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Patronenhülse mit Auszieherrille und vorgelagertem Rand Bei den gebräuchlichen
Munitionssorten unterscheidet man zwischen Randpatronen und Rillenpatronen (randlos).
Die eine Art hat einen über den Mantelteil der Patronenhülse vorspringenden Bodenrand
zum Angriff des Ausziehers der Waffe. Zugleich dient der Rand auch der Vorschubbegrenzung
im Patronenlager des Laufs. Solche Hülsen findet man bei der Infanteriemunition
verschiedener Staaten, und sie sind allgemein üblich für die Artilleriemunition.
Die Anwendung der randlosen Rillenpatronen ist auf die Kaliber der Infanteriemunition
beschränkt. Sie besitzen eine Auszieherrille am Bodenende des Hülsenmantels, und
ihr Einschub in den Waffenlauf wird durch eine mehr oder weniger stark konisch zulaufende
Verjüngung am vorderen Hülsenende begrenzt, die sich gegen eine entsprechende Flache
des Patronenlagers abstützt. Die Erfindung bezieht sich demgegenüber auf eine Patronenhülse,
welche die vertiefte Auszieherrille am Bodenende und dieser unmittelbar vorgelagert
zugleich auch einen gegenüber dein Mantelteil hervortretenden besonderen Rand zur
Vorschubbegrenzung aufweist. Solche Rillenrandpatronen sind um die Jahrhundertwende
schon vorgeschlagen worden, ohne aber in die Technik Eingang gefunden zu haben.
Vorgesehen für Gewehrmunition und mit einem in der Längsrichtung schmalen und nach
vorn scharfkantigen Rand bedacht, hatte für diese Hülsen kein Bedürfnis vorgelegen.
Auch hätten sie praktisch nicht zu befriedigen vermocht.
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Die Erfindung unternimmt r;s, die Rillenrandpatrone insbesondere für
eine heute in den Vordergrund getretene Waffenart, für die Selbstladewaffen und
darunter vornehmlich die' achinenwaffen, in einer besonderen Ausgestaltung
neu
einzuführen. 1?rfitidtitigsgeniäß ist an der Hülse die vordere Vbergangsfläche des
liegrenzungswtilstes zum Hül.enniantel hin abgeschrägt. #,cliarfe Kanten und Ecken,
die vorschubstörend und riG)bildend wirken könnten, sind damit vermieden, und ein
ordun nu e n 's äßi- s Überführen der -Munition aus einer 'Magazineinrichtung heraus
in den Waffenlauf beim selbsttätigen Arbeiten der Watte ist gewährleistet. Vor allein
gibt aber die schräge Vorderfläche des Begrenzungswulstes die 'Möglichkeit, derartige
Rillenrandpatronen auch in Geschützen finit Flachkeilverschlüssen zti verwenden.
Die bekannte scharfrandige Rillenrandhülse dagegen könnte beine Zuführen an der
Auswerfereinrichtung der Geschützverschlüsse nicht vorbeikommen. Mit der Erfindung
ist also für gleichkalibrige Maschinengewehre und Geschütze die bisher fehlende
und für beide Waffengattungen gleich betriebssichere Einheitsmunition geschaffen
worden. Besonders gilt das auf deni Gebiete der 2- bis 5-cin-Maschinenwaffen, wo
weder die für das Kleinkaliber übliche bloße Rillenpatrone noch die für die Artilleriekaliber
benutzte Randhülse praktisch befriedigt haben.
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In weiterer Ausgestaltung ist nach der ErtllidtiIlg die Länge des
Begrenzungswulstes in Beziehung zu den unterschiedlichen Längslagen gebracht, welche
die aufgereihten Patronen in den Magazineinrichtungen der Watten einnehmen können.
Die Randlänge wird größer gewählt, als das Spiel beträgt, daß die Patronen in der
Längsrichtung in Magazinen besitzen, und beträgt bei Patronen uni das 2-cin-Kaliber
etwa 5 bis 5 mni. Diese 'Maßnahme kann in Ergänzung zu der abgeschrägten Vorderfläche'
des l3egrenztingswulstes deren Wirkung noch steigern, oder sie ist mitunter für
sich allein schon ausreichend, um ein ungestörtes Zuführen der Patronen sicherzustellen,
Ein scharfrandiger und gar noch schmaler Begrenzungswulst der bekannten Art dagegen
würde die Patronen beim Zuführen sich gegenseitig oder finit R'affenvorsprüngen
verfangen lassen oder zumindest Metallspäne abschaben, welche Ladeheininungen zur
Folge haben. Ebenfalls bringen scharfkantige Übergänge die Gefahr von Hülsenreißern
finit sich.
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Wie das gezeichnete Ausführungsbeispiel in Fit. i veranschaulicht,
weist die Patronenhülse a an ihrem Bodenende eine für den Angriff des Ausziehers
dienende vertiefte Rille h und dieser unmittelbar vorgelagert einen gegenüber dein
'Mantelteil hervortretenden Wulst c zur Begrenzung des Vorschubs der Patronenhülse
auf. Dieser Wulst c der 1-Iülse tritt mit in das Patronenlager des I-aufs ein. 1-r
stützt sich finit seiner vorderen Stirnfläche cl, die als Kegelmantelfläche au;
dem anschließenden Hülselimantel a herauswächst. gegen eine entsprechend geformte
Ringfläche d, des Patronenlagers ab. Der Begretizungsaiisatz cl liegt jetzt so nahe
bei der vorn Verschlußstück der Watte gestützten Bodenfläche e der Hülse, da15 das
.Mali ci-e bei der Herstellung sämtlicher Hülsen ohne Schwierigkeiten eingehalten
werden kann. Auch ist die Gegenfläche (il des Patronenlagers des Laufs so weit voni
Vorderende einer eingeführten Patronenhülse nach hinten abgerückt und liegt leicht
zugänglich in der ,Nähe des Hinterendes des Patronenlagers, daß einmal Ausbrennungen
der Gegenfläche dl durch die Treibgase ausgeschaltet sind und zum andern ihr Abstand
von der hinteren Endfläche d2 des Patronenlagers bei der Herstellung leicht auf
genaues 'Maß gebracht werden kann. Endlich ergibt die Wärmeausdehnung des Patronenlagers
bei längereiV Schießen für den kurzen Abstand d, -d. keine derartigen Verlängerungen,
die den Hülsenboden e im Lauf zu weit vorrücken und das Zündhütchen der Patrone
durch den Schlagbolzen des Verschlusses nicht mehr genügend anstechen ließen.
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Die Länge der Mantelfläche des Ringvorsprungs c wird in Hinblick auf
die Einlagerung mehrerer Hülsen übereinander in Patronenmagazinen, wie dies in Fig.
a veranschaulicht ist, größer bemessen, als der Spielraum t beträgt, den die Patronen
in der Längsrichtung zwischen den Magazinstirnwänden,-haben. Dann kommt es nicht
vor, daß der Vorsprung c einer Patrone hinter -den der Barunterliegenden fällt und
das Ausschieben der oberen Patrone aus dem 'Magazin gestört wird. Bei Patronen der
dargestellten :Art mit einem Geschoßkaliber von z cm, für welche die Erfindung in
Sonderlicit vorgesehen ist, hat sich eine Länge des Begrenzungsvorsprungs c von
etwa 5 bis S nim als vorteilhaft erwiesen. Ein derartiger Mantelvorsprung t ri ägt
auch wesentlich zur Verstärkung des heim Schuß hoch beanspruchten Bodenteils der
Hülse bei und mindert die Gefahr eines Zerreißens an dieser Stelle. Der hinter der
Auswerferrille h verbleibende Bodenrand ei der Hülse kann denselben Durchmesser
haben wie der Begrenzungsvorsprung; c. Vorteilhaft ist sein Durchmesser jedoch etwas
geringer. Das begünstigt das störungslose Herausschieben der Patronen aus dein Magazin
und erlaubt eine kräftigere Ausbildung des Auszieliers des Verschlußstückes der
Waffe.
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Der Begrenzungsvorsprung c der Patronenhülse wird finit dein Hülsenmantel
a und dem Moden e aus einem Stück herausgearbeitet durch Pressen, Ziehen, 1Valzen
allein oder unter nachträglicher Spanahnahnie einer entsprechend
vorgezogenen
Hülse. Der Mantel a und der Boden e nebst Vorsprung c können aber auch als gesonderte
Stücke getrennt voneinander hergestellt und sodann in geeigneter Weise miteinander
verbunden werden.