-
1. Herbert Dahlhaus 43 Essen-Heidhausen Bellenbergsteig 65 2. Stecker
& Roggel Baugeselischaft mbH 465 Gelsenkirchen Schwarzmühlenstraße 102 "Verfahren
zum Niederbringen von Spundbohlen in wechselseitiger Anordnung unter Bildung von
Spundwänden" Verfahren zum Niederbringen von Spundbohlen in wechselseitiger Anordnung
unter Bildung von Spundwänden im Zuge der Gründung selbstständiger Bauwerke oder
Hilfsbauwerke als z.B, Ein£assungen für Baugruben, sind in verschiedenen Aus£dhrungsformen
bekannt. Vor allem sind solche bekannt, wonach die Spundbohlen in das Erdreich mittels
Rammen eingeschlagen werden. Daraus resultieren ganz beachtliche Lärmbelästigungen,
welche unter
Berücksichtigung der geltenden Richtlinien die Grenzen
der Zulässigkeit bzw. Zumutbarkeit weit überschreiten. Das ist selbst dann der Fall,
wenn zur Lärmdämmung Schutzmäntel eingesetzt werden. Aus diesem Grunde ist zumindest
in Wohngebieten Schlagrammung nicht länger erlaubt. Viebrationsrammung, die sich
durch verhältnismäßig geringe Lärmbelästigung auszeiohnet, ist im allgemeinen zu
zeit- und kostenaufwendig. - Zur Gründung von Grundbauwerken ist es darüber hinaus
bekannt, und zwar insbesondere beim U-Bahn-Bau, die sogenannte Berliner Bauweise
anzuwenden. Es handelt sich dabei um eine Verbauart, wonach vor dem Aushub der Baugrube
I-Träger entlang der Baugrubenwände in das Erdreich eingerammt werden.
-
Mit fortschreitendem Aushub zieht man zwischen diese IJrräger entsprechend
zugeschnittene Bohlenstücke ein, die die Baugrubenwände sichern sollen. Gegenüberliegende
Baugrubenwände werden, wenn erforderlich, durch waagerechte Streifen gegegeneinander
abgestützt. Eine derartige Verbohlung setzt voraus, daß die Baugrubenwände mindestens
auf Bohlenbreite standfest sind. Neuerdings ist man zur Vermeidung von Lärmbelästigungen
auch schon dazu übergegangen, die I>Träger nicht einzurammen, sondern zunächst
Bohrlöcher in das Erdreich zu bohren und dann in diesen Bohrlöchern die 1-Träger
niederzubringen und zu verankern. Berliner Bauweise ist Jedooh nicht zur Gründung
selbständiger Bauwerke wie StUtzwände, Ufereinfassungen, Mohlen, Schleusen, Dockwände
oder dergleichen geeignet, sondern lediglich für den Verbau trockener Baugruben.
Folglich kommt Berliner Bauweise praktisch auch nicht als Hilfsbauwerk bzw. Einfassung
für Baugruben dann in Frage, wenn die Baugrube gegen im Erdreich anstehendes Wasser
seitlich abgedichtet werden muß, also horizontale Wasserdruckbeanspruchungen auftreten.
In einem solchen Fall werden nach wie vor - wie bei selbständigen Bauwerken - Spundwände
verlangt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
wonach sich Spundbohlen einfach, schnell und wirt schaftlich, insbesondere unter
Vermeidung von tärmbelästigungen, in wechselseitiger Anordnung unter Bildung von
Spundwanden niederbringen lassen.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Niederbringen von Spundbohlen
in wechselseitiger Anordnung unter Bildung von Spundwänden im Zuge der Gründung
selbständiger Bauwerke oder HilSsbauwerke als z.B. Einfassungen für Baugruben. Die
Erfindung besteht darin, daß zunächst ein Bohrloch in das Erdreich gebohrt, darin
eine Spundbohle gesetzt, darauf gegebenenfalls das Bohrloch verfüllt sowie dann
in unmittelbarem Anschluß an diese Spundbohle ein nächstes Bohrloch gebohrt, nach
Fertigstellen dieses Bohrloches eine nächste Spundbohle gesetzt und mit der ersten
Spundbohle im Zuge des Setzvorganges über deren gemeinsames Spundbohlenschloß verbunden
wird, daß darauf das Bohrloch mit der zweiten Spundbohle gegebenenfalls verfüllt
sowie ein weiteres unmittelbar anschließendes Bohrloch gebohrt wird und so fort.
- Dieses Verfahren läßt sich insbesondere dann anwenden, wenn das Erdreich ausreichend
fest ist, so daß bei Niederbringen der Bohrlöcher keine Einbruchgefahr besteht.
Handelt es sich dagegen um verhältnismäßig gebrächigesbzw. lockeres Erdreich, so
daß Einbruchgefahr im Zuge des Niederbringens der Bohrlöcher nicht ausgeschlossen
ist, folglich die Bohrlochwandungen zumindest vorübergehend eine Abstützung erhalten
müssen, so empfiehlt die Erfindung nach einem Vorschlag selbständiger Bedeutung,
daß zunächst ein Bohrloch in das Erdreich gebohrt und darin eine Spundbohle gesetzt
sowie dann in unmittelbarem Anschluß an die Spundbohle ein nächstes Bohrloch gebohrt
und im Zuge des Bohrens ein das Spundbohlenschloßteil der bereits gesetzten Spundbohle
umfassendes Bohrrohr mitgeführt, nach Fertigstellen des Bohrloches
in
dem Bohrrohr eine nächste Spundbohle gesetzt und mit der ersten Spundbohle im Zuge
des Setzvorganges über deren gemeinsames Spundbohlenschloß verbunden wird, daß daraur
das Bohrrohr mit der zweiten Spundbohle verfüllt, das Bohrrohr gezogen sowie ein
weiteres unmittelbar anschließendes Bohrloch gebohrt wird und so fort. - Die Erfindung
geht von der Erkenntnis aus, daß unschwer jede Spundbohle praktisch Iämnarm in einem
Bohrloch niedergebracht und zugleich über ein gemeinsames Spundbohlenschloß mit
der vorher niedergebrachten Spundbohle unter Bildung einer Spundwand verbunden werden
kann. Anschließend erfolgt beidseitige Verfüllung der betreffenden Spundbohle in
dem Bohrrohr. Zumindest die Hinterfüllung der Spundbohle bleibt nach Ziehen des
Bohrrohres bzw. Fertigstellung der Spundwand erhalten. Im Zuge der Herstellung der
aufeinander folgenden Bohrlöcher mittels Schnecken- oder Spralbohrer wird das Bohrgut
als Bohrwurst mit dem Bohrer hochgezogen. Zu diesem Bohrgut gehört auch Jenes Verfüllgut,
welches sich im Bereich des Spundbohlenschloßteiles der bereits gesetzten Spundbohle
befindet, zumal dieses Spundbohlenschloßteil stets von dem Bohrrohr mit umfaßt wird.
Dadurch wird das betreffende Spundbohlenschloßteil automatisch von Füllgut gesäubert,
bzw. befreit, so daß nach Fertigstellung des Bohrloches die nächste Spundbohle unter
Eingriff in das Spundbohlenschloßteil und Bildung des gemeinsamen Spundbohlenschlosses
niedergebracht und dann im Verbund mit der vorgeordneten Spundbohle wiederum beidseitig
verfüllt werden kann. Der Effekt der selbständigen Reinigung bzw. Säuberung des
Jeweils dem nächsten Bohrloch zugeordneten Spundbohlenschloßteiles der bereits gesetzten
Spundbohle wird nach einem Vorschlag der Erfindung, dem selbständige Bedeutung zukommt,
vor allem dadurch erreicht, daß die Bohrlöcher mit den Spundbohlen darin ohne oder
unter Jeweiliger Zwischenschaltung des Bohrrohres
mit rieselfähigem,
vorzugsweise körnigem Schüttgut wie Kies oder dergleichen verfüllt werden. Denn
das rieselförmige Schüttgut fließt im Zuge der Herstellung des Bohrloches aus' dem
zugeordneten Spundbohlenschloßteil ohne weiteres aus, so daß das Spundbohlenschloßteil
keiner nachträglichen Reinigung zum Niederbringen der anzuschließenden Spundbohle
bedarf.
-
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden auf geführt.
So sieht die Erfindung vor, daß das Bohrloch mit der erstgesetzten Spundbohle ebenfalls
vor oder nach Herstellen des anschließenden Bohrloches verfüllt wird. Die Spundbohlen
werden erfindungsgemäß nach dem Setzen im Spundbohlenfußbereich mit Beton, insbesondere
Fertigbeton, verfüllt und dadurch einwandfrei verankert. Damit die so verankerten
Spundbohlen auch zur vertikalen Druckaufnahme geeignet sind, weisen sie angeschweißte
Fußplatten auf. - Schließlich sieht die Erfindung vorn daß als Bohrrohr ein Schlitzrohr
mit Längsschlitz verwendet und in seinem tängsschlitz an dem Profil der Jeweils
vorherigen Spundbohle geführt wird. Dadurch ist einwandfreies und ausgerichtetes
Niederbringen des Bohrrohres im Zuge der Herstellung der Bohrlöcher gewährleistet.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß ein Verfahren angegeben wird, wonach sich Spundbohlen in wechselseitiger
Anordnung unter Bildung von Spundwänden unter Verzicht auf Lärmbelästigungen ohne
weiteres niederbringen lassen, indem nämlich für jede Spundbohle ein entsprechendes
Bohrloch hergestellt wird, und zwar derart daß die darin niederzubringende Spundbohle
zugleich an die bereits ge setzte Spundbohle über deren gemeinsames Spundbohlenschloß
angeschlossen und das betreffende Bohrloch verfüllt wird. Nach PerZ tigstellen der
so gebildeten Spundwand bleibt die Hinterfüllung
der Spundbohlen
erhalten, während die Front füllung ganz oder teilweise mit ausgehoben wird. Beidseitige
Verfüllung der Spundbohlen geschieht nur der Einfachheit halber, weil dazu lediglich
das Einkippen des Schüttgutes in das Bohrrohr erforderlich ist, also nicht auf gezielte
und bloße Hinterfüllung der in dem Verfü.llrohr befindlichen Spundbohle geachtet
werden muß, was umständlich wären Im Ergebnis läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
zum Niederbringen von Spundbohlen nicht nur äußerst lärmarm; sondern darüber hinaus
auch einfach, schnell und wirtschaftlich durchführen.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 einen Horizontalschnitt
durch eine Spundwand im Zuge des Niederbringens der Spundbohlen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter Verwendung eines Bohrrohres, Fig. 2 eine Frontansicht auf den Gegenstand
nach Fig. 1 und Fig. 3 eine fertiggestellte Spundwand in Seitenansicht.
-
In den Figuren ist dargestellt, wie im Zuge der Gründung selbständiger
Bauwerke oder Hilfsbauwerke als z.B. Einfassungen für Baugruben Spundbohlen 1 in
wechselseitiger Anordnung unter Bildung von Spundwänden lärmarm niedergebracht werden
können. Dazu wird zunächst ein Bohrloch 2a in das Erdreich 3 gebohrt und darin eine
Spundbohle la gesetzt sowie dann in unmittelbarem Anschluß an diese Spundbohle la
ein nächstes Bohrloch 2b gebohrt und im Zuge des Bohrens ein das Spundbohlenschloßteil
4 der bereits
gesetzten Spundbohle la umfassendes Bonrrohr 5 mltge£Uhrt.
-
Nach Fertigstellen dieses Bohrloches 2b wird in dem glei¢hzei tig
niedergebrachten Bohrrohr 5 eine nächste Spundbohle lb gesetzt und diese Spundbohle
ib mit der ersten Spundbohle la im Zuge des Setzvorganges über deren gemeinsames
Spundbohlenschloß verbunden. Darauf erfolgt Ver£tllung des Bohrrohres 5 mit der
zweiten Spundbohle ib. Anschließend wird das Bohrrohr 5 gezogen sowie ein weiteres
unmittelbar anschließendes Bohrloch 2c und so fort. Die Bohrlöcher 2 mit den Spundbohlen
1 darin werden unter Jeweiliger Zwischenschaltung des Bohrrohres 5 mit rieselfähigem,
vorzugsweise körnigem SchUttgut 6 wie Kies oder dergleichen verfüllt. Das hat zur
Folge, daß im Zuge der Herstellung des Jeweils nächsten Bohrloches 2b, 2c usw. das
Schüttgut 6 in Jenem Verfüllbereich 7 des vorhergehenden Bohrloches 2a, 2b usw.,
welcher von dem Bohrrohr 5 umfaßt, wird, nach Maßgabe des Hochförderns des Bohrgutes
nachläuft, bis schließlich dieser gesamte Verfüllbereich 7 und damit das darin befindliche
Spundbohlenschloßteil 4 der vorherigen Spundbohle la, lb usw.
-
praktisch selbständig freigelegt sind. Dadurch erst besteht die Möglichkeit,
die nächste Spundbohle lb in das fertiggestellte Bohrloch 2b unter gleichzeitigem
Anschluß an die vorherigen Spundbohle la über deren Spundbohlenschloßteil 4 unter
Bildung eines gemeinsamen Spundbohlenschlosses niederzubringen. Das Bohrrohr 5 selbst
senkt sich im Zuge des Bohrens infolge lediglioh seines Eigengewichtes ab. De erstgesetzte
Spundbohle la kann vor oder nach Herstellen des anschließenden Bohrloches 2b verfüllt
werden. Die Spundbohlen 1 werden nach dem Setzen im Spundbohlenfußbereich mit Beton
8, insbesondere Fertigbeton, verfüllt und besitzen zur Aufnahme von vertikalen Druckbeanspruchungen
Fußplatten 9. Als Bohrrohr 5 findet ein Schlitzrohr mit Längsschlitz 10 Verwendung,
so daß dieses Rohr in seinem Längsschlitz 10 an einer Fuhrungsleiste 11 der Jeweils
vorherigen
Spundbohle im Zuge des Absenkens geführt wird. Der Längsschlitz
lo ist nicht über die gesamte Länge des Bohrrohres 5 geführt, sondern es bleibt
ein verwindungssteifer Mantelsteg 12 erhalten. Selbstverständlich können zwischen
den hergestellten Spundwänden 13 in üblicher Weise Steifen 14 angeordnet sein. -Grundsätzlich
besteht auch die nicht dargestellte Möglichkeit, ohne Bohrrohr 5 zu arbeiten, nämlich
wenn das Erdreich ausreichend fest ist und für die Bohrlöcher keine Einbruchgefahr
besteht.
-
Ansprüche