgegenstandes
in einem etwas verkleinerten Maßstabe und Abb. q. eine Ansicht. der Ausschaltungsvorrichtung
für den Schalthebel. .
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Die in den Abbildungen dargestellte Schachuhr besteht aus einem Kasten
i, der auf der Rückseite ein Zifferblatt 2 und auf der Vorderseite zwei Zifferblätter
3 und q. mit je einem Zeigerpaar aufweist. Die Zeigerwelle 5 für die auf der Rückseite
des Gehäuses i angordnete Zeitkontrollanzeige 2 und die beiden beidseits in gleichem
Abstand von der Welle 5 angeordneten Zeigerwellen 6 und 7 für die beiden auf der
Vorderseite vorgesehenen Einzelzeitanzeigen 3 und q. liegen in einer Ebene.
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Sämtliche Anzeigevorrichtungen 2, 3 und q. werden von einem normalen,
in den Abbildungen nicht dargestellten Uhrwerk angetrieben, und zwar derart, daß
beim Ingangsetzen
des Uhrwerkes die Anzeigevorrichtung 2 immer gleichzeitig
mit nur einer der beiden Einzelanzeigevorrichtungen 3 oder 4 gekuppelt ist, während
sich die andere in Ruhe befindet.
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Die Kupplung einer der beiden Zählwerkswellen 6 oder 7 erfolgt in
Abhängigkeit von der Bewegung der unmittelbar vom Uhrwerk angetriebenen Welle 5
über ein auf dieser fest verkeiltes Zahnrad 8, das mit den beiden beiderseits lose
auf den Wellen 6 und 7 sitzenden, gleich großen Zahnrädern 9 und io ständig in Eingriff
steht, und zwar dadurch, daß auf jeder Welle 6 und 7 eine unter Wirkung je einer
Feder ii stehende verschiebbare Reibungskupplung 12 die Räder 9 bzw. lo abwechselnd
mit ihren -Wellen 6 bzw. 7 starr zu kuppeln vermag.
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Zu diesem Zwecke dient ein zweiarmiger Schalthebel 13, dessen Arme
beim Herunterdrücken je einen Hebel 15 nach unten schwenken, an welchem ein Stift
16 angeordnet ist, der beim Herunterschwenken des Hebels 15 sich nach rückwärts
bewegt und dabei eine auf einer Welle 17 lose aufgeschobene Hülse 18 mit Kupplungsstange
18" mitbewegt. Die Stange 18" greift mit ihrem gegabelten Ende in die Ringnut i9
des auf der Welle 6 bzw. 7 mittels Nut und Keil verschiebbar geführten Kupplungsstückes
12 und drückt dieses entgegen der Wirkung der Feder i i gegen das Zahnrad 9 bzw.
io, wodurch letzteres mit der Welle 6 bzw. 7 starr gekuppelt wird.
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Der bei der Betätigung des Hebels 13 nach oben gehende Hebelarm gibt
dabei den zugehörigen Hebel 15 frei, so daß sich nunmehr die Feder i i wieder zusammenziehen
kann, wodurch die vorher mit einem der beiden Zahnräder 9 oder io gekuppelte Welle
6 oder 7 entkuppelt wird.
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Zur Betätigung des Hebels 13 sind auf dem Gehäuse i zwei auf und ab
bewegbare Stifte vorgesehen, welche mit den am Hebel 13 angebrachten Zungen 2o und
21 in Eingriff stehen und beim abwechselnden Herunterdrücken den Hebel 13 verschwenken,
wobei eine der beiden Anzeigevorrichtungen 3 und 4 still-, die andere dagegen in
Gang gesetzt wird, und zwar derart, daß beim Herunterdrücken der rechten Taste die
linke Anzeigevorrichtung, beim Herunterdrücken der linken Taste die rechte Anzeigevorrichtung
in Gang gesetzt wird.
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Der Hebel 13 dient gleichzeitig zur Schaltung eines Zählwerkes 22,
das aus einer Einer- und einer Zehnerscheibe 23, 24 besteht, deren Ziffern auf der
Vorderseite des Gehäuses i durch je ein Fenster sichtbar sind.
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Beim Niederdrücken einer der beiden Zungen 20, 21 wird jedesmal über
ein Ritzel 26, das über Ritzel 27 und Welle 28 mit der Einerscheibe 23 in Verbindung
steht, letztere um ein Zehntel seines Umfanges weitergedreht, während die Weiterschaltung
der Zehnerscheibe 24 durch einen Mitnehmer 25 erfolgt, der bei jeder vollen Umdrehung
der Einerscheibe 23 ein Malteserkreuz 29 und damit die Zehnerscheibe 24 um ein Zehntel
des Umfanges weiterschaltet.
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Zur Schaltung des Zählwerkes 22 dient ein Stift 3o, der in tangentialer
Richtung in die Zähne des Ritzels 26 eingreift und bei seiner Hinundherbewegung
das Ritzel 26 jedesmal um einen Zahn weiterdreht. Das Ritzel 26 kämmt mit einem
auf der Einerradwelle 28 fest verkeilten Ritzel 27, wobei das Übersetzungsverhältnis
so gewählt ist, daß sich bei jeder Weiterdrehung des Ritzels 26 um einen Zahn die
Zählwerkswelle 28 und damit die Einerscheibe 23 um ein Zehntel ihres Scheibenumfanges
weiterbewegt.
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Der Stift 3o sitzt seitlich an einem Winkelhebel 32, 33, der um die
feste Achse 34 entgegen der Wirkung einer Feder 35 nach links verschwenkt werden
kann. Gegen den Schenkel 33 liegt ein T-Stück 36 mit seinem Kopfstück 37 dicht an.
Das T-Stück 36 ist um eine feste Achse 38 schwenkbar, und zwar derart, daß bei jeder
Schwenkbewegung entweder die Kante 39 oder die entgegengesetzte Kante 40 den Hebelarm
33 nach links verschiebt. Der Schaft des T-Stückes 36 ist an seinem freien' Ende
43 gezahnt. In diese Zähne greift ein Zahnkranz 41 eines einarmigen Hebels 42 ein,
der an seinem entgegengesetzten Ende auf einer Welle 44 aufgekeilt ist. Auf dieser
Welle 44 ist ein weiterer Hebel .I5 aufgekeilt, der mit einem Stift 46 an dem einen
Arm des zweiarmigen Hebels 13 in Eingriff steht, so daß beim Aufundabbewegen dieses
Hebelarmes der Hebel 45 und damit über die Welle 44 der einarmige Hebel 42 in Pfeilrichtung
hin und her geschwenkt wird, wodurch auch eine Schwenkbewegung des T-Stückes 36
hervorgerufen wird. Beim Verschwenken des T-Stückes 36 wird jedesmal der Winkelhebel
32, 33 nach außen, d. h. also nach links verschoben, ohne Rücksicht darauf, ob der
Hebel 42 eine Rechts- oder Linksdrehung ausführt.
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Wird der zweiarmige Hebel 13 durch das abwechselnde Niederdrücken
einer der beiden Zungen 2o oder 21 in eine der beiden Schräglagen gebracht, so wird
dabei jedesnial der Winkelhebel 32, 33 und damit der Stift 30 durch eine der beiden
Kanten 39 oder 4o nach links verschwenkt, wobei das Zählwerk jedesmal um eilte Einheit
in der oben beschriebenen Weise weitergeschaltet wird. Beim Übergang des Hebels
13 von der einen in die andere Schräglage erfolgt in der Mittelstellung (vgl. Abb.
i), wenn also der (Zopf 37 des T-Stückes 36 sich der Parallelstellung
zu
dem Schenkel 33 nähert, unter der Wirkung der Feder 35 eine Bewegung des Winkelhebels
32, 33 nach rechts, wobei der Mitnehmer 30 ebenfalls nach rechts bewegt wird,
bis der Winkelhebel 32, 33 beim Weiterverschwenken des T-Stückes wieder seine Bewegung
umkehrt und nach links ausschlägt.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß ohne Rücksicht darauf, ob die rechte
oder linke Taste 2o oder 21 heruntergedrückt wird, der Winkelhebel 32, 33 jedesmal
eine vollständige Hinundherbewegung ausführt, wobei jedesmal das Zählwerk durch
den Mitnehmer 30 um eine Einheit weitergeschaltet wird.
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Wie aus der Beschreibung zu ersehen ist, wird sowohl das abwechselnde
Ingangsetzen der beiden Einzelanzeigevorrichtungen als auch die Weiterschaltung
des Zählwerkes durch die Betätigung des zweiarmigen Hebels 13 bewirkt.
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Steht dieser Hebel in der waagerechten Stellung, so sind beide Einzelanzeigevorrichtungen
3 und 4 entkuppelt, während die Kontrollanzeige 2 sich noch in Gang befindet.
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Zur Stillsetzung der Kontrollanzeige 2 dient ein besonderer Hebel
47, der durch eine Taste 48 von außen verstellt werden kann. Der Hebel 47 wird durch
eine Feder 49 in seiner Normallage gehalten. Beim Niederdrücken des Hebels 47 mittels
der Taste 48 gegen die Wirkung der Feder 49 wird eine Stange 5o in axialer Richtung
nach unten verschoben, wobei ihr Ende sich bremsend auf den Rand der Unruhe 31 des
Uhrwerkes auflegt, so daß dieses sofort stillgesetzt wird.
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Zum Festhalten des Hebels 47 in seiner wirksamen Stellung dient der
Winkelhebel 32, 33, der bei waagerechter Stellung des Hebels 13, in welcher die
Einzelanzeigevorrichtungen 3 und 4 entkuppelt sind, seine äußere rechte Lage einnimmt
(vgl. Abb. i und 2) und dabei mit seiner Verlängerung 51 gegen eine Abschrägung
an der Nase 52 des Hebels 47 stößt. Wird nun der Hebel 47 nach unten, also in seine
Sperrstellung gedrückt, schiebt sich zunächst der Hebel 32,
33 nach links,
bis die Nase 52 die Verlängerung 51 passiert hat. In diesem Augenblick schnappt
der Winkelhebel 32, 33 unter Wirkung der Feder 35 wieder zurück, wobei sich die
Verlängerung 51 auf die Nase 52 des Hebels 47 legt und :diesen in seiner Sperrstellung
festhält. Wird die Uhr durch Herabdrücken einer der beiden Tasten 20 oder 2i wieder
in Gang gesetzt, so wird der Hebel 47 durch sein Ausweichen nach links wieder freigegeben,
so daß er unter Wirkung der Feder 49 aus seiner Sperrstellung herausbewegt wird.
Beim Herunterdrücken der Taste 48 wird das Uhrwerk stillgesetzt. Da aber der Hebel
nur nach Auskupplung beider Einzelanzeigevorrichtungen 3 und 4, d. h. wenn der Hebel
13 sich in waagerechter Stellung befindet, in seiner Sperrstellung durch die Verlängerung
51 des Winkelhebels 32, 33 festgehalten wird, so empfiehlt es sich, um auch während
des Spieles etwaige Unregelmäßigkeiten zu verhindern, den Hebel 47 mit einer waagerechten
Leiste 53 zu kuppeln, welche beim Herabdrücken des Hebels 47 sich in ihrer ganzen
Länge senkrecht nach unten verschiebt und dabei den in seiner Schrägstellung befindlichen
zweiarmigen Hebel 13 in seine waagerechte Lage überführt, in welcher beide Einzelanzeigevorrichtungen
entkuppelt sind (vgl. Abb. 4) und in welcher der über eine Verbindungsstange 55
mit dem Hebel 47 fest verbundene waagerechte Balken 53 mit seinen Nasen 54 beim
Abwärtsbewegen den Hebel 13 in seine waagerechte Lage verschwenkt, ohne Rücksicht
darauf, in welcher der beiden Schräglagen sich der Hebel 13 befindet.
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Die vorstehend beschriebene Stillsetzeinrichtung ist jedoch nicht
Gegenstand der Erfindung.
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Vor Inbetriebnahme der Schachuhr gemäß der Erfindung wird zunächst,
falls erforderlich, die Triebfeder des Uhrwerkes aufgezogen. Dann werden sämtliche
Zeigerpaare, also des Kontrollanzeigers 2 und der beiden Einzelanzeiger 3 und 4,
in die gleiche Stellung gebracht, z. B. auf die Zahl 12 der Zifferblätter eingestellt.
Diese Einstellung erfolgt mit Hilfe einer einzigen Stellschraube für sämtliche Zeigerpaare
unter Benutzung der Hebel 13 und 47. Bei waagerechter Stellung des Hebels 13 und
Sperrstellung des Hebels 47 wird mit Hilfe der Stellschraube die Kontrollanzeige
2 eingestellt, bei Drücken der einen oder anderen Taste 2o bzw. 21 werden dann mit
Hilfe derselben Stellschraube die Zeigerpaare der beiden Einzelanzeigevorrichtungen
nacheinander gerichtet. Schließlich wird durch eine dritte Schraube das Zählwerk
auf Null eingestellt. In diesem Augenblick ist die Uhr betriebsbereit.
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Die Kontrolluhr bleibt während der ganzen Dauer der Schachpartie in
Gang, während die Einzelanzeigevorrichtungen, welche die Bedenkzeit jedes einzelnen
Spielers anzeigen, abwechselnd in Tätigkeit treten. Die Summe der für beide Spieler
verbrauchten, durch die beiden Einzelanzeigevorrichtungen 3 und 4 angezeigten Zeit
muß stets der durch die Kontrollanzeige 2 angezeigten Zeit entsprechen, wenn die
Schachuhr richtig funktioniert und keinen der beiden Spieler benachteiligt.
Der
Gegenstand der Erfindung hat den Vorteil, daß nur ein Uhrwerk mit einer Uhrfeder
vorhanden ist. Dieses Uhrwerk läuft ständig während der ganzen Dauer der Schachpartie.
Ein Umschalten und Ingangsetzen von Einzeluhrwerken ist nicht mehr erforderlich.
Infolgedessen fallen auch die Nachteile der bisher verwendeten, zweier völlig voneinander
unabhängiger Uhrwerke bzw. Uhrfedern fort. Es findet nur noch eine Umschaltung auf
die beiden Zeigerpaare der beiden Einzelanzeigevorrichtungen statt, die aber nicht
mehr wie bei zwei getrennten Uhrwerken einer Anlaufzeit bedürfen. Die Abschaltung
des einen und die Einschaltung des anderen Zeigerpaares erfolgt infolge des langsamen
Umlaufes der Räder 9 und io völlig ohne Schlupf'und so schnell hintereinander, daß
praktisch ein Zeitverlust nicht eintritt.
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Ein auf die Vorderseite des Uhrgehäuses zwischen den beiden Anzeigevorrichtungen
3 und 4 angebrachter Einzelzeiger 56 zeigt das Ingangbefinden des Uhrwerkes an.
Statt dessen könnte auch für jede Einzelanzeigevorrichtung ein besonderer, beispielsweise
ein Sekundenzeiger vorgesehen werden.
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Durch die Zählvorrichtung wird die Gesamtzahl der von beiden Spielern
ausgeführten Züge angezeigt, so daß ein Irrtum über die Anzahl der. während des
Schachspieles ausgeführten Züge ausgeschaltet ist. Das Zählwerk stellt somit eine
Entlastung der Spieler dar, besonders für den Fall, daß die Spieler in Zeitnot geraten
sollten.