DE720617C - Verfahren zur Ausfuehrung von Tunnel- und aehnlichen Tiefbauten - Google Patents

Verfahren zur Ausfuehrung von Tunnel- und aehnlichen Tiefbauten

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DE720617C
DE720617C DEA87216D DEA0087216D DE720617C DE 720617 C DE720617 C DE 720617C DE A87216 D DEA87216 D DE A87216D DE A0087216 D DEA0087216 D DE A0087216D DE 720617 C DE720617 C DE 720617C
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DEA87216D
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Karl Andre
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KARL ANDRE
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D29/00Independent underground or underwater structures; Retaining walls
    • E02D29/045Underground structures, e.g. tunnels or galleries, built in the open air or by methods involving disturbance of the ground surface all along the location line; Methods of making them
    • E02D29/05Underground structures, e.g. tunnels or galleries, built in the open air or by methods involving disturbance of the ground surface all along the location line; Methods of making them at least part of the cross-section being constructed in an open excavation or from the ground surface, e.g. assembled in a trench
    • E02D29/055Underground structures, e.g. tunnels or galleries, built in the open air or by methods involving disturbance of the ground surface all along the location line; Methods of making them at least part of the cross-section being constructed in an open excavation or from the ground surface, e.g. assembled in a trench further excavation of the cross-section proceeding underneath an already installed part of the structure, e.g. the roof of a tunnel

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Ausführung von Tunnel- und ähnlichen Tiefbauten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausführung von Tunnel- und ähnlichen Tiefbauten mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt. . Es ist bekannt, bei derartigen Bauten in der Weise vorzugehen, daß zunächst die endgültige Tunneldecke hergestellt und dann anschließend der Barunterliegende Erdboden beseitigt wird. Hierbei hat man zunächst Rammträger in das Erdreich eingebracht und auf diesen als behelfsmäßige Stützen die Decke hergestellt. Die vorherige Herstellung einer behelfsmäßigen Abstützung macht aber die als nachteilig bekannte Rammarbeit erforderlich. Weiterhin tritt hierbei der Nachteil auf, daß bei der Einbringung der Einfassung der Baugrubenseitenwände durch zwischen die Rammträger einzuziehende Holzbohlen in dem neben der Baugrube liegenden Erdreich -unvermeidliche Hohlräume entstehen, die zu Versackungen benachbarter Häuser führen, wenn dieliäuser nicht vorher durch besondere Maßnahmen gesichert werden, wofür wiederum eine ganze Reihe im höchsten Grade unwirtschaftlicher Kosten aufgewendet werden muß. Alle diese Unzuträglichkeiten werden durch die vorliegende Erfindung vermieden. Zu diesem Zwecl@ewir@d gemäß der Erfindung die Decke in der Weise hergestellt, daß nach Vortrieb und Aussteifung eines Deckenstollens, der im Querschnitt der Höhe und der Breite der Decke entspricht, die Abdichtung von oben auf eine untere, zuerst hergestellte, für den Druck der auf der Dichtung lastenden Wassersäule berechnete Deckenschicht aufgebracht wird, worauf die obere Deckenschicht, gegebenenfalls als Panzerdecke, aufgesetzt -wird.
  • Die Seiteneinfassung des unteren Baugrubenteils wird also-nicht zur Auflagerung der Decke verwendet und braucht deshalb auch nicht schon vor dem Deckeneinbau eingebracht zu sein. In den beiliegenden Zeichnungen wird die Durchführung des Verfahrens erläutert, und zwar zeigt Abb. i einen Querschnitt durch einen zweigleisigen U-Bahntunnel und Abb.2 einen Teilgrundriß bzw. Längsschnitt der Ansteckdielen und Rahmenschienen. Bei dein dargestellten, für durchschnittliche Berliner Verhältnisse eingerichteten Ausführungsbeispiel geschieht der Arbeitsvorgang in zwei Hauptbauabschnitten.
  • Im Bauabschnitt i werden neben der späteren Tunnelbaugrube die Grundwasserabsenk-imgsanlagen eingebaut und in geeigneten Abständen, je nach Lage geeigneter Straßenplätze oder Querstraßen, Angriffsschächte (in Abb. i gestrichelt dargestellt) eingerichtet, die zunächst nur bis in die Tiefe der Tunneldecke hinabreichen und später weiter zu vertiefen sind. Von den Angriffsschächten aus geschieht dann der Vortrieb des oberen, über die Tunnelprofilbreite hinausgreifenden Stollens i, bei dem in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Ansteckdielen 3 nach Abb. 2 mit einem gegen Nachsacken von Erdreich von vorn her schützenden Längenzuschlag jeweils über drei aus Eispibahischienen zusammengesetzten Stollenstützrahmenq. hinwegreichen, deren Abstand der Tragfähigkeit dies unter den zuerst eingebauten Grundschwellen, unter die im Bedarfsfall noch Lagerschwellen unterlegt werden können, befindlichen gewachsenen Erdreiches anzupassen ist.
  • Der Deckenstollen i, der den beiden tragenden Deckenschichten 8, i o Raum zu bieten hat, besitzt nur eine verhältnismäßig niedrige Höhe, von der nach dem Einbau der unteren Schicht 8 noch so viel übrigbleibt, daß die Abdichtung 9 auf die untere Schicht 8 von oben her aufgebracht werden kann. Die Stärke dieser Schicht 8 wird der Höhe der später über ihr stehenden Wassersäule angepaßt, während die obere Deckenschicht i o die übrige Tunnelbelastung zu tragen hat. Von den zur lotrechten Abstützung der Stollenstützrahmen q. erforderlichen Stempeln 5 bestehen die miteinzubetonierenden beiden äußeren aus Eisenbahnschienen, die übrigen aus Holz. Die zur Abstützung der jeweiligen Stollenbrust wiederholt zu verwendenden und den gegen die Brust wirkenden waagerechten Erddruck aufnehmenden hölzernen Brustbohlen nebst ihren rückwärtigen Absteifungen lassen sich infolge der niedrigen Höhe des Stollens i innerhalb leicht zu handhabender Holzstärken halten, da auch die Querabstände der Stempe15 in geringen Grenzen bleiben können. Die Einbringung und Wiederbeseitigung der zur waagerechten Längs- und Querstreifung der Stützrahmen q. und der Stempe15 erforderlichen, den seitlichen Erddruck aufnehmenden Absteifungen 6 durch kurze Rund- oder Kanthölzer verursacht keine besonderen Schwierigkeiten. Wenn der Stollenvortrieb einen Streckenabschnitt weit vorangekommen ist, können, während er weitergeht, schon die aus Eisenbeton bestehenden übergreifenden Deckenschichten 8, io eingebaut werden. Sie werden mit ihren seitlichen Endauflagern entweder unmittelbar auf das gewachsene Erdreich oder gegebenenfalls auf besondere, außerhalb des Tunnelprofils im Erdboden verbleibende und beim Vortrieb des Stollens i mit hergestellte Betonauflager 7 aufgesetzt, die in beiden Fällen wegen der geringeren Gesamtbreite des unteren Baugrubenteils nachträglich nicht mehr unterfahren werden und deshalb gegen Versackungen gesichert sind. Bei dem Einbau der oberen Deckenschicht io werden die mit Spindelschuhen i i versehenen hölzernen Stempel 5 allmählich wieder ausgebaut und dabei die in der Abdichtung solange offen gelassenen Aussparungen geschlossen, worauf der Deckeneinbau vollendet wird. Um dem Stollen ständig Frischluft zuzuführen und der beim nileben der Abdichtung unvermeidlichen Rauchentwicklung genügenden Abzug zu verschaffen, werden .an geeigneten Stellen der Straßanoberfläche durch die Ansteckdielen hindurchreichende und zu verrohrende Bohrlöcher hergestellt.
  • Im Bauabschnitt II sind zunächst die Angriffsschächte bis zur . vollen Tiefe hinabzuführen; dann wird von hier aus der unterirdische Vortrieb des Stollens 2 in der durch das Tunnelprofil gegebenen und erforderlichenfalls unterteilten Breite ohne die Stoll@endecke, aber an den Außenseiten in der gleichen Weise wie bei dem Stollen i vorgenommen. Gegen die Brust des Stollens 2 lastet, da die vorzeitig eingebaute und außerhalb aufgelagerte Tunneldecke 8, i o alle Auflasten trägt, das jeweils davorliegende Erdreich in einer nur noch bis zur Tunneldecke reichenden Höhe, also ohne die darüberliegendeAuflast und ohne Hausdruck, so daß entweder keine oder doch nur eine schwache Einschalung und rückwärtige Absteifung der jeweiligen Stollenbrust erforderlich ist, deren dauernd sich wiederholender Ein- und Ausbau ohne Gefahr und ohne Schwierigkeiten geschehen kann. Die seitlichen äußeren Rahmenschienen der Ansteckdielen 3 verbleiben mit den Ansteckdielen im Erdboden.
  • Geht die Tunneldecke ohne Mittelstütze über die gesamte Tunnelbreite durch, so bedarf es während der Bauzeit keiner behelfsmäßigen weiteren Deckenabstützung, sondern dann sind nur einige mit Spindelschuhen versehene lotrechte Behelfsstützen 13 erforderlich, die den Gesamtquerschnitt der Breite nach unterteilen, um die zur Freilegung der Seitenwände erforderlichen Bodenschlitze freilegen und die von Außenwand zu Außenwand der Baugrube durchlaufenden Queraussteifungen aus kürzeren Längen und damit aus geringen Holzstärken zusammensetzen zu können.
  • Hat aber die Tunneldecke Mittelstützen, so müssen diese ebenso wie die Tunnelseitenwinde vor der Freilegung des gesamten unter der Decke liegenden Raumes bereits eingebaut sein. Es ist dann eine der Anzahl der Mittelstützen entsprechende Anzahl schmalerer Längsschlitze zum Einbau der Mittelstützen herzustellen, was im Schutze der vorzeitig @errichteten und entlastenden Tunneldecke, die seitlich der Schlitze ähnlich wie an den Seiten-,vandschlitzen von dem noch nicht beseitigten - gewachsenen Erdreich getragen wird, unter Anwendung behelfsmäßiger hölzerner Brust- und Seitenabschlußwände ohne Schwierigkeiten und ohne Gefahren geschehen kann. Auch der Vortrieb des Deckenstollens kann bei größeren Tunnelbreiten (Bahnhöfen) auf ähnliche Weise in mehreren die Gesamtbreite unterteilenden Stollen erfolgen, bei denen eiserne Ansteckdielen nur an der Stollendecke und an den äußeren Wänden der Außenstollen erforderlich sind, während zu den unterteilenden Behelfswänden Holzbohlen verwendet werden können.
  • Bei Vorhandensein von auf den Tunnel bzw. auf die Baugrube wirkendem Hausdruck braucht nur der Abstand der,die Stollendecke bzw. die Seitenwände abstützenden Rahmenschienen verringert oder durch Einschaltung von Zwischenrahmen unterteilt zu werden, wodurch sich eine, vorherige Tieferführung der Hausgrundmauern oder ihre Sicherung durch künstliche Verfestigung ihres Untergrundes und vorgesetzte Betonschürzen @erübrigt.
  • Die Bauzeit des Tunnels hängt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Hauptsache von der Anzahl der Angriffsschächte ab, die so bemessen werden kann, daß die für die offene Bauweise bisher übliche Bauzeit nicht überschritten wird.
  • Die Herstellungskosten einer im unterirdischen Vortrieb errichteten Tunneldecke, bei der die Ansteckdielen auf der Decke und an den Seitenwänden als Bestandteile des Bauwerks im Erdboden verbleiben, sind im Vergleich zu einer üi offener Bauweise :errichteten Decke naturgemäß höher. Aber die miteinbetonierten Ansteckdielen bilden einen bei der offenen Bauweise nicht vorhandenen kräftigen Panzerschutz auch gegen Bomben, die seitlich ins Erdreich niedergehen und den Tunnel sonst leicht von der Seite her bis zu seinem Einsturz aufreißen können, wodurch die höheren Herstellungskosten der Decke ausgeglichen sind. Die Gesamtbaukosten des Tunnels stellen sich aber bei dem Verfahren gemäß der Erfindung im Vergleich zu der offenen Bauweise erheblich billiger, da alle unwirtschaftlichen Nebenkosten vermieden werden. So sind Rammarbeiten nur in beschränktem Umfange oder überhaupt nicht erforderlich; ebenso sind verkehrsstörende Straßenaufbrüche mit Beseitigung der massiven Unterbauten und mehrfacher Wiederherstellung des Straßenpflasters vermieden, ebenso die wiederholte Umlegung und den Arbeitsbetrieb in der Baugrube empfindlich störende Aufhängung von Kanälen, Gas- und Wasserleitungen oder Kabeln, ebenso die Bebelfsbrücke und die Beseitigung und Wiedereinfüllung des über dem Tunnel befindlichen Erdbodens und ebenso endlich die besonders kostspielige Sicherung von neben oder über der Tunnelbaugrube stehenden Gebäuden. Alle diese Vorteile beweisen die technische und wirtschaftliche überlegenheit des erfndungsgemäßen Verfahrens.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Tunnelur: und ähnlichen Tiefbauten mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt, bei dem zunächst eine die Tunnelbaugrube nach beiden Seiten übergreifende, im Bauwerk verbleibende Decke hergestellt wird und im Schutze dieser Decke der Ausbau des übrigen Tunnelquerschnitts erfolgt, gekennzeichnet durch die Herstellung der Decke in der Weise, daß nach Vortrieb und Aussteifung eines Deckenstollens (i), der im Querschnitt der Höhe und Breite der Decke entspricht, die Abdichtung (9) von oben auf eine untere, zuerst hergestellte, für den Druck der auf der Dichtung lastenden Wassersäule berechnete Deckenschicht (8) aufgebracht wird, worauf die obere Deckenschicht (i o), gegebenenfalls als Panzerdecke, aufgesetzt wird.
DEA87216D 1938-06-19 1938-06-19 Verfahren zur Ausfuehrung von Tunnel- und aehnlichen Tiefbauten Expired DE720617C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3443040A1 (de) * 1984-11-26 1986-06-05 Gerhard Dr.-Ing. Puch Salzburg Sauer Verfahren zur herstellung unterirdischer bauwerke mittels tuerstock-deckelbauweise

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3443040A1 (de) * 1984-11-26 1986-06-05 Gerhard Dr.-Ing. Puch Salzburg Sauer Verfahren zur herstellung unterirdischer bauwerke mittels tuerstock-deckelbauweise
AT397415B (de) * 1984-11-26 1994-04-25 Sauer Gerhard Verfahren zur herstellung unterirdischer bauwerke mittels deckelbauweise

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