DE674520C

DE674520C - Fernsprechrelais

Info

Publication number: DE674520C
Application number: DES116860D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Engelbert Horn
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1935-01-20
Filing date: 1935-01-20
Publication date: 1939-04-15

Description

Fe'rnsprechrelais Bekanntlich klappern gewöhnliche elektromagnetische Gleichstromrelais, sobald sie mit Wechselstrom, z. B. aus dem Netz oder aus einem Induktor, erregt werden. Auch ziehen derartige Relais we 'gen des Verschwindens der Zugkraft beim Stromdurchg'ang durch Null schlecht an.
Man hat bereits Kurzschlußringe auf dem Kern vorgesehen, die einen Teilfluß des den Luftspalt zum Anker hin durchflutenden Flusses umfassen und einen zum Hauptfluß phasenverschobenen Fluß. erzeugen, der das Klappern weitgehend verhindert, da stets ein erregender Fluß vorhanden ist. Zur weiteren Unterdrückung des Klapperns hat man auch mit gewissem Erfolg den Anker mit Masse beschwert.
Die Notwendigkeit, bei Wechselstromerregung den Kern oder einen oder beide feste Pole des Relais mit Kurzschlußringen zu versehen, ergibt aber verschiedene bedeutende Nachteile. Der schwerwiegendste ist der, daß für Fernsprechrelaisanlagen mit ihren großen Stückzahlen bei Wechselstronrerregung ein besonderer Kern, der ja das Teuerste am Relais darstellt, auf Lager gehalten werden muß; es wäre auch viel zu teuer, etwa auch für Gleichstrombetrieb benutzbare Relaiskerne mit dem aus teuren Sparmetallen, wie Kupfer oder Aluminium, bestehenden Kurzschlußring auf Lager zu legen und zu be- nutzen. Das wäre auch z. B. für hochernpfindliche Impulsrelais gar nicht angängig. Gleiches gilt auch für die weiterhin bekanntgewordenen Relais, bei denen praktisch der ganze magnetisch erregbare Eisenkern in zwei gegeneinander bewegliche Stücke aufgeteilt ist und bei denen in die sich gegenüberstehenden und sich gegenseitig ' anziehenden Polflächen Kurzschlußringe eingelegt sind. Denn bei einer derartigen Einrichtung müßte genau wie bei den bekannten Relais mit Kurzschlußringen auf den Kernen der umfangreichste, komplizierteste und daher teuersteTeil je für Gleichstrom- undWechselstromerregung unterschiedlich auf Lager genommen und benutzt werden. Auch sind derartigeRelais fürImpulszwecke nicht geeignet.
Erfindungsgemäß werden die Nachteile der teueren Lagerhaltung und die technischen Nachteile dadurch vermieden, daß der den zusätzlichen phasenverschobenen Fluß erzeugende Kurzschlußring auf dem leicht auswechselbaren und in einfacher Form gehaltenen, daher billig auf Lager zu nehmenden Relaisanker zwischen Drehpunkt des Ankers und Ankerpolfläche angeordnet ist. Ein derartiger Anker ist der sog. Klappanker der Fernmelderelais. Es hat sich dabei herausgestellt, daß die für Gleichstromerregung bekanntlich aus massivem Material bestehenden Kerne wider Erwarten auch für Wechselstronierregung inVerbindung mit einem nach der Erfindung mit Kurzschlußring - ausgerüsteten Anker benutzbar sind und z. B. nur ein Drittel der Ankerwindungszahlen gewöhnlicher, mit Wechselstrom erregter Relais zum einwandfreien Ansprechen und zur ruhigeren Haltelage bedürfen.
Die Fig. i und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Kerni, joch2, Spule3, Federpaket4 sind völlig identisch mit dem Aufbau des bekannten Fernsprechrelais. Auch der Eisenteil des hier als Schneidenanker dargestellten Ankers 5 entspricht den Formen der entsprechenden Fernsprechrelais für Gleichstromerregung. Nach der Erfindung ist auf diesem beweglichen Anker der den phasenverschobenen Fluß erzeugende Kurzschlußring derart aufgebracht, daß er nur einen Teil> des Hauptflusses umfaßt. Dieser Ring 6 aus elektrisch möglichst gut leitendem Material kann z. B. durch den Schlitz bei a eingeschoben werden und durch Kerbschlag, Löten, Schweißen oder durch saugendes Aufschieben befestigt werden. Auch kann der Ring, z. B. mittels Aluminium-Spritzgußverfahrens, unmittelbar auf dem Anker erzeugt werden.
Es hat sich gezeigt, daß der neue Relaisanker hinsichtlich der Brummfreiheit und der Empfindlichkeit den bekannten Ausführungen überlegen ist. Dieser Fortschritt kommt dadurch zustande, daß das vom Kurzschlußring erzeugte Feld praktisch völlig Nutzfeld darstellt.
Statt eines Kurzschlußringes können auch mehrere mit verschieden großen Anteilen des umfaßten Hauptflusses angeordnet werden. Auch kann der Ring so weit in den Luftspalt zwischen Anker und Pol heruntergezogen werden, daß er gleichzeitig als Abstandsstück, als so-. Klebstift, wirksam wird. Das neue Relais ist auch dadurch noch gegenüber der bekannten Bauart mit Kurzschlußring auf dem Kern im Vorteil, daß die Baulänge des Relais kegenüber dem bekannten in sehr erwünschter Weise kürzer ist.
Um bei der notwendigen hohen Amperewindungszahl für die Betätigung einer größeren Anzahl von Kontaktsätzen ohne Umkonstruktion, z. B. Lamellieren von Kern, Joch und Anker, auszukommen, wird zweckmäßig das gesamte magnetische Material oder wenigstens ein Teil davon aus einem Baustoff mit besonders geringen Verlusten, z. B. aus hochlegiertem Siliziumeisen, hergestellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Fernsprechrelais mit leicht auswechse Ibarem Drehanker und mit einem nur einen Teilfluß umfassenden Kurzschlußring fÜr Wechselstrom, insbesondere für Stromstoßerregung, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußring zwischen Drehpunkt des Ankers und Ankerpolfläche auf dem Anker angeordnet ist.
2. Relais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring in einen Schlitz des Ankers eingeschoben ist. 3. Relais nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring durch Spritzgußverfahren, z. B. mit Aluminium, auf dem Anker selbst hergestellt ist. - 4. Relais nach Anspruch i und einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kurzschlußringe auf dem Anker vorgesehen sind, die verschiedene Anteile des Hauptflusses umfassen. 5. Relais nach Anspruch i und einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Kurzschlußringe gleichzeitig als Klebstifte dienen,