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Sicherheitseinrichtung für Röntgenbestrahlungsanlagen Es ist eine
große Anzahl von Sicherheitseinrichtungen bekannt, die dazu bestimmt sind, in Röntgenbestrahlungsanlagen
eine Schädigung des Patienten durch Überdosierung zu verhüten. So ist in der deutschen
Patentschrift 55o 52o eine Sicherheitsvorrichtung beschrieben, bei der der Filterwähler
so mit der Bestrahlungsuhr verbunden ist, daß die Bestrahlung jeweils nach der bei
dem gewählten Filter höchst zulässigen Bestrahlungszeit unterbrochen wird. Bei der
in der deutschen Patentschrift 450993 beschriebenen Vorrichtung wird der Betriebsstrom
über mehrere parallel geschaltete Steckkontakte geführt, die mit entsprechend ausgebildeten
Steckern, .die an verschiedenen Filtern befestigt sind, zusammenwirken, so daß der
Röntgenapparat nur bei `Wahl des richtigen Filters eingeschaltet werden kann. Weiterhin
ist in der deutschen Patentschrift 432:220 eine Schutzvorrichtung gegen Röntgenstrali
lenverbrennungen beschrieben, die eine vorzeitige Abschaltung der Röntgenröhre bewirkt,
falls die eingestellte Röntgenröhrenspannung höher ist, als dein eingesetzten Filter
entspricht. Ebenso wird bei der Einrichtung nach der deutschen Patentschrift 452
292 die Wirkung der Filtersicherung auch auf das Produkt von Stromstärke und Spannung,
also die der Röntgenröhre zugeführte Leistung, erstreckt. Endlich ist noch in der
deutschen Patentschrift 58(i 992 ein Verfahren beschrieben, bei dem durch Zusammenwirken
des Filter- und des Spannungswählers besonders giinstige Bedingungen für eine Röntgenaufnahme
geschaffen werden; es handelt sich dabei aber nicht um eine Sicherheitsvorrichtung.
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Alle obenerwähnten Sicherheitseinrichtungen sind unvollkommen, weil
sie nur einzelne der für die dem Patienten verabfolgte Strahlendosis
maßgebenden
Größen (Art d s eingeführten Filters, Röntgenröhrenspannung, Röntgenröhrenstromstärke,
Bestrahlungszeit und Fol;ushautabstand) berücksichtigen bzw. kontrollieren. Eine
Sicherheitseinrichtung aber, die jede Veränderung aller für die Strahlendosis maßgebenden
Größen berücks'chtigt, würde außerordentlich kompliziert und teuer werden.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei der großen
Mehrzahl der Bestrahlungen mit wenigen festen Werten der Röntgenröhrenstromstärke
und des Fokushautabstandes gearbeitet wird, wobei eineVerwechslung bei so wenigen
Werten praktisch ausgeschlossen ist und auch im allgemeinen keine schwerwiegenden
Folgen haben würde. Dagegen ist es außerordentlich wichtig, daß bei den verschiedenen
Bereichen der Röntgenröhrenspannung das jeweils passende Filter eingeführt ist (beispielsweise
bei Tiefentherapie das Kupferfilter und bei Oberflächentherapie das Aluminiumfilter:
und da1J die Festrahlungszeit nicht den für die HED (Haut-Ervthem-Dosis) höchstzulässigen
Wert überschreitet.
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Gemäß der Erfindung wird deshalb die Sicherheitseinrichtung so getroffen,
daß das Einschalten der Röntgenröhre oder das Öffnen des die Bestralilturgsnffnttng
verschließenden Abdeckschiebers nur dann möglich ist, wenn der zu dein jeweils eingeführten
Filter passende Bereich der Röntgenspannung und außerdem die Bestrahlungsuhr auf
eine solche Bestrahlungszeit eingestellt ist, daß bei einem bestimmten Wert der
Röntgenstromstärke und des Fokushautabstandes die sich aus der Art des eingeführten
Filters und der damit bestimmten Röntgenröhrenspannung ergebende HED nicht überschritten
werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der Abbildung
der Schaltungsanordnung noch schematisch dargestellt.
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Die Röntgenröhre 1 befindet sich in dem Hochspannungssclititzgehätise
2, dessen Strahlenaustrittsfenster 3 durch einett Abdeckschieber .I verschlossen
ist. der in bekannter Weise mittels des fernbetätigten Elektromagneten in die Öffnungsstellung
gebracht werden kann. Während der Bestrahlung wird das Strahlenaustrittsfenster
3 durch ein Filter () abgedeckt, das bekanntlich je nach der Höhe der Röntgenröhrenspannung
verschieden gewählt ist. Der Elektromagnet @ liegt in dem Stromkreis einer Spannungsquelle
; : dieser Stromkreis weist drei Unterbrechungsstellen auf, die den Filtern, der
Einstellvorrichtung für die Röntgenröhrenspannung und der Bestrahlungsuhr zugeordnet
sind. Der Abdeckschieber 41 lcann deshalb mittels des Elektromagneten 5 nur dann
in seine Öffnungsstellung gebracht werden. wenn zu diesem Zweck der Schalter 8 g.-schlossen
wird und außerdem die genannten drei Unterbrechungsstellen, die im folgenden näher
beschrieben «-erden, sämtlich überbrückt sind.
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Die den Filtern zugeordnete ( `nterbrechungsstelle besteht aus denn
Kästchen 9. das bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vier verschiedenartigeStecldrontalcte
aufweist, die den vier Filtern 1,o min Cu, r,,3 inm Cu. 3 mm A1 und i mm Al entsprechen.
An jedem Filter hängt an einer Schnur in ein Stecker i i, dessen Steckerstifte so
geformt sind, daß sie nur in den betreffenden Steckkontakt des Kästchens cq passen.
Das Kästchen g befindet sich in der Nähe der Bestrahlungsöffnung 3. so daß je nach
Art des eingeführten Filter der zugehörige Steckkontakt des Kästchens durch den
am Filter hängenden Stecker überbrückt werden kann. Von den vier Steckkontakten
des Kästchens e@ führen vier Verbindungsleitungen zu der Unterbrechungsstelle, die
der Einstellvorrichtung 1 2 für c1-Röntgenröhrenspannung zugeordnet ist. Diese Unterbrechungsstelle
besteht aus einer Schaltebene 13, die entsprechend den vier Filtern vier Kontaktpaare
i- aufweist, die durch eine Bürste 15 überbrückt werden können. Die Bürste 15 ist
mit der Einstellvorrichtung 1a für die Röntgenröhrenspannung mittels del-Stange
1o ineclianisch gekuppelt, so daß in jedem Bereich der Röntgenröhrenspannung ein
diesem Bereich entsprechendes Kontaktpaar 1.1. überbrückt ist, (las mit dem passenden
Steckkontakt des Kästchens 9 elektrisch verbunden ist. Dadurch ist erreicht, daß
bei einem bestimmten eingeführten Filter auch der zugehörige richtige Spannungsbereich
eingestellt sein muß, damit der Abdeckschieber _1 betätigt werden kann.
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Von den vier Kontaktpaaren 14. führen die vier Verbindungsleitungen
zweiter zu der Be= strahlungsuhr 7;. Diese Uhr weit eine Isolierplatte 1g mit vier
Schlitzen 1p auf, in denen vier K0iltakte =o angeordnet sind, die an die vier Verbindungsleitungen
angeschlossen sind. Über den Kontakten 2o ist eine Metallscheibe =1 um cl-"e Achse
22 drehbar angeordnet. Die Metallscheibe 21 wird von den federnd ausgebildeten Kontakten
2o berührt und ist über die Feder 23 mit clem Elektromagneten 5 elektrisch leitend
verbunden, daß damit der Stromkreis geschlossen ist. Dtv Metallscheibe 21 wird zusammen
mit der Einstellvorrichtung für die Bestrahlungszeit gedreht und hat eine solche
Form, daß beim Aufziehen der Bestrahlungsuhr nur derjenige der Kontakte 2o berührt
wird, der dem für die eingestellte Bestrahlungszeit zugehörigen Filter bzw. der
passenden Röntgenröhrenspannung entspricht. Es muß also außer dein
Filter
und der damit bestimmten Röntgenröhrenspannung auch die sich aus diesen Werten mit
Rücksicht auf die HED ergebende Bestrahlungszeit eingestellt werden, wenn man den
Abdeckschieber q. öffnen will. Um etwaigen verschiedenen Werten der Röntgenröhrenstromstärke
und des Foküshautabstandes Rechnung zu tragen, sind die Kontakte 2o in den Schlitzen
ig verschiebbar angeordnet.
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Wie das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt, ist die
vorliegende Erfindung mit besonderem Vorteil bei solchen Röntgeneinrichtungen anwendbar,
bei denen der Abdeckschieber mittels einer elektrischen Fernsteuerung betätigt wird.
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Es empfiehlt sich, die Sicherheitseinrichtung abschaltbar zu machen,
um in besonderen Fällen einen freien Betrieb der Röntgenröhre zu ermöglichen.