DE719958C

DE719958C - Elektromagnet

Info

Publication number: DE719958C
Application number: DEB185625D
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Angerstein
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1938-12-16
Filing date: 1938-12-16
Publication date: 1942-04-20

Description

Elektromagnet Die üblichen Elektromagnete, insbesondere solche, die durch Gleichstrom erregt werden, haben eine Anzugscharakteristik, die für manche Verwendungszwecke nicht immer erwünscht ist. Die Zugkraftkurve in Abhängigkeit von dem Hub verläuft sehr steil. Bei Beginn des Hubes, also bei großem Luftspalt zwischen festem Magnetkern und beweglichem Anker, ist die Anzugskraft verhältnismäßig klein, mit abnehmendem Hub steigt die Zugkraft aber sehr schnell an und erreicht am Schluß einen sehr hohen Wert. Bei Magneten, die z. B. für elektrische Schaltapparate und Bremsmagnete verwendet werden, ist diese Eigenschaft der Zugkraftkurve deshalb unerwünscht, weil bei Beginn des Hubes infolge der geringen Zugkraft eine nur geringe Beschleunigung eintritt, während am Ende des Hubes der Anker infolge der dann sehr großen Zugkraft mit großer Geschwindigkeit an den festen Magnetkern schlägt und Prellungen und Zerstörungen an den Apparaten verursachen kann. Außerdem hält sich im angezogenen Zustand der bewegliche Anker bei Spannungsrückgang sehr lange in dieser Stellung, ein Vorgang, der beispielsweise bei Spannungsrückgangsauslösern sehr unerwünscht ist.
Nach der Erfindung kann nun die Anzugscharakteristik weitgehend dadurch geändert werden, daß das Joch mit Aussparungen versehen ist, welche den magnetischen übergangswiderstand für die magnetischen Kraftlinien vom beweglichen Anker zum Joch bei abnehmendem Hub vergrößern.
In den in der Zeichnung schematisch dar-."stellten Ausführungsbeispielen zeigt die Fig. z einen Längsschnitt und die Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Magnetsystem, das mit hohlkörperartigem Joch versehen ist und etwa. zur Betätigung eines Relais oder eines Bremslüfters dienen kann. Das Magnetjoch a ist mit einem eingesetzten oder angegossenen Magnetkern b versehen, auf dem die Zugspule c angeordnet ist. Der Anker d kann an einer Welle e schwenkbar befestigt sein und mittels Rückzugfeder f in einer bestimmten Lage gehalten werden. Zwischen dem beweglichen Anker und dem Joch sind ferner Führungsteile g in Form von Stiften, Nieten oder Blechen aus unmagnetischem Stoff vorgesehen. Im Magnetjoch a sind Aussparungen lt angebracht, und zwar so, daß sie durch den Anker d nur im angezogenen Zustand überdeckt werden, dagegen gar nicht oder nur sehr wenig bei abgefallenem Anker.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Einrichtungen ist folgende: Solange die Zugspule c nicht eingeschaltet ist, haben die beweglichen Anker d die gezeichnete Stellung. Sobald die Zugspule eingeschaltet wird, entsteht ein magnetischer Kraftfluß, der in bekannter Weise vom Magnetkern ausgeht und sich über Joch a, die Luftspalte k, den beweglichen Anker d und den Luftspalt i schließt. Die Luftspalte h haben großen Querschnitt und kleine Länge; der magnetische Widerstand und der Verbrauch an Amperewindungen ist infolgedessen klein und die Zugkraft entsprechend größer. Im Verlauf des Anzuges kommt der Anker vor die Aussparungen h zu liegen. Jetzt ist der direkte Übergang des Kraftflusses zwischen Joch und Anker wesentlich erschwert; der magnetische Widerstand ist sehr groß, und die Anzugskraft wird stark herabgesetzt. Man kann also die Anzugscharakteristik in sehr weitgehendem Maße nur durch entsprechende Formgebung der Aussparungen im Joch ändern.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektromagnet, vorzugsweise für Erregung durch Gleichstrom, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch mit Aussparungen (1a) versehen ist, welche den übergangswiderstand für die magnetischen Kraftlinien vom beweglichen Anker zum ,Joch bei abnehmendem Hub vergrößern.