DE715686C - Verfahren zur Herstellung von stark beschwerten Folien aus Polyisoolefinen - Google Patents

Description

Die Polyisoolefine, als deren wichtigster Vertreter das Polyisobutylen genannt sei, erfordern je nach dem Polymerisationsgrad zur Verformung in Folien Walztemperatuaren von 170 bis 200°. Infolge der sehr hohen Elastizität der Polyisoolefine lassen sich die entstehenden, bis 0,1mm starken Walzhäute von den Walzen leicht abziehen. Die dem Polyisoolefin, vornehmlich dem Polyisobutylen, eigene Klebrigkeit äußert sich bei der Herstellung nicht beschwerter Folien in einer stark klebenden Beschaffenheit der Oberfläche. Bei der Anwendung dieser Arbeitsweise zur Herstellung mit Füllstoffen bets Schwerter Folien aus Polyisoolefinen tritt die Klebrigkeit dieser Polymeren so stark in den Vordergrund, daß die zu verarbeitende Masse, z.B. Polyisobutylen mit 100 oder mehr Prozenten Füllmittel, auf den bis zu den ge-. nannten Temperaturen erwärmten Walzen klebt und ein Abziehen zusammenhängender Folien unmöglich macht.

Überraschenderweise hat sich, nun gezeigt, daß man die Polyisoolefine, vornehmlich das Polyisobutylen, im Gemisch mit mindestens 100 0/0 Füllmitteln zu zusammenhängenden Folien verarbeiten kann, wenn man die Verwalzung auf nicht höher als 6o° erwärmten Walzen vornimmt. Beispielsweise beginnt man die Verarbeitung auf den Raumtemperatur aufweisenden Walzen und sorgt durch Kühlung dafür, daß die beim Zumischen des Füllmittels und der Verformung· auftretende Reibungswärme so abgeführt wird, daß die obere Temperaturgrenze nicht überschritten wird.

Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man durch Zusatz von etwa 3 0/0 eines Lösungsmittels für die Polyisoolefine, beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, die Walzarbeit erleichtert und so dafür sorgt, daß die unvermeidliche Reibungswärme die Temperatur der Walzen nicht über das zulässige Maß steigert. Bei diesen beiden Arbeitsweisen lassen sich mühelos zu-

sammenhängende, nicht mehr klebende Folien aus Polyisoolefinen mit einem Gehalt von mindestens iooo/o Füllmitteln gewinnen.

Eine andere Ausführungsform, die sich vornehmlich zur Herstellung besonders dünner Folien eignet, besteht darin, daß man zunächst nach einer der beiden soeben beschriebenen Arbeitsweisen Polyisoolefinfolien herstellt und diese dann in einer in. der Celluloidindustrie

xo üblichen Blockpresse zum Block verkocht, wobei üblicherweise Temperaturen von etwa ioo^u angewendet werden. Von diesem Block lassen sich unter Verwendung der bekannten Blockhobelmaschinen Blätter bis zu einer Stärke von 0,25 mm gewinnen. Zweckmäßig wird man den Block so einspannen, daß das Blatt in der Diagonalrichtung abgehobelt wird. Zur Gewinnung fortlaufender Folien wird die Verkochung in einer an sich bekannten Rundblockpresse vorgenommen und sodann die Polyisoolefinfolie fortlaufend abgeschält.

Als Füllmittel geeignet sind anorganische und organische Abfallstoffe, beispielsweise Talkum, Kaolin, Gips, Schwerspat, Ton, Schiefermehl. Asbest und Pigmente, sodann Baumwollstaub, Zellstoff, Holzmehl, Sägespäne. Lederabfälle, Gerbereiabfälle, Kartoffelstärke, die Abfälle der Gärungs- und der Mühlenindustrie u. dgl. Die Menge dieser Füllmittel richtet sich nach dem Verwendungszweck der Polyisoolefinfolien. Meist wird man 150 bis 4000/0 Füllmittel, auf das Polyisoolefin be-.rechnet, anwenden. Die Folien können im Bedarfsfalle auch mit organischen Farbstoffen angefärbt werden.

Ihre hauptsächliche Verwendung sollen diese Folien wegen ihrer guten Chemikalienfesti'gkeit in der chemischen Industrie finden als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Schutzüberzügen zum Schütze der Arbeiter und der Vorrichtungen; ferner als Isoliermaterial zur Vermeidung von Wärme- und Kälteverlusten sowie in der elektrotechnischen und chemischen Industrie. Ferner können die Folien bei der Kunstlederherstellung, in der Schuhindustrie, zur Herstellung von BadebedarfsgegenEtänden und sanitären Gebrauchsgegenständen, als Dichtungsmaterial, zur Herstellung von . Schläuchen u. dgl. benutzt werden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Verfahren zur Herstellung von mindestens ι op 0/0 Füllmittel enthaltenden Folien aus Polyisoolefinen, insbesondere Polyisobutylen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwalzung der Polyisoolefine mit den Füllmitteln auf Walzen erfolgt, die höchstens auf 6o° erwärmt sind.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Verwalzung eine geringe Menge Lösungsmittel zugegen ist.