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Rieselwerk für Kühltürme Zusatz zum Zusatzpatent 697 838 Das Zusatzpatent
697 838 behandelt ein Rieselwerk für Kühltürme, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß zwischen den parallelen waagerechten Gliedern diese rechtwinklig kreuzende waagerechte
Glieder angeordnet sind. Hierdurch entstehen durch waagerechte Spalte unterbrochene
senkrechte Gitterwände,-an denen das Wasser herunterrieselt. Dem Vorteil der erheblichen
wärmetechnischen Oberlegenheit eines solchen Rieselwerks steht der Nachteil gegenüber,
das Rieselwerk in genügend kurzer Zeit und mit genügend geringen. Kosten herstellen
zu können. Man kann zwei sich kreuzende Stabschichten miteinander vernageln und
die so entstehenden waagerechten Platten übereinanderlegen. Dies erfordert wegen
der vielen Kreuzungsstellen so viele Nagelstellen, daß durch den großen Zeitaufwand
unzulässig hohe Kosten entstehen würden. Ferner müßten die Nägel aus nicht rostendem
Metall bestehen, was gleichfalls der Vielzahl wegen zu große Kosten verursacht.
Von sich kreuzenden, senkrecht stehenden Brettern ist es bekannt, dieselben gegenseitig
mit Nuten ineinanderzulegen. Das geht bei den senkrecht stehenden Brettern, stößt
aber bei den dünnen Stäben auf Schwierigkeiten, weil diese Stäbe aus billigem Baustoff,
besonders Holz, bestehen müssen, die, selbst wenn sie gerade hergestellt werden,
sich hinterher leicht krumm ziehen. Legt man diese Stäbe kreuzweise übereinander
in die hierfür vorgesehenen Nuten, so hebt ein in senkrechter Richtung gekrümmter
Stab alle darüberliegenden Stäbe aus den Nuten heraus und bringt hierbei das gesamte
Gittersystem in Unordnung. Da bei den dünnen Stäben die Nuten nicht tief sein
können,
genügt hierzu eine geringe Krüminung des Stabes. Es hat sich herausgestellt, daß
hierdurch das Legen unter Benutzung dieser Nuten. geradezu unmöglich ist, -xvenn
man-von kostspieligen Vorrichtungen absehen muß. Das ist aber der Fall, weil der
Aufbau an Ort und Stelle erfolgen muß, weil selbst nur in kleinsten Teilen zusammengefügte
Kreuzstabschichten für eine weitere Beförderung, z. B. mit der Eisenbahn, viel zti
sperrig sind. -Durch die vorliegende Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen,
ein solches Kreuzstab.gitter ohne alle Vorrichtung aufzubauen. Die Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Längsstäbe oder die Querstäbe oder leide dadurch
verbogen nwerden, daß die Uten gegeneinander derart versetzt sind, daß die \utenfläclien,
gegen welche sich die Stäbe seitlich legen, verschiedenen senkrechten Ebenen angehören.
Die Stäbe werden dabei durch die sie verbiegende Kraft an die Putenwand angedrückt
und durch den Reibungwiderstand in ihrer Lage festgehalten.
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Dies gebt aber nur bei den verhältnismäßig schwachen Stäben, die nach
dein Patent 697 838 verwandt werden sollen, während es bei breiteren Latten
oder Brettern, wie sie für Riese'.einbauten vorgeschlagen sind, die also in senkrechter
Richtun- eine "röfiere I
Breite aufweisen, keinen Zweck hat oder nicht durchführbar
ist. Diese breiteren Latten oder Bretter verziehen sich viel weniger leicht in senkrechter
Richtung. Wenn sie sich aber verziehen, so setzen sie wegen des hohen Träglieitsitiornentes
dein Bestreben, sie geradezurichten, so große Kräfte entgegen, daß die obenerwähnten
Reibungskräfte, die man durch schwaches Verbiegen in der waagerechten Richtung an
den Seitenflächen der Nuten hervorrufen kann, nicht ausreichen, um sie daran zu
hindern, wieder in clie kriimmte Lage zurücl¢zugehen.
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Die Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungen- mit den 1vIerkmalen
der Erfindung. Die Abbildungen zeigen immer _ eine sich kreuzende Doppelschicht.
Abb. r gibt die Draufsicht auf eine sich kreuzende Doppelschicht wieder. Die beiden
langen Stäbe a» liegen in den Nuten d der kurzen Stäbe Diese Nuten hal3en bei den
Stäben b. abwechselnd großen und kleinen Abstand, so daß die langen Stäbe, die zunächst
gerade sind. beim Hineinlegen in diese Nuten verbogen werden müssen. Die Biegungskräfte
werden von den seitlichen Flächen der Nuten, gegen welche sich die Stäbe legen,
aufgenominen und erzeugen hier so viel Reibungswiderstand, daß auch der in senkrechter
Richtung _krumnie Stab in den Nuten liegenbleibt. Tür die kürzen Stäbe h liehen
sich die Kräfte immer zwischen zwei langen Stäben a gegenseitig auf, so daß die
kurzen Stäbe b seitlich nicht verschoben werden können. Diesedurch die Verbiegung
hervorgerufene Einkleinmen der Stäbe bleibt auch bestehen, wenn die Nut breiter
ist als der sie aufnehmende Stab, wie das bei Holz mit Rücksicht auf das Quellen
erforderlich ist. Abb. 2 und 3 zeigen Schnitte mit der Ansicht auf den genuteten
Stab in größerem Maßstabe, und zwar Abb. Y bei den weit auseinanderliegenrlen Nuten.
Abb. 3 bei den eng zusammenliegenden Nuten. Bei beiden Abbildungen sind die Stäbe
b nur auf einer Seite mit Nuten versehen, bei der Abb. d. dagegen auf beiden Seiten.
Die beiderseitige ,Nut hält den zu verbiegenden Stab sicherer, es hat sich aber
ergeben, daß auch die nur einseitige -\ut der Abb. 2 und 3 den Stab ausreichend
hält. Bei Abb. 3 wird die Verbiegung dadurch hervorgerufen, daß bei gleicher -"utenentfernung
bei den Stäben b die Enden der Stäbe a durch die senkrechten Leisten c abgebogen
werden. Die hier für beide Seiten nach innen gezeichnete Abbiegung kann auch nach
außen erfolgen.
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Die Abb. 6, 6a und 6b stellen eine Ausführung dar, bei der nur die
Stäbe b und b' mit Uten versehen sind, nicht dagegen die Stäb:-cri,
a., a, und a,. Die Abb. 6 zeigt die Ausführung schematisch, die Abb. 6a in größer:ui
-Maßstäbe und die Abb. 61) im Schnitt quer züi cien Stäben a1, a.., a3 und
a, Bei dieser Ausführung sind gleichzeitig zwei Bedingungen zu erfüllen. Die von
den verbogenen Stäbon auf die genuteten Stäbe ausgeübten Kräfte müssen sichgegenseitig
aufheben, und alle genuteten Stäbe sollen aus Herstellungsrücksichten gleich sein.
Die erste Bedingung wird bereits erfüllt, wenn zwei benachbarte Stäbe, z. B. die
Stäbe a, und a., stets in entgegengesetzter Richtung verbogen werd°n, so daft der
eine das Spiegelbild des anderen bilde, wie die in Abb. 6a eingetragenen Pfeile
anzeigen. Sie geben die Kraftrichtungen der g,-bogenen auf die gefluteten Stäbe
an. Wiirdt_ man den Stab a3, in der gleichen Weise verhie= gen wie den Stab a, und
den Stab a.i ebenso wie den Stab ct., so würde zwar die erste B;.-dingung nach wie
vor erfüllt sein, nicht dagegen die zweite. Die zweite Bedingung, nänilich die Gleichheit
aller genuteten Stäbe. wird dadurch erreicht, daß die Stäbe a3 und a.4 einen engen
Abstand e bei der Kreuzung finit den Stäben b voneinander haben, während die Stäbe
ui und a2 einen weiten Abstand f bei der Kreuzung finit den Stäben b aufweisen.
Bei der Kreuzung mit den Stäben bi ist es unigelcelirt. Dadurch wird die Herstelhing
der Stäbe b und bi völlig gleich, nur sind die Enden abwechselnd vertauscht, so
daß sich bei den Stäben bz der Stab a, in cien gleichen 1"iiten
befindet
wie der Stab a1 bei den Stäben b. Dieses Bild von vier Stäben kann beliebig oft
aneinandergereiht werden. Die beiden Bedingungen bleiben erfüllt.
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Die Abb. i, 5 und 6 lassen erkennen, daß für den Durchtritt der Luft
nahezu rechteckige Felder verwirklicht sind, -und zwar in der Weise, daß die zu
verbiegenden Stäbe a dichter aneinanderliegen als die genuteten Stäbe b, die diese
Verbiegung hervorzurufen haben. Dadurch wird erreicht, daß bei den zu verbiegenden
Stäben a bei gleicher lichter Weite der Durchtrittskanäle die Biegungslängen größer
werden. Das ist wünschenswert, um bei gleicher Biegekraft und Biegebelastung den
Unterschied in der Nutenentfernung größer wählen. zu können, was bei der Ausführung
mit rohen Holzstäben wünschenswert ist. Ferner sind die Abstände der kurzen Stäbe
b bei den beiden Endfeldern etwa halb so groß wie bei den übrigen dazwischenliegenden.
Das hat den. Vorteil, daß die verbiegende Kraft an alldn Stellen nahezu gleich groß
ist unter Berücksichtigung dessen, daß der Stab sich in den Endnuten schief stellt,
in den Mittelnuten aber nicht.
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Abb. 7 und für einen Teil der Abb. 7 in größerem Maßstabe Abb. i a
zeigen schließlich eine Ausführung, bei der die Verbiegung der Stäbe mit nur einer
einzigen Stabsorte erreicht wird, die in beiden der sich kreuzenden Schichten
x und y Verwendung findet. Die 'Verbiegung der Stäbe wird wiederum
dadurch erreicht, daß sie wechselweise mit dem einen und anderen Ende nach derselben
Seite gelegt werden, -wie das in Abb. 6 für die Stäbe b und b1 der Fall ist. Um
das zu erreichen, sind in beiden Schichten gleich viel Stäbe angeordnet, die nur
auf einer Seite übereinstimmend mit Nuten versehen sind. Sie. sind gleich lang und
betragen in jeder Schicht ein Vielfaches von vier. Hierbei -werden. nicht nur die
Stäbe der einen Richtung beim Einlegen in den Nuten verbogen, sondern die Stäbe
beider Richtungen, und beide liegen entweder bei der vorangehenden oder der nachfolgenden
Querschicht x bzw. y in Nuten, die die Verbiegung hervorrufen. Hierdurch wird ein
sehr festes Ineinandergreifen der Stäbe erreicht, aber durch die kürzere Biegelänge
bei gleicher Weite der Durchgangskanäle für die Luft erfordert diese Ausführung
einen sehr kleinen Unterschied in dem wechselnden Abstand der die Verbiegung erzwingenden
Nuten, so daß es schwieriger ist" deil Nutenabstand mit der erforderlichen Genauigkeit
herzustellen.' In allen Abbildungen sind die Durchbi.egungen übertrieben gezeichnet.
In den Abb. 6 und 7 sind die Stellen, aus denen die geraden Stäbe abgebogen werden,
durch Punkte angegeben.