-
Verfahren zur Erzeugung silberhaltiger Metallüberzüge auf leitenden
Flächen ' Galvanische Überzüge aus Silber haben bekanntlich den Nachteil., daß sie
nicht s.chwefelwasserstoffbeständig sind.
-
Erfindungsgemäß werden Überzüge von vorzüglicher Beschaffenheit und
demselben Aussehen wie solche aus reinem Sifber erhalten, welche eine ausgezeichnete
Beständigkeit gegen die -Einwirkung von Schwefelwasserstoff :aufweisen, und zwar
dadurch, daß man ,aus Bädern, welche im Liter etwa i bis 20 g Silber z. B. in Form
von Alkalisilbercyanid, etwa 5 o bis i 5o g Zinksalz, z. B. Zinkcyanid, etwa 5o
bis 350g Alkalicyanid und geringe Mengen von Gold und/oder Palladium, z. B. i bis
5 g Goldchlorid und/oder Palladiumchlorid und vorteilhaft noch etwa 5o bis 200g
AlkaZihydroxyd enthalten, zweckmäßig unter Anwendung- niedriger kathodischer Stromdichten,
z. B. solcher von io bis ioo, vorzugsweise 15 bis 2o Amp./m°, Niederschläge .erzeugt,
.die neben Silber etwa 5 bis 200/0, vorzugsweise etwa i o bis 15O/o, an Zink und
etwa 5 bis 20%, vorzugsweise 5 bis 15010, an Gold und/oder Palladium enthalten.
-
Die so erhaltenen Überzüge besitzen außer ihrer Sch@vefelwasserstc>ffbeständigkeit
gegenüber den bekannten galvanisch erzeugten Silberüberzügen auch noch andere Vorteile.
Man kann z. B. härtere und doch duktile überzüge als die recht weichen Überzüge
aus. Silber herstellen. Bei Einführung größerer Mengen von. Zink, z. B. solcher
von 25 bis 50% und mehr, erhält man Überzüge, deren Charakter mit zunehmendem Zinkgehalt
mehr und mehr den Charakter von Silberüberzügen verlieren.
-
Es ist bereits ein Verfahren zur Erzeugung galvanischer üb,erzüge
bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß aus Bädern, die im Liter i bis
Zog Silber, z. B. als Kalium. silbercyanid, 5o bis i 5o g Zinkcyanid, 5o bis 350g
Natriumcyanid und vorteilhaft noch 50
bis 25o- Natriumhydroxyd enthaltcii;=
mitteh niedriger kathodischer Stromdichten- Silber. Zink-Überzüge niedergeschlagen
werden, 'deren Zinkgehalt 200'o nicht übersteigt und welclic gegebenenfalls auch
noch geringe Mengen v-,,ii glanzbegünstigenden Zusatzstoffen enthaLer können. Die
gemäß vorliegender Erfindung herzustellenden, Gold und/oder Palladium enthaltenden
Überzüge besitzen demgegenäber den Vorzug, daß sie noch dichter und beständiger
beben Schwefelwasserstoff sind und sich insbesondere durch einen sehr weichen und
warmen Silberton auszeichnen.
-
Die Silber-Zink-Cberzüge können auf elek. trisch leitende Unterlagen,
insbesondere metallische Unterlagen, z. B. Flächen von Zink, Kupfer, Aluminium,
Alpacca, Messing, Eisen und deren Legierungen aufgebracht werden. Die galvanisch
zu überziehenden Flächen können in üblicher Weise, z. B. durch Behandeln mit Säurebeizen
und/oder galvanische Entfettung, gereinigt werden. Bei der unmittelbaren Abscheidung
der Überzüge auf rostfreien Stählen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die letzteren
kurze Zeit in einem sauren Bad anodi.sch und kathodisch zu behandeln und sie anschließend
galvanisch zu entfetten. Aluminiumgegenstände werden zweckmäßig zunächst der beim
Elektroplattieren von Aluminium gebräuchlichen Spezialbeize unterworfen oder auch
mit Zwischenschichten aus anderen Metallen, z. B. Kupfer, versehen.
-
Das kathodische Niederschlagen der Silber-Zink-Überzüge geschieht
in der auf dem Gebiete des Elektroplattierens üblichen Weise. Zur Erziehmg dichter
und glatter Überzüge werden zweckmäßig verhältnismäßig niedrige kathodische Stromdichten,
z. B. von :etwa io bis ioo, vorzugsweise 15 bis 2o Amp./m°, verwendet. Durch Senkung
der Stromdichte kann man die Silb:erabscheidung begünstigen. Durch passende Wahl
der Bedingungen, z. B. mit Bezug auf Stromdichte, Silber- und Zinkgehalt des Elektrolyten
usw., ist man in der Lage, Überzüge von gewünschtem Silbergehalt zu erzeugen. Es
empfiehlt sich, die Zusammensetzung des Bades annähernd konstant zu halten und insbesondere
der Verarmung ai: Silber entgegenzuwirken. Als Anode können Legierungen etwa gleicher
Zusammensetzung wie der gewünschte Überzug verwendet werden.
-
Durch Zusatz. von ho.chmolektilaren bzw. kolloidalen Stoffen, wie
Heliotropin, Polyvinylalkohole u. dgl., kann man erreichen, daß zier Überzug sich
in glänzenderer Form abscheidet. Ähnliche Wirkungen kann man auch durch Anwendung
geringer Silberkonzentrationen, z. B. von :etwa i bis 5 g Ag, 1, erzielen. Beide
Maßnahmen zur Glanzbegünstibting können auch in Vereinigung miteinander angewendet
werden.
-
Es ist zwar bereits bekannt, Rhodanidbädern zur elektrolytischen Abs,cheidung
von Metallen oder Metallegierungen Kolloide zuzusetzen. Bei vorliegendem Verfahren
handelt es sich aber um die Erzeugung silberhaltiger, gegen beständiger überzüge
aus cyanidhaltigen Bädern, welche Silber, Zink, Gold und/oder Palladium enthalten.
-
Es wurde schließlich' noch festgestellt, daß die Anwesenheit von Sch-,vermetallen,
z. B. von Blei und Quecksilber, die Abscheidungen ungünstig beeinflußt, z. B. schwammige
überzüge erzeugt werden. Es empfiehlt sich daher, die Bäder auch von Spuren störender
Fremdmetalle zu reinigen. Dies kann in einfachster Weise z. B. dadurch geschehen,
daß nian dein Elektrolyten vor Zusatz der Edelmetallsalze geringe Mengen von Zinkstaub
oder Alkalisulfit zugibt. Es ist zwar bekannt, zur galvanischen Absch@eidung von
Zink dienende Bäder durch Fällung mittels Aluminium, Eisen u. dgl. oder mit Hilfe
von Schwefelverbindungen zu reinigen. Bei vorliegender Erfindung handelt es sich
jedoch um die gleichzeitige Niederschlagung eines Metallgemisches, bestehend aus
Silber. Zink, Gold und!oder Palladium. Beispiel Kupferbleche von 8X8 cm wurden
einige Sekunden in verdünnte Salzsäure getaucht und darauf i bis 2 Minuten in einer
wäßrigen Lösung, die i o % NaOH und 5010 N a C N enthielt, kathodisch de-kapiert,
anschließend in Wasser gespült und in einem Bad elektroplattiert, welches im Liter
50g Zinkcyanid, 8o g Natriumcyanid, 5G g Natronlauge, 6 g Silbercyanid und
3 g Goldchlorid enthielt. Es wurden vorzügliche Überzüge erhalten, die aus etwa
750;o Silber, i 5 % Gold und i o o 'o Zink bestanden, einen schönen Silberton aufwiesen
und außerordentlich schwefelwas.serstoffbeständig waren.