DE7146177U - Als Lehrmittel dienende Vorrichtung zum Anzeigen elektrischer Potentiale bei Insekten - Google Patents
Als Lehrmittel dienende Vorrichtung zum Anzeigen elektrischer Potentiale bei InsektenInfo
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Description
Als Lehrmittel dienende Vorrichtung zum Anzeigen elektrischer Potentiale bei Insekten
Die Neuerung betrifft eine als Lehrmittel dienende Vor»
richtung zum Anzeigen, insbesondere Sichtbarmachen und vorzugsweise qualitativen Veranschaulichen elektrischer
Potentiale, die bei Insekten od.dgl. bei Erregung von Sinneszellen durch entsprechende Reize in den Sinneszellen
entstehen und durch die zugehörigen Nerven weitergeleitet werden.
Zum Nachweis solcher durch Sinneserregungen erzeugcer
Potentiale bei Insekten sind bisher in der Forschung aufwendige und teuere Apparaturen verwendet worden, welche als
Lehrmittel z.B. für höhere Schulen schon aufgrund der hohen Kosten nicht infrage kamen.
Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei welcher insbesondere an lebenden
Insekten zumindest qualitative Messungen solcher Sinneserregungen
-2-
-■■2' -
möglich sind. Dadurch soll es möglich sein, im Schul-Biologieunterricht
den Schülern die Nervensysteme von Insekten und deren Funktionsweise zu veranschaulichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die neuerungsgemäße Vorrichtung gekennzeichnet durch zwei verstellbare Elektroden, deren
eine an ihrem Ende vorzugsweise einen elektrolytgetränkten Pinsel besitzt und in wenigstens einer Ebene geführt verschwenkbar
ist und deren andere von einem vorzugsweise biegsamen, nach einer Verbiegung seine Stellung behaltenden, elektrisch
leitenden Verbindungsglied getragen ist.
Dadurch ist- es möglich, z- B, den elektrolytgetränkten Pinsel
am Auge oder sinsr sonstigen Struktur, von welcher man ein
Erregerpotential ableiten möchte, anzulegen und die andere indifferente Elektrode kann irgendwo am Körper des Tieres angelegt,
z.B. leicht eingest/ochen werden.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Vorrichtung durch einen zumindest drehbaren Tisch od.dgl. gekennzeichnet ist, auf
welchem das anfangs betäubte Tier festlegbar ist. Dadurch wird die gesamte Vorrichtung und deren Handhabung stark vereinfacht, da das Insekt in beliebiger Weise auf diesem
als Objektträger dienenden Tisch festgelegt werden kann, wonach durch Einstellung des Tisches und der Elektroden eine
günstige Position zur Durchführung der gewünschten Messungen
-3-
hergestellt werden kann. Zweckmäßigerweise ist dabei die Tischfläche
mit einem Werkstoff, z.B. einem Schaumkunststoff od. dgl. versehen, xn den Befestigungsnadeln leicht lösbar einsteckbar
sind. Dadurch ist es möeclich, ein betäubtes Insekt
auf den Tisch zu setzen und mit sich kreuzenden Nadeln zu umgeben, so daß es nach der Beendigung der Betäubung seine
Stellung nicht verlassen kann und dennoch unverletzt bleibt.
Eine Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, daß der drehbare Tisch zusätzlich kippbar und feststellbar
vorzugsweise auf einem zentralen Kugelgelenk od.dgl. gelagert ist. Sollen z.B. die elektrischen Potentiale gemessen werden,
die von den Wahrnehmungszellen im Auge eines Insektes erzeugt
werden, kann der Tisch in eine crünsfcige Position zu einer
Lichtblitze od.dgl. erzeugenden Vorrichtung orientiert werden. Ferner wird durch die Kippbarkeit des Tisches in Kombination
mit der Drehbarkeit auch die Anpassung und Anbringbarkeit der Elektroden verbessert.
Eine Weiterbildung der Neuerung kann noch darin bestehen,
daS die starr geführte Elektrode, in der Regel die differente Elektrode, zur Schwenkbarkeit in unterschiedliche Richtungen
kardanisch aufgehängt ist.
Auf einfache Weise können die beiden Elektroden z.B. mit einem Oszillographen verbunden sein, um unterschiedliche
elektrische Potentiale und deren Verlauf sichtbarzumachen.
Solche Oszillographen sind in aller Regel in Scnuler. bereits
vorhanden, so da die vorliegende Neuerung ein einfaches
Lehrmittel darstellt, welches auch preisgünstig erworben werden kann und dennoch eine erhebliche Bereicherung
des Biologieunterrichtes bedeutet.
Nachstehend ist die Neuerung mit ihren ihr als wesentlich
zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zei^t:
Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung eine neuerungsgemäße
Vorrichtung, bei welcher ein noch zu beschreibender Abdeckkäfig abgenommen iso,
Fig. 2 einen vertikalen Teillängsschniut durch eine neuerun^sgemäSe
Vorrichtung und
Fig. 3 ein Elektroretinogramm, welches an einem Fliegenauge
bei Lichtreizung entsteht und mit der neuerungsgemäiJen
Vorrichtung an einem Oszillographen sichtbar gemacht werden kann.
Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dienu als Le..rmittel
bzw. Versuchsanordnun^, mit der durch Erregung von
Sinneszellen insbesondere bei Insekten erzeugte elektrfeche
Potentiale sichtbar gemacht und vor allem qualitativ veranschaulicht werden können.
Wird z.B. das Auge einer Stubenfliege von einem Lichtreiz
getroffen, ergibt sich an den Basalenden der Rezeptoren im
714817727.4.72 -5.
/-.u-o eine positive L·^.■ixxn^^ Duron 3εlier^un .-Sanierungen kann
al se d. I -i Ληα -3 run ^ dar e 1 θ 1-: ^ r i 3 c: ve η ? ot e nt IaIe zv;i s c nen Vorder -
ele,':'crolyDjer,rär^':teri Pinsel 3 besitz: und ir. wenigstens einer
Ebene geführt versctoenkbar ist und deren andere indifferente
Elektrode ^- von eine:n biegsamen, nach einer Verbiegung seine
Stellung haJtenden elektrisch leitenden Verbindungsglied, im Ausführungsbeispiel einem Draht 5 getragen ist.
Der Pinsel 5 kann z.B. auf einen Teil eines Insektenauges
aufseleg-c werden, während die Elektrode 4 z.B. in den Flugmuskel
einer Stubenfliege gestochen werden kann. Dadurch erhält man zumindest qualitativ eine Messung des Potentiales
zwischen Vorder- urti Rückseite des Insektenauges.
In den Figuren 1 und 2 erkennt man, daß die Elektrode 2 an einem Arm 6 gehalten ist, welcher wenigstens ein Gelenk 7
besitzt. Dieses Gelenk 7 hat im Ausführungsbeispiel einen Freiheitsgrad, kann jedoch auch als kardanisches Gelenk ausgebildet
sein.
Auch anstelle des Drahtes 5 kann ein ggfs. In seiner Länge
und Schv/enivbar'.ceit veränderbares Verbindungsglied vorgesehen
sein.
-6-
/O
Zur Aufnahme eines Insektes dient ein zentraler Tisch S, welcher auf einer Grundplatte 9 der Vorrichtung zumindest
drehbar angebracht ist. Die Tischfläche ist dabei mit einer Werkstoff schicht. 10 versehen, in welche Befestijungsnadeln
d.dgl. leicht lösbar einsteckbar sind. Zum Beispiel kommt
ein Schaumkunststoff od.djl. Werkstoffschicht 10 in Frage.
Das zunächst betäubte Insekt wird auf diese Schicht 10 gesetzt und dann ringsum durch sich kreuzende Nadeln so festgelegt, daß es nach dem Erwachen seine Stellung beibehalten
muß, jedoch nicht verletzt wird. Durch die Drehbarkeit des Tisches ist es dabei leicht möglich, das Insekt in eine
günstigere Position relativ zu den Elektroden oder zu einer einen Reiz erzeugenden Vorrichtung zu orientieren.
In Fig. 2 erkennt man, daß der drehbare Tisch 8 zusätzlich kippbar und feststellbar auf einem zentralen Kugelgelenk 11
od.dgl. gelagert ist. Dabei dient zur Festlegung eine Klemmschraube 12. In vorteilhafter Weise befindet sich dabei Kugelgelenk und Feststellschraube unterhalb der Grundplatte 9 und
diese hat im Bereich des zentralen Tischbeines 8a eine entsprechend große Lochung 13, um eine genügende Verschwenkung
des Tisches zu erlauben.
z.B. aus Draht
tung gemäß Fig. 2 von einem Faraday ischen Käfig 14/überdeckt.
—7 —
obwohl für ein Lehrmittel bereits eine qualitative Angabe
Ir. ler. Figuren 1 und 2 erkennt man eineHalterun^ 15,
vor. welcher ein Kabel Io ausgeht. Dieses Kabel besitzt
an seinem Encie einen Stecker 17, dessen beiden Steckerstifte
lS und -9 -it den beiden Elektroden 2 und -4- verbunden
sind und zwischen diesen Elektroden bestehende Potentialunterschiede und Schwankungen in einem Oszillographen 20
sichtbar machen können. Dazu enthält das Kabel 16 eine nicht
näher dargestellte Leitung von der Elektrode 2, welches an den Stift 18 führt. Ferner ist in dem Kabel 16 eine Leitung
vorgtsehen, die in noch zu beschreibender Weise mit der Eektrode
4 verbunden ist. Diese Masseelektrode 4 ist dazu mit der
im Ausführungsbeispiel elektrisch leitend vorgesehenen Grundplatte 9 und die Grundplatte 9 mit dem Masseanschluß des Kabels
16 verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 schematisch eine Leitung 21 angedeutet, welche den Stromflu3 durch die
Grundplatte veranschaulichen soll. Innerhalb der Halterung 15 ist eine Isolierung zwischen dem Kontakt 22 an der Grundplatte und dem Arm 6 der Elektrode 2 vorgesehen und ebenso
sind auch die beiden Stifte Id und 19 und die zu diesen Stiften
führenden Leitungen gegeneinander isoliert.
In Fig, 5 sind übereinander zwei Kurven 23 und 24 aufgetragen. Dabei zeigt die Kurve 22 eine Lichtänderung, wobei
der Bereich 2Ja einem Lichtblitz odldgl. Lichtverstärkung
entspricht. Man erkennt die entsprechende Reaktion der Sinnes-
-8-
seilen in der Kurve 24. Nac.i einer icurr-en Latent ?.j ;
er^euj't der Lichtrei". einen so jer.anr.to:: Eir.nffekt, aor
als Kurvensp\tzi,- E sjcntba1" v;ird. Die Kurve füllt danach
auf ei ^ negatives Zwischenpotential ab und nach dem Ende
des Licrtblitzes er-ibt sich der sogenannte Auseffekt, v/elcher in der Kurve 24 als naci. unten gerichtete Spitze A erkennbar ist. D:' ^se Reaktion am Au^e einer Stubenfliege aufgrund eines Lichtblitzes ist an sich bekannt und kann in vorteilhafter V/eise durch das neuerungsgernä.3e Gerät auf einfache Weise z.B. auch im Schulunterricht sichtbar gemacht werden.
er^euj't der Lichtrei". einen so jer.anr.to:: Eir.nffekt, aor
als Kurvensp\tzi,- E sjcntba1" v;ird. Die Kurve füllt danach
auf ei ^ negatives Zwischenpotential ab und nach dem Ende
des Licrtblitzes er-ibt sich der sogenannte Auseffekt, v/elcher in der Kurve 24 als naci. unten gerichtete Spitze A erkennbar ist. D:' ^se Reaktion am Au^e einer Stubenfliege aufgrund eines Lichtblitzes ist an sich bekannt und kann in vorteilhafter V/eise durch das neuerungsgernä.3e Gerät auf einfache Weise z.B. auch im Schulunterricht sichtbar gemacht werden.
Es sei noch erwähnt, da.3 die Pinselelektrode aus einem gezogenen C-lasröhrchen mit einer Watte füllung und einem Wat te-
pinsel bestehen kann, wobei dieses Röhrchen mit z.B. l^iger
Natriumchlorid lösung gefüllt ist und dementsprechend auch
den Wattepinsel durchtränkt. Über einen Kupferdraht ist diese getränkte Watte dann mit dem schon erwähnten Arm 6 verbunden
Ss sei noch erwähnt, daß z.B. auch die Reizung der Sinnesborsten an den Eedipalpen von Spinnen mit der neuerunfjsgemäSen Verrichtung auf einfache Weise sichtbar gemacht werden
können. Diese Sinnesborsten und -haare werden schon durch leichte Luftbewegungen abgebogen und erregen die entsprechenden
Sinneszellen an ihrer Basis. Dadurch entsteht wiederum ein entsprechendes Potential. Wenn dieses groß genug ist, wird
eine fortgeleitete Erregung ausgelöst. Es handelt sich auch hierbei ähnlich wie bei dem vorerwähnten Versufa mit einer
Stubenfliege um ein elektrisches Phänomen, welches eine Potential
-9-
/13
änderung etwa in der Größenordnung von 80 mV bewirkt. Diese
Potentialänderung Iä3t sich wiederum mit den beiden Elektroden 2 und 4 abgreifen und auf dem Oszillographen 20 .sichtbar
machen. Dabei wird die differente 3ektrode 2 an die Struktur, von welcher man ableiten will, angelegt. Mit der indifferenten
Elektrode h kann irgendwo am Körper des Tieres eine entsprechende
Verbindung hergestellt werden.
Auch in diesem Falle wird das Tier z.B. mit Kohlendioxyd zunächst betäubt und mit sogenannten Insektennadeln auf der
Schicht 10 des Tisches δ festgelegt, so da3 die Spinne dabei nicht verletzt v;ird. Die Indifferente Elektrode 4 kann dann
z.B. ir. eir.eS der- hinteren Bcino gestochen und die differente
Elektrode 2 an das Knie des Pedipalpus angelegt werden. Durch Blasen warden die Sinnesborsten gereizt und es ergibt sich
ein entsprechender Potentialunterschied, welcher in der vorbeschriebener. V.'iise wiederum sichtbar gemacht werden kann.
Die neuerungsgemä.3e Vorrichtung ist einfach im Aufbau und
in der Handhabung und erlaubt aufgrund der starren Führung der Elektrode 2 und der Festlegbarkeit eines Insektes ein
gezieltes und schonendes Anlegen dieser Elektrode auch an empfindlichen Stellen des Insektes, z.B. am Auge.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktinsdetails
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander neuerungswesentlich sein.
-Schutzansprüche-
Claims (1)
1. Insbesondere als Lehrmittel dienende Vorrichtung zum Anzeigen, insbesondere Sichtbarmachen und vorzugsweise
qualitativen Veranschaulichen elektrischer Potentiale, die bei Insekten od.dgl. bei Erregung von Sinneszellen
durch entsprechende Reize an den Sinneszellen entstehen und durch die zugehörigen Nerven weitergeleitet werden,
gekennzeichnet durch zwei verstellbare Elektroden (2; 4), deren eine (2) an ihrem Ende,
vorzugsweise einen elektrolytgetränkten Pinsel (3) besitzt und in wenigstens einer Ebene geführt verschwenkbar
ist und deren andere (4) von einem vorzugsweise biegsamen, nach einer Verbiegung seine Stellung behaltenden, elektrisch
leitenden Verbindungsglied (5) getragen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zumindest drehbarenTisch (8) od.dgl., auf welchem
das Tier festlegbar ist.
J). Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tischfläche mit einem Werkstoff (10), z.B. einem
-2-
Schaurrikunststoi'f o.djl. versehen ist, in der. Jefesoigunjsnadein
ie-.chv lösbar einsteckbar oind.
2T. "orrichtun.-- nac:, Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet:,
da." der drehbare Tisch (c) zusätzlich kippbar und festle.3-bar
vorzugsweise auf einen zentraler. Kugelgelenk (11) od.
d^l, ~elagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die starr geführte Elektrode (2) zur Sehwenkbarkeit in
unterschiedliche Richtungen kardanisch aufgehängt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem oder mehreren der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß sie (1) von einem Faraday1sehen Käfig (14) zur Abschirmung gegen Fremdpotentiale
überdeckt ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Masseelektrode
(4) mit der elektrisch leitenden Grundplatte (9) und die Grundplatte (9) mit dem Masseanschluß eines z.B. zumAnschlie.Ben an einem Oszillographen (20) od.dgl. Messgerät
vorgesehenen Kabels (16) verbunden sind.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7146177U true DE7146177U (de) | 1972-04-27 |
Family
ID=1275082
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE7146177U Expired DE7146177U (de) | Als Lehrmittel dienende Vorrichtung zum Anzeigen elektrischer Potentiale bei Insekten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE7146177U (de) |
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