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Schutzschaltung für elektrische Leitungen Es sind Schutzschaltungen
für elektrische Leitungen bekannt, deren Abschaltzeit von der Größe des Leitungswiderstandes
zwischen Relaisort und Fehlerstelle .abhängig ist, so daß die Abschaltung um so
früher erfolgt, je näher der Fehler liegt. Zu diesem Zweck kann man Schutzeinrichtungen
mit stetiger oder stufenartiger Zeitcharakteristik anwenden.- Uin bei derartigen
Schutzeinrichtungen ,die Abschaltzeit einer Strecke zu verkürzen, hat man bereits
vorgeschlagen, in dem Zeitpunkt, in welchem ,die Schutzeinrichtung von einem Streckenende
den Auslöseimpuls gibt, gleichzeitig einen Auslösebefehl an dien Schalter am anderen
Streckenende zu geben.
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Gemäß der Erfindung besteht bei der artigen Einrichtungen :der Auslösebefehl
in der Unterbrechung oder in der Schwächung eines Signalstromes. Dadurch hat man
die Möglichkeit, .eine Überwachung des Hilfskanals, der z. B. eine besondere Verbindungsleitung
oder ein Hochfrequenzträgerkanal sein kann, durchzuführen.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Figuren, von denen
Fig. z eine Übersicht über ein Netz mit den Netzabschnitten und den Schutzbereichen
der einzelnen Relaisanordnungen wiedergibt. In Fig.2 sind die Stromkreise der Relaiseinrichtungen
dargestellt, welche beispielsweise zur Durchführung der Erfindung vorhanden sind,
unter der Voraussetzung, daß zwischen den Streckenenden eine Hilfsleitung besteht.
Fig.3 zeigt eine entsprechende Anordnung. wobei aber an Stelle der Hilfsleitung
eine Trägerwelle für die Verbindung zwischen den Streckenenden vai-ausgesetzt ist.
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In Fig. z ist schematisch ein Netz als eine einfache Verbindungsleitung
zwischen zwei Stationen 2 und 3 dargestellt. Die Verbindungsleitting, die schematisch
als einfache Leitung bezeichnet ist, kann in Wirklichkeit auch aus mehreren parallelen
mehrphasigen Leitungsstrecken bestehen. In den Stationen D-1 sind Relaisanordnungen
und Schalter vorgesehen, die in Fig. z in ihrer Gesamtheit schematisch durch Vierecke
angedeutet sind. Gleichzeitig ist eingetragen, wie weit die Schutzbereiche der einzelnen
Relaisanordnungen sich erstrecken. Die Relaisanordnung 5 besitzt beispielsweise
drei Schutzbereiche: die erste Zone erstreckt sich von F-1; die zweite Zone von
F-K, diedritte von F-L. Ein Fehler innerhalb der ersten Zone wird unverzögert abgeschaltet,
ein Fehler in der zweiten Zone wird vermittels eines Zeitrelais erst nach Ablauf
einer gewissen ersten Verzögerungszeit abgeschaltet, und ein Fehler in der dritten
Zone
wird nach noch längerer Verzögerungszeit abgeschaltet. Der Schutz des Relais 5 erstreckt
sich von der Station F nach rechts. Entsprechend erstreckt sich der Schutz der Relaiseinrichtungen
6 von der Station G nach links, ebenfalls in drei verschieden ausgefiihrt°n Zonen.
Bei einem Fehler zwischen den Relaisorten F und G sprechen, sofern der Fehler in
dem Teil liegt, in dem sich die Kurzzonen der Relaisorte 5 und 6 überschneiden,
die Schutzeinrichtungen an beiden Relaisorten urverzögert an, so daß beide Schalter
praktisch gleichzeitig ausgelöst werden. Ina Ende jeder Strecke gibt es aber einen
gewissen Bereich, in welchem nur der Schalter an dem einen Streckenende sofort auselöst
wird. Hier wird durch Anwendung der Erfindung ein "Leitgewinn zur völligen Abschaltung
der kranken Strecke dadurch erzielt, daß, sobald aus dem Verhalten des Relais an
d_>>n einen Streckenende eindeutig Hervorgeht, daß der Fehler innerhalb der Strecke
liegt, die sofortige Auslösung des Schalters am anderen Streckenende ebenfalls herbeigeführt
wird.
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Die in Fig. 2 nur für eine Phase (C) dargestellte Schutzeinrichtung
erstreckt sich auf ,len Kurzschlußschutz und den Erdschlußschutz und enthält für
den 1surzschlußscliutz drei urverzögert wirkende Widerstandsrelais rd., 15 und 16,
welche für je eine der drei aus Fig. i ersichtlichen Zonen eingestellt sind. Wenn
ein Fehler innerhalb der Nahzone entstanden ist, wird der Leitungsschalter io sofort
geöffnet, und gleichzeitig wird über eine Hilfsleitung 6o ein Signal zum anderen
Streckenende gegeben, um auch dort die sofortige Schalterauslösung herbeizuführen.
Die Fig. :2 sei nunmehr im einzelnen näher beschrieben. Eine Beschreibung der Relaiseinrichtung
für die anderen Phasen desselben Relaisortes sowie eine Beschreibung .der Relaiseinrichtung
an den anderen Streckenenden ist unnötig, da überall die gleichen Relaiseinrichtungen
zur Anwendung kommen oder jedenfalls zur Anwendung kommen können.
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Dic Anordnung in Fig. 2 gibt die Relaiseinrichtung 5 der Fig. 1 im
einzelnen wieder. Die dreiphasige Leitung A, B, C enthält einen ILeitungsschalter
io, der durch eine Auslösespule i i ausgelöst werden kann, und der einen Hilfskontakt
12 zur Unterbrechung des Auslösestromkre'.ses besitzt. Der Kurzschlußschtatz der
Phase C enthält drei urverzögerte Widerstandsrelais 1:I_, 15 und 16, ein zugehöriges
Richtungsrelais 17 und ein Zeitrelais 18. Die Erregungsweise der Stromspulen und
Spannungsspulen der Impedanzrelais und des Richtungsrelais bietet gegenüber den
üblichen Schalttangen nichts Neues. Das Richtungsrelais 17 schließt seinen Kontakt
uriverzögert, wenn die Stromrichtung in die Leitung hinein, d. h. von links nach
recht gerichtet ist. Das Widerstandsrelais 14 ist auf die kleinste Fehlerentfernung,
das Widerstandsrelais 16 auf die größte Fehlerent-?'ernung eingestellt, sie arbeiten
urverzögert und besitzen Arbeitskontakte 26, 27 und 28. Das Zeitrelais 18 ist beispielsweise
ein Svnchronmotorrelais, welches normalerweisekurzgeschlossen ist und vom Stromwandlersekundärstrom
erregt wird über einen nicht dargestellten Zwischenwandler. Die Wicklung des Zeitrelais
18 ist über Kontakte 30 des Impeclanzrel.ais 16 normalerweise kurzgeschlossen. Sobald
ein Fehler in der dritten Zone entsteht, läuft das Zeitrelais an und schließt in
bestimmten Zeitabständen zunächst den Gegenkontakt 32 und dann den Gegenkontakt
33. Das Relais ist beispielsweise so eingestellt, daß der Kontakt 32 nach Ablauf
von etwa 15 Per. des Fehlerstrome geschlossen wird, unter der Voraussetzung. daß
die Eigenzeit des Schalters nicht mehr als io oder 12 Per. beträgt, damit ein anderer
dem Fehlerort näher liegender Schalter rechtzeitig vorher geöffnet sein kann. Die
Kontakte 33 werden nach einer etwa doppelt sc! langen Laufzeit geschlossen.
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Die Auslösespule i i wird aus einer Lokalbatterie 35 gespeist, die
Schaltung ist so getroffen, .daß von dem Schutzrelais gleichzeitig zwei Stromkreise
gesteuert werden. einerseits der Stromkreis über die Auslöseleitung 36 und andererseits
ein Stromkreis für eine Leitung 37, welcher zur Steuerung des Hilfsleiters 6o benötigt
wird. Die Auslöseleitung 36 kann auf verschiedene Weise Spannung erhalten, zunächst
wenn gleichzeitig das Richtungsrelais 17 und das Impedanzrelais 1:I ihre Kontakte
schließen. Es entsteht dann ein Stromkreis über den Kontakt 26 des Impedanzrelais
14 und den Kontakt 23 des Richtungsrelais 17 sowie über die Batterie 35 und die
Spule eines Schützes 39,
welches sich selbst hält und dabei zugleich eine
Umgehung zu den erheblich leichteren Kontakten des Impedanzrelais und des Richtungsrelais
herstellt. Auf diese Weise wird die Auslöseleitung 36 so lange zuverlässig an Spannung
gehalten, bis infolge des Ansprechens des Leitungsschalters io der Hilfskontakt
12 an diesem Schalter geöffnet wird.
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Ferner wird Spannung an die Auslöseleitun.g 36 nach Ablauf einer gewissen
Ze:tverzögerung gelegt, wenn .der Kontakt 27 des zweiten Impedanzrelais 15 geschlossen,
das Zeitrelais das erste Kontaktpaar 32 erreicht hat und der Kontakt 23 des Richtungsrelais
ebenfalls geschlossen ist.
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Schließlich kann die Spannung an die Auslöseleitung 36 auch :dadurch
angelegt werden.
daß das zweite Kontaktpaar des Zeitrelais 33, ferner
die Kontakte 28 des dritten Impedanzrelais 16 und wiederum der Kontakt 23 des Richtungsrelais
geschlossen sind. Diese verschiedenen Möglichkeiten zur Erregung der Auslösespule
35 berücksichtigen nur den Kurzschlußschutzder Phase C der zu schützenden Leitung.
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Die Leitung 37 erhält nur dann Spannung, wenn gleichzeitig der Kontakt
des Richtungsrelais 17 und das zweite Widerstandsrelais 15 Kontakt machen. Der Stromkreis
verläuft dann über die Kontakte 27 dieses zweiten Impe,danzrelais und die Kontakte
23 des Richtungsrelais. Der Strom wird vollendet durch das Ansprechen des
Relais 39. Durch das erste Kontaktpaar 32 des Zeitrelais 18 werden die bei-den Leitungen
36 und 37 untereinander verbunden, so daß dann die Auslösung des Leitungsschalters
sofort eintritt, wenn das Richtungsrelais 17 und das zweite Distanzrelais 15 gleichzeitig
ihre Kontakte schließen. Außer den beschriebenen Schutzrelais für die Phase C sind
selbstverständlich auch entsprechende Schutzrelais für die übrigen Phasen des Drehstromnetzes
anzuordnen.
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Fürren Erdschlußfall wird ein Überstromrelais benutzt, welches ein
Wattmeter 41 und zwei von Summenstrom erregte überstromrelais benutzt, welches ein
Wattmeter 41 und hält. Die Stromspule eines Richtungsrelais 41, ferner die Spulen
der Ü.berstromrelais 42 und 43 und des Zeitrelais 44 werden von dem Summenstrom
der in Stern geschalteten Stromwandler i9 erregt. Die Spannungsspule des Richtungsrelais
wird von der Nullspannung gespeist, unter Anwendung eines Spannungswandersatzes
47, welcher die Nullpunktverlagerungsspannung liefert.
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Das Überstromrelais 42 ist auf eine höhere Stromstärke eingestellt
als das Relais 43, so daß es seine Kontakte 5o nur dann schließt, wenn der Erdschluß
innerhalb einer gewissen Entfernung auf dem Relaisort entstanden ist. Das Relais
43 spricht auch ,dann noch an, wenn der Erdschluß in größerer Entfernung liegt.
Bei Hochspannungsnetzen mit geerdetem Sternpunkt ist die Stärke des auftretenden
Sumin.enstromes .ein ungefähres Maß für die Entfernung der Fehlerstelle, so daß
man also mit Hilfe dieser beiden Überstromrelais eine ähnliche Wirkung erreichen
kann wie mit Hilfe von Erdschlußimpedanzrel.ais.
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Wenn das Erdschlußrichtungsrelais 41 anspricht, schließt es die Kontakte
52, sofern die entsprechende Energierichtung herrscht. Das Zeitrelais 43 :ist normalerweise
kurzgeschlossen durch den Ruhekontakt 53 des zweiten Überstromrelais 43, so daß
das Relais erst anläuft, wenn das Überstroirirelais den Kontakt 53 geöffnet hat.
Nach Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit schließt das Zeitrelais dann das
Kontaktpaar 54, wobei etwa die gleiche Zeitverzögerung zur Anwendung kommt wie für
die Schließung des Kontaktpaares 32 des Zeitrelais 18 der Kurzschlußschutzeinrichtung.
Die Schaltung der Erdschlußrelais ist derart getroffen, daß die Auslöseleitüng 36
sofort an Spannung gelegt wird, wenn das Erdschlußrichtungsrelais 41 und das erste
Erdschlußüberstromrelais 42 ansprechen, wobei dann ein Hilfsschütz 55 in Tätigkeit
tritt, ähnlich wie das Hilfsschütz 39 'der Kurzschlußschutzeinrichtung. Die Leitung
36 wird mit Zeitverzögerung an Spannung gelegt, und zwar mit einer durch die Verzögerungszeit
des Zeitrelais 44 gegebenen Verzögerung, wenn die Kontakte 5 i des zweiten Überstromrelais
43 und der Kontakt 52 des Energierichtungsrelais geschlossen sind. Die Zeitrelais
54 verbinden dann die Leitungen 36 und 37.
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Erfindungsgemäß werden die beiden Leitungen 36 und 37 miteinander
verbunden, d. h. es werden die Kontakte 32 des Zeitrelais 18 bzw. .die Kontakte
54 des Zeitrelais 44 überbrückt, sobald an dem Verhalten der Relaiseinrichtungen
des entfernten Streckenendes einwandfrei zu erkennen ist, daß ein Fehler innerhalb
der zu schützenden Strecke, also zwischen diesen beiden Streckenenden entstanden
ist. Durch :d'_e Leitungsschutzrelais kann man eine zuverlässige Angabe erhalten,
wenn die Fehlerstelle innerhalb der Strecke liegt, da die Schutzeinrichtung eindeutig
die Entfernung der Fehlerstelle kenntlich macht und .andererseits zugleich auch
richtungsempfindlich ist. Bei Fehlern innerhalb der Strecke J, E oder Ail, F spricht
das Relais 6 j auf kleinste Fehlerentfernung oder das Impedanzrelais urverzögert
an.
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Die Abschaltung des entfernten Leitungsschalters erfolgt jedoch erst
nach Ablauf der ersten Zeitstufe des Zeitrelais 18.
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Durch Anwendung -der Erfindung aber wird eine sofortige Auslösung
beider Leitungsschalter erzielt unter Benutzung eines Nachrichtenkanals zwischen
den Streckenenden. Die Relaiseinrichtung des Relaisortes 6 vermag mit Hilfedes Richtungsrelais
ohne weiteres festzustellen, ob der Fehler in dem Abschnitt G, J oder in
dem Abschnitt G, K
entstanden ist, so daß, wenn eine Möglichkeit besteht,
von der Station G aus zur Station 5 ein Signal zu übertragen, welches bedeutet,
daß der-Fehler links von der Station -G entstanden ist und nicht rechts von dieser,
das erste Zeitrelais des Relaisortes 5 in Fig. i ohne Gefahr, daß eine Fehlschaltung
dadurch hervorgerufen wird, kurzgeschlossen werden kann. Dadurch wird bei einem
Fehler zwisehen
J und G auch die sofortige Abschaltung des Schalters
in der Station F ermöglicht. Dadurch aber, daß die sofortige Abschaltung bei der
Relaiseinrichtung 5 auch- von dem zweiten Distanzrelais dieses Relaisortes abhängig
ist, indem dieses gewissermaßen in Reihe mit dem vom anderen Streckenende empfangenen
Signal liegt, wird das Auslösesignal vorn anderen Streckenende her auf seine Berechtigung
hin geprüft, so daß nicht durch ein zufälliges fehlerhaftes Signal eine Fehlschaltung
zu einem Zeitpunkt ausgelöst werden kann, in welchem kein Fehler innerhalb des Schutzbereiches
dieses zweiten Impedanzrelais besteht.
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In Figur 2 ist dieser Verbindungskanal als eine einfache Hilfsleitung
6o dargestellt, die zweckmäßig so anzuordnen ist, daß in ihr nicht Induktionsströme
ausgelöst werden können. Im allgemeinen sind die Enden der Hilfsleitung 6o über
die Ruhekontakte 61 eines weaeren Relais 62 geerdet. Solche Relais werden an jedem
Ende der Hilfsleitung vorgesehen. Das Relais 62 wird mittels einer Spule 63 gesteuert,
die mit der Auslöseleitung 36 in Reihe liegt. Das Hilfsleitungsrelais 6-2 besitzt
ferner einen Arbeitskontakt 6.1, durch den das Ende der Hilfsleitung 6o mit dein
positiven Pol der Ortsbatterie 35 verbunden werden kann, deren negative Klemme geerdet
ist. Das Hilfsleitungsrelais 62 ist ferner mit einer Hilfserregerspule 65 ausgestattet,
welche eine Haltewicklung darstellt und das Relais 62, wenn es einmal erregt ist,
in der Arbeitsstellung hält, solange als Strom über die Hilfsleitung fließt, d.
h. so lange, bis die Erdverbindung der Hilfsleitung finit dem entfernten Ende infolge
der Auslösebewegung des dortigen entsprechenden Hilfsleitungsrelais unterbrochen
wird. Dies tritt aber erst ein, wenn dort am anderen Ende der Strecke der Stromkreis
36 für die Auslösespule erregt wird.
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In Reihe mit der Hilfsleitung 6o liegen die Betätigungsspulen zweier
Relais, nämlich eines unverzögert arbeitenden polarisierten Relais 67, welches seinen
Kontakt 68 unverzögert schließt, sobald über die Hilfsleitung ein Strom vorn anderen
Ende her ankommt, und ein verzögertes Relais 69, welches beispielsweise durch eine
Dämpfungsvorrichtung 70 verzögert ist. Das Verzögerungsrelais 69 j ist auf
eine bestimmte Zeit eingestellt, beispielsweise auf eine halbe Sekunde oder i Sekunde,
um dem Ölschalter genügend Zeit für seine Auslösung mittels des Stromes über die
Hilfsleitung zu lassen. Nach Ablauf dieser Zeit öffnet das Relais 69 seinen Ruhekontakt
71 und schließt einen Arbeitskontakt 72. Der Ruhekontakt dieses Verzögerungsrelais
69 un-l der Arbeitskontakt 68 des polarisierten Relais 67 liegen in Reihe zwischen
der Auslöseleitung 36 und der Leitung 37. Durch diese Kontakte werden die ersten
Kontakte 32 und 5.4 der beiden Zeitrelais kurzzze-schlossen und dadurch der Schalter
io s!)-fort geöffnet, sofern das zweite Widerstandsrelais ebenfalls angesprochen
hat und das Energiericbtungsrelais in die Strecke hineinzeigt.
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Sobald die Aüslöseleitung 36 an Spannung gelegt wird, erhält auch
das Hilfsleitungsrelais 62 in der Station 5 Spannung und unterbricht dann die Verbindung
der Hilfsleitung- 6o mit Erde. Dadurch wird zugleich die 11-Zöglichkeit, daß ein
Strom aus der Hilfsleitung, welche aus der Station des anderen Streckenendes gespeist
wird, in die Relaiseinrichtung der Station 5 eintritt, beendet. Die in die Hilfsleitung
eingeschalteter. Empfangsrelais 67 und 69 werden dadurch gleichzeitig an beiden
Enden der Hilfsleitung stromlos. Es werden die Glieder der polarisierten Relais
67 an beiden Streckenenden normalerweise in der offenen Stellunf; fesigehalten.
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ZVenn über die Hilfsleitung fehlerhafterweis,. ein Strom fließt, zu
Zeiten, in denen die Schutzrelais der Station 5 nicht angesprochen haben, wird durch
diesen Strom ein Alarmstromkreis vervollständigt über die Arbeitskontakte 72 des
Verzögerungsrelais 69.
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In Figur 3 ist eine Anordnung wiedergegeben, bei welcher eine Trägerwelle
längs der Leitung benutzt wird. Auch in Fig. 3 besteht ebenfalls das mit Hilfe des
Trägerstroines übertragene Signal besser in einer Unterbrechung des Stromes oder
in einer Verminderung unter einen bestimmten Wert, statt in der Einschaltung eines
Stromes. Bei der in Fig.3 dargestellten Anordnung ist eine Generatorröhre 75 mit
einer Schwinäschaltung 76, die auf die gewünschte Frequenz abgestimmt ist, vorgesehen,
welche: Schwingungen von etwa 50 bis i io kHz erzeugt. Der Anodenkreis der
Röhre 75 wird gespeist von einer Stromquelle, beispielsweise einer Batterie 77,
die eine höhere Spannung haben kann als die Hilfsbatterie 35 in der Station, welche
für die Relaisbetätigungen verwendet wird. Ein geeigneter Anzapfpunkt 78 dieser
Batterie kann für die Speisung der Generatorröhre ausgewählt -"äerden. Der Gitterkreis
79 dieser Röhre wird normalerweise gespeist mittels eines Widerstandes 8o, so daß
die Röhre normalerweise schwingt und das Gitter einer weiteren Röhre 81 steuert.
Die Verstärkerröhre 8i arbeitet auf einen Transformator 8:1, mit dessen Hilfe die
Schwingungen auf die Phasenleiter A und C der Hochspannungsleitung übertragen werden
unter Zwischenschaltung von Kapazitäten 8; mit
Abstimmitteln
86. Zum Abschluß der Strecke der Hochspannungsvorrichtungen sind Sperrkreise 87
angeordnet, welche eine Ausdehnung der Hochfrequenzwelle in die Nachbarstrecke verhüten
sollen.
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Vom anderen Streckenende her ankommende Hochfrequenzsignale werden
mittels einer abgestimmten Empfangsschaltung 88, Sie mittels einer besonderen Wicklung
89 an den Transformator 84 angeschlossen ist, empfangen. Wenn die Erzeugeranordnung
75 bis 8r in' Tätigkeit ist, kommt auch vom anderen Streckenende her Hochfrequenzwelle
an. Der Empfänger erhält aber mehr Energie von dem Sender seiner Station als von
dein Sender des anderen Streckenendes. Um nun zu verhüten, daß der Empfänger durch
zu starken Empfang beschädigt wird, ist eine Schutzröhre go vorzusehen, welche die
Spannung im Empfänger begrenzt. Wenn die Röhre go stromdurchlässig wird, stellt
sie einen Nebenschluß zu der Kopplungsspule gr des abgestimmten Empfängers 88 dar
und verstimmt dadurch diesen Stromkreis. Auf diese Weise wird eine übersteuerung
der Empfangsröhre 9q. vermieden. Für diese Anordnung ist- Voraussetzung, .daß beide
Streckenenden die gleiche Wellenlänge benutzen. Im Anodenkreis der Röhre 94 liegt
ein unverzögert ansprechendes Empfangsrelais g5, dessen Erregerkreis über eine Leitung
g6 zu einer Anzapfung g7 der Hilfsbatterie 77 führt. Der Anodenkreis dieser Empfangsröhre
liegt also zwischen den Anzapfungen 78 und 97 dieser Batterie. Der Gitterkreis
93 dieser Empfangsröhre besitzt normalerweise ein Sperrpotential durch einen
Potentiometeranschluß 98 eines von der Stationsbatterie gespeisten Spannungsteilers.
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Die Empfangsröhre g¢ wird nicht nur von dem Sender des entfernten
Streckenendes; sondern auch vom Sender des eigenen Relaisortes gesteuert, wenn die
Sender an beiden Streckenenden :die gleiche Frequenz verwenden. Man spart dadurch
an Kanälen und vermeidet auch Schwierigkeiten bezüglich der Abstimmung der Schwingungskreise.
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Weil die Empfangsröhre 9q. nicht nur vom Sender des anderen Streckenendes,
sondern auch vom eigenen Sender beeinflußt wird, kann die Empfangseinrichtung erst
ansprechen, wenn beide Sender aufhören zu senden.
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Infolgedessen wird bei dem in Fig. 3 wiedergegebenen Schutzsystem
das Signal erst dann gegeben, wenn an einem Relaisort das Energierichtungsrelais
nach einwärts zeigt und gleichzeitig das zweite Impedanzrelais anspricht, indem
dann die Leitung 37 mit dem negativen Pol der Ortsbatterie 35 verbunden wird. Dadurch
wird ein Hilfsrelais zoo erregt, welches, wie in Fig.3 dargestellt ist, den. Gitterkreis
79 der Senderöhre 75 direkt mit dem negativen Pol -der Ortsbatterie 35 verbindet,
während der positive Pol dieser Batterie mit :der Kathode verbunden ist. Die Unterbrechung
der Schwingungen hält so lange, als das Relais roo erregt ist, d. h. so lange, bis
die Ölschalter zo dieser Station ausgelöst werden, so daß der Auslösestromkreis
über die Leitung 36 unterbrochen wird. Die Unterbrechung dieses Stromes hat zur
Folge, daß die Hilfsrelais 39 oder 55, je nachdem, welcher Fehlerfall vorlag,
entregt werden und die Hilfsleitung 37 abschalten. Die geringe Stromaufnahme des
Hilfsrelais roo reicht nicht aus, daß die Hilfsrelais 39 oder 55 zum Ansprechen
kommen oder ihre Anker festhalten.
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Das Empfangsrelais 95 ist im allgemeinen dauernd erregt. Wenn
die Sender an beiden Streckenenden der Leitung moduliert werden, so daß sie beide
aufhören zu senden oder daß sie aufhören, Ströme der Wellenlänge zu senden, auf
welche die Empfänger ansprechen, fallen die-Empfangsrelais 95 ab und schließen
dadurch zwei Kontaktpaare zoa und 103. Durch diese Kontakte werden die Auslösespule
und das Zeitrelais zo5 erregt, welches langsam abläuft, was durch die Dämpfungseinrichtung
roh in der Figur angedeutet ist.
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Nach einer erheblichen Zeitverzögerung öffnet das Relais 105 einen
Kontakt 107 im Stromkreis der Auslösespule und schließt einen Kontakt zo8. Wenn
das Empfangsrelais 95 auf ein Signal, d. h. auf die Unterbrechung eines ausreichenden
Empfangsstromes anspricht, so daß es seine Kontakte 103 sofort schließt, wird dies
benutzt, um den ersten Zeitkontakt 32 und 34 der Zeitrelais kurzzuschließen.
Dieser Kurzschluß wird hergestellt durch die Auslöseleitung 36 einerseits über die
Kontakte 107 des Verzögerungsrelais ro5 und die Kontakte 103 des unverzögerten Empfangsrelais.
95 bis zur Leitung 3@ anderseits.
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Sobald der Ölschalter zo am Relaisort ; fällt, werden die Hilfsrelais
39 oder 55, je nachdem, welches von ihnen in Tätigkeit war, abgeschaltet.
Dadurch wird das Relais roo erregt, welches de Senderöhre 75 steuert, so daß der
Sender von neuem in Tätigkeit tritt. Durch die dann wieder ausgesandte Hoch.-frequenzwelle
wird der Empfangskreis 88 und das Empfangsrohr 94 wieder erregt, so das das letztere
wiederuni die Wicklung des Relais 95 Speist, wodurch die Kontakte tot und io3 geöffnet
und :das verzögerte Relais ro5 stromlos wird, so daß das- letztere gar nicht erst
Zeit findet, seinen Kontakt zo8 zu schließen. Wenn aber der Leitungsschalter nicht
geöffnet wurde, werden schließlich die Kontakte xo8 geschlossen, so daß ein Alarm
ertönt.
Bei cl,#ni in Fig. 3 dargestellten Svstein mit Trägerstrom
wird dieser sofort unterbrochen oder jedenfalls geschwächt, wenn ein Fehler innerhalb
des Abschnittes F-K in Fig. i entsteht. Das Empfangsgerät 94 aber an jedem Streckenende
empfängt so lange einen geniigenden Trägerstrom, als wenigstens einer ,ler beiden
Sender an den Streckenenden noch in Tätiglzeit ist, also beispielsweise solange
der Sender der Station 6 in Fig. i noch :endet. Die Relai.seinrichtungender Station
6, v-elche der Relaisanordnung der Station 5 in .rllem entspricht, spricht auf einen
Fehler in den Abschnitten zwischen G und K nicht an, weil dieser Streckenteil nicht
zu dem zu schützenden Abschnitt zwischen den Stationen F und G gehört, so daß also
das Energierich.tungsrelais nicht in die Strecke li:neinzei:gt. Die Folge davon
ist, daß das Empfangsrelais 95 in der Station 5 seine Kontakte nicht schließt,
solange nicht die Sender in den Stationen 5 und 6 beide gleichzeitig <abgeschaltet
sind, wodurch erkennbar wird, daß der Fehler einerseits innerhalb der Strecke F,
K und anderseits in der Zone G, 1\T liegt. Daraus aber geht hervor, daß der Fehler
zwischen F und G liegen muß.
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Wenn der Empfänger 94 versagt, würde das Relais 95 in Tätigkeit treten,
d. h. es würde seine Kontakte fallen lassen, auch wenn di° Hochfrequenzwelle ordnungsgemäß
auf der Leitung fließt. In einem solchen Falle wurde das Zeitrelais 105 erregt werden
und nach. der eingestellten Zeit von 1/9 oder i Sek. ansprechen. Dieses Relais,
würde nicht nur die Hochfrequenzempfanseinrichtung abt' schalten, indem es den Überbrückungskontakt
:07 des Zeitrelais öffnet, sondern es würde gleichzeitig einen Alarm geben mittels
seiner Arbeitskontakte io8.
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Außerdem ist ein Überwachungsgerät (Röhre) iio vorgesehen, welches
zur Überwachung der Tätigkeit des Senders dient. Solange der Ortssender arbeitet,
wird vermittels der Röhre iio ein Hilfsrelais iiz erregt: wenn dieses Relais nicht
genügenden Strom mehr zu seiner Erregung erhält, weil aus irgendeinem Grunde der
Ortssender aussetzt, schließt es seine Kontakte 113 und betätigt auf diese Weise
ebenfalls das Zeitverzögerungsrelais io5. Wenn nie fehlerhafte Unterbrechung die
Tätigkeit des Senders durch das Hilfsrelais too auslöst, würde der Leitungsschaltcr
io ausgelöst werden und dadurch das Hilfsrelas ioo aberregen und die Sendetätigkeit
von neuem in Gang bringen. Auf diese tVei;se würde dann das Relais 11:2, welches
_lie Sendertätigkeit überwacht, wieder erregt und das Zeitrelais io5 abgeschaltet,
bevor es noch seine Kontakte verstellt haben würde.
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Eine Unterbrechung der Sendertätigkeit kann .auch durch einen Fehler
in der sonstigen Übertragungseinrichtung hervorgerufen werden, jedenfalls würde
dann das Zeitrelais io5 so lange erregt werden und bleiben, daß es anspricht und
infolgedessen die Hochfreclueii7relaisstetieruiig bei 107 abschaltet und
durch den Kontakt io8 den Alarm einschaltet. Das Überwachungsgerät iio, welches
die Sondertätigkeit überwachen soll, wird so eingestellt, dar es von dem wesentlich
schwächeren Fernempfang des vom anderen Streckenende her gesandten Signals nicht
ausreichend erregt werden kann.
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In Fig. 3 ist eine Mehrfachleitung dargestellt, in welcher das Schutzsystem
gemäß der Erfindung angewendet werden kann. Zti dein dreiphasigen Strom i ist eine
dreiphasige Strecke i 15 parallel geschaltet, und diese Leitungen sind untereinander
in den Relaisstationen F. G usw. verbunden. jede Einzelleitung wird dabei zweckmäßig
mit einer eigenen Relaiseinrichtung ausgerüstet.