DE7143873U - Obergesenk-Schnellwechselvorrichtung bei Schmiedepressen mit Unterflur- und Überflurantrieb - Google Patents

Description

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Obergesenk- Sehnellwechselvorrichtung bei Schmie ^pressen mit Unterflur- und Überflurantrieb

Die Neuerung betrifft eine Obergesenk-Sehnellwechselvorriehtung bei Schmiedepressen mit Unterflur- und Überflurantrieb. Die Vorrichtung besteht dabei aus mindestens zwei im Oberholm oder Laufholm der Presse angeordneten Zylinderhai\,erbüchsen und in diesen vorgesehenen, mittels ferner in den Zylinderhalterbüchsea.. angeordneten Hydraulikzylindern und -kolben gegen Federdruck in Schiniederichtung axial bewegbaren Haltestangen mit an deren unteren freien Enden befestigten Spannkeilen. Die Haltestangen sind dabei um einen bestimmten Winkel drehbar und wirken mit schlitzartigen Bohrungen im Obergesenk zusanraen.

In bekannter Weise wird beim Wechsel das Obergesenk auf das Untergesenk abgesenkt. Die Haltestangen, die mit ihren Spannkeilen das Obergesenk an der Unterseite des Oberholmes oder Laufholees der Presse halten, werden entgegen einem Federdruck noch weiter abgesenkt. Dann werden mittels eines speziellen Drehzylinders die Haltestangen um einen bestimmten Winkel gedreht, bis die Spannkeile mit den schlitzartigen Bohrungen im Obergesenk fluchten. Anschließend fahren Ober- oder Laufholm nach oben, wobei der Druck in den Hydraulikzylindern bestehen bleibt^ während das Obergesenk nunmehr auf dem Untergesenk stehen bleibt.

Diese Bauart, speziell die Anordnung zusätzlicher hydraulischer Zylinder zum Drehen der Haltestangen auf dem Laufholm der Schmiedepressen erforderte auf dem Laufholm einen besonderen Platzbedarf. Da der Laufholm aber pweliehst weit an den Schmiedezylinder im Zylinderholm der Presse heranfahren soll, sind die Platzverhältnisse eingeengt.

Aufgabe der Neuerung war es daher, eine Schnellwechselvorriehtung für das Obergesenk zu schaffen, die in der Handhabung einfacher ist, weniger Platz benötigt und einfacher zu warten ist.

Nach der Neuerung wird dies dadurch erreicht, daß zur Drehung der Haltestangen während der Axialverschiebung in in den Zylinderhalterbüchsen angeordneten weiteren Büchsen Kulissenführungen vorgesehen sind, in denen an den Haltestangen senkrecht zu deren Achse angeordnete Gleitmittel geführt sind.

Vorteilhafterweise bestehen die Gleitmittel jeweils aus auf einem in einer Querbohrung der Haltestangen angeordneten Bolzen befestigten Rollenlagern. Selbstverständlich können anstelle der Rollenlager auch Kulissengleitsteine Verwendung finden.

Infolge der neuerungsgemäßen Vorrichtung sind jetzt zwei bisher getrennte Bewegungen mit jeweils getrennt wirkenden hydraulischen Antriebszylindern, nämlich die Axialbewegung und die Drehbewegung der Haltestangen, miteinander kombiniert worden. Die Drehung der Haltestangen erfolgt jetzt niittels der in den Kulissenführungen geführten Rollenlager oder Gleitsteine bereits bei der Axialbewegung der Haltestangen. Dies bedeutet erstens einen wesentlich geringeren Platzbedarf der Vorrichtung. Zweitens wird die Wartung vereinfacht. Drittens läuft der Wechselvorgang schneller ab.

Ein Beispiel der Neuerung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Schnitt durch eine im Laufholm oder Oberholm der Presse angeordnete Schnellwechselvorriehtung,

Fig. 2 eine Abwicklung der Kulissenkurve,

Fig.3eine Draufsicht auf den Laufholm oder Oberholm der Presse mit den im Quadrat angeordneten Wechselvorrichtungen und

Fig. 4 eine Ansicht auf ein Obergesenk, das mittels Haltestangen am Ober- oder Laufholm gehalten ist.

In einem Laufholm oder Oberholm 1 einer nicht näher dargestellten Schmiedepresse sind Zylinderhaltarbüchsen 2 von oben her mittels angegossenen Flanschen 5 befestigt. In den Zylinderhalterbüchsen sind Hydraulikzylinder 4 durch Zylinderdeckel 5 mit Schrauben 6 befestigt. In den Hydraulikzylindern4 gleiten mittels Hydraulikflüssigkeit beaufschlagte Kolben 7 und drücken Über einen nach unten offenen hutförmigen Führungsteil 8, der in einer weiteren Büchse 9 geführt ist, über ein Axialdrucklager 10 auf eine Haltestange 11. Die Haltestange 11 ist mittels Flanschdeckel 12 am Führungsteil 8 befestigt. Im oberen Bereich der Haltestange ist ein ringförmiger Bund 15 vorgesehen, in dem senkrecht zur Achse der Haltestange 11 in einsr Bohrung 14 ein Bolzen 15 angeordnet ist, der rechts und links aus der Bohrung herausragt und an seinen Enden Radialrollenlager 16 trägt. Diese rollen bzw» gleiten in in der Büchse 9 vorgesehenen Kulissenführuig en 17« Die Kulissenführungen 17 erstrecken sich über einen Winkel von 90° schräg nach abwärts.

Am unteren Teil der Zylinderhalterbüchse 2 ist ein Axialkegelrollenlager 18 gegen Axialverschiebung gesichert angeordnet. Zwischen dem Axialkegelrollenlager 18 und dem ringförmigen Bund der Haltestange 11 sind Tellerfedern 19 vorgesehen, die die Haltestange 11 und damit den Kolben 7 nach oben gegen den Zylinderdeckel 5 drücken.

Die Haltestange 11 ragt durch den unteren Teil der Zylinderhalterbüchse 2 hindurch und erstreckt sich durch eine schlitzartige Bohrung 20 eines an der Unterseite des Laufholmes oder Oberholmes der Presse angeordneten Obergesenkes 21. Das Obergesenk 21 wird über in den Haltestangen 11 senkrecht zu deren Achse rechts und links herausstehenden Spannkeilen 22 mittels der Federkraft der

Tellerfedern 19 von unten gegen den Laufholm öder Oberholm 1 gedrückt.

Arbeitsweise der Obergesenk-Schnellwechselvorrichtung ist folgende:

Zum Wechsel werden das unten am Laufholm oder Oberholm 1 gehaltene Obergesenk 21 zusammen mit Laufholm bzw. Oberholm 1 auf das entsprechend» Untergesenk der Schmiedepresse abgesenkt. Dann wird der Hydraulikzylinder 4 mit Druckmedium beaufschlagt. Darauf bewegt sich der Kolben 7 entgegen der Federkraft der Tellerfedern 19 nach unten und drückt Über den hutförmigen Führungsteil 8 und Axialdrucklager 10 auf die Haltestange 11. Die an der Haltestange 11 befestigten Radialrollenlager 16 bewegen sich dabei in den Kulissenführungen 17 der Büchse 9* wodurch die Haltestange 11 um den gewünschten Winkel gleichzeitig gedreht wird. Der Spannkeil steht nun in der Tiefenstellung des Kolbens 7 parallel zu den Schlitzen der Bohrung 20 im Obergesenk ?.\,,

Der Lauf- oder Oberholm 1 kann nun in die obere Lage zurückgefahren werden» wobei der Hydraulikzylinder 4 noch unter Druck steht. Das bisherige Obergesenk 21 bleibt dabei auf dem Untergesenk stehen. Die beiden Gesenke werden dann zusammen seitlich aus der Presse herausgefahren und neue Gesenke eingefahren. Sind die Gesenke in Mittenposition der Schmiedepresse angelangt, fährt der Lauf- oder Oberholm 1« wiederum immer noch mit unter Druck stehenden Hydraulikzylindern 4, auf das neue Obergesenk herab. Dabei tauchen die Haltestangen 11 mit ihren Spannkeilen 22 in die schlitzartigen Bohrungen 20 im neuen Obergesenk 1. Die Spannkeile 22 fahren dabei auf der Unterseite des neuen Obergesenkes so weit heraus, wie der Hüb des Hydraulikzylinders 4 bzw. der Hub der Kulissenführungen 17 ausmacht. Bei Druckentlastung der Zylinder 4 gehen die Haltestangen 11 infolge Druckes der Tellerfedern 19 unter gleichzeitiger Drehung nach oben, wobei die Spannkeile 22 nun versetzt zu den Schlitzen der Bohrungen 20 stehen und das Obergesenk mit dem Laufholm oder Oberholm 1 verbinden.

Claims (4)

- 2425 - Schutzansprüche:

1. Obergesenk-Schnellwechselvorrichtung bei Schmiedepressen nit Unterflur- und Überflurantrieb, wobei die Vorrichtung aus mindestens zwei im Ober- oder Laufholm der Presse angeordneten Zylinderhalterbüchsen und in diesen vorgesehenen, mittels ferner in den Zylinderhalterbüchsen angeordneten Hydraulikzylindern und -kolben gegen Federdruck in Schmiederichtung

axial bewegbaren Haltestangen mit an deren unteren freien Enden befestigten Spannkeilen besteht, und die Haltestangen um einen bestimmten Winkel drehbar sind und mit schlitzartigen Bohrungen im Obergesenk zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß zur Drehung der Haltestangen (11) während der Axialverschiebung in in den Zylinderhalterbüchsen (2) angeordneten Büchsen (9) Kulissenführungen (17) vorgesehen sind, in denen an den Haltestangen (11) senkrecht zu deren Achse angeordnete Gleitmittel geführt sind.

2. Obergesenk-Schnellwechselvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitmittel aus auf einem in einer Querbohrung (i4J^ier Haltestangen (11) angeordneten Bolzen (15) befestigten Rollenlagern (16) bestehen.

3. Obergesenk-Schnellwechselvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitmittel aus auf einem in einer Querbohrung (14) der Haltestangen (11) angeordneten Bolzen (15) befestigten Kulissengleitsteinen bestehen.

4. Obergesenk-Schnellwechselvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel der Haltestangen (11) 45° bis 90° beträgt.