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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur radialen, längs einer Schiene freischwebenden Führung der Abtastspitze eines Schallplatten-Tonabnehmers.
Matrizen für Schallplatten werden so geschnitten, dass der Schneidestichel eine Bewegung in radialer
Richtung über die Schallplattenmatrize ausführt, wobei mit variablen Vorschüben gearbeitet wird.
Der Tonabnehmer zur Wiedergabe hingegen wird üblicherweise mit Hilfe eines Tonarmes um einen
Drehpunkt geführt, so dass seine Abtastspitze nicht mehr einer in radialer Richtung verlaufenden Bahn, sondern einer kreisbogenförmigen Bahn folgt. Dadurch entstehen falsche Winkellagen zwischen der Tangente der
Schallplattenrille und der Längsachse des Tonabnehmers, wodurch Wiedergabeverzerrungen auftreten. Ausserdem tritt bei diesem Abtastverfahren eine zusätzliche Kraft auf, die die Abtastspitze an die innere Rillenflanke andrückt, so dass sich bei Stereo-Flankenschrift in den beiden Kanälen unterschiedliche Auflagekräfte ergeben, was zusätzlich zu Wiedergabeverzerrungen führt.
Diese Mängel lassen sich mit Hilfe einer Führungsvorrichtung vermeiden, die die Abtastspitze des
Tonabnehmers in radialer Richtung auf der Schallplatte führt, also auf dem gleichen Weg, auf dem bei der
Aufnahme der Matrize der Schneidestichel geführt wurde.
Es gibt bereits eine Reihe von Vorschlägen, mit denen dieses Problem zu lösen versucht worden ist. Alle bisherigen Konstruktionen sind jedoch daran gescheitert, dass gleitende oder rollende Widerstände zu überwinden waren, die von der Abtastspitze nicht aufgebracht werden konnten. Auf Grund dieser Kräfte wurde ausserdem wieder eine zusätzliche Kraft an der Abtastspitze wirksam, die in diesem Falle auf die äussere Rillenflanke einen grösseren Druck ausgeübt hat, was ebenfalls Wiedergabeverzerrungen zur Folge hatte. Ausserdem sind die bisher bekanntgewordenen Konstruktionen technisch sehr aufwendig. Es sei darauf hingewiesen, dass die Abtastspitze etwa mit 65 n/sec transportiert wird und in der Lage sein muss, einer seitlichen Kraft von höchstens 100 mp zu folgen.
Ferner haben alle bisherigen Konstruktionen, die zur Führung des Tonabnehmers gleitende oder rollende
Konstruktionselemente verwenden, den Nachteil, dass in diese Teile eindringender Staub in Verbindung mit Schmiermitteln od. dgl. über einen längeren Zeitraum die Arbeitsweise störend beeinflussen.
Darüber hinaus sind Konstruktionen für eine Tondosen-Radial-Führung mit pneumatisch arbeitender Vorrichtung bekannt (USA-Patentschrift Nr. 3, 479, 039), so dass hieraus eine radiale Führung eines Abtastsystems über eine Schallplatte ohne jegliche Reibung nicht entnommen werden kann.
Bekannt ist ferner eine Konstruktion (USA-Patentschrift Nr. 3, 101, 952), bei der ein mit einem Tonabnehmer verbundener Schwimmer auf einer Flüssigkeit schwimmt. Auch bei diesem bekannten Vorschlag kann der Einfluss der Reibung keinesfalls ausgeschaltet werden.
Schliesslich ist es bei der Tonabnehmerfüllung eines Plattenspielers bekannt (deutsche Auslegeschrift 1223575), den Tonabnehmer mit einem Schwimmer zu verbinden und den Schwimmer in einer mit Flüssigkeit gefüllten Wanne anzuordnen. Hiebei sind zur Stabilisierung des Schwimmers zwei sich abstossende Magnete vorgesehen, die jedoch in keiner Weise die Aufgabe haben oder die Möglichkeit bieten, den Tonabnehmer freischwebend und ohne jegliche Reibung zu führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Anordnungen auszuschalten und eine Führungseinrichtung für Tonabnehmer zu schaffen, bei der der Tonabnehmer freischwebend und berührungsfrei getragen bzw. in allen drei Achsen stabilisiert wird.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Abtastspitze des Schallplatten-Tonabnehmers und ein Gegengewicht an einem Hebel befestigt ist, der drehbar in Gleichgewichtslage an einem Magnet mit Doppel-T-Profil angebracht ist, dass eine langgestreckte magnetisierte Führungsschiene vorgesehen ist, die mit zwei Schenkeln in das Doppel-T-Profil eingreift, und dass die Schenkel und das Profil so magnetisiert sind, dass der Magnet freischwebend und längs der Führungsbahn verschiebbar gehalten ist. Die Bewegung des Schwebemagneten in der Magnetbahn wird dabei z. B. durch Endschalter bzw. mechanische oder magnetische Endanschläge begrenzt.
Mit der erfindungsgemässen Einrichtung wird erreicht, dass jegliche Reibungseinflüsse in Wegfall kommen, wodurch ein bei weitem höheres Mass an Genauigkeit erzielt wird ; die Anwendung einer magnetischen Führung ergibt einen minimalen Aufwand an Bauelementen, und die Qualität der vorgeschlagenen Führungseinrichtung, insbesondere im Hinblick auf Wiedergabeverzerrrungen, ist aussergewöhnlich hoch, wie in der Praxis bewiesen wurde.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen : Fig. l eine Ausführungsform einer langgestreckten, mit magnetischen Abstossungskräften arbeitenden Führungsvorrichtung, Fig. 2 eine Endansicht der Führungsvorrichtung nach Fig. l, Fig. 3 in vergrössertem Massstab die Darstellung nach Fig. 2 mit eingetragenen magnetischen Polaritäten. Fig. 4 eine Seitenansicht eines Tonabnehmers in Verbindung mit dem Schwebemagneten, Fig. 5 eine Endansicht der Anordnung nach Fig. 4, Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Gesamtansicht der magnetischen Führungsvorrichtung gemäss der Erfindung mit einem herkömmlichen Plattenspieler in seitlicher Ansicht, teilweise im Schnitt, und Fig. 7 eine Aufsicht auf die Gesamtanordnung nach Fig. 6.
Die magnetische Führungsvorrichtung, die als"Magnetbahn"bezeichnet wird, ist mit-l-bezeichnet
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