DE623188C - Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung - Google Patents

Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung

Info

Publication number
DE623188C
DE623188C DES109359D DES0109359D DE623188C DE 623188 C DE623188 C DE 623188C DE S109359 D DES109359 D DE S109359D DE S0109359 D DES0109359 D DE S0109359D DE 623188 C DE623188 C DE 623188C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
relay
line
protection circuit
auxiliary
current
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES109359D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Hermann Neugebauer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens Schuckertwerke AG
Siemens AG
Original Assignee
Siemens Schuckertwerke AG
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens Schuckertwerke AG, Siemens AG filed Critical Siemens Schuckertwerke AG
Priority to DES109359D priority Critical patent/DE623188C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE623188C publication Critical patent/DE623188C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H7/00Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
    • H02H7/26Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
    • H02H7/261Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured involving signal transmission between at least two stations
    • H02H7/262Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured involving signal transmission between at least two stations involving transmissions of switching or blocking orders

Landscapes

  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 14. DEZEMBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 623188 KLASSE 21 c GRUPPE 6850
beruhende Streckenschutzschaltung
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1933 ab
Schutzschaltungen, die auf einem Vergleich der Energierichtungen, an den Enden einer Leitungsstrecke beruhen und die so ausgebaut sind, daß sie sowohl bei einseitiger Speisung als auch bei zweiseitiger Speisung Selektivität besitzen, sind bekannt. Die Wirksamkeit der Energierichtungsrelais hängt dabei von Überstromrelais ab. Die Anordnungen können aber, wenn an einem Streckenende Überstrom aus der Strecke austritt, unter Umständen dennoch zu einer Abschaltung der Strecke führen, wenn die Überstromstärke am, Anfang und Ende der Strecke zufällig dem kleinsten Ansprechstrom dieser Relais gleich ist oder nahekommt. Da es nämlich, schwer zu erreichen ist, daß die verschiedenen Überstromrelais der einzelnen Relaisorte bei ganz genau gleicher Stromstärke ansprechen, und da außerdem beim starken Spannungsabfall auf der Leitung infolge eines außerhalb der Strecke entstandenen Fehlers der kapazitive Ladestrom der Leitung an dem 'einen Streckenende stärker in Erscheinung tritt als an dem anderen Streckenende, kann der Fall eintreten, daß fehlerhafterweise nur an dem einen Streckenende das Überstromrelais anspricht, woraus bekanntlich für die Streckenschutzschaltungen die Wirkung entsteht, daß die Leitungsstrecke abgeschaltet wird.
Es würde auch Schwierigkeiten bereiten, diese Fehlauslösung dadurch zu beseitigen, daß man beispielsweise für die Auslösung eines Schalters an dem betreffenden Strekkenende eine größere Stromstärke verlangt, als die Stromstärke am anderen Streckenende sein muß, wenn die Auslösung des Schalters verhindert werden soll. Bei solchen Anordnungen, bei denen also an jedem Streckenende zwei auf verschiedene Ansprechstromstärken eingestellte Überstromrelais vorhanden sind, von denen das auf die größere Stromstärke eingestellte Relais nur Einfluß auf den lokalen Auslösestromkreis besitzt, während das tiefer eingestellte Relais auf die Hilfsverbindung der Streckenschutzeinrichtung einwirkt, besteht, wenn, das hierfür maßgebende Überstromrelais sehr hoch eingestellt wird, die Gefahr, daß die zur Auslösung erforderliche Stromstärke in manchen Fehlerfällen gar nicht erreicht wird. Wenn es dagegen weniger hoch eingestellt wird, wird der Unterschied in der Strameinstellung der beiden Stromrelais gleich so gering, daß wieder die Gefahr entsteht, daß bei außenliegendem Fehler der Unterschied zwischen der Stromstärke am Anfang und Ende der Strecke allein schon durch die Wirkung der Leitungskapazität (Kabelnetz) größer wird als der
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Hermann Neugebauer in Berlin-Spandan.
62818&
Unterschied- in der Einstellung der beiden auf Überstrom, eingestellten. Relais. "Von der Überlegung ausgehend, daß der erste Kurzschlußstromstoß um ein Vielfaches größer ist als der Dauerkurzschlußstrom., wer- - den erfindungsgemäß bei einer auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhenden Strecfcenschutzschaltung mit wenigstens einer ίο Hilfsverbindung zwischen den Streckenenden durch- die erste Spitze des Übersfromes die Au'slösevorrichtungen der Leitungsschalter der vom Überstrom durchflossenen Strecken für eine von der Dauer und dem zeitlichen Verlauf des Stoßkurzschlußstromes unabhängige Zeit verriegelt. Der erste Stromstoß nach Entstehung eines Fehlers ist ein Vielfaches des Dauerkurzschlußstromes, so daß nicht zu befürchten ist, daß infolge geringer Abweichungen in- der Ansprechstromstärke der einzelnen Überstromrelais oder infolge der Stromunterschiede am Anfang und Ende der Strecke, welche durch die Kapazität der Leitung bedingt sind, nur Relais auf der einen Seite gesunder Strecken ansprechen, während die Relais auf der anderen Seite dieser Strekken nicht zum Ansprechen kommen. Der erste Stromstoß beträgt beispielsweise das Vier- bis Achtfache des Dauerkurzschlußstromes, so daß also alle vom Fehlerstrom durchflossenen Überstromrelais mit unbedingter Sicherheit ansprechen. Allerdings ist es nur ein vorübergehendes Ansprechen dieser Relais, da der Stoßkurzschlußstrom sehr schnell abiküngt.
Es wird nun erfindungsgemäß dieser Stoßkurzschlußstrom, d.h. also dieses erste Ansprechen aller Überstromrelais, die auf dem Wege des Fehlerstromes liegen, benutzt, um die Streckenschutzeinrichtung unwirksam zu •machen, derart, daß erst die nachträgliche Kontafctgabe der Energierichtungsrelais bei der kranken Strecke diese Verriegelung der Schutzschaltung wiederaufheben kann. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Abschaltung der Strecken stets von der Einstellung der Energierichtungsrelais am Anfang und am Ende der Strecke abhängig ist, soweit überhaupt Fehlerstrom in den Leitungen fließt. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, daß bekanntlich die Berücksichtigung der einseitigen oder zweiseitigen Speisung einer Strecke in der Weise erfolgt, daß das ;j, Energierichtungsrelais nur an demjenigen Streckenende befragt wird und die Abschaltung der Strecke verhindern kann, an welchem Überstrom durch das Ansprechen von entsprechend eingestellten Überstromrelais festgestellt wird. Bei einer nur einseitigen Speisung an der Strecke genügt *es dann, daß am Anfang der Strecke das Anregerelais anspricht und das zugehörige Energierichtungsrelais in die Strecke hineinfließende Energie anzeigt. Gerade in dieser bekannten Anordnung liegt aber die Gefahr, daß bei zweiseitiger Speisung an dem einen Streckenende das Überstromrelais gerade nicht zum Ansprechen kommt, während am anderen Streckenende das Überstromrelais seinen Kontakt schließt. Diese Gefahr einer Fehlabschaltung wird durch die Erfindung beseitigt, da es bei ihrer Anwendung nicht mehr vorkommen kann, daß das eine Relais noch nicht anspricht, während das andere gerade so viel Strom erhält, daß es seine Kontakte schließt.
Die Anwendung der Erfindung ist nun sowohl bei solchen Schutzschaltungen möglich, bei denen über eine Hilfsverbindung zwischen den Relaiseinrichtungen an den Streckenenden 'ein Strom dann fließt, wenn die Abschaltung der Strecke erfolgen soll, als auch bei solchen Anordnungen, bei denen die Hilfsverbindung zurübertragung eines Stromes oder Signals dient, welches die Abschaltung der Leitungsstrecke verriegelt, d. h. wenn die Hilfsverbindung für die Übertragung eines Sperrbefehls benutzt wird. Im übrigen ist für die Erfindung unwesentlich, in welcher Weise die Erzeugung, die Übertragung und der Empfang des Auslösebefehls oder des Sperrbefehls durchgeführt ist. Die Sperrung der Auslösevorrichtung, welche beim ersten Stromstoß einsetzt, kann bei der Verbindungsleitung zwischen den Streckenenden oder an einem sonstigen Punkt der Relaisemrichtungen zur Wirkung gebracht werden. Es wird, wenn die Sperrwirkung bei der Hilfsverbindung zwischen den Streckenenden erfolgt, durch das Auftreten des Stoßkurzschlußstromes an dem einen Streckenende gleichzeitig leine Verriege- too lung der Schalter an beiden Streekenenden bewirkt?
Einzelheiten der Erfindung werden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dem Ausf uhrungsbeispiel ist die zu schützende Leitung einphasig dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die Relaiseinrichtung am linken Streckenende und die Relaisanordnung am rechten Streckenende sind völlig gleichartig, so daß nur die Anordnung des linken Streckenendes näher beschrieben zu werden braucht. Zur Abschaltung der Leitungsstrecke 1 ist ein Leitungsschalter 2 vorgesehen, der geöffnet wird, wenn eine Auslösespule 3 Strom erhält. Stromwandler und Spannungswandler zur Erregung der verschiedenen Sekundärrelais sind der Übersichtlichkeit wegen nicht gezeichnet. Die Relaisanordnung enthält ein Energierichtungsrelais R und ein Anregerelais (Überstromrelais) A. Je nach. der Art der zu schützenden Leitung, z. B. Gleichstromzweileitersystem, Gleichstromdreileitersystem,
Ein- oder Mehrphasenwechselstromleitung, wird man mit einem oder mehreren Überstromrelais A arbeiten müssen, deren Kontakte parallel geschaltet sind. Außer dem Energierichtungsrelais sind noch Hilfsrelais vorhanden, und zwar sind Z1 und Z2 Zeitrelais. Die Relais 4, 5, 6 und 7 sind .Gleichstromhilfsrelais, und das Relais 8 ist ein Gleichstromhilfsrelais mit zwei Wicklungen, welche, wenn sie beide eingeschaltet sind, in ihrer Wirkung sich gegenseitig aufheben. Von der Relais einrichtung des linken Streckenendes führt eine Hilfsleitung 9 zur Relais einrichtung des rechten Streckenendes, und es ist angenommen, daß ein gemeinsames Gleichstromnetz in beiden Relaisorten zur Verfügung steht.
Die Kontakte aller Relais sind in derjenigen Stellung bezeichnet, in welcher sie sich bei unerregtem Zustand der Relaiswicklungen befinden. Die Wirkungsweise ist folgende :
Wenn ein Fehler im Netz entsteht und der Fehlerstrom über die Leitung 1 fließt, so bringt der erste Stromstoß das Anregerelais A an jedem Streckenende sofort zum Ansprechen. Dadurch schließt sich der Kontakt dieses Anregerelais, wodurch das Relais 4 eingeschaltet wird. Über den sich schließenden Kontakt des. Hilfsrelais 4 wird die Erregerwicklung 81 des Hilfsrelais 8 erregt. Das Hilfsrelais 8 arbeitet unverzögert. Es öffnet sofort einen Kontakt 82, wodurch die Hilfsleitung 9 unterbrochen wird. Es schließt ferner einen Kontakt 83, wodurch ein Haltestromkreis für die Wicklung 81 geschlossen wird, so daß das Relais auch dann erregt bleibt, wenn der Dauerstrom am Relaisort für das Ansprechen des Relais^ zu klein ist, so daß dieses also nur durch den ersten Fehlerstromstoß vorübergehend zum Ansprechen gebracht wurde. Durch einen dritten Kontakt 84 schließt das Relais 8 gleichzeitig einen Erregerkreis für das Zeitrelais Z2, über dessen Ruhekontakt der Haltestromkreis für die Relaiswicklung 81 verläuft. Nach Ablauf des Zeitrelais Z2 kehrt das Relais 8 in die normale gezeichnete Ruhelage zurück. Das Zeitrelais Z2 kann beispielsweise von der Netzspannung derart abhängig gemacht sein, daß seine Laufzeit erst bei Vorhandensein oder bei Wiederkehr der normalen Netzspannung beginnt. Die Sperrung der Streckenschutzschaltung wird dann also eine gewisse Zeit nach dem Verschwinden des Fehlers oder seiner Abschaltung an anderer Stelle wiederaufgehoben. Mit dem gleichen Ergebnis kann man die Erregung des Zeitrelais Z2 und den· Beginn seines Ablaufes auch von anderen Meßgrößen der Leitungsstrecke abhängig machen, beispielsweise von der Wiederkehr einer normalen Stromstärke oder eines normalen Leitungswiderstandes. Solange der Kontakt 82 geöffnet ist, ist die Streckenschutzschaltung außer Betrieb gesetzt. Dabei ist in dem Ausführungsbeispiel angenommen, daß über die Leitung 9 ein Strom fließen muß, wenn der Leitungsschalter 2 durch die Streckenschutzeinrichrung abgeschaltet werden soll. Der Strom verläuft vom Minuspol der Gleichstromquelle über die Wicklung des Hilfsrelais 5, den Kontakt 82, die Hilfsleitung 9 und am rechten Streckenende über entsprechende Relaiskontakte und Relaiswicklungen zum Pluspol der Batterie.
Ist nun der Fehler in der zu schützenden Strecke selbst entstanden, dann bleibt an einem oder an beiden Streckenenden das Überstromrelais A in Tätigkeit, was zur Abschaltung der Strecke führt. Bei nur einseitiger Speisung der Leitung ist der über den Schalter 2 fließende Stoßkurzschlußstrom am entfernten Streckenende nicht aufgetreten, so daß die Relaiseinrichtung dieses rechten Streckenendes in Ruhe geblieben ist. Am linken Streckenende bleibt das Anregerelais in Tätigkeit, auch nachdem der Stoßkurzschlußstrom verklungen ist, so daß also das Zeitrelais Z1, welches zugleich mit dem Hilfsrelais 4 eingeschaltet worden ist, nach Ablauf von beispielsweise 0,5 Sekunden seinen Vorkontakt 21 schließt. Dadurch erhält der Klapparikermagnet 22· des Energierichtungsrelais R Strom, so daß der Kontakt 23 des Energierichtungsrelais mit dem Pluspol verbunden ist. In diesem Augenblick wird auch die Wicklung 85 des Relais 8 erregt, so daß also alle Relaisanker dieses Relais in die Ruhelage zurückkehren. Es schließt sich dann auch der Kontakt 82, wodurch das Relais 5 über die Hilfsleitung 9 Strom erhält, so daß es seinen Kontakt 51 schließt und dadurch die Auslösespule 3 einschaltet.
Ist die Strecke 1 zweiseitig gespeist und war der Fehler in der Strecke entstanden, so haben an beiden Sireckenenden die Anregerelais den Stromstoß erhalten und ihre Kontakte geschlossen. Dadurch ist an beiden Sitreckenenden das Hilfsrelais 8 in Tätigkeit getreten und hat die Hilfsverbindung 9 beiderseitig abgeschaltet. Die Energierichtungsrelais zeigen beide einwärts, so daß an beiden Sitreckenenden das Relais 8 durch Einschal- · tung der zweiten Wicklung entregt wird. In beiden Stationen wird die Hilfsverbindung 9 wieder eingeschaltet, so daß, wie vorhin allein für das linke Streckenende beschrieben wurde, jetzt an beiden Streckenenden die Auslösespule Strom erhält.
Die Verriegelung der Streckens chutzschaltung durch den ersten Stromstoß braucht nicht zu erfolgen, wenn die Energie während dieses ersten Stromstoßes in die Strecke hin-
•einfließt. Sie ist dagegen notwendig, wenn an einem Streckenende der Stromstoß aus dem. geschützten Abschnitt austritt und in die nächste Leitung übertritt. Deshalb kann man den Energierichtungsrelais /? neben den Kontakten, welche durch die Hilfskraft 22 geschlossen werden, noch solche Kontakte 25,26 geben, die unmittelbar vom Kontaktorgan des Richtungsrelais ohne Mitwirkung der Hilfskraft 22 geschlossen werden. Bei einwärts ge-'richteter Energie wird der Kontakt 23 durch die Hilfskraft 22 an den Pluspol gelegt. Der bewegliche Relaisanker mit seinem Isolierplättchen 24 schlägt aber vorher bereits nach ünks aus, wobei ein Kontakt 25 ohne Mitwirkung der Hilfskraft 22 geschlossen wird. Es kommt dadurch ein Strom zustande, der vom Pluspol über den Kontakt 25 eines normalerweise geschlossenen Kontaktes 61 des Hilfsrelais 6 zur Wicklung des Hilfsrelais 7 fließt, so daß dieses seinen Anker anzieht und ein Kontaktpaar 71 öffnet. Der Kontakt 71 liegt im Haltestromkreis der Relaiswicklung 81. Wenn also Energie einwärts fließt, tritt' die Sperrung der Streckenschutzsclialtung gar nicht erst in Kraft, oder sie wird sofort, wenn das Richtungsrelais eindeutig nach der betreffenden Seite ausgeschlagen ist, wiederaufgehoben, ohne den Ablauf des Zeitrelais Z2 abzuwarten. War die Energie aber nach auswärts gerichtet, so ist.nicht der Kontakt 25, sondern der Kontakt 26 des Richtungsrelais geschlossen worden, wodurch ein Strom vom Pluspol über den Kontakt 26, einen normalerweise geschlossenen Kontakt 72 des Relais 7 zur Wicklung des Relais 6 · zustande kommt. Relais 6 öffnet bei seinem Ansprechen das KoMtaktpaar 61 und schließt ein Kontaktpaar 62. Das Relais 7 bleibt dabei in Ruhe, und es wird sogar durch Öffnung des Kontaktpaares 61 eine nachträgliche Erregung des Relais 7 unmöglich gemacht. Bei auswärts gerichtetem Strom tritt also die Verriegelung der Streckenschutzschaltung in Tätigkeit. Wie ,45 schon früher gesagt, wird diese Verriegelung entweder aufgehoben, wenn das Richtungsrelais später mittels der Hilfskraft 22 den Kontakt '23 schließt oder wenn das Zeitrelais Z2 abgelaufen ist.
Die Hilfsrelais 6 und 7 sind in gegen-• seitige Abhängigkeit voneinander gebracht, um die Streckenschutzschaltung pendelsicher zu machen. Bei Pendelerscheinungen flutet bekanntlich die Energie einer bestimmten Wechselgeschwindigkeit abwechselnd nach rechts und nach links. In entsprechendem Rhythmus wechselt der Anker des Richtungsrelais/? seine Ausschlagsrichtung, so daß er also nacheinander jeden der Kontakte 25 und 26 vorübergehend schließt. Damit nun. nach dem Ansprechen des Relais 7, also bei anfangs einwärts gerichteter Energie, eine nachträgliche Verriegelung der Streckens chutzschaltung unterbleibt, ist durch einen Haltestromkreis des Relais 7, welcher vom Pluspol über einen verzögerten Ruhekontakt 27 des Zeitrelais Z1 und einen Arbeitskontakt 73 des Relais 7 verläuft, dafür gesorgt, daß das Relais 7 nach seinem Ansprechen sich selbst in der Arbeitsstellung hält, bis nach Ablauf des Zeitrelais Z1 der Kontakt 27 geöffnet wird. Durch die gegenseitige Verriegelung der Relais 6 -und 7 mittels der Kontakte 61 und 72 wird nun erreicht, daß je nachdem, ob das Energierichtungsielais R im ersten Augenblick einwärts oder auswärts gerichtete Energie angezeigt hat, nur das Relais 7 oder nur das Relais 6 erregt werden kann. Wenn also das Richtungsrelais zuerst den Kontakt 25 geschlossen hat, weil im ersten Augenblick nach der Entstehung des Fehlers, d.h. nach dem Ansprechen des Relais A, die Energie einwärts gerichtet war, so daß das Relais 7 eingeschaltet wurde,· dann hat eine nachträgliche Schließung des Kontaktes 26 keine Wirkung, weil der Erregerstrornkreis für das Relais 6 bei dem Kontakt 72 unterbrochen ist. Im ersten Augenblick nach dem Fehler ist die Energiependelung aber noch keinesfalls zu bemerken, da es immerhin eine gewisse Zeit dauert, bis die Winkelstellungen der Polräder der parallel arbeitenden Generatoren so weit voneinander abweichen, daß dadurch eine Umkehrung der Energierichtung hervorgerufen werden kann. Durch die Berücksichtigung der Energierichtung im ersten Augenblick wird somit die Verriegelung der Streckenschutzschaltung sichergestellt, wenn an "irgendeinem Streckenende die Energie aus .der Strecke herausfließt, d. K. wenn der Fehler nicht im geschützten Abschnitt entstanden ist. Das zur Erläuterung der Erfindung benutzte Ausführungsbeispiel stellt eine Strekkenschuitzeinrichtung dar, bei welcher über eine Hilfsleitung 9 ein Auslösebefehl der 10s Schalter an den Streckenenden zustande kommen muß, wenn die Abschaltung mit der Kurzzeit des Streckenschutzes folgen soll. Bei solchen. Anordnungen kann, wie das Ausführungsbeispiel zeigt, die Streckenschutzschaltung durch Unterbrechung der Hilfsverbindung verriegelt werden. Wenn die Hilfsleitung nicht für den AuslösebefehL sondern für die Übertragung des 'Sperrbefehls notwendig ist, tritt an Stelle der Unterbrechung der Hilfsleitung sinngemäß ihre Schließung oder die Einschaltung einer Stromquelle zur Hervorbringung des Sperrstromes. Wie schon einleitend gesagt wurde, ist die Erfindung auch dort anwendbar, wo die Hilfsleitung 9 zur Übertragung eines Sperrbefehls verwendet wird oder wo an Stelle
einer Hilfsleitung ein anderer Verbindungskanal benutzt wird, sei es eine Trägerstromüb ertragung längs der Leitung i, eine drahtlose Übertragung durch. Raumwellen oder die Benutzung einer für andere Zwecke, beispielsweise Telephonzwecke, vorhandenen Leitung, die etwa durch, die Anregerelais auf die Selektiveinriclitung umgeschaltet wird, sobald ein Fehler entstanden ist, oder welcher eine
to bestimmte Hilfsfrequenz oder eine Modulationsfrequenz für Schutzzwecke überlagert wird. Da die Ausgestaltung der Streckenschutzeinrichtung, soweit sie der Feststellung der Energierichtungen an den beiden Strekkenenden dient, nicht zur Erfindung gehört, ist die Erfindung in dieser Hinsicht nicht auf die Anwendung bei bestimmten Übertragungssystemen und bei bestimmten Kombinationsschaltungen, mit deren Hilfe die Wirkung einer Streckenschutzschaltung erzielt wird, beschränkt. Dem Schnellschutz, der auf dem Vergleich der Energierichtungen oder der gegenseitigen Phasenlage des Stromes am Anfang und Ende einer Strecke beruht, kann in an sich bekannter Weise ein Zeitstaffelschutz überlagert werden, was beispielsweise in der dargestellten Ausführung der Erfindung in der Weise verwirklicht ist, daß, wenn das Anregerelais A erregt bleibt, bis das Zeitrelais Z1 einen Kontakt 29 geschlossen hat, die Auslösung des Leitungsschalters bei einwärts gerichteter Energie dadurch zustande kommt, daß vom Pluspol über den geschlossenen Kontakt 23 ein Erregerstrom für die Auslösespule 3 zustande kommt. Die Energierichtungsrelais können beim Kurzschlußschutz von der gegenläufigen Leistungskomponente beim Erdschlußschutz von der Nullpunktsleistung abhängig sein.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Strekkenenden beruhende Streckenschutzschaltung mit wenigstens einer Hilfsverbindung zwischen den Relaiseinrichtungen an den Streckenenden, dadurch gekennzeichnet, daß durch die erste Spitze des Überstromes bei Entstehung eines Fehlers die Auslösevorrichtungen der Leitungsschalter der vom Überstrom durchflossenen Strecken für eine von der Dauer und dem zeitlichen Verlauf des Stoßkurzschlußstromes unabhängige Zeit verriegelt werden.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerstromkreis der Auslösespule (3) oder eines für die Auslösung erforderlichen Hilfsrelais (5) durch ein Relais (8) mit Haltewicklung arbeitsunfähig gemacht wird, sobald ein Überstromrelais (A) auch nur kurzzeitig anspricht.
3. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnungen, bei welchen über die Hilf sverbindung ein Auslösebefehl oder ein Sperrbefehl übertragen wird, beim ersten Ansprechen eines Überstromrelais (A) eine Unterbrechung hergestellt bzw. eine Unterbrechungssteüeüberbrückt oder eine Stromquelle eingeschaltet wird.
4. Schutzschaltung nach Anspruch 1 oder ι und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die beim ersten Ansprechen eines Überstromrelais (A) eintretende Verriegelung der Streckenschutzschaltung nur so lange aufrechterhalten wird, bis das zugehörige Energierichtungsrelais (R) einen Kontakt schließt, welcher bei Energierichrung in die Strecke hineingeschlossen wird.
5. Schutzschaltung nach Anspruch 1 und 4 für Schutzanordnungen, deren Richtungsrelais durch eine Hilfskraft gesteuert werden, dadurch gekennzeichnetj daß die Richtungsrelais (R) auch direkt wirkende Kontakte besitzen und daß, wenn der Einwärtskontakt eines solchen Richtungsrelais geschlossen wird, die vom Überstromrelais (A) hervorgerufene Verriegelung an dem betreffenden Streckenende sofort wiederaufgehoben wird.
6. Schutzschaltung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Energierichtungsrelais (R) sowohl für die Energierichtung einwärts als auch für die Energierichtung auswärts einen ohne Hilf skraft zu schließenden Kontakt besitzt und daß über einen Einwärtskontakt"und über den Auswartskontakt je ein Huf srelais (6,7) gesteuert wird, von denen das erste (7) die Verriegelung des Streckenschutzes aufhebt, und daß die beiden Hilf srelais in derartiger gegenseitiger Abhängigkeit voneinander stehen, daß das zuerst ansprechende Hilfsrelais das andere für eine bestimmte Zeit unwirksam macht.
7. Schutzschaltung nach Anspruch 1 oder ι und folgenden, dadtirch gekennzeichnet, daß die Dauer einer vom Überstromrelais (A) bewirkten Verriegelung der Streckenschutzanordnung von einem Zeitrelais (Z2) abhängt, welches von einer Betriebsgröße der zu schützenden Leitung,
z. B. der Spannung, dem Strom oder beiden beeinflußt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DES109359D 1933-05-17 1933-05-17 Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung Expired DE623188C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES109359D DE623188C (de) 1933-05-17 1933-05-17 Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES109359D DE623188C (de) 1933-05-17 1933-05-17 Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE623188C true DE623188C (de) 1935-12-14

Family

ID=7529460

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES109359D Expired DE623188C (de) 1933-05-17 1933-05-17 Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE623188C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2435615A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur automatischen abtrennung einer schadhaften strecke eines leitungszuges eines elektrischen energieversorgungsnetzes
DE102012109012A1 (de) Schaltungsanordnung für ein Solarkraftwerk mit einer Gleichspannungsquelle für eine Offsetspannung
DE1166909B (de) Verfahren und Vorrichtung zur UEberwachung und Lokalisierung von Erdschluessen in elektrischen Netzen
DE604217C (de) Schutzschaltung
DE623188C (de) Auf dem Vergleich der Stromrichtungen oder Energierichtungen an den Streckenenden beruhende Streckenschutzschaltung
DE2604312A1 (de) Schutzrelaiseinrichtung fuer kraftstrom-uebertragungsleitung
DE639936C (de) Anregerelais und Richtungsrelais enthaltende Streckenschutzschaltung
DE585952C (de) Einrichtung zum Schutz elektrischer Leitungsstrecken
DE716277C (de) Schutzschaltung fuer elektrische Leitungen
AT136902B (de) Streckenschutz durch Richtungsrelais.
DE592378C (de) Selektivschutzsystem fuer Verteilungsnetze
DE615942C (de) Selektivschutzanordnung fuer Verteilungsnetze mit nicht oder nur ueber einen hohen Widerstand geerdetem Nullpunkt
AT150563B (de) Vorrichtung zur ferngesteuerten In- und Außerbetriebsetzung von einzelnen oder zu Schaltgruppen vereinigten, ganz oder zum Teil in Serie geschalteten Stromverbrauchseinrichtungen, Apparaten u. dgl.
DE635975C (de) Auf dem Energierichtungsvergleich beruhende Selektivschutzeinrichtung
DE676295C (de) UEberwachungseinrichtung fuer Mehrphasensysteme
DE643206C (de) Von der Stromstaerke und dem Vergleich der Energierichtungen an den Streckenenden abhaengige Streckenschutzschaltung
DE658262C (de) Fernmelde- und Fernsteuerungseinrichtung
DE611679C (de) Streckenschutzschaltung fuer offene Netze
DE890668C (de) Leitutngsschutzeinrichtung
DE877021C (de) Anordnung zur Verhinderung von Fehlausloesungen von Leitungsschutzeinrichtungen bei Pendelungen
AT237719B (de) Verfahren und Schaltungsanordnung zur unverzögerten Abschaltung von Kurzschlüssen auf Hochspannungsleitungen nach erfolgter automatischer Wiedereinschaltung
DE671187C (de) Maschennetz mit mehreren Versorgungsleitungen, die gruppenweise zu mehreren Speisesysstemen gehoeren
DE702054C (de) Anordnung zum Anschluss von Kondensatorbatterien, die in getrennten Einheiten zu- und abgeschaltet werden, an ein Wechselstromnetz
DE689572C (de)
DE637241C (de) Differentialschutzanordnung fuer parallele Leitungsstrecken