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Flache Kulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine weitere vorteilhafte
Ausbildung einer flachen Kuhenvirkmaschine, bei der die Rößchenbewegung nach beliebiger
Zeit, z. B. nach erfolgter Minderung des Warenteiles eines Strumpfes, verkürzt wird.
Gemäß dem Patent 644 093 wird bei diesem verkürzten Arbeiten der Rößchenschiene
ein Teil der Platinen von .der Rückwärtsbewegung, welche die Platinenschachtel den
Platinen erteilt, iausgeschlossen. Dies wird nach dem Anspruch 3 .des genannten
Patents dadurch erreicht, daß-die-j.eweils stillzusetzenden Kulierplatnen niedligere
Winkel haben als die übrigen Kullerplatinen, wodurch bei entsprechender Veränderung
der Platinenschachtelsenkbewegung diese niedrigeren Pl.atinenwinkel nicht mehr erfaßt
werden.
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Bei Benutzung dieses bekannten Vorschlages hat sich gezeigt, daß bei
der Herstellung mancher Warenarten ein Wechsel von Fadenführern von außen nach innen
und umgekehrt erfolgen muß, während die Platinen in den Seitenteilen der Fo:nturen
in ihrer vordersten Stellung stehenbleiben, da dieselben von der Rückwärtsbewegung,
die die Platinenschachtel den Platinen erteilt, ausgeschlossen sind und infolgedessen
von der Platinenschachtel nicht mit zurückgezogen werden. Um ,einen solchen Wechsel
zu ermöglichen, mußte man bisher die Maschine in .der Weise umschalten, da.ß die
in den Seitenteilen der Fonturen stehenden Platinen, die mit niedrigerem Winkel
als die Mittelteilplatinen versehen sind, während des Arbeitens einer Maschenreihe
mit zurückgezogen. werden und die Maschine über die ganze Breite der Fontur kuliert.
Durch diese Umschaltung entstehen mehrere Nachteile, so z. B. Zeitverlust und außerdem
Änderung des Vorlaufes der Plattierfadenführer, wodurch fehlerhafte Ware entsteht.
Die Veränderung
des Vorlaufes der Plattierfadenführer ist dadurch
bedingt, daß gleichzeitig mit der Umschaltung des Platinenschachtelhub-es für die
in den Seitenteilen der Fontur befindlichen Kulierplatinen auch die kurze Kulierbewegung
in die lange Kulierbewegung umgeschaltet werden muß und ein langer Kulierw-egeinen
anderen Vorlauf der Fadenführer ergibt als ein kurzer Kulienveg.
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Weiter hat sich gezeigt, daß der aus einem Fadenführer herauskommende
und entweder noch an dem fertiggestellten Warenstück hängende oder an dem Maschinengestell
angehängte Faden leicht durchgescheuert wird und abreißt, wenn sich dieser Fadenführer
innerhalb der Zone der stillgesetzten Kulierplatinen in Ruhestellung befindet und
die unter diesem Fadenführer stehende Verteilplatine alle Rück- und Vorbewegungen
der Platinenschachtel mit ausführt.
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Zur Vermeidung der erwähnten Nachteile erhalten einzelne oder alle
in den Seitenteilen der Fontur befindlichen V.erteilplatinen die gleiche niedrige
Winkelhöhe wie die in diesen Seitenteilen vorhandenen Kulierplatirnen, und sämtliche
in den Fonturseitenteilen befindlichen Kulierplatinen und Verteilplatinen besitzen
im Vorderteil ihrer Oberkante einen so tiefe. Ausschnitt, daß, wenn sich diese Platinen
in ihrer vordersten Austriebsstellung befinden, nicht nur die Fadenführer über diese
Platinen hinaus seitlich verschoben werden können, sondern auch der aus einem von
außen nach innen darüber hinweggeschobenen Fadenführer kommende Faden so tief zu
liegen kommt, daß letzterer beim -weiteren Kulieren über das Fonturmittelteil hinweg
von den Kulierplatinen des Mittelteiles mit Sicherheit erfaßt wird.
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Es ist an sich bekannt, in einer flachen Kulierwirkmaschine durchgehend
alle Verteilplatinen und alle Kulierplatinen mit gleicher Winkelhöhe auszustatten,
und ebenso ist es an sich bekannt, Kulierplatinen hinter der Kuliernase mit Vertiefungen
zu versehen, die das seitliche Verschieben eines Fadenführers über die in ihrer
vordersten Austriebsstellung befindlichen Kulierplatinen ermöglichen. Diese Vertiefungen
bestatteten aber dem vom Fadenführer kommenden Faden infolge ihrer bisherigen geringen
Tiefe nicht, daß dieser tief genug unterhalb der Oberkante der Kulierplatinennase
lag, um beim Kulieren vorn dieser Nase mit Sicherheit erfaßt werden zu können. Das
ist jedoch mit Hilfe des erfinderischen Vorschlages ,also dadurch ohne weiteres
m6glich, daß beide Platinenarten entsprechend tief genug ausgespart sind.
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Die an sich bekannte Ausführung, die Verteilplatinen durchgehend über
die ganze Föntur mit derselben einheitlichen Winkelhöhe wie. die Kulierplatinen
auszustatten, hat bekanntlich z. B. den Nachteil, daß bei den vielen in der Maschine
befindlichen Verteilplatinen ab und zu einzelne davon beim Kulieren infolge Klebens
an den benachbarten Kullerplatinen mit vorgetrieben werden und dadurch kleine Fehler
in der Ware erzeugen. Wenn nun nach der Erfindung mit solchen Platinen nur die Seitenteile
ausgerüstet werden, die ja lediglich etwa i,13 der Fonturenbreite betragen, so ist
der vorenväbnte kleine übelstand auf i;3 verringert und dadurch tragbar. Diese Erscheinung
wird noch fast auf Null vermindert, wenn, wie nach der Erfindung vorgeschlagen wird,
nicht alle, sondern nur .einzelne der in den Seitenteilen der Fontur befindlichen
Verteilplatinen mit niedrigen Winkeln ausgerüstet sind, und zwar nur die Verteilplatinon,
die zum Schutz des Fadens von der Platinenschachtelsenkbewegung nicht mit erfaßt
werden sollen. Dieser Vorteil ist aber nicht zu erzielen, wenn alle Kulier- und
Verteilplatinen der Fontur gleich hohe Winkel besitzen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindtuigsgegenstand in einer Ausfühtung
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Kulierplatine i mit niedrigem
Winkel z und mit einem tiefen Ausschnitt 3; solche Kulierplatinen stehen in den
Seitenteilen der Fontur; Abb. z eine dazugehörige Verteilplatine 5, ebenfalls mit
niedrigem Winkel z und, einem tiefen Ausschnitt 3; solche Verteilplatinen stehen
in den Seitenteilen der Fo.ntur ; Abb. 3 schaubildlich den rechten Teil eines Platinenkopfes
bzw. einer Platinenfontur, und zwar den rechten Seitenteil 4., welcher mit Kulier-
und Verteilplatinen i bzw. 5 mit niedrigem Winkel z ausgesetzt ist, und ferner ein
Stück Mittelteil 6, in welchem sich die gewöhnlichen Kulier- und Verteilplatinen
; bzw. 8 mit den höheren Winkeln befinden, sowie einen von rechts nach links über
den Seitenteil q. weg hereingeschobenen Fadenführer (die Stuhlnadeln sind der Deutlichkeit
halber weggelassen).
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Der mit den vorgenannten Mitteln ausführbare Vorgang zur Erzielung
eines ungehinderten Gleitens eines Fadenführers init aus dessen unterer öffnung
heraustretendem Faden über die außenstehenden und. mit niedrigem Winkel versehenen
Platinen ist folgender. Wenn z. B. beim Arbeiten der Fußspitze noch ein zusätzlicher
Fadenführer 9 benötigt wird, der bis dahin beispielsweise rechts ,außerhalb der
Fontur d., 6 gestanden hat, so wird dieser Fadenführer 9 einfach über die in ihrer
vordersten Stellung und in Ruhe befindlichen Platinen i, 5 hinweg nach links und
somit nach innen geschoben. Der Faden io, welcher
außen mit seinem
Ende an einer nicht dargestellten Klemme befestigt ist, leb sich bei diesem flereinschieben
in den Ausschnitt 3 dieser Platinen r, 5 und kommt infolge der großen Ausschnittiefe
so tief unterhalb der Kuliemase z z der mit höherem Winkel versehenen Kuliierplatinen
7 zu liegen, daß er von denselben bei ihrem Vorkuli@eren mit Sicherheit erfaßt wird.
Ist der Faden r oeinmal von der ersten Mittelteilplatine 7 @erfaßt worden, so kann
die ganze jetzt kulierende Platinenreihe mit Faden versehen werden. Die Verteilplatinen
sind der Einfachheit halber ohne die üblichen hinteren Schwänze dargestellt.