DE72180C - Saugend oder drückend wirkende Ventilationsvorrichtung mittelst eines durch Wasserdruck betriebenen Ventilators - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zum Ventiliren von Räumen mittelst Wasserdruckes, welcher es ermöglicht, wechselweise schlechte Luft und Rauch aus dem betreffenden Räume ab- und frische Luft von aufsen zuzuführen, wobei die Luft durch das im Apparat zerstäubte Wasser vollständig gereinigt wird.

Zu diesem Zweck ist in eine Rohrleitung a b, welche von cylindrischem oder sonst geeignetem Querschnitt sein kann, ein Gehäuse c eingeschaltet, in welchem horizontal oder vertical (Fig. 1) ein Wasserstrahlapparat d drehbar gelagert ist.

Das an denselben angeschraubte Rohr e kann mit einem Winkel versehen sein, und wird durch einen Gummischlauch (oder sonst geeignet beweglich) mit einer unter Druck stehenden Wasserleitung verbunden. In den Mündungstrichter r des Apparates ist ein mit schräg laufenden Rillen i versehener Konus g mittelst einer durchgehenden Spindel h fest eingeschraubt, wodurch ein Kranz von kleinen Wasserstrahlöffnungen k (Fig. 2) gebildet wird.

Um eine auf dem Konus g fest angebrachte Achse / ist leicht drehbar ein Rad m mit den, den Rillen i im Konus entgegengesetzt schräg stehenden Schaufeln η und zwei gewölbten, etwas nach vorn stehenden Luftflügeln 0 angeordnet.

. Beim Betrieb ,des Ventilators wird das unter Druck stehende Wasser durch Rohr f e, Trichter r und die durch die Rillen i gebildeten feinen Oeffnungen k gegen die Schaufeln η getrieben und hierdurch die Scheibe m mit den Luftschaufeln ο in schnelle, rotirende Bewegung versetzt. Das in feinen Strahlen aus den Oeffnungen k gegen die Schaufeln η spritzende Wasser wird durch den starken Anprall an die letzteren fein zerstäubt.

Durch die schnelle Rotation der Luftschaufeln 0 wird nach der Richtung derselben hin ein sehr starker Luftstrom erzeugt und die Luft aus der den Schaufeln entgegengesetzt liegenden Röhrenleitung angesaugt, durch das fein zerstäubte Wasser hindurchgeführt, gereinigt und durch die den Schaufeln zugekehrte Leitung abgeführt.

Führt z. B. die Leitung α, Fig. 1, ins Freie, die Leitung b dagegen in ein zu ventilirendes Zimmer und soll die schlechte Luff aus diesem Zimmer abgesaugt werden, so wird der Ventilator im Gehäuse c in die gezeichnete Lage (Fig. 1), die Schaufeln η nach der Leitung α gerichtet, gedreht, so dafs das austretende Wasser nach dieser Richtung hin geworfen und ein durch die Leitung α gehender Luftstrom erzeugt wird; aus der Leitung b wird durch diesen Luftstrom die Zimmerluff abgesaugt und durch Leitung α ins Freie geführt.

Bei einer Drehung des Wasserstrahlapparates in die punktirte Stellung (Fig. 1) ist die Wirkung eine entgegengesetzte. Der Luftstrom

Claims (1)

1. wird nach der Leitung b bewegt, daher durch Leitung α frische Luft angesaugt und durch Leitung b in das Zimmer geführt.

   Damit das zerstäubte Wasser, welches in der Leitung eine Strecke mit fortgerissen wird, in der Leitung wieder zurück nach dem Gehäuse c läuft, um durch ein im Gehäuse angebrachtes Ablaufrohr ρ Abgang zu finden, werden beide Leitungen vom Gehäuse an auf eine gewisse Länge steigend angelegt.

   Patenτ-Anspruch:

   Saugend oder drückend wirkende Ventilationsvorrichtung, bestehend aus einem durch Wasserdruck betriebenen Ventilator (dmo), welcher in einem, in eine Rohrleitung (ab) eingeschalteten Gehäuse (c) um eine senkrecht zu seiner Welle stehende Achse derart drehbar gelagert ist, dafs durch die gleiche Rohrleitung entweder schlechte Luft abgesaugt oder frische Luft zugeführt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.