DE714148C - Verfahren zum Einregulieren und UEberwachen von Rektifikations- bzw. Destillationsapparaten - Google Patents

Verfahren zum Einregulieren und UEberwachen von Rektifikations- bzw. Destillationsapparaten

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DE714148C
DE714148C DES134859D DES0134859D DE714148C DE 714148 C DE714148 C DE 714148C DE S134859 D DES134859 D DE S134859D DE S0134859 D DES0134859 D DE S0134859D DE 714148 C DE714148 C DE 714148C
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Max Seidel
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/42Regulation; Control
    • B01D3/4211Regulation; Control of columns

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials Using Thermal Means (AREA)

Description

  • Verfahren zum Einregulieren und Oberwachen von Rektifikations- bzw. Destillationsapparaten Bei den bekannten Zerlegungsverfahren siedender Flüssig,rlieitsgemische durch Rektifikation in sog. Rektifikations- oder Destillationskolonflen erfolgt die Einregulierung der Apparate bzw. des Rücklaufverhältnisses auf Grund der laufenden Kontrolle der Reinheit der Terlegungsprodukte. Fehler in der Einstellung machen sich in der Regel erst später bemerkbar, und es ist deshalb schwer, den günstigsten Betriebszustand als dauernden Gleichgewichtszustand zu erhalten.
  • Wenn sowohl das Schwersiedende als auch das I,eichtsiedende mit besonders hoher Reinheit entnommen werden soll, ergeben sich besonders große Schwierigkeiten. Die Kolonnen müssen dann eine große Höhe bzw. sehr viele Böden haben, von denen an jedem Kolonnenende eine große Anzahl zur Eiitfernung sehr geringer Reste des anderen Bestandteiles dient. Bei einer Veränderung des Rücklaufverhältnisses verschieben sich die Gleichgewichtslagen innerhalb der Kolonne, und es dauert eine gewisse Zeit, ehe sich, infolge der Aufnahme- und Speicherfähigkeit der in der Kolonne berabfließenden Rücklaufflüssigkeit, diese Änderung in einer merklichen Verschlechterung eines der Zerlegungsprodukte äußert, dergestalt, daß bei vermehrtem Rücklauf das Schwersiedende, bei verringertem Riicklauf aber das Leichtsiedende unreiner wird. Bei einer dauernden Einstellung auf den günstigsten Betriebszustand kann man auch mit einer kleineren Bodenzahl oder geringeren Kolonnenhöhe auskommen, weil dei gewünschte Mittelwert der Reinheit der Erzeugnisse dann nicht durch Schwankungen unter den Bestwert verschlechtert wird.
  • Es ist bekannt, bei Rektifikationskolonnen einzelne Vorgänge, z. B. Zulauf, Rücklauf, Beheizung, Kühlung usw.. nach der Messung von Drücken oder von Temperaturen zu beeinflussen. Es ist jedoch nicht bekannt. eine Meßgröße, die dem wirklichen Unterschied in der Zusammensetzung des Rektifiziergutes an zwei verschiedenen Stellen einer Kolonne entspricht, als Meßgröße für die Regulierung anzuwenden.
  • Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, welches ein leichtes Einregulieren von Rektifikationsapparaten in die günstigste Gleichgewichtslage ermöglichst. An den Stellen einer Rektifikationskolonne, die von den Enden weiter entfernt sind, macht sich eine Änderung des Rücklaufverhältnisses durch die veränderte Zusainmensetzung der Dämpfe und Flüssigkeiten bedeutend früher und deutlicher bemerkbar als an den Enden der Kolonne bzw. an den entnommenen Erzeugnissen. Wenn die Änderung der Zusammensetzung an einer solchen Stelle als Grundlage für die laufendeBetriebsüberwacfr,ing und Regulierung benutzt wird, kann durch vorzeitiges Eingreifen eine verlustreiche Verschlechterung eines Endproduktes verhindert werden, bevor sie an letzterem feststellbar ist. Es braucht nur einmal für jeden Rektifikationsapparat und die fraglichen Betriebsverhältnisse ermittelt zu werden, welche Zusammensetzung das Rektifikationsgut an der gewählten Stelle bei der günstigsten Einstellung des Apparates haben muß. Falls nur ein Teil des in einem Gemisch enthaltenen Stoffes als reines Produkt gewonnen werden soll, kann die Stelle der am deutlichsten feststellbaren Schwankungen der Zusammensetzung auch an dem der Entnahmestelle des reinen Erzeugnisses entgegengesetzten Kolonnenende liegen.
  • Wenn zwischen den Enden einer Rektifikationskolonne Dämpfe oder Flüssigkeiten entnommen oder zugeführt werden, kann jedes zwischen zwei dieser Stellen oder zlvischen einer derselben und einem Kolonnenende liegende Teilstück als einzelne Kolonne betrachtet werden. in deren Mittelteil an geeigneter Stelle eine bestimmte Zusammensetzung des Rektifikationsgutes herrschen muß, wenn der günstigste Betriebszustand erhalten bleiben soll.
  • Eine unmittelbare- Auswertung durch Analysenproben ist in vielen Fällen eine verhältnismäßig zeitraubende und schwierige Arbeit, die vor allem vom Bedienungspersonal bei der für eine Benutzung als Grundlage der laufenden Regulierung der Apparate auf den hestmögl ichsten Betriebszustand notwendigen Schnelligkeit nicht immer mit der erforderlichen Genauigkeit vorgenommen werden kann. Außerdem bestehen praktisch große Schwierigkeiten, aus einer Kolonne Dampf oder Flüssigkeit zu entnehmen ohne eine Veriuischung mit den anderen Medieii. Aber schon durch die Vermischung sehr geringer Dampfinengen mit Flüssigkeit oder kleiner Flüssigkeitsmengen mit Dampf evird infolge der abweichenden Zusammensetzung die entnommeae Probe stark verfälscht. Da außerdem die mitgerissenen Dampf- oder Flüssigkeitsmengen stark schwanken können, ist die Anwendung einer direkten Analysenmethode wegen großer Unzuverlässigkeit praktisch nicht anwendbar. bIan hat bereits ein Thennometer an einer Stelle angeordnet, die starken Temperaturschwankungen bei einer Verschiebung des Gleichgewichts einer Rektifikationskolonne ausgesetzt ist. Diese Maßnahme setzt jedoch konstanten Druck an der Meßstelle voraus, damit die Temperatur lediglich von der Zusammensetzung abhängig ist.
  • Ferner ist bekannt, zwei Thermometer anzuordnen und die Differenz zwischen den beiden Thermometern als Meß- bzw. als Regelgrundlage zu benutzen. Dabei ist zwar der Einfluß des Druckes an- sich ausgeschaltet, jedoch übt der Widerstand des zwischen den beiden Meßstellen liegenden Kolonnenstückes einen erheblichen Einfluß auf die Differenz der Temperatur aus. Der Widerstand ändert sich aber abhängig vom Belastungszustand und abhängig von Verkrustungen. Der Belastungszustand ist im besonderen bei Kolonnen, die mit Medien von schwankender Menge bzw. schwankender Zusammensetzung beschickt werden, die infolgedessen besonders der Regelung des Rücklaufverhältnisses bedürfen, starken Veränderungen während des Betriebes ausgesetzt.
  • Deshalb soll erfindungsgemäß die Regelgrundlage bzw. das Meßverfahren vom Druck unabhällgig sein und die von den Veränderungen des Kolonnenwiderstandes (Druckgefälle) abhängigen Temperaturunterschiede zwischen zwei Stellen der Kolonne berücksichtigen, von denen die eine an einer Stelle liegt, die bei geringen Gleichgewichtsschwankungen starke Zusammensetzlmgsänderunger des Rektifikationsme.diums bedingt und die andere Stelle eine von den Gleichgewichtsschwankungen nahezu unabhängige Zusammensetzung des Rektifikationsgutes zeigt. Die starken Veränderungen der Zusammensetzung des Rektifikationsgutes treten bei Gleichgewichtsschwankungen vorzüglich zwischen zwei Stellen auf, an denen eine Zufuhr oder Entnahme von Dampf oder Flüssigkeit stattfindet, während praktisch schwannkungsfrei die Kolonnenstellen sind, an denen ein reines Produkt entnommen, bzw. gegebenenfalls auch' solche, an denen ein Gemisch von konstanter Zusammensetzung zugeleitet wird, doch sollen in letzterem Falle, um den Einfluß von Abweichungen des zugeleiteten Me diums von der genauen Siedetemperatur auszuschließen, die Meßstellen so angelegt we den, daß eine unmittelbare Berührung mit dem neu- zugeleiteten Medium nicht stattfindet, z. B. durch Verlegung der Meßstelle auf den nächsten Kolonnenboden oder durch Eintauchen in die Flüssigkeit bei Dampfzuführung oder Vermeiden des Eintauchens bei Flüssigkeitszuleitung.
  • Die Schwankungen des Druckes der Kolonne wirken sich auf die beiden zur Temperaturdifferenzmessung dienenden Meßstellen in gleicher R-ichtung und in - fast gleichem Ausmaß aus, so daß bei gleichem Unterschied in der Zusammensetzung die Unterschiede der Temperaturen bei allen praktisch in einer Kolonne vorkommenden Drücken angenähert gleich sind und in dem Bereich der in einer Kolonne möglichen Druckschwankungen keine meßaren Abweichungen zeigen.
  • Schwankungen des Kolonnenwiderstandes verändern - bei gleichbleibender Zusammensetzung des Rektifikationsmediums an beiden Meßstellen - den Temperaturnterschied: deshalb wird mit der Temperaturdifferenzmessung eine Druckdifferenzmessung der beiden Meßstellen gekuppelt, und zwar zweckmäßig derart, daß die -Druckdifferenz und die Temperaturdifferenz entgegengesetzt auf das Meßinstrument bzw. auf den Regelimpulsgeber einwirken, beispielsweise' über ein Planetengetriebe oder-über ein Rollen- oder Hebelwerk, so daß bei steigender Druckdifferenz und entsprechend steigender Temperaturdifferenz, also bei unverändlicher Zusammensetzung des Rektifikationasgutes an den beiden Meßstellen der Kolonne der Gesamtausschlag des Instrunientes .Null bleibt.
  • Die Zuordnung von Temperaturdifferenz und Druckdifferenz kann dabei- durch Zwischenschaltung einer Kurvenscheibe o. dgl. in das der funktionellen Abhängigkeit entsprechende Verhältnis gebracht werden.
  • Falls die Temperaturdruckdifferenzmessung durch ein Diedethermometer erfolgt, welches mit dem Rektifikationsmedium oder einem sich ähnlich ye,rhaltenden gefüllt ist und das genen ein die Druckdifferenz an den beiden Meßstellen messendes Differentilamonometer geschattet ist, so ist die Impulskraft des Temperaturdifferenzmessers der Funktion Druck - Temperatur selbständig angepaßt, und die Instrumente können in diesem Falle uninittelhar gegeneinander gekuppelt werden.
  • Außer der Einführung einer einwandfrei der Zusammensetzung entsprechenden Meßgrundlage durch Verbundmessung der Unterschmiede von Tempetaturen und Drücken hat das neue Verfahren noch den Vorteil, daß sich die Temperaturdifferenzen' und Druckdifferenzen mit praktisch brauchbaren Geräten genau genug messen lassen, weil der zulässige Fehler im Verhältnis zum Meßwert größer ist als bei der Messung eines Absolutwertes, Praktisch kommt außer gegeneinandergeschalteten flüssigkeits-, Gas- oder Siedethermometern die für Messung von Temperaturdifferenzen besonders geeignete elektrische Messung in Frage.
  • Es können sowohl Widerstandsthermometer als Thermoelemente verwendet werden, und zwar werden dieselben zur Temperaturdifferenzmessung zweckmäßig unmittelbar gegeneinandergeschaltet, so daß die eigentlichen Meßleitungen nur von dem der Temperaturdifferenz entsprechenden Strom durchflossen werden und damit die zusätzlichen Fehler aus Meßleitungswiderstanden gering ausfallen.
  • Bei Verwendung von Thermoelementen wird zweckmäßig mit dem edleren Metall bzw. demjenigen' mit dem höheren Widerstand die unmittelbare Verbindung der beiden gegeneinandergeschalteten Elemente hergestellt, während das unedlere Metall bzw. dasjenige mit dem geringeren Widerstand zur Verbindung mit dem Anzeige- oder Schaltgerät benutzt wird. Mehrere auf diese Weise verbundene Elementenpaare können außerdem zur Erhöhung des Meßstromes zu einer Batterie hintereinandergeschaltet werden.
  • Bei Verwendung von zwei gegeneinandergeschalteten Gas- oder Flüssigkeitsthermo metern oder von zwei mit entsprechenden Flüssigkeiten gefüllten Siedethermometern wirken diese gemeinsam anf ein Anzeige-oder Schaltgerät, beispielsweise eine Ringwaage. Bei Gas- oder Siedethermometern können dabei die Meßleitungen mit einer Flüssigkeit gefüllt werden, deren Temperaturausdehnungskoeffizient im Verhältnis zu dem der Gase und Dämpfe gering ist, um den Leitungseinfluß gering zu halten. Bei Flüssigkeitsthermometern können Gaskompressionsräume eingeschaltet werde, damit mittels Druckdifferenzmanometer gemessen werden kann.
  • Das neue Verfahren ist besonders dort von großem Vorteil, wo ein hoher Wärme- oder Kraftbedarf durch-Verringerung des erforderlichen Rücklaufverhältnisses eingeschränkt werden kann. Es gibt auch die Möglichkeit, Oberflächen-, Wärme- oder Kälteverluste durch Verminderung der Kolonnenhöhe einzuschränken und den günstigsten Betriebszustand der Apparate auch durch weniger geiibtes und erfahrenes Personal dauernd aufrechtzuerhalten.
  • Das Verfahren ist bei der Rektifikation von Alkohol-Wasser, Benzol-Xylol-Toluol, Stickstoff-Sauerstoff oder von jeden beliebigen anderen Gemisch in gleicher Weise anwend bar. Auf der beiiiegenden Zeichnung ist in Abb. I die Lage der Temperatur- und Druckunterschiedsmeßstellen an einer einfachen -unten durch Dampf beheizten, oben durch Wasser gekühlten - Rektifikationskolonne angegeben. Das Gemisch wird bei g zugeführt, das Leichtsiedende bei l und das Schwersiedende bei s entnommen. Die Menge des bei ö entnommenten Leichtsiedenden wird nach dem Unterschied der Temperaturen und Drücke an den beiden zusammengehörigen Meßstellen a' und a" reguliert, diejenige des bei s entnommenen Schwersiedenden nach dem Unterschied der Temperaturen und Drücke der beiden anderen zusammengehörigen Meßstellen b' und b" eingestellt, An Stelle der entnommenen Mengen der Erzeugnisse kann zur Regelung der Reinheit derselben auch die Heizung bzw. die Kühlung beeinflußt werden.
  • Abb. 2 zeigt die Anwendung des neuen Verfahrens an einem Doppelkolonnenapparat, wie er z. 13. zur Scrlegung von Luft benutzt wird. Das Gemisch wird der Vorzerlegungkolonne bei g dampfförmig unter Überdruck zugeleitet. Das am Kopf dieser Kolonne sich sammelnde Leichtsiedende wird durch das unter geringerem Druck verdampfende Schwersiedende der Hauptkolonne kondensiert. Ein Teil des Kondensats bildet die Rücklaufflüssigkeit der Vorzerlegungskolonne und wird, nachdem er mit dem schwersiedenden Gemischteil gesättigt ist, durch die Leitung m der Hauptkolonne im Mittelteil zugeführt. Der andere Teil des Kondensats wird durch die Laitung n der Hauptkolonne am Kopf als Rücklaufflüssigkeit zugeleitet. Zur Ausnützung der Anfnahmefähigkelt dieses Teiles für Schwersiedendes kann bei h eine zusätzliche Menge unverdichteten Gemisches eingeblasen werden. Nach dem Unterschied der Temperaturen und Drücke bei a' und a" wird die Menge der Rücklaufflüssigkeit für die Vorzerlegungskolonne reguliert, indem der überschießende Teil des kondensierten Leichtsiedenden durch die Leitung n auf den Kopf der Hauptkolonne aufgegossen wird. Die Menge des bei s entnommenen Schwersiedenden soll auf Grund der zwischen den Meßstellen b' und b" gemessenen Temperatur- und Druckunterschiede dem vorhandenen Rücklaufverhältnis angeoaßt werden. Der Unterschied der Temperaturen und Drücke bei c' und c" dient zur Kontrolle der bei h unver. dichtet zugeleiteten Gemischmenge. Das Leichtsiedende wird bei t entnommen.
  • Abb. 3 zeigl als Beispiel eine Thermoelemtbatterie, deren einzelne Glieder aus gegeneinandergeschalteten Thermoelementenpaaren bestehen. Die Meßstellen der beiden Temperaturen sind mit x', x", x"', x"" für eine Temperatur, mit y', y", y", y"" für die andere Temperatur bezeichnet, z ist das Anzeigeinstrument; das gleichzeitig als Relais für die automatische Betätigung der Einstellorgane ausgebildet sein kann.
  • Abb. 4 zeigt die Anordnung eines Druckdifferenzmanometers gekuppelt mit einem zweiten, zur Temperaturdifferenzmessung z. B. in Verbindung mit Siedethermometern dienenden Druckdifferenzmanometer. Die Membrane d mißt die Druckdifferenz zwischen zwei Meßstellen z. B. a' und a" in Abb. q, wobei die Meßstelle a' (Abb. 1) bei p' und die Meßstelle a" (Abb. 1) bei p" angeschlossen ist.
  • Die Membrane c mißt die der Temperaturdifferenz entsprechende Druckdifferenz, die zwischen zwei in a' und a" angeordneten Siedethermometern erzeugt wird. Die Meßstelle a' (Abb. 1) ist an die Membrane c bei t' und die Meßstelle a" (Abb. 1) bei t" angeschlossen.
  • Wenn die Druckdifferenz zwischen del Meßstellen a' und a" ansteigt, d. h. wenn bei konstantem Druck an Meßstelle a' der Druck an Meßstelle a" steigt, z. B. infolge Verkrustung der Kolonne oder infolge Steigerung der Belastung, so wird der bei p" von a" kommende höhere Druck die Membrane d nach links und gleichzeitig die durch den Hebel i damit verbundene Membrane e nach rechts drücken. Falls mit der Druckdifferenzänderung eine Änderung der Zusammensetzung des Rektificationsgutes an den Meßstellen a' und a" nicht gleichzeitig erfolgt ist, wird auch entsprecllend der jetzt größeren Druckdifferenz zwischen den Meßstellen a' und a" die Temperaturdifferenz ansteigen. (Bei gleicher Zusammensetzung siedender Flüssigkeit ist die Temperatur derselben vom Druck abhängig.) Die gestiegene Temperatur der Meßstelle a" wird im gewählten Beispiel den Druck in dem bei t" angeschlossenen Siede thermometer erhöhen, und dieser gesteigerte Druck wird die Membranen e und d in ihre ursprüngliche Lage, zurückführen, so daß das instrument anzeigt, daß keine Veränderung in der Wirkung der Rektifikationskolonne eingetreten ist.
  • Die Membranen f dienen zur stopfbüchsenlosen Ausführung der Membranbewegung, die mittels Hebel i und Übersetzungsgetriebe k auf das Zeigerwerk o übertragen wird. Mit dem Zeigerwerk o ist gegebenenfalls ein Regelimpulsgeber verbunen. Nur wenn eine Zusammensetzungsänderung der Druckdifferenz und der Temperaturdifferenz nicht der gesetzmäßigen gegenseitigen Abhängigkeit entspricht, wird das Gestänge i-k betätigt und damit Anzeige von der Abweichung vom Sollzustand gegeben bzw. der berichtigende Regelimpuls verteilt.
  • Abb. 5 stellt eine Verbindung einer Ringwaage für Druckdifferenzmessung und einer Ringwaage für Temperatur differenzmessung dar. Die Druckdifferenzringwaage q hat wieder die Impulsleitungen p' und p". die Temperaturdifferenzringwaage r ist mit beiden Thermometern durch die Impulsleitungen t' und t" verbunden. Der Schnurantrieb mit der Befestigungssteile £t und der festen Rollen sowie den beiden losen Rollen w' und w", welche die Bewegung der beiden Meßgeräte auf das Anzeigegerät o übertragen, dient zur selbsttätigen pifferenzbildung zwischen den zwei Ringwaageanzeigen, also zur Anzeige der Änderung der Zusammensetzung an der variablen Meßstelle. Gegebenenfalls kann entweder in die Verbindung zwischen die Rihgwaage q und die Rolle w' odr zwischen die Ringwaager und die Rolle w eine veränderliche Übersetzung, z. B. durch Kurvenscheibe, eingeordnet werden, um bei jeder Druckdifferenzänderung und entsprechender Temperaturdifferenzänderung (also ohne Zusammensetzungsänderung des Rektifikations mediums an den beiden Meßstellen) die Nullstellung des Anzeigeinstrumentes beizubehalten.
  • Beispielsweise kann man auch durch ein D'ruckdifferenznießgerät, z. B. eine Ringwaage, ein Zifferblatt und durch ein Temperaturdifferenzmeßgerät, z. B. zwei gegeneinandergeschaltete elektrische Widerstandsthermometer oder Thermoelemente, mittels eines Kreuzspulmeß instrumentes bzw. eines Millivoltmeters einen Zeiger bewegen lassen, wobei ein Antrieb die Anpassungsübersetzung bekommen kann. Wird nun an das -Zifferblatt di' Kontaktbahn angebracht, so- kann z.B. mittels Fallbügeltastung ein Regelimpuls erteilt werden.
  • Wenn in besonderen Fällen die Regelung von Hand erfolgen soll, können einfach die beiden Geräte für Druckdifferenz und für Temperaturdifferenz getrennt angebracht werden, und die Regelung kann an Hand einer Tabelle erfolgen, in der die zueinandergehörigen Werte von Druckdifferenz und Temperaturdifferenz eingetragen werden. Gegebenenfalls können auch beideAnzeigegeräte nach Druck oder beide nach Temperatur geeicht sein unter Berücksichtigung der gesetzmäßigen Abhängigkeit von Druck und Temperatur, oder beide sind nach einer anderen Meßgröße, z. B. nach Zusammensetzungsprozent an der variablen Meßstelle geeicht, oder beide erhalten eine vollkommen frei gewählte Skala, die bei Änderung des Druckunterschiedes und bei zugehöriger Änderung des Temperaturunterschiedes bei unveränderter Zusammensetzung des Rektifikationsgutes an beiden Meßstellen gleiche Anzeigeausschläge ergeben. Bei gleichen bzw. einander zugeordneten Ausschlägen ist der Gleichgewichtszustand ungestört. Bei Anordnung der konstanten Meßstelle an der Austrittsstelle des Leichtsiedenden und der variablen Meßstelle in der Kolonnenmitte (s. Abb. I) muß bei verschiedenen Ausschlägen, wenn das Temperaturunterschiedsmeßgerät einen größeren Temperaturunterschied anzeigt, als der Anzeige der gemessenen zugeordneten Druckdifferenz entspricht, das Rücklaufverhältnis verstärkt Werden.
  • Die Änderung des Rücklaufverhältnisses der Kolonne kann durch Beeinflussen z. B. des Zulaufes des Rücklaufes der Entnahme von Produkten oder durch Änderungen in der Beheizung und bzw. oder Kühlung erfolgen.
  • Außer den dargestellten Anordnungen sind viele andere zur Durchführung des Verfahrens möglich.
  • Die Messung der Temperaturunterschiede kann in gewissen Fällen auch durch die Messung der Temperaturverhältnisse ersetzt werden unter Beibehaltung aller sonstigen Eigentümlichkeiten des neuen Verfahrens.
  • Dies gilt insbesondere bei allen elektrischen Temperaturmessungen mittels Widerstandsthermometern. Bei der Eigentümlichkeit dieser Instrumente wird nicht der Unterschied, sondern eigentlich das Verhältnis der Temperatur zweier Meßstellen gemessen. Die Wirkung ist aber gleich, ob man nun Druckverhältnisse und Temperaturverhältnisse oder ob man Druckdifferenzen und Temperaturdifferenzen miteinander zur Regelung anwendet, wenn nur innerhalb des in Frage kommenden Meßbereiches die funktionelle Abhängigkeit wischen E)r.uekdifferenz bzw.
  • Druckverhälmis einerseits und Temperaturdifferenz bzw. Temperaturverhältnis andererseits so berücksichtigt ist, daß bei einer an beiden Meßstellen unveränderlichen Zusammensetzung des Rektifikationsgutes kein Zeigerausschlag erfolgt bzw. kein Regelimpuls ausgelöst wird.

Claims (9)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Einregulierung und Überwachung von Rektifikationsapparaten (Destillierkolonnen), dadurch gekennzeichnet, daß das Rücklaufverhältnis von Hand oder selbsttätig nach der zwischen zwei verschiedenen Meßstellen der Kolonne gemessenen Temperaturdifferenz oder dem Temperaturverhältnis in Abhängigkeit von der zwischen den gleichen zwei Meß stellen gleichzeitig gemessenenDruckdifferenz oder dem Druckverhältnis geregelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß jedes zwischen einem Kol onnenende und einer Stelle der Kolonne, an der Dämpfe oder Flüssigkeiten zugeführt oder entnommen werden, oder zwischen zweo solchen Stellen liegende Teilstück einer Kolonne getrennt nach Anspruch I reguliert wird.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch Anordnung je einer Druckmeßstelle und einer Temperaturmeßstelle an zwei verschiedenelr Stellen einer Rektifikationskolonne bei unmittelbarer Gegeneinanderschaltung der beiden Druckmeßstellen und unmittelbarer Gegeneinanflerschaltung der Temperaturlneßstellen.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß entweder das Druckdifferenzgerät nach Temperaturen oder das Temperaturdifferenzgerät nach Drücken oder beide Geräte nach der Zusammensetzung des Rektifikationsgutes geeicht sind.
  5. . Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein gemeinsames Anzeigegerät für die beiden Differenzmessungen von Druck und Temperatur und gegebenenfalls eine Impulsvorrichtung bekannter Art dergestalt, daß bei einer Erhöhung der Druckdifferenz ohne Zusammensetzungsänderung durch die zwangsläufig verbundene Temperaturdifferenzerhöhung der Ausschlag des Anzeige- oder Impulsgerätes ausgeglichen wird, z. B. durch Planetengetriebe, Rollengetriebe (Abb. 5). Hebelübersetzung (Abb. 4), direkte Verbindung oder durch Verbindung eines Differenzmessers mit dem Zidderblatt und des anderen Differenzmessers mit dem Zeiger.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 5 dadurch gekennzeichnet; daß bei dem Druckdifferenzmeßgerät oder bei dem Temperaturdifferenzmeßgerät ein Kurvengetriebe oder ein anderes in funktioneller Abhängigkeit veränderliches Zwischengetriebe eingeschaltet wird, welches die Ausschläge der Instrumente auf eine gemeinsam Meßgröße abstimmt.
  7. 7 Vorrichtung nach Anspruch 3 und j. gekennzeichnet durch je ein Membrandifferenzmanometer oder je eine Ringwaage zur Druckdifferenzmessung und Temperaturdifferenzmessung mittels zweier Siedethermometer ohne Zwischenglied auf ein gemeinsames Gestänge zur Betätigung der Anzeige oder der Impulsvorrichtung wirkend.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß bei Thermoelementen das edlere Metall oder dasjenige mit dem helleren Widerstand beider Elemente unmittelbar beide Elemente vei.-bindet, während das unedlere Metall oder dasjenige mit dem geringeren Widerstand von beiden Elementen zum Meßinstrument oder Regelinstrument führt.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 8, dadurch gekennzeichnet, dail einzelne gegeneinandergeschaltete Thermoelemente durch Hintereinanderschalten zu einer Batterie verbunden sind.
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