DE7208728U - Elastische Wirkware - Google Patents

Description

DR. ING. DIPL. PHYS. H. STURIES

PATENTANWÄLTE „ _B1#MJ1BB ,

DIPL. ING. P. EICHLER h

56 WUPPERTAL 2, BRAHMSSTRASSE 29

Ei. /M

"Elastische Wirkware"

Die Neuerung bezieht sich auf eine elastische Wirkware, insbesondere für Badeanzüge o. dgl., bestehend aus einem Fadensystem maschenbildender, elastischer Trägerfäden und einem weiteren Fadensystem aaschenbildender, unelastischer Deckenfäden.

Elastische Wirkware wird herkömmlicherweise für Badeanzüge o. dgl., aber auch für sportliche Oberbekleidung eingesetzt, z.B. Skibekleidung. Den bisher bekannten elastischen Wirkwaren ist die Eigenschaft gemeinsam, großflächig glatt u zu fallen, obwohl sie, je nach verwendeter Bindung, einen

rauhen Griff haben mögen.

Bei einer bekannten elastischen Wirkware werden zwei

Fadensysteme verwendet, deren eines aus elastischen, in

ϊ Trikotlegung maschenbildend verarbeiteten elastischen Träger-

ϊ> fäden besteht und deren zweites unelastische Deckenfäden

j. aufweist, die in Tuchbindung maschenbildend>; Verarbeitet sind.

]■ Diese Ware fällt großflächig glatt, im wesentlichen unab

hängig von der Garnnummer bzw. Fadenstärke, und weist insbesondere nicht den für gewebten Stoff meist typischen lockeren

Faltenwurf auf. Vielmehr haben die einzelnen Flächenabschnitte

Il «ft

dieser bekannten Ware das Bestreben, sich möglichst glatt auszubreiten.

Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Neuerung, eine elastische Wirkware zu schaffen, welche einen stoffähnlichen Fall hat. Ihre strukturelle Steifigkeit soll möglichst gering sein, damit leichte Faltenbildung auch auf kleinen Stofflächen ermöglicht und so ein Stoffcharakter erzielt wird, der auch angenehmere Trageigenschaften bewirkt. Kleidungsstücke aus dieser neuen Wirkware sollen Mcht und locker fallen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens ein Fadensystem in Atlasbindung gewirkt ist.

Die Atlasbindung strukturiert die Wirkware derart, daß die einzelnen Flächenbereiche ein unterschiedliches Steifigkeitsverhalten zueinander aufweisen. Hierdurch wird der das stoffähnliche Fallen betreffende Charakter der Wirkware im gewünschten Sinne beeinflußt. Derartige, zumindest

in Atlasbindung

teilweise/gewirkten Waren sind insbesondere für leichte Hausund Gartenbekleidung sowie Handschuhe zu verwenden. Diese Bekleidung trägt sich auf Grund des leichten Stoff-Falles angenehm und behindert nicht durch strukturelle Steifigkeit. Sie ist ihrer Struktur wegen zugleich auch nur bei genauer Betrachtung von gewebter Stoffbekleidung zu unterscheiden und daher universeller tragbar. Hierzu trägt des weiteren die für die Atlasbindungen typische Streifenmusterung bei, welche die neue elastische Wirkware auch mustermäßig von der bekannten glatten Ware abrückt.

Die vorgeschriebenen vorteilhaften Eigenschaften sind besonders ausgeprägt, wenn auch das zweite Fadensystem mit Atlasbindung gewirkt ist und beide Fadensysteme als zwölfreihiger Doppelatlas gearbeitet sind, der aus einem von den elastischen Trägerfäden gebildeten, gewöhnlichen Warengrund und einer von den unelastischen Deckenfäden gebildeten, hinterlegten Decke besteht. Die Spiegelbreite, also die Breite der von den schräg in einer Richtung verlaufenden Maschenstäbchen gebildeten Strukturstreifen, kann hiermit in ein besonders ausgewogenes Verhältnis zur Dicke bzw. Dichte der Ware, aber auch zu deren Glätte bzw. Griffigkeit gebractt werden.

In der Figur wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung erläutert. Die Firur zeigt das Le geschema der Ware mit einem Deckenfaden und einem Trägerfaden. Die die Wirkware arbeitenden legeschienen sind jeweils voll eingelesen.

Von den Trägerfäden des Fadensystems 28 ist der vollständige Verlauf des Trägerfadens 26 dargestellt, der vom. Maschenstäbchen 12* ausgehend jeweils eine Maschenreihe fortschreitend von Maschenstäbchen zu Maschenstäbchen nach rechts läuft. Die Umkehrreihe 12 wird in dem Maschenstäbchen 1' erreicht und der Trägerfaden 26 läuft dann in derselben Weise nach links fortschreitend zum Maschenstäbchen 12' zurück. Daran anschließend wiederholt sich der beschriebene Verlauf. Dieser Warengrund in gewöhnlicher Atlasbindung wird von der hinteren legeschiene eines Kettstuhls gelegt. Die KettengliederaufSchreibung lautet wie folgt:

Hintere Legeschiene:

12-13 / 12-11 / 11-10 / 10-9 / 9-8 / 8-7 / 7-6 / 6-5 / 5-4 / 4-3 / 3-2 / 2-1 / 1-0 / 1-2 / 2-3 / 3-4 / 4-5 / 5-6 / 6-7 / 7-8 / 8-9 / 9-10 / 10-11 / 11-12 / Der Deckenfaden 27 des zweiten Fadensystems 29 läuft dem Trägerfaden 26 entgegengesetzt gerichtet. Von dem Ausgangsmaschenstäbchen 1¹ bzw. der Umkehrreihe 0 läuft er bei Beginn des Rapportes nach links in das Maschenstäbchen 24' bzw. die Maschenreihe 24, kehrt hier um und läuft dann nach rechts ansteigend in das Maschenstäbchen 1' zurück. Während der Trägerfaden 26 des Warengrundes in offenen Maschen jeweils nur über eine Nadel legt, läuft der Deckenfaden 27 hinterlegt und überspringt dabei jeweils ein Maschenstäbchen. Zwischen den Umkehrreihen verlaufen die Fäden von Warengrund und hinterlegter Decke mit offenen Maschen. Lediglich die Maschen der Umkehrreihen sind geschlossen.

Die Deckenfäden werden von der vorderen Legeschiene eines Kettstuhls verlegt. Die KettengliederaufSchreibung lautet:

Vordere Legeschiene:
1-0 / 2-3 / 4-5 / 6-7 / 8-9 / 10-11 / 12-13 / 14-15 / 16-17 / 18-19 / 20-21 / 22-23 / 24-25 / 23-22 / 21-20 / 19-18 / 17-16 / 15-14 / 13-12 / 11-10 / 9-8 / 7-6 / 5-4 / 3-2 /

Es versteht sich, daß das bzw. die in Atlasbindung zu wirkenden Fadensysteme jeweils auch verschränkt also,mit geschlossenen Maschen, oder mit anderer Reihenoahl, z.B. 6-reib.ig verarbeitet werden können.

Claims (2)

Schutzansprüche:

1. Elastische Y/irkware insbesondere für Badeanzüge o. dgl, bestehend aas einem Padensystem maschenbildender, elastischer Trägerfäden und einem weiteren Padensystem maschenbildender, unelastischer Deckenfäden, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Padensystem (28 oder 29) in Atlasbindung gewirkt ist.

2. Elastische Wirkware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch das zweite Padensystem (29 oder 28) in Atlasbindung gewirkt ist und beide Padensysteme als 12-reihiger Doppelatlas gearbeitet sind, der aus einem von den elastischen Trägerfäden (26) gebildeten, gewöhnlichen Warengrund und einer von den unelastischen Deckenfäden (29]) gebildeten, hinterlegten Decke besteht.