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Elektrikher Tonabnehmer Bei den bisher bekannten elektrischen Tonabnehmern
für Schallträger mit mechanischer Schallaufzeichnung werden fast ausschließlich
zur Lagerung des beweglichen Systems, d. h. des Ankers, Achenlagerungen,
in verschiedenen For'men verwendet, I weil allgemein die Annahme herrscht, daß sich
das bewegliche System nur in einer bestimmten, durch die Achse festgelegten
Ebene bewegen- dürfe, da-
mit eine ve--r7£rrungsfreie Tonübertragung erreicht
wird.
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Da aber die Tonabnehmer nicht ständig so genau in Abhängigkeit zur
Richtung der Schallfurche geführt werden können, daß die Nadelebene in Richtung'
der Schallfurche lieA so tritt oft der Fall ein, daß die Bewegungsmöglichkeit des
schwingenden,Systems in einer anderen Richtung liegt als die aufgezeichneten Schallschwingungen,
so daß Verzerrungen der Wiedergabe eintreten. Dieser Fehler ist z.B. besojiders
bei der Abtastung von Schallplatten fast immer in mehr oder weniger großem Maße
vorhanden. Zur Veermeidung' dieser Nachteile sind bereits besondere Vorrichtungen,
welche -eine ständig genaue, richtige Führung des Tonabnehmers zur Schallfurche
bewirken sollen, vorgeschlagen worden. Sowohl die Achsenlagerung des Schwingungssystems
und die sich hieraus ergebende Notwendigkeit einer besonderen Führung erfordern
aber bei der Herstellung der Tonabnehmer bedeutende Arbeit und Kosten, erhöhen das
Gewicht des Tonabnehmers und geben unter Umständen durch ihre Masse die Möglichkeit
des Auftretens ungewünschter Schwingungen, welche die Tonübertragung in ungünstigem
Sinne beeinflussen.
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Bei den Versuchen zur Vermeidung dieser Nachteile, welche Versuche
zu der vorliegenden Erfindung geführt haben, hat sich ergeben, daß die obenerwähnte
Annahme der Notwendigkeit einer Achsenlagerung für das Schwingungssystem bei elektrischen
Tonabnehmern unbegründet ist.
Eine derartige Achsenlagerung wäre
nur in einem solchen Falle notwendig, sobald auf den Schallträgern Schwingungen
in verschiedener Richtung aufgezeichnet sein würden, während nur die Schwingungen
einer I>estimmten Richtung wiedergegeben werden sollen. Es sind aber auf fast allen
gebräuchlichen Schallträgern nur Schwingungen in einer bestimmten Richtung, z.B.
seitlich zur Schall,furche bei Seitenschrift (Bürliner Schrift) oder hoch und tief
bei Anwendung derEdisonschrift,aufgezeichnet. Schwingungsaufzeichnungen in anderer
Richtung, die störend sein könnten, sind jedoch nicht vorhanden.
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Es ist bereits ein Tonabnehmer bekannt, dessen -#va17enförmiger Anker
nebst der auf ihm starr befestigten S#h"A,-ingspule inGummi zwischen den Polschuhen
des Magneten gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform können geringe Schwingbewegungen
des als Drehkörper ausgebildeten Ankers abweichend von seiner Drehachse eintreten.
Diese seitlichen Schwingbeivegungen sind aber im Verhältnis C Z,
zu der eigentlichen
Drehbe-wegung des Ankers so gering, daß durch dieselben keine Verbesserung der Ton-,viederoab,e,
sondern Verzerrungen hervorgerufen werden müssen.
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Bei einer weiter bekannten Ausführungsform ist der blattförmige Anker
an einem verhältnismäßig breiten, eckigen, scheibenartigen Körper aus Hartgummi,
Leder o. dgl. befestigt, welcher zwischen Dichtungskörpern zusammengepreßt ist zum
Zwecke, eine Drehbewegung des Ankers um seine Längsachse zu vermeiden, die bei der
bekannten Bauart Störspannun,gen hervorrufen würde.
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In allen übrigen Richtung-en ist der Anker gleichmäßig beweglich,
und eine Achsenlagerung ist auch hier vermieden, es handelt sich aber um eine verhältnismäßig
harte, also übermäßig dämpfende Lagerung des Ankers infolge des Hartgummikörpers.
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Die Erfindung bezweckt zur Vermeidung der Nachteile der bisher bekannten
Einrichtungen einen Tonabnehmer mit -weicher Lagerung zu schaffen -. dessen
Anker nach allen Richtungen hin praktisch gleichmäßi- beweglich ist. Dieser Zweck
wird bei einem an sich bekannten elektrischen Tonabnehmer für mechanische Schallaufzeichnungen,
der mit einer weichen Ankerlagerung in einer hochelastischen Dämpfungsmasse versehen
ist, nach der Erfindung dadurch erreicht, daß ein stabförrniger Anker, der im Luftspalt
zwischen den Polen einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, in Art eines Kugelgelenkes
derart gelagert ist, daß er nach allen Richtungen praktisch gleichmäßig beweglich
ist.
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Durch diese allseitige gleichmäßige Bewegungsfreiheit ergibt sich
neben dem Fortfall einer Achsenlagerung und Führung der Vorteil, daß der Tonabnehmer
auch in dem Fall störungsfrei wirkt und die verz-errungsfreie Tonübertragung erreicht
wird, sobald der Tonabnehmer zeitweise nicht so weit in Ab-
hängigkeit zur
Richtung der Schallfurche ge-
führt wird ' daß die Nadelebene ständig
in der Richtung der Schallfurche liegt.
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Der kreisförmige Querschnitt des Ankers im Luftspalt ist erforderlich,
um bei Drehung des Ankers um seine Längsachse die Erzeugung von Störspannungen zu
verhindern. Die Vorteile werden erreicht, ohne auf eine weiche Ankerlagerung mit
entsprechend leichter Ankerbeivegung verzieht-en zu müssen.
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Die Ausbildung des Erfindungsgegenstandes kann zweckmäßig in der Weise
ausgeführt werden, daß eine ringivulstartige Verdickung eines zweckmäßig ganz oder
teilweise zylindrischen Ankers auf demselben vorgesehen ist, die in einer entsprechenden
Lagerschale, z. B. aus Gummi, gehalten wird.
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Das Magnetsysteni kann bei einer derartigen Anordnung zweckmäßig so
ausgebildet werden, daß es nicht nur für eine bestimmte Schwingungsricht:ung, sondern
mindestens übereinen Winkelbereich wirksam ist. Zu diesem Zweck kann der Anker von
zwei halbkreisförmig ausgesparten Polschuhen umgeben sein, welche den Anker bis
auf einen Schlitz umschließen, so daß eine gleichmäßige Wirksamkeit des Magnetsystems
in beliebiger Schivingungsrichtung des Ankers erreicht wird.
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Die Ausbildung des Schivingungssystems kann zweckmäßig iti der bekannten
Art der Freischivingersysteme ausgeführt werden, indem der Anker vor den durch einen
Luftspalt getrennten Polen sch:wingt und die Pole an den Stellen, von denen der
Anker schwingt, halbkreisförmige Aussparungen besitzen können.
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Die Ausbildung der das Schwingungssystem halt-enden Lagerschale aus
Gummi kann zweckmäßig in der Weise erfolgen, daß diese Gummilagerung gleichzeitig
zur -Dämpfung des Systems dient.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Abb. i zeigt schematisch einen Längsschnitt durch den Tonabnehmer nach
der Erfindung, während Abb.2 die Ansicht einer Ausführungsform eines Ankers und
Abb.3 einen Schnitt nach LinieA-B der Abb. i zeigt.
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Wie aus der Abb. i ersichtlich, ist der Anker i stabförinig, und zwar
in seinem Unterteil zylindrisch ausgebildet und mittels seiner Ringwulst
7 in der -Gummilagerung 2 nach allen Seiten beweglich gelagert. Die
Abtastnadel.
3 ist in bekannter Weise an dem Anker i befestigt, während das obere Ende
des Ankers i in den Luftspalt zwischen den Pülschuhen 4 ragt. Die AbnahmesPule
5 und der Feldmagnet 6 sind in bekannter Weise angebracht. Wie aus
Abb. 3 ersichtlich, sind die Polschuhenden bei 8 halbkreisförmig ausgespart,
so daß das in annähernd kreisförmigem Querschnitt ausgebildete Ende des Ankers i
fast allseitig von den Polen umfaßt wird.
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Die Ausbildung der Lagerung gemäß der Erfindung kann selbstverständlich
auch in anderer Weise erfolgen.