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Verfahren zur Herstellung von sauren Diaminotriphenylmethanfarbstoffen
Es würde gefunden, daß man zu wertvollen sauren Diaminotriphenylmetbanfarbstoffen
gelangt, wenn man zum Aufbau dieser Farbstoffe nach bekannten Verfahren aromatische
Amine verwendet, die am Stickstoff aliphatische Reste mit 8 bis I8 Kohlenstoffatomen
enthalten. Die neuen sauren Farbstoffe zeichnen sich gegenüber bekannten Farbstoffen
(vgl. Farbstofftabellen S c h u 1 t z, 7.Auflage, Nr.769, 77o und 77I), die am Stickstoff
Alkylgruppen mit I bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten, durch färberische Vorteile
z. B. in der Wasch-, Seewasser- und Schweißechtheit aus. Ferner sind sie dem bekannten,
durch Kondensation von 4, 4'-Tetramethyldiaminohenzophenon mit Methyldodecylaminobenzol
und anschließende Sulfonierung erhältlichen Triphenylmethanfarbstoff in den Naßechtheiten
und in der Lichtechtheit wesentlich überlegen. Beispiele I. I6 Gewichtsteile a-Naphthaldehyd
und 86,2 Gewichtsteile Dodecylbenzylaminobenzolsulfonsäure (erhältlich durch Sulfonierung
von I Gewichtsteil Dodecylbenzylaminobenzol mit 6 Gewichtsteilen 5 %igem Olem bei
Zimmertemperatur) werden mit I2o Gewichtsteilen Wasser und 5,5 Gewichtsteilen Natriumcarbonat
6o Stunden auf Ioo° C erhitzt. Der gebildete Leukofarbstoff wird mit Säure gefällt,
in etwa 6oo Gewichtsteilen Wasser und der berechneten Menge Natronlauge gelöst und
mit Bleidioxyd in Normal-Schwefelsäure zum Farbstoff oxydiert. Man erhält ein sehr
klares, gut egalisierendes Grün.
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2. 72,2 Gewichtsteile Dodecylbenzylaminobenzol (erhältlich durch Umsetzen
von Monodo,dlecylaminobenzol mit Benzylchlorid, analog dem Verfahren zur Herstellung
von
Äthylbenzylanilin aus Monoäthylanilin und Benzylchlorid, F r
i e d l ä n d e r, Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft 22, S. 588) und
26,6 Gewichtsteile Benzaldehyd-2, 4-disulfonsäure werden in 525 Gewichtsteilen 6oo%oiger
Schwefelsäure 8o Stunden auf Ioo bis Io5 ° C erhitzt. Die entstandene Leukosulfonsäure
wird abgesaugt und durch Lösen in Natronlauge in das Natriumsalz übergeführt. Durch
Zugabe von 5o Gewichtsteilen Oxalsäure, 9o Gewichtsteilen Eisessig und I4,5 Gewichtsteilen
Natriumbichromat bei 5o bis Ioo° C wird daraus der Farbstoff hergestellt, der sich
leicht durch Aussalen abtrennen läßt. Er zieht auf Wolle mit grünblauer Nuance.
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3. 26,6 Gewichtsteile Benzaldehyd-2, 4-disulfonsäure und 47 Gewichtsteile
Äthyloctylaminobenzol (erhältlich durch Umsetzen von Monoäthylaminobenzol mit Octylbromid,
analog dem Verfahren zur Herstellung von Athylbutylanilin aus Äthylanilin und Butyljodid,
Fröhlich, Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft 42, S. I 562) werden in
25o Gewichtsteilen Io%iger Schwefelsäure bei Ioo° C etwa Ioo Stunden kondensiert.
Die entstandene Leukosäure@wird bei Gegenwart von Schwefelsäure und Oxalsäure mit
Natriumbichromat bei 9o bis Ioo° C zum Farbstoff oxydiert. Der durch Aussalzen als
Natriumsalz abgeschiedene Farbstoff stellt nach dem Trocknen ein blaues Pulver dar.
Wolle und Seide wird aus saurem Bade in blauen Tönen gefärbt, die sich durch gute
Wlasch-, Walk- und Seewasserechtheit auszeichnen.
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Ähnliche Farbstoffe erhält man unter Verwendung von Äthyldodecylaminobenzol
oder Butyldodecylamninobenzol an Stelle von Äthyloctylaminobenzol. Sie stellen blaue
Pulver dar, die Wolle und Seide aus saurem Bade in blauen Tönen färben, die sich
durch gute Wasch-, Walk- und Seewasserechtheit auszeichnen.
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d4- 26,6 Gewichtsteile Benzaldehyd-2,4-disulfonsäure werden mit 59
Gewichtsteilen Octylbenzylaminobenzol (erhältlich aus Monooctylaminobenzol und Benzylchlorid)
in 25o Gewichtsteilen Io%iger Schwefelsäure bei I oo° C etwa I oo Stunden kondensiert.
Man arbeitet auf, wie im Beispiel 3 angegeben.
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Der so erhaltene Farbstoff färbt Wolle in blauen Tönen, die sich durch
sehr gute Seewasserechtheit auszeichnen.
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5. 26,6 Gewichtsteile Benzaldehyd-2, 4-di sulfonsäure werden mit 44
Gewichtsteilen I-Monooctylamino-2-methylbenzol (erhältlich durch Umsetzen von I-Aminö-2-methylbenzol
mit Octylbromid, analog dem Verfahren zur Herstellung von I-Butylamino-2-methylbenzol
aus r-Amino-2-methylbenzol und Butylj chlorid, Journal of the Chemical Society II3,
S.98 I) in 25o Gewichtsteilen Iot%oiger Schwefelsäure bei Ioo C etwa I2o Stunden
kondensiert. Die Leukosäure wird abgeschieden und in bekannter Weise mit Braunstein
in verdünnter schwefelsaurer Lösung oxydiert. Der so erhaltene Farbstoff wird als
Natriumsalz abgeschieden. Wolle wird aus saurem Bade in rotstichigblauen Tönen gefärbt,
die sich durch gute Wasch-, Walk und Seewasserechtheit auszeichnen.
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Verwendet man an Stelle von I-Monooctylamino - 2 - methylbenzol 5
5 Gewichtsteile I-Monododiecylamino-2-methylbenzol oder 72 Gewichtsteile I-Monostearylamino-2-methylbenzol,
so erhält man Farbstoffe, die Wolle und Seide in rotstichigblauen Tönen von sehr
guter Wasch-, Walk- und Seewasserechtheit färben.
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6. I6,8 Gewichtsteile Benzaldehyd-2-sulfonsäure werden mit 86,2 Gewichtsteilen
Dodecylbenzylaminobenzolsulfonsäure (vgl. Beispiel I) in Zoo Gewichtsteilen Wasser
etwa Ioo Stunden bei 9o bis Ioo° C kondensiert. Die Leukosäure wird abgesaugt und
in verdünnter Essigsäure bei Gegenwart von Oxalsäure mit Natriumbichromat zum Farbstoff
oxydiert. Der als Natriumsalz ausgesalzene Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bade
in blaugrünen Tönen von guten Naßechtheiten.
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Ersetzt man die Dodecylbenzylaminobenzolsulfonsäure durch die Octylbenzylarnino-3-methylbenzolsulfonsäure
(erhältlich durch Umsetzen von Monooctylamino-3-methylbenzol mit Benzylchlorid,
bei Gegenwart von trockenem Natriumcarbonat und Temperaturen zwischen Ioo und i25'
C sowie darauffolgender Sulfonierung mit der 6fachen Menge 5 5%oigen Oleums bei
gewöhnlicher Temperatur) oder die Dodecylbenzylamino-3-methylbenzolsulfonsäure (erhältlich
durch Umsetzen von Monododecylamino-3-methylbenzol mit Benzylchlorid bei Gegenwart
von trockenem Natriumcarbanat und Temperaturen zwischen Ioo und I25° C sowie darauffolgender
Sulfonierung mit der 6fachen Menge 5o%oigen Oleums bei gewöhnlicher Temperatur),
so erhält man die Farbstoffe als grüne Pulver, die Wolle und Seide aus saurem Bade
in grünen Tönen färben, welche sich durch gute Wasch-, Walk- und Seewasserechtheit
auszeichnen.
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7- 35 Gewichtsteile q.-Chlo,rbenzophenonchlorid-2'-sulfonsäure werden
mit 23,3 Gewichtsteilen Äthyloctylaminobenzol (vgl. Beispiel 3) in i 5o Gewichtsteilen
Benzol nach Zusatz von 16 Gewichtsteilen Zinkchlorid 2o Stunden auf dem Wasserbad
unter Rühren und Rückfluß erhitzt. Das Kondensationserzeugnis scheidet sich als
dunkelrotes Harz aus. Es wird mit Benzol gewaschen und dann getrocknet.
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Gewichtsteile der so erhaltenen Verbindung werden mit 2oo Gewichtsteilen I-Äthoxy-4-aminobenzol
4½2 Stunden bei Zoo bis Io5° C erhitzt. Durch mehrfaches Ausrühren mit Salzsäure
wird der so, erhaltene grüne Farbstoff abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen
und getrocknet.
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Der als Monosulfonsäure vorliegende Farbstoff wird in der 5fachen
Menge konzentrierter Schwefelsäure gelöst und durch 2- bis 3stündiges Erwärmen auf
4o° C in eine Disulfonsäure übergeführt. Der in üblicher Weise abgeschiedene Farbstoff
stellt ein