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Hauptzylinder für Druckflüssigkeitsanlagen, insbesondere für Druckflüssigkeitsbremsen
von Fahrzeugen , Die Erfindung betrifft .einen Hauptzylinder für Druckflüssigkeitsanlagen,
insbesondere für Druckflüssigkeitsbremsen von Fahrzeugen, der in zurückgezogener
Stellung des Druckkolbens durch eine oder mehrere in der Zylinderwand angeordnete
Öffnungen. mit .einem Nachfüllbehälter in Verbindung steht.
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Bei den bekannten Hauptzylindern dieser Art werden die Verbindungsöffnungen
zwischen dem Hauptzylinder und dem Nachfüllbehälter durch den Druckkolben gesteuert,
wobei dieser also bei Jedem Druckhub die Verbindungsöffnungen überfahren muß. Es
ist ohne weiteres klar und auch bekannt, daßdadurch die Lebensdauer der Dichtungsmanschette
des Druckkolbens und damit die Betriebssicherheit der Druckflüssigkeitsanlage wesentlich
beeinträchtigt wird, weil dabei die verhältnismäßig dünne Lippe der Dichtungsmanschette
vom Flüssigkeitsdruck .in. die Öffnungen gedrückt wird und dadurch erhöhter Beanspruchung
und Abnutzung durch die Ränder der Öffnungen unterworfen ist. Dieser Nachteil. macht
sich um so stärker bemerkbar, je größer der Querschnitt der Öffnungen vor
allem in Achsrichtung des Zylinders ist. Einer Verkleinerung des Querschnittes der
Öffnungen, durch die an sich dieser Nachbeil. gemildert werden könnte, sind selbstverständlich
die für eine wirksame Nachfüllung des Hauptzylinders notwendigen Grenzen gesetzt.
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Immerhin ist bereits ein Hauptzylinder bekanntgeworden, bei ,dem,
auf dieser Erkenntnis aufbauend, die Verbindungsöffnungen zwischen Zylinder und
Nachfüllbehälter von einem schmalen Ringspalt in der Kolbenlaufbahn gebildet werden.
Der dadurch -erzielte Vorteil der Verkleinerung des Querschnittes der Öffnungen
in Zylinderachsrichtwig wird jedoch dabei, wie ersichtlich, mit dem Nachteil erkauft,
daß die Lippe der
Dichtungsmanschette nunmehr am ganzen Umfang in
den Ringspalt gedrückt werden kann. Auch hier wird also die Lebensdauer der Dichtungsmanschette
durch die erwähnten Verbindungsöffnungen beeinträchtigt.
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Es ist ferner ein Hauptdruckzylinder bekannt, bei dem die geschilderten
Mängel im wesentlichen dadurch beseitigt sind, daß der Druckkolben von einer im
Zylinder begrenzt verschiebbaren Hülse umgeben ist, welche die in der Zylinderwand
angeordneten Nachfüllöffnungen derart steuert, daß die Lauffläche für den Druckkolben
während der Bewegung des Kolbens nicht mehr unterbrochen ist. Da die Hülse dabei
jedoch vom Druckkolben über eine sich am rückwärtigen Ende des Druckkolbens abstützende
Feder gesteuert wird, besitzt dieser bekannte Hauptdruckzylinder den Nachteil, daß
der Druckkolben mindestens so lang sein muß wie die Summe des größten Kolbenhubes
und der die Hülse belastenden Feder in zusammengedrücktem Zustand, wodurch gegenüber
den üblichen Hauptdruckzylindern der Werkstoffaufwand nicht nur für den Druckkolben,
sondern auch für den Hauptdruckzylinder selbst beträchtlich erhöht wird.
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Der erfindungsgemäße Hauptdruckzylinder besitzt zwar ebenfalls eine
den Druckkolben umgebende, im Zylinder begrenzt verschiebbare und Nachfüllöffnungen
in der Zylinderwand steuernde Hülse. Erfindungsgemäß wird jedoch die Hülse vom Kolben
ausschließlich dadurch betätigt, daß die gleitende Reibung zwischen dem Kolben und
der Hülse größer ist als zwischen der Hülse und dem Zylinder, wobei die Bewegung
der Hülse in Rückhubwirkung des Kolbens durch einen festen Anschlag im Zylinder,
beispielsweise durch einen Sprengring, begrenzt ist.
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Mit der Erfindung werden in vollem Umfang die Vorteile des zuletzt
genannten bekannten. Hauptdruckzylinders :erreicht, gleichzeitig jedoch dessen Nachteile
vollkommen beseitigt. Der Druckkolben und der Hauptdruckzylinder können nämlich
nunmehr so kurz wie möglich ausgebildet sein und brauchen nur die für die notwendige
Führung des Druckkolbens übliche Länge zu besitzen. Darüber hinaus fällt auch die
bei dem bekannten Hauptdruckzylinder vorgesehene zusätzliche Feder für die Hülse
weg.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
im Schnitt dargestellt.
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Darin ist mit f der Hauptzylinder :einer Druckflüssigkeitsbremse bezeichnet,
der in an sich bekannter Weise mit einem Nachfüllbehälter 2 aus einem Stück besteht.
Bei 3 ist die Bremsleitung angeschlossen.
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Im Zylinder ist in an sich bekannter Weise eine Hülse q. verschiebbar
angeordnet, die einen Teil der Lauffläche für den Druckkolben 5 mit Dichtungsmanschette
6 bildet, sich beim Druckhub des Druckkolbens mit einer Stirnfläche Io abdichtend
an einer Schulter i i im Zylinder anlegt und dadurch eine oder mehrere in der Zylinderwand
angeordnete Nachfüllöffnungeng 9 verschließt.
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Es wird - dadurch erreicht, daß die Dichtungsmanschette des Druckkolbens
nie unter Flüssigkeitsdruck stehend irgendwelche Unterbrechungen in der Zylinderwand
überschleifen muß, sondern beim Druckhub des Kolbens immer eine vollkommen glatte
Lauffläche vorfindet, wodurch die Lebensdauer der Dichtungsmanschette und damit
die Betriebssicherheit der Druckflüssigkeitsbremse wesentlich erhöht werden. Der
Querschnitt der Nachfüllöffnungen kann dabei ohne jede Gefahr so. groß gewählt werden,
wie es jeweils erforderlich ist.
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Dabei wird, um trotz der erforderlichen Bewegungsfreiheit des Druckkolbens
gegenüber der Hülse die Baulänge des Druckkolbens und damit des Hauptdruckzylinders
nicht vergrößern zu müssen, die Bewegung der Hülse in Rückhubrichtung des Druckkolbens
durch einen im Zylinder angeordneten Sprengring 7 begrenzt, während als äußerer
Anschlag für den Druckkolben ein Sprengring 8 in der Hülse dient. Die Hülse wird
dabei in einfachster Weise unmittelbar durch den Kolben selbst dadurch betätigt,
daß die gleitende Reibung zwischen dem Kolben und der Hülse größer ist als zwischen.
letzterer und dem Zylinder.