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Verfahren und Vorrichtung zum Abtauen von Verdampfern bei Kältemaschinen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtauen von Verdampfern von vollautomatischen
Kältemaschinen durch einen Raumluft gegen den Verdampfer förderndem, selbsttätig
ein- und ausschaltbaren Ventilator.
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Es :sind mit diesem Verfahren axb!eitiende Kältemaschinen bekanntgeworden,
bei denen der Ventilator im allgemeinen in Abhängigkeit von einem Raumthermostaten
gleichzeitig mit der Kältemaschine ein.- zünd ausgeschaltet, bei starker Vereisung
des Verdampfers jedoch in Abhängigkeit von einem nm Verdampfer angeordneten Abtauthermostatfien
allein eingeschaltet wind und bleibt, bis der Verdampfer abgetaut ist. Dieses Verfahren
hat zunächst den großen Nachteil, daß die Steuerung des Ventilators zum Abtauen
des Verdampfers temperaturabhängig ist-und entsprechend der auf dem. Verdampfer
sehr unregelmäßig auftretenden Vereisung äußerst ungenau arbeitet. Zur Erzielung
deiner gewissen Schaltregelmäßigkeit der Kältemaschine ist man daher bei diesem
bekanntem Verfahren gezwungen, den Abtauthermostaten so einzustellen, daß er erst
bei starker Vereisung des Verdampfers anspricht. Damit treten je-.doch die weiteren.
Nachbeile von Kälteleistungsverlusten und einer verhältnismäßig langen Stillstandszeit
der Kältemaschine während des Abtauens ein, so, daß deren Betrieb trotz allem unregelmäßig
und damit bis zu einem gewissen Grade jauch unwirtschaftlich wüld.
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Es ist ferner ein, Verfahren zum Abtauen des Verdampfers einer Kältemaschine
durch. einen Raumluft gegen den Verdampfer fördernden Ventilator bekanntgeworden,
bei dem durch einen Thermostaten ein Quecksilberschalter betätigt wird, der seinerseits
außer der Kältemaschine auch den Ventilator so
steuert, daß dieser
jeweils vor dem Einschalten der Kältemaschine allein eingeschaltet ist, um den Verdampfer
zum Abtauen zu bringen. Es wird dadurch zwar das Abtauen erleichtert und verbessert,
die Ungen.auigke it der Abtausteuerung bleibt jedoch infolge d, -r Temperaturabhängigkeit
bestehen, so daß auch hier wiederum nicht die gewünschte Schaltregelmäßigkeit der
Kältemaschine erreicht -werden kann.
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Die Erfindung demgegenüber besteht darin, daß bei dem eingangs näher
bezeichneten V :rfahren der Ventilator nach beispielsweise durch einett Thermostaten
ausgelöstem Abschalten der Kälteina.schine allein weiterläuft, bis er durch einen
Zeitschalter ab- geschaltet -wird. Erfindungsgemäß wird beim Einschalten der Kältemaschine
Energie ,aufgespeichert, die beine Abschalten der Kältemaschine freigegeben wird
und den Zeitschalter für den Ventilator antreibt.
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Mit der Erfindung -wird er steiis die vollkGmmene Temperaturunabhängigkeit
der Steuerung des Ventilators für das Abtauen, erreicht und zweitens in Verbindung
damit infolge des regelmäßigen Ahtauens unmittelbar nach jedem Abschalten der Kältemaschine
jede starke Vereisung wirksam verhindert. Eine seit dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitende Kältemaschine zeichnet sich daher durch Schaltregelmäßigkeit, große Betriebssicherheit,
hohe Leistung und damit durch große Wirtschaftlichkeit ,aus.
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Es ist zwar bereits vor geschlagen -vord,en, gleichzeitig mit dem
temperaturabliängigeii Regelschalter einer Kältemaschine einen Umschalter zu betätigen,
mit dem ein -weiterer Steuerschalter verbunden ist, der seinerseits den Raumluft
gegen den Verdampfer fördernden Ventilator periodisch steuert. Es -wird dabei ebenfalls
Birne Temperaturunabhängigkeit der Abtausteuerung erreicht. Diesem Vorschlag fehlt
jedoch die -wichtige, der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis, daß der Ventilator
auPerdern unbedingt sofort nach jedem Abschalten der Kältemaschinie weiterlaufen
muh, -wenn das .angestrebte Ziel, ein regelmäßiges, vollkommenes Abtauen, auch bei
kürzesten Stillst.@z-ndszeiten der Kältemaschine, erreicht werden soll. Darüber
hinaus ist dieses Verfahren und nicht zuletzt auch seine Durchführung bedeutend
verwickelter und teurer als das erfindungsgemäße, da hier statt eines Umschalters
und eines periodisch .arbeitenden Steuerschalters lediglich ein einfacher Zeitschalter
notwendig ist.
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Es ist schließlich auch schon eine Kältemaschine bekanntgeworden,
bei der ein Raumluft gegen den Verdampfer fördernder Venti-Iator auch nach dem Abschalten
der Kältemaschine weiterläuft. Dieses Weiterlaufenlassen des Ventilators erfolgt
jedoch dabei nicht zum Zwecke des Abtauens, sondern es wird im Gegenteil während
des Abtauiens, das mittels Durchlaufenlassens von warmem Wasser durch den Verdanmpfer
bewerkstelligt «ird, der Ventilator abgestellt, um das Abtauen nicht zu verzögern.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden.. bei Kompressionskältemaschinen
einen Ventilator vorzusehen wie beim Erfindungsgegenstand, der Kühlraumluft gegen
den Verdampfer auch noch einige Zeit nach dem Abschalten des Kompressors bläst.
Allerdings wird bei dieser Vorrichtung der Ventilator nicht durch den Kühlraumthermostaten
des Kompressors gesteuert, sondern durch einen besonderen Druckschalter ein- und
ausgeschaltet. Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich hiervon besonders vorteilhaft
dadurch, daß der Ventilator durch den Thermostaten des Kompressors eingeschaltet
und durch einen Zeitschalter ausgeschaltet wird.
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In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele für de Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zwei Sch.altvorrichtungen wiedergegeben.
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In beiden Abbildungen ist mit i der Regelschalter für eine Verdichtungskältemaschhic
bezeichnet, -der aus einem Quecksilberschalter 2 besteht, welcher in bekannter Weise
von einem im Kühlraum angeordneten Thermostaten3 gesteuert wird. Der Quecksilberschalter
selbst steuert den Stromkreis eines Elektromagneten 4., niit dem ein Schalter 5
für den Antriebsstromkreis der Kältemaschine verbunden ist. Der Schalter 5 -wiederum
trägt einen Zeitschalter für die Steuerung eines Ventilators S, der in bekannter
Weise Raumluft gegen den Verdampfer c) der Kältemaschine fördert, um diesen zum
Abtauen zu bringen.
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Der Quecksilberschalter 2 ist in beiden Fällen als Doppelschalter
ausgebildet, von dem je nach Bedarf der eine oder andere Teil durch einen Umschalter
12 eingestel4t werden kann. Es wird dadurch auf aus der Zeichnung ohne -weiteres
ersichtliche Weise ein Schalten der Kältemaschine bei vcrschiedenen Rauiintümperaturen
ermöglicht. Dies ist insbesondere für solche Kühlanlagen von Bedeutung, bei denen
gelegentlich mit der Beschickung größerer Mengen nicht vorgekühlter Güter gerechnet
werden muß. Es wird dann der Thermostat bzw. der Quecksilberschalter so eingestellt,
daß die Kältemaschine häufiger abgeschaltet wird, um ein einwandfreies Abtauen zu
gewährleisten.
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Im einzelnen besteht der Zeitschalter für die Steti@erung des Ventilators
beim Ausführungsbeispiel nach Abb. i aus einem im Stromkreis des Ventilators liegenden
Quecksilberschalter
7, der auf dem Schwenkhebel eines Schwimmers
6 angeordnet ist, welcher finit dem Schalter 5 für die Kältemaschine bei deren Einschalten
durch den Elektromagneten ¢ angehoben wird, und beim Ausschalten der Kältemaschine,
sobald der Elektromagnet wirkungslos wird, auf den Flüssigkeitsspiegel zurückfällt.
Der Schwimmer besitzt in seinem Boden eine Öffnung i o, durch die nunmehr Flüssigkeit
eindringt und den Schwimmer zum Sinken. bringt. __ Die Zeit des Absänkens des Schwimmers
bestimmt die Laufzeit de's Ventilators. Es ist klar, daß man es durch entsprechende
Bemessung der Öffnung i o ohne weiteres in der Hand hat, diese Zeit beliebig zu
verändern. Dies kann aber auch zusätzlich auf andere Weise, beispielsweise durch
ein ,am anderen Ende des Schivenkhebels verschiebbar es Ausgleichsgewicht I 1 erreicht
werden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. z ist gleichfalls, ein Quecksilberschalter
16 vorgesehen, der jedoch auf einem Schwenkhebel 13 sitzt, welcher b, esm Einschalten
der Kältemaschine vom Schalter 5 unter Spannung einer Feder 14 verdreht und beim
Ausschalten der Kältemaschine durch die Feder über ein entsprechendes Getriebe 15
zurückgedreht wird.
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An Stelle -des Quecksilberzeitschalters 7 bzw. 16 kann natürlich ,auch
ein Kippschaltervorgesehen sein, um den elektrischen Schaltvorgang im Zeitschalter
abzukürzen.
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In jedem Falle wird eine Vereisung des Verdampfers wirksam verhindert,
weil das Abtauen durch den Ventilator unmittelbar nach jedem Abschalten der Kältemaschine
einsetzt, solange der Reifüberzug auf dem Verdampfer noch sehr dünn ist. Da. die
Raumluft eine Temperatur von über o° besitzt und außerdem gegenüber Eis nicht gesättigt
ist, wird dieses Abtauen gleichzeitig ohne Wärmezufuhr ermöglicht. Die Leistung
der Kältemaschine wird dementsprechend @erhöht.
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Die Anordnung des Zeitschalters für den Ventilator schließt natürlich
nicht paus, @daß durch einen anderen Schalter der Ventilator gleichzeitig während
des Betriebes der Kältemaschine eingeschaltet ist und in an sich bekannter Weise
die Raumluft umwälzt.