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Selbstschalter, insbesondere Trennschutzschalter Die Erfindung bezieht
sich auf Selbstschalter, insbesondere Trennschutzschalter, bei denen eine senkrecht
zum Schaltersockel stehende Antriebswelle durch ein Kniehebelschaltschloß mit einem
elektrischen Schaltglied verbunden ist und das Schaltschloß mit der Auslösespule
oberhalb des elektrischen Schaltgliedes und dessen Kontaktstelle angeordnet und
davon durch einen Zwischenboden getrennt ist.
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Beim Bau derartiger Schalter ist man bestrebt, die Abmessungen so
weit wie möglich zu verringern. Dieser Zweck ist erfindungsgemäß in besonders vollkommener
Weise dadurch erreicht worden, daß das Schaltglied aus einem an seinen Längsseiten
die Schaltkontakte tragenden, geradlinig geführten Isolierstoffschaltschieber besteht,
der in einer beiderseits des Schiebers die ortsfesten Kontakte enthaltenden Schaltkammer
geradlinig geführt ist, und daß die Auslösespule, die Antriebswelle und das Kniehebelschaltschloß
in der Bewegungsrichtung des Schalterschiebers hintereinander angeordnet sind. Dadurch
ist eine besonders einfache, übersichtliche und gedrungene Bauart geschaffen. Zunächst
erhält das verschiebbare Schaltglied dadurch, daß es nicht wie das bisher für Selbstschalter
der vorliegenden Art verwendete drehbare Schaltglied aus einer Kreisscheibe oder
Walze, sondern aus einem stabförmigen Körper besteht, eine geringere Abmessung in
der Breitenrichtung. Ferner rücken die Sockelkontakte, die nun statt auf einem Kreise
in parallel zur Bewegungsrichtung des Schaltschiebers verlaufenden Reihen anzuordnen
sind, entsprechend näher an die Mittellinie des Schalters heran. Hinzu kommt noch,
daß sich bei geradlinig beweglichem Schaltglied die Längsabmessung durch eine flache
Querschnittsgestaltung der ortsfesten Kontakte verringern läßt. Schließlich ist
es beim Schieberschalter im Gegensatz zum Drehschalter nicht notwendig, für das
Aus- und
Einschalten des Nulleiters am Schaltglied eine gleiche
Kontaktfederanordnung zu treffen wie für die Schaltung der Phasenleiter. Vielmehr
kann beim Schiebeschalter für den Nulleiter eine am einen Ende der Schaltkammer
quer zur Bewegungsrichtung des Schaltschiebers angeordnete Blattfeder vorgesehen
sein, die in der Einschaltstellung des Schaltschiebers unter ihrer Federwirkung
an einem Gegenkontakt anliegt und bei der Bewegung des Schaltschiebers in der Ausschaltstellung
durch diesen vom Gegenkontakt abgedrückt wird. Das ergibt eine weitere wesentliche
Verringerung der Abmessung des Schalters in seiner Längsrichtung. Die rechteckige
Form des Sockels ist auch für die Unterbringung des Selbstschalters an einer Schalttafel,
in einem Wandkasten o. dgl. wesentlich vorteilhafter als bei runder Sockelform,
da der äußerlich Eckige Schalter sich der eckigen Grundform der Sockeltafel oder
des Wandkastens besser anpaßt und sich mit anderen Schaltern ohne Entstehung toter
Räume in Nebeneinanderlage anbringen läßt.
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Der Vorteil des Schalters liegt aber nicht nur in der kleinen rechteckigen
Grundfläche . und niedrigen Bauart, sondern zugleich darin, daß es trotz der kleinen
Grundfläche möglich ist, vorderseitig bedienbare Anschlußklemmen für die Zu- und
Ableitungen innerhalb der Sockelgrundfläche frei zugänglich anzuordnen, so daß die
Leitungen ohne Öffnen des Schaltersockels angeschlossen werden können. Dieser Vorteil
beruht auf der Hintereinanderanordnung von Auslösespule, Schalterwelle und Kniehebelschaltschloß
in der Bewegungsrichtung des Schaltschiebers. Dadurch gewinnt man beiderseits der
mechanischen Teile an der Decke der Schaltkammer Raum für die Anordnung der Anschlußklemmen.
Auch der Zusammenbau des Schalters ist leicht und einfach. Der Schaltschieber bedarf
keiner besonderen Befestigung, sondern wird einfach in die Schaltkammer eingelegt,
wobei er am Sockelboden und der Sockeldecke seine Führung erhält und durch bloßen
Eingriff eines Mitnehmerzapfens mit dein Schaltschloß gekuppelt wird.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen: Fig. i eine Seitenansicht des neuen Schalters mit Schnitt
durch das Gehäuse nach der Linie A-A der Fig. 2 in Betriebsstellung, Fig. 2 eine
Draufsicht zu Fig. i, wobei jedoch die Schalterkappe und der Schaltgriff sowie auch
Teile des das Schaltwerk tragenden Schloßbleches weggebrochen sind, Fig. 3 eine
Ansicht von der Schmalseite mit Schnitt durch das Gehäuse nach der Linie B-B der
Fig. 2, Fig. .i eine Draufsicht auf das "Gehäuse nach Entfernung der Auslösespule,
des Auslösewerkes und der Prüfkammerabdeckung, Fig.5 eine Ansicht des Schalters
von unten, wobei der Sockelboden abgenommen und der Schaltbalken mit seinen Kontakten
teilweise im Schnitt dargestellt ist, Fig. 6, 7 und 8 das Auslösewerk des in Fig.
i bis 3 dargestellten Schalters in größerem Maßstabe, und zwar Fig. 6 die Einschaltstellung
wie in Fig. i bis 3, Fig. 7 die Stellung nach dem Auslösen und Fig. 8 die Einschaltbereitschaftsstellung,
Fig.9 und io eine zweite Ausführungsform des Auslösewerkes in Draufsicht, und zwar
Fig. 9 in Einschaltstellung und Fig. io die Stellung nach dem Auslösen oder Einschaltbereitschaftsstellung,
Fig. i i und 12 einen der ortsfesten Kontakte des Schalters mit Anschlußklemme,
und zwar Fig. i i mit gewöhnlicher kurzer Klemmschraube und Fig. 12 mit verlängerter
Klemmschraube für rückseitigen Schalttafelanschluß.
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Das Gehäuse des Schalters besteht im wesentlichen aus zwei durch eine
Zwischenwand i getrennten Kammern 2 und 3, deren untere 2 die ortsfesten und beweglichen
Kontakte mit dem Schaltglied enthält, während in der oberen Kammer 3 die elektrische
Auslöseeinrichtung untergebracht ist.
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Der Schalter ist als Schiebeschalter ausgebildet. Das balkenförmige
Schaltglied q. ist in einer Aussparung 5 des unteren Gehäuseteiles 2 längs verschiebbar
gelagert. Der Balken ,4 trägt für jede Phase eine quer zu seiner Schubrichtung angeordnete
Kontaktbrücke 6, die mit je zwei auf entgegengesetzten Seiten des Balkens angeordneten
ortsfesten Kontakten 7 zusammenwirkt. Sowohl die ortsfesten Kontakte 7 als auch
die mit dein Balken beweglichen Kontaktbrücken 6 sind als starre Klotzkontakte ausgebildet.
Während jedoch die ortsfesten Kontakte 7 am Schaltergehäuse starr befestigt sind,
ist den Kontaktbrücken eine geringe Bewegungsmöglichkeit in Schubrichtung des Balkens
gegeben, indem sie in kleinen Querschlitzen 8 des Balkens gelagert sind. Dabei stehen
die Brücken 6 unter dem E.influß von kleinen in Aussparungen 9 des Balkens .I gelagerten
Schraubendruckfedern i o, welche die erforderliche federnde Kontaktberührung ergeben.
In der Ausschaltstellung werden die Kontaktbrücken 6 von den Federn gegen das Ende
der Querschlitze 8 gedrückt, während sie beim Einschalten durch die Ortsfesten Kontakte
7 abgehoben und in den Schlitzen 8 um ein kleines Stück entgegen
der
Druckkraft der Federn io verschoben werden.
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Diese Ausbildung und Anordnung der Kontakte hat den Vorteil, daß die
Kontaktgabe und die Ablösung der Kontakte nicht mehr wie bei selbstfedernden Kontaktgliedern
von der jeweiligen Federspannung abhängt; vielmehr werden die Schaltbrücken beim
Anschlag an den Enden der Querschlitze 8 stets zwangsläufig mitgenommen, wodurch
eine sichere und gleichmäßige Abschaltung und damit ein guter Funkenabriß erzielt
wird. Auch ist es dadurch ermöglicht, eine genaue gleichzeitige Abschaltung sämtlicher
Phasen und beider Unterbrechungsstellen zu erzielen. -Um die Aussparungen g für
die Federn io bilden zu können, ist der Balken aus zwei gleichen übereinanderliegenden
Hälften zusammengesetzt, die nach Einbringen der Fe-. dern und Kontaktbrücken durch
Niete i i miteinander verbunden sind. Die Kontaktbrücken sind durch seitliche Nasen
gegen Verschieben quer zum Balken gesichert.
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Die Aussparung und Führung 5 für den Balken 4 ist nach oben durch
die Zwischenwand i und nach unten durch den Gehäuseboden 12 verschlossen, -und zwar
derart, daß sich der Balken an der Zwischenwand i und dem Boden 12 führt. Der Boden
12 ist lösbar mit dem Gehäuse verbunden, während die Zwischenwand i mit dem übrigen
Gehäuseteil aus einem Stück hergestellt ist.
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Die Schaltung der Phasen erfolgt nicht unmittelbar am Schaltbalken
in der Sockelaussparung 5, sondern in besonderen, zu beiden Seiten des Schaltbalkens
4 liegenden Kammern 13, in welche die Kontaktbrücken 6 mit ihren seitlich
über den Balken vorstehenden Enden hineinragen und an deren einem Ende sich die
ortsfesten Kontaktklötze 7 befinden. Diese Kontaktklötze sind in hinterschnittenen
Randaussparungen der Schaltkammern 13 so gehalten, daß sie mit ihren die Kontaktgabe
vermittelnden Seitenflächen frei über die glatte Kammerwand vorstehen. Sie werden
von unten her einfach iiz die hinterschnittenen Aussparungen eingeschoben und durch
Aufschrauben des Gehäusebodens 12 in ihrer Lage gesichert. Weder für die ortsfesten
Kontakte noch für das- Schaltglied mit seinen Kontaktbrücken sind somit besondere
Befestigungs- oder Führungsmittel erforderlich. Die ortsfesten Kontaktklötze 7 sind
mit Anschlußklemmen verbunden, und zwar. ist der die Klemmschraube i5 aufnehmende
ortsfeste Klemmenteil 14 unmittelbar an dem scheibenförmigen, etwa rechteckigen
Kontaktklotz angeformt. Die Anschlußklemmen sind am außenliegenden Ende der Kontakte
7 angeordnet. Die Kontakte 7 können .mit ihren Klemmen 14, 15 wahlweise so eingesteckt
werden, daß die Klemmen auf der Vorder- oder auf der Rückseite des unteren Gehäuseteiles
liegen. Dabei sind natürlich entsprechende Aussparungen zur Aufnahme der Klemmen
an der Gehäuseoberseite und im Gehäuseboden vorgesehen. Der untere Gehäuseteil ragt
zu beiden Seiten des Schaltbalkens über den oberen, das Auslösewerk enthaltenden
Gehäuseteil vor. In diesen vorstehenden Teilen liegen auch die Klemmschrauben, so
daß die Klemmschrauben auch bei vorderseitigem Anschluß nicht in die obere Gehäusekammer
hineinragen, sondern unmittelbar aus der unteren Gehäusekammer nach außen ragen
und bequem zugänglich sind. Werden die umsetzbar ausgebildeten ortsfesten Kontakte
so eingesteckt, - daß - die Klemmen auf der Rückseite liegen, so kann statt der
gewöhnlichen kurzen (Fig. i i) gegebenenfalls; insbesondere beim Anbringen an einer
Schalttafel, eine verlängerte Klemmschraube i6 (Fig. i2) verwendet werden, die durch
die Schalttafel hindurchragt. Dadurch wird erreicht, daß ein und dieselben Kontakte.
wahlweise für vorder- oder rückseitigen Anschluß zü verwenden sind.
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An der in der Ausschaltrichtung liegenden Seite des Gehäuses sind
schließlich noch zwei ortsfeste Kontakte 17, 18 für den Nulleiter des Netzes
vorgesehen. Diese beiden Kontakte werden nicht wie die Phasenkontakte 7 durch eine
Brücke des Schaltbalkens verbunden, sondern sie werden unmittelbar durch eine -
an dem einen Kontakt 18 befestigte Kontaktfeder i9 verbunden, die sich mit ihrem
freien Ende federnd gegen den anderen, starren Nülleiterkontakt 17 anlegt. Die lange
Kontaktfeder ist vor dem Ende des Balkens .4 durch die Aussparung 5 hindurchgeführt,
und zwar derart, daß der Balken beim Ausschalten mit seinem freien Ende gegen die
Kontaktfeder drückt und sie von dem Kontakt 17 abhebt. Die Nulleiterkontakte
liegen in einer über die ganze Breite des Schalters sich erstreckenden Aussparung
:2o, die so breit ist, daß die Feder i9 sich beim Schälten frei darin bewegen kann.
Der Balken 4 trifft erst nach Zurücklegen eines gewissen Schaltweges mit der Schaltfeder
i9 zusammen, so daß die Trennung der Phasenkontakte schon erfolgt ist, bevor der
Nullleiter abgeschaltet ist, während beim Rückgang des Balkens in die Einschaltstellung
umgekehrt zunächst der Nulleiter und danach erst die Hauptleitungen eingeschaltet
werden. Durch diese Schaltverschiebung sollen schädliche Spannungsverteilungen in
der Anlage auch während des Schaltvorganges vermieden werden.
Der
Schaltbalken 4. steht unter dem Einfluß einer Schraubendruckfeder 21, die an seinem
rückwärtigen Ende angreift und sich an dem Ende der Aussparung 5 abstützt. Diese
Feder sucht den Balken ständig in die Ausschaltstellung zu verschieben. Um dagegen
den Balken in seiner Einschaltstellung festzuhalten, ist er mit einem nach oben
ragenden Stift 22 versehen, der mit dem Schalt- und Auslösewerk gekuppelt ist, indem
er in einen vom Schaltwerk gesteuerten Schlitten 23 eingreift.
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Das Schalt- und Auslösewerk ist an einem besonderen, auf der Zwischenwand
i zu befestigenden Schloßblech 2.1. angeordnet. Das Schaltwerk, das den Balken q.
in seiner Einschaltstellung hält, besteht aus an dem Schlitten 23 angreifenden Kniehebeln
27, 28, deren einer Hebel 27 gelenkig an einem fest auf einer senkrechten
Schaltachse 26 sitzenden Hebelarm 25 angreift, während der am Schlitten a3
angreifende Kniehebel 28 frei drehbar mit dem in Längsrichtung des Balkens 4. beweglichen
Schlitten 23 verbunden ist. Der Kniehebel 28 ist mit einer Nase 29 versehen, die
in der Strecklage gegen den anderen Kniehebel 27 .anschlägt und dadurch nur
ein Ausknicken nach einer Seite zuläßt. Auch das Hauptgelenk 30 zwischen den Hebeln
25 und 27 läßt sich aus der Strecklage nur nach einer, und zwar nach derselben Seite
wie die Kniehebel 27,:28 ausknicken, indem der Hebelarm 25 durch einen am
Schloßblech 24. befestigten Anschlagstift 31 an einem Schwenken über die Strecklage
hinaus verhindert wird.
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Die Schaltachse 26 ist an ihrem durch die Gehäusekappe 32 hindurchragenden
Ende mit einem Drehgriff 33 für Handbetätigung verbunden. Sie ist ebenso wie der
Schlitten 23 und der an ihm angreifende Kniehebel 28 auf der Mittellinie des Schaltbalkens
4 angeordnet, so daß die Kniehebel in der Strecklage gleichgerichtet zum Balken
.l liegen. Die Schaltachse 26 ist mit ihrem unteren Ende in dem flach auf der Zwischenwand
i aufliegenden Schloßblech 24 gelagert. Um eine zweite Lagerung zu schaffen, ist
das Schloßblech 24. an seinem einen Ende U-förmig nach oben umgebogen. Der dadurch
gebildete Lagerlappen 3.1 ist in Fig. 2 der Übersichtlichkeit halber teilweise weggebrochen.
Der Schlitten 23 ist in einem Längsschlitz 35 des Schloßbleches 24. und einem damit
übereinstimmenden Schlitz 36 der Zwischenwand i geführt. Die Längskanten des Schloßblechschlitzes
35 greifen, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, in seitliche Führungsnuten
des Schlittens 23 ein.
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Werden die Kniehebel 25, 27,:28 durch Drehen des Drehgriffes
33 im Uhrzeigersinne in die Strecklage gebracht (Fig. i bis q.), so wird der Schlitten
a3 in seine äußerste Stellung verschoben und nimmt durch den in ihn eingreifenden
Kupplungsstift 22 den Balken 4. unter Anspannung der Feder 21 in seine Ein-Schaltstellung
mit. Die Kniehebel werden praktisch ein wenig über die Strecklage hinausgeschwenkt,
derart, daß sie selbstsperrend in der Einschaltstellung gehalten sind. Zur :.bschaltung
wird das Kniegelenk 37 der Kniehebel 27, 28 aus der Strecklage herausgedrückt.
Sobald das Kniegelenk auf diese Weise auch nur ein wenig ausgeknickt ist, ist die
Selbstsperrung der Kniehebel aufgehoben, und die Ausschaltfeder 2i kann ungehemmt
auf den Schaltbalken 4 einwirken.
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Das Ausknicken der Kniehebel 27,:28 geschieht durch einen Schlagarm
38, der durch eine Sperrklinke 39 in seiner Ruhestellung gehalten wird und unter
dem Einfluß einer Zugfeder 4.o steht, die ihn nach Auslösen der Sperrklinke 39 gegen
das Kniegelenk 37 schnellt. Schlagarm 38 und Sperrklinke 39 sind bei dem ersten
in Fig. i bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel beide um kleine am Schloßblech
24 angebrachteStebstifte schwenkbar gelagert. Die Kraftspeicherfeder 4o greift mit
ihrem ,einen Ende an dem Schlagarm 38 und mit ihrem awleren Ende an (lern Schieber
-23 an. Dadurch wird erreicht, daß die Spannung der Kraftspeicherfeder, sobald die
Ausknickung der Kniehebel 27, 28 erfolgt ist und die Abschaltung damit eingeleitet
ist, im ersten Augenblick die auf den Balken 4. einwirkende Ausschaltfeder 21 noch
unterstützt und damit zur Überwindung der Trägheit und Beschleunigung des Abschaltvorganges
beiträgt, während sie, sobald der Schieber 23 und der' Schaltbalken 4 in Bewegung
gebracht sind, durch Annäherung der beiden Federangriffspunkte schnell absinkt.
Dadurch wird eine besonders leichte Zurückführung des Schlagarmes 38 in seine Ausgangsstellung
ermöglicht. Diese Rückführung wird durch den Schieber 23 selbst bewirkt, indem der
Schieber gegen Ende der -1#,usschaltbewegung mit einem Bund 4.1 gegen einen seitlichen
Vorsprung des in seine Bahn hineingeschwenkten Schlagarmes drückt und diesen wieder
in die Ausgangsstellung zurückdrängt. Dabei schnappt die unter Federdruck stehende
Sperrklinke 39 selbsttätig wieder hinter den Sperrstift 4.2 des Schlagarmes ein
und hält den Schlagarm beim Wiederstrecken der Kniehebel und Wiederspannen der Kraftspeicherfeder
4o in dieser Ruhelage fest.
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Die Auslösung der Sperrklinke 39 geschieht durch den Anker 4.3 eines
von der Fehlerspannung bzw. dem Fehlerstrom beeinflußten Magnets 4l., der ebenso
wie die Schaltachse
26 zwischen dem U-förmig umgebogenen Ende des
Schloßbleches 24 frei drehbar gelagert ist und mit einem Arm 45 auf das Ende der
Sperrklinke 39 einwirkt.
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Der Auslösemagnet 44 ist an dem hochgebogenen Teil des Schloßbleches.24
derart befestigt, daß seine Achse parallel zum Schaltbalken 4 liegt. Der magnetische
Kreis ist vom Magnetkern durch einen winkelförmigen Polschuh 46, vor dem das frei
schwingende Ankerende liegt, und auf der anderen Seite durch das Schloßblech 24
und den Anker 43 geschlossen.
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Unter dem Auslösemagnet 44 ist noch die Prüfeinrichtung für
den Schalter untergebracht. Diese Prüfeinrichtung besteht im wesentlichen aus einer
Prüftaste 47, die um eine senkrechte, ebenso wie die Schaltachse 26 nach vorn herausgeführte
und mit einem Griff zum Handhaben vorgesehene Achse 48 schwenkbar ist und normalerweise
an dem Körperkontakt 49 des zu überwachenden Gerätes anliegt. Um festzustellen,
ob die Schutzeinrichtung ordnungsgemäß arbeitet, kann sie durch Herumschwenken der
Prüftaste nacheinander mit zwei über Widerstände So; 51 an je einer Phäse liegenden
Kontaktfedern 52 53 in Verbindung gebracht und dadurch künstlich unter Spannung
bzw. Strom gesetzt werden. Schaltet die Schutzeinrichtung beim Umlegen der Prüftaste
auf die eine oder andere Phase nicht aus, so geht daraus hervor, daß irgend etwas
nicht in Ordnung ist und daß die Schutzeinrichtung wieder instand gesetzt werden
muß.
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Zur Aufnahme des Körperkontaktes 49, der Prüfkontakte 52, 53 und der
Prüfwiderstände So, 5 1 ist die Zwischenwand i unterhalb des Auslösemagnets
44 mit einer nach oben bzw. vorn vorspringenden Verdickung 54 versehen, in welche
die Kontakte 49, 52r 53 und die Widerstände So, 5I eingelassen sind. Hierzu sind
entsprechend geformte Aussparungen in der Wandverstärkung 5q4 vorgesehen, die so
ausgebildet sind; daß die Kontakte und Widerstände in ihrer ordnungsmäßigen Lage
zueinander gesichert sind und nur noch so viel Bewegungsfreiheit haben; als zur
federnden Kontaktgäbe mit der Prüftaste 47 erforderlich ist. Die Kontakte 49, 52a
53 und die Widerstände So, 5 1 werden einfach in die zugehörigen Aussparungen
eingesetzt. Im übrigen sind sie durch eine aufgelegte Isolierscheibe 55 vollständig
in ihrer Lage gesichert, so daß irgendwelche Schraubenbefestigungen nicht erforderlich
sind. Sie sind aber auch so angeordnet; daß die Prüfkontakte 52, 53 fest an den
Prüfwiderständen So, 51 anliegen, so daß auch besondere Verbindungsmittel nicht
erforderlich sind. Dadurch ist die Unterbringung auf denkbar kleinstem Raum und
mit einfachsten Mitteln möglich. Auch wird der Zusammenbau durch diese für die Prüfeinrichtung
wie für die Schaltkontakte und den Schaltbalken gewählte schraubenlose Befestigung
wesentlich erleichtert, und es ist dadurch ferner die Anzahl der Bauteile wesentlich
verringert.
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In der Ruhestellung liegt der Magnetanker 43 an der Prüfachse 48 an.
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Bei dem zweiten in Fig.9 und io dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Schlagarm 56 um die Schaltachse 26 drehbar gelagert. Diese Bauart ermöglicht
die Anordnung einer längeren Kraftspeicherfeder 57.
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Ferner unterscheidet sich diese Ausführung auch noch dadurch, daß
die Kraftspeicherfeder nicht unmittelbar am Schieber, sondern an einem schwenkbar
am Schieber 23 befestigten Hebelarm 58 angreift, der von der Feder so gegen den
äußeren Kniehebel 28 geschwenkt wird, daß er diesen nach dem Ausschalten selbsttätig
wieder in die gestreekte Lage zu dem zweiten Kniehebel 27 bringt (vgl. Fig.
io). Dadurch wird erreicht, daß der Schaltgriff mit dem Hebelarm 25 nach erfolgtem
Ausschalten nicht erst wieder zurückgedreht werden muß, um die Kniehebel 27, 28
zu strecken, wie es beim ersten Ausführungsbeispiel (vgl. Fig. 7 und 8) erforderlich
ist, vielmehr geht diese Wiederstreckung durch die Feder 57 und den Hebel oder Streckarm
58 selbsttätig vor sich, so daß sich die Kniehebel 27, 28 unmittelbar nach dem Auslösen
wieder in der Einschaltbereitschaftsstellung befinden (Fig. io).