DE62572C - Luftanfeuchter und Vertheiler - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Luftanfeuchter und Vertheiler.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat, um in Werkstätten,. Magazinen und anderen Räumen der Luft einen beliebigen Feuchtigkeitsgrad mittheilen zu können, und zwar geschieht dies im vorliegenden Falle im wesentlichen dadurch, dafs ein Luftstrom durch ein Flügelrad angesaugt und mit Dampf vermischt in einen Vertheiler gedrückt wird, welch letzterer derart angeordnet ist, dafs die Luft nach allen Richtungen hin gleichmäfsig austreten kann.

Der Apparat ist folgendermafsen construirt: Ein weites, horizontales Rohr E von viereckigem Querschnitt ist einerseits (bei e^l) offen und andererseits mit einem verticalen Rohr G verbunden. Oberhalb der Mündung des letzteren ist im Rohr E eine Oeffhung e² vorgesehen, welche durch eine Klappe W, die um eine Achse tv¹ drehbar ist, geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Klappe W ist eine Doppel-.klappe, deren unterer Theil bei der in Fig. 1 gezeichneten Stellung das Rohr E nach aufsen abschliefst. Man kann also durch Umlegen der Doppelklappe das Rohr G durch die Oeffnungen e¹ oder e² speisen, wobei im ersten Falle frische Luft von aufsen hereingesaugt und im zweiten Falle aus dem betreffenden Raum selbst entnommen wird. Diese Rohre E und G werden zweckmäfsig an der Decke bezw. unter dem Dache des -Raumes angeordnet, wie dies z. B. in Fig. 1 gezeigt ist, in welcher C die Schieferdeckung und D das Oberlicht bezeichnet.

■ Im verticalen Rohr G ist eine Luftschraube K angeordnet, deren Flügel k^] die in Fig. 3 dargestellte Form besitzen und aufser ihrer schrägen Anordnung auch etwas schraubenförmig gedreht sind. Am unteren Ende des Rohres G ist der Luftvertheiler R befestigt, welcher mit konischen Ausläufern r¹ versehen ist, von denen in Fig, 2 drei dargestellt sind. Natürlich können auch mehr Ausläufer Verwendung finden. Die Wandung jedes der konischen Ausläufer r¹ ist mit Durchbrechungen r³ versehen, welche letztere von innen von becherartigen Behältern r² überdeckt sind, derart, dafs die von innen nach aufsen gedrückte Luft durch die Becher theilweise aufgefangen und durch die Oeffnungen r³· nach aufsen abgelenkt wird.

Zwischen der Luftschraube K und dem Vertheiler R ist ein Dampfrohr m² angeordnet, welches zweckmäfsig in Spiralform verwendet wird. Die untere Seite des Rohres m² ist mit einer gröfseren Anzahl kleinerer Löcher oder Düsen M versehen, durch welche Dampf, und zwar entweder Frischdampf oder Abdampf geblasen wird, welcher sich somit mit der von dem Flügelrad K nach unten gedrückten Luft mischt. Um eine möglichst vollkommene Vertheilung zu erzielen, bringt' man zweckmäfsig zwischen dem Luftvertheiler i? und.dem Dampf- ' rohr W² ein durchlöchertes Blech L an, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Bei der Verwendung von Frischdampf wird das Dampfrohr Ot² zweckmäfsig mit einem ' Ventil to¹ versehen, um die Menge des Dampfes beliebig verändern zu können.

Die Luftschraube K sitzt auf einer verticalen Welle J, an deren unterem Ende ein Seilrad 0 befestigt ist, welches mittelst eines Seiles o¹ von dem Rade o² aus in Drehung versetzt wird. Durch schnellere oder langsamere

Drehungen der Luftflügel A:¹ und durch gröfsere oder geringere Oeffnung des Ventils m¹ kann man die Menge der zugeführten Luft und den Feuchtigkeitsgrad derselben beliebig regeln, so dafs jeder Temperatur, jeder Witterung und überhaupt allen mitsprechenden Verhältnissen Rechnung getragen werden kann.

Es ist noch zu erwähnen, dafs die Achse w^x der Doppelklappe W an der einen Seite mit einem zweiarmigen Hebel P versehen ist, der an jeder Seite eine Kette p¹ lose trägt, so dafs man durch Ziehen von unten an der einen oder anderen Kette der Doppelklappe W die gewünschte Lage ertheilen kann. Der Vertheiler R nebst dem Rohr G wird durch Arme \ gehalten, die am unteren Ende durch eine dreieckige Platte verbunden sind, welche gleichzeitig als Lager für die Achse / dient.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Luftanfeuchter und Vertheiler, bei welchem Luft durch ein Flügelrad K nach Passiren eines Dampfvertheilers M in einen Luftvertheiler R gedrückt wird, der an der Peripherie mit Zweigröhren r¹ versehen ist, wobei jede dieser letzteren Durchbrechungen r³ besitzt, über welchen von innen Kappen r² derart angeordnet sind, dafs die feuchte Luft in einzelnen Strahlen durch die Durchbrechungen r³ nach allen Seiten geleitet wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.