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Luftbefeuchtungsanlage Den Gegenstand der Erfindung bildet ein zur
Luftbefeuchtung dienender Flüssigkeitszerstäuber für Spinnereien, Webereien und
ähnliche Betriebe, bei dem sich in einem Gehäuse auf einer gemeinsamen waagerechten
Achse mehrere nebeneinander angeordnete, schnell umlaufende Scheiben befinden, welche
die dazwischengeleitete Flüssigkeit mitnehmen und tangential gegen Widerstände schleudern,
so daß ein feiner Wassernebel entsteht, der durch einen Ventilator aus dem Gehäuse
gefördert wird.
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Bei den bekannten Zerstäubern dieser Art, die gewöhnlich unmittelbar
unterhalb der Decke des Betriebsraumes Aufstellung finden, wird an den Druckstutzen
des Gehäuses, aus dem der Wassernebel austritt, eine lange Druckleitung angeschlossen,
in die Tropfenfänger in Form von schräg gestellten Prallblechen eingebaut sind,
welche etwa mitgerissene Wassertropfen zurückhalten und ableiten sollen. Abgesehen
von der erheblichen Baulänge solcher Anlagen, ist ihr Kraftverbrauch infolge des
beträchtlichen Widerstandes der Tropfenfänger und der Druckleitung sehr hoch, ihr
Wirkungsgrad dagegen ziemlich gering. Es ist daher weiterhin schon vorgeschlagen
worden, die lange Druckleitung vollständig fortzulassen und den Ventilator mit einem
stark geneigten Kegelstumpfmantel zu umgeben, der die aufprallenden Flüssigkeitstropfen
auffängt und in das Zerstäubergehäuse zurückleitet. Hierbei ergibt sich aber ein
anderer Übelstand. Die an beliebiger Stelle in das Zerstäubergehäuse eintretende
Luft wird nämlich von dem am Austrittsende des Gehäuses befindlichen Schraubenventilator,
der sich in Richtung des Pfeiles A fortbewegt, sofort axial, d. h. in Richtung des
Pfeiles B angesaugt und durch die schräge Vorderfläche der Ventilatorflügel k in
Richtung des Pfeiles C schräg nach außen abgelenkt (Abb. .4). Infolge dieser schrägen
Ablenkung tritt der feuchte Luftstrom in Form eines Streukegels aus dem Zerstäubergehäuse,
wobei der Öffnungswinkel des Kegels von der Schrägstellung der Ventilatorflügel
und ihrer Umlaufsgeschwindigkeit abhängt. Diese Streuung der feuchten Luft hat zur
Folge, daß sich die Feuchtigkeit kurz hinter dem Austrittsstutzen des Zerstäubers
teils auf den Maschinen, teils an der Decke niederschlägt. Empfindliche Maschinenteile
werden hierdurch der Rostgefahr ausgesetzt, während sich an der Decke ausgedehnte
Wasserflecken bilden, die zur Zerstörung der Verschalung führen können. Außerdem
haben die in der Nähe des Zerstäubers beschäftigten Personen ständig unter dem feuchten
Luftstrom zu leiden, und schließlich wird auch die Förderweite des Ventilators durch
die eintretende Streuung erheblich herabgesetzt.
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Um nran die Luft so durch den Zerstäuber zu leiten, daß sie nach Möglichkeit
ohne jede Streuung, d. h. vollkommen waagerecht austritt, werden nach der Erfindung
an den Eintrittsstellen der Luft schräge, parallel gestellte Leitbleche angebracht,
durch die mehrere entgegengesetzt
zueinander gerichtete Luftwirbelströme
gebildet werden, wodurch erreicht wird, daß der Luftwirbel den Austrittsstutzen
im wesentlichen nur in Richtung der Ventilatorachse verläßt. Man vermeidet, hierdurch
nicht nur die nachteilige Streuung des feuchten Luftstromes, sondern erreicht gleichzeitig
eine größere Förderweite und fernerhin eine innigere Mischung zwischen Luft und
Feuchtigkeit, also einen höheren Wirkungsgrad der gesamten Anlage. Der Lufteintritt
kann hierbei-zu einer oder beiden Seiten oder von der Rückwand des Gehäuses aus
erfolgen. Die Leitbleche werden einstellbar angeordnet, um die Zerstäubungsleistung
regeln zu können.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt des Zerstäubers,
Abb.2 eine Stirnansicht von der Ventilatorseite aus, wobei das Gehäuse im Querschnitt
dargestellt ist, Abb. 2a den Ventilator von oben gesehen, Abb.3 einen Querschnitt
eines einzelnen Eintrittsstutzens in größerem Maßstabe, Abb.4 ein Strömungsdiagramm,
Abb.5 einen waagerechten Längsschnitt einer abgeänderten Ausführungsform des Zerstäubers
und Abb.6 einen Schnitt nach Linie X-1 in Abb. 5.
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Die Zerstäuber nach Abb. i und 5 bestehen im wesentlichen aus dem
zylindrischen Gehäuse a, in dem eine Welle b gelagert ist, die von dem Motor c angetrieben
wird. Auf der Welle b sitzen mehrere glatte Zerstäuberscheiben d. Die zu zerstäubende
Flüssigkeit gelangt von der Zuleitung e aus über ein Regelventil f zu den Verteilerrohren
g, welche von oben zwischen den Scheiben d hindurch bis nahe an die Welle b herangeführt
sind, die unterhalb der Rohrmündungen mit doppelkegelig ausgebildeten Leitkörpern
h besetzt ist. Die Scheiben d sind allseitig von Widerstandsblechen i umgeben.
Auf der Welle b
sitzt ein saugend arbeitender Ventilator k, der von einem
sich unmittelbar an das Gehäuse a anschließenden Kegelstumpfmantel l umgeben ist,
der sich nach dem Austrittsende hin verjüngt. Insoweit stimmen die beiden Ausführungsformen
nach Abb. i und 5 miteinander überein.
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Die von den Rohren g den Leitkörpern h zugeführte Flüssigkeit gelangt
von dort auf die Scheiben d, über die sie sich gleichmäßig nach den Rändern hin
ausbreitet, um schließlich durch die Fliehkraft tangential abgeschleudert zu werden.
Hierbei prallt sie gegen die Blechei, wobei die Flüssigkeitströpfchen zu einem feinen
Nebel zerstäubt werden. Bei der Ausführungsform nach Abb. i und 2 wird die zu befeuchtende
Luft Arch zwei seitliche Stutzen m mit jalousieartig übereinanderliegenden, schräg
gestellten Leitblechen n angesaugt, die auf der Außenseite durch ein Sieb o abgedeckt
sind. Die Leitbleche rt stehen auf beiden Eintrittsseiten parallel zueinander (Abb.
2). Durch die Leitbleche n werden in der Vorrichtung zwei einander entgegengesetzt
gerichtete Wirbelströme erzeugt, von denen der eine im Sinne der Umdrehung des Ventilators
(Pfeil A), der andere in entgegengesetzter Richtung (Pfeil D) verläuft. Durch die
entgegengesetzt gerichteten Luftströme wird erreicht, daß der Luftwirbel den Austrittsstutzen
im wesentlichen nur in Richtung der Ventilatorachse verläßt.
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Um den Zerstäuber auf den besten Wirkungsgrad einstellen zu können,
werden die Leitbleche n entsprechend der Abb. 3 angeordnet. Die Leitbleche sind
an ihrem einen Ende bei p an den Seitenwänden der Stutzen in angelenkt, an dem anderen
Ende stehen sie mit einer Stange q in Verbindung, die durch einen nach außen ragenden
Handgriff r (Abb. i) auf und nieder bewegt und festgestellt werden kann. Mittels
dieser Einrichtung werden die Leitbleche n so eingestellt, daß der Luftstrom im
wesentlichen in waagerechter Richtung austritt. Nach Abb. 5 und 6 findet der Lufteintritt
anstatt an den Seitenwänden an der Rückwand s des Gehäuses a statt. Aus dieser Rückwand
sind ringsherum Leitbleche t ausgeschnitten und schräg nach innen abgebogen, so
daß die eintretende Luft in kreisende Bewegung versetzt wird. Die Wirkung ist im
wesentlichen die gleiche wie bei der Ausführungsform nach den Abb. i und 2. Auch
die Leitbleche t können einstellbar angeordnet sein.
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Wie insbesondere Abb. i noch zeigt, ist die Breite der Eintrittsstutzen
m größer als die Gesamtbaubreite aller Zerstäuberscheiben. Auf diese Weise kann
dem Ventilator k aurh dann genügend Luft zugeführt werden, wenn man z. B. einen
Eintrittsstutzen abdeckt und vor den anderen eine Heizung schaltet, um nur vorgewärmte
feuchte Luft in die zu belüftenden Räume zu fördern. Ferner kann die Anlage in bekannter
Weise mit Einrichtungen zur Umschaltung auf Frischluft oder Umluft versehen werden.