DE1523073B2 - Verfahren und Anordnung zur kontinuierlichen Ermittlung der Zusammensetzung einer Flüssigkeit über die Messung ihres Dampfdruckes - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur kontinuierlichen Ermittlung der Zusammensetzung einer Flüssigkeit über die Messung ihres DampfdruckesInfo
- Publication number
- DE1523073B2 DE1523073B2 DE19621523073 DE1523073A DE1523073B2 DE 1523073 B2 DE1523073 B2 DE 1523073B2 DE 19621523073 DE19621523073 DE 19621523073 DE 1523073 A DE1523073 A DE 1523073A DE 1523073 B2 DE1523073 B2 DE 1523073B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- arrangement according
- liquid
- temperature
- measuring
- pressure
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N7/00—Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N25/00—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means
- G01N25/14—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by using distillation, extraction, sublimation, condensation, freezing, or crystallisation
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Immunology (AREA)
- Pathology (AREA)
- Sampling And Sample Adjustment (AREA)
- Measuring Fluid Pressure (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur kontinuierlichen Ermittlung der Zusammensetzung
einer Flüssigkeit über die Messung ihres Dampfdruckes.
Bei industriellen Verfahren wird häufig eine leicht meßbare Zustandsgröße einer Substanz, beispielsweise
die Temperatur oder der Druck, als direktes Maß der Zusammensetzung dieser Substanz verwendet.
So sichert bei der Fraktionierung eines Kohlenwasserstoffgemisches die Messung und Regelung der
Temperatur des Kopfproduktes oder Bodenproduktes des Fraktionierturmes oder einer ausgewählten Stelle
in dem Rektifizierabschnitt der Säule häufig eine befriedigende Zusammensetzung des Produktes hinsichtlich
seiner üblichen Kenngrößen, wie Siedebereich und Dampfdruck. Auch der Druck bei der
Fraktionierung wird auf einen festen Wert geregelt, da er sonst eine die Zusammensetzung des Produktes
unkontrolliert beeinflussende Störgröße bilden würde. Gewöhnlich bevorzugt man Druck- und Temperaturmessungen,
um den Brechungsindex, die Ultraviolettabsorption, das spezifische Gewicht, die Dielektrizitätskonstante,
die Wärmeleitfähigkeit u. dgl. im Betrieb eines Fraktionierturmes zu regeln, da die genannten
Variablen leicht zu messen und die hierfür entwickelten Meßgeräte und Ubertragungseinrichtungen
billig und zuverlässig sind.
Häufig haben jedoch die Bestandteile eines zu fraktionierenden Mehrstoffgemisches zu eng beieinanderliegende
Siedepunkte, um eine praktisch auswertbare Zuordnung zwischen Temperatur und Zusammensetzung
zu erhalten. Die Zusammensetzung des zu untersuchenden Produktes kann sich in solchen
Fällen über weite Grenzen bei nur geringfügigem Einfluß auf die Gleichgewichtstemperatur des
Flüssigkeits-Dampf-Gemisches an der Stelle der Temperaturmessung verändern. Die Temperatur ist
somit zur Kontrolle der Zusammensetzung eines Flüssigkeitsgemisches eine ungeeignete Regelgröße.
Versuche sind durchgeführt worden, um das Problem dadurch zu lösen, daß man die Empfindlichkeit des
Temperaturmeßgerätes steigert, beispielsweise, indem man Instrumente mit einem Meßbereich von nur
3 bis 6° C verwendet. Ein derartiges Meßverfahren erhöht jedoch den störenden Einfluß relativ geringer,
unkontrollierter Druckschwankungen, beispielsweise barometrischer Veränderungen oder des Druckabfalls
von Boden zu Boden in der Fraktioniersäule, auf die Gleichgewichtstemperatur.
Beim praktischen Betrieb sogenannter Superfraktionatoren, d. h. von Kolonnen mit einer großen
Zahl von Platten, die dazu bestimmt sind, Mischungen von isomeren Kohlenwasserstoffen oder sonstigen
engsiedenden Verbindungen zu trennen, wird die Produktzusammensetzung gewöhnlich entweder
durch die Einstellung der Massen- und Energieströme der Säule gesteuert oder im anderen Extrem
mittels eines automatischen Verfahrensstromanalysators, z. B. eines Differentialrefraktometers oder
Dampfphasenchromatographen geregelt. Obgleich diese letztgenannten Instrumente auf dem Gebiet der
Verfahrensregelung einen festen Platz einnehmen, gibt es viele Anwendungsfälle, in denen die hohen
Anschaffungs- und Unterhaltungskosten eines Verfahrensstromanalysators nicht gerechtfertigt sind und
doch aus den vorstehend genannten Gründen eine einfache Temperaturmessung nicht ausreicht. Da
mittels eines einzigen Fraktionierturms lediglich eine Trennung zwischen nur zwei Schlüsselbestandteilen
eines Mehrstoffgemisches möglich ist, ist eine quantitative Analyse eines Gemisches hinsichtlich jedes
seiner Bestandteile, wie sie durch chromatographische Einrichtungen geliefert wird, einfach ein
zu teurer Aufwand, wenn die Analyse ausschließlich der Regelung des einen Fraktionierturmes dient.
Aus der deutschen Patentschrift 192 547 ist ein Verfahren zur Feststellung der jeweiligen Zusammensetzung
eines siedenden Flüssigkeitsgemisches bekannt, bei dem in das siedende Flüssigkeitsgemisch
ein mit einer gewissen Menge desselben Flüssigkeitsgemisches von bekannter Zusammensetzung gefülltes
Gefäß eingesetzt und der Druckunterschied inner- und außerhalb des Gefäßes als Maß für die Zusammensetzung
des außerhalb siedenden Flüssigkeitsgemisches benutzt wird. Bei dieser Vorrichtung
wird der kontinuierliche Betrieb dadurch gestört, daß das Vergleichsgemisch von Zeit zu Zeit nachgefüllt
werden muß. Außerdem ergeben sich zu hohe Zeitkonstanten, bis jeweils der stationäre Zustand erreicht
ist.
Bekannt ist ferner eine Vorrichtung zur kontinuier-**"
liehen Bestimmung des Dampfdruckes einer durch eine Leitung fließenden Flüssigkeit. Danach wird von
der durch die Hauptleitung fließenden Flüssigkeit ein Teil in eine Nebenleitung abgezweigt. Die gewünschten
Strömungsmengen können durch Ventile geregelt werden. Die entnommene Probeflüssigkeit
wird bei der bekannten Vorrichtung zunächst durch eine Druckregelanlage geschickt, die über ein elektronisch
gesteuertes Ventil für einen konstanten Druck der Probenflüssigkeit sorgt. Alsdann wird die
Flüssigkeit unter dem genannten konstanten Druck in eine Temperaturregelanlage geleitet. Diese sorgt
durch Heizung, Kühlung od. dgl. für eine konstante Temperatur der Probenflüssigkeit. Schließlich strömt
die zu messende Flüssigkeit durch eine Drossel, in der sie einem scharfen Druckabfall unterworfen wird.
Vor und hinter der Drossel sind Temperaturfühler angeschlossen und ebenso an der Hauptstromleitung,
um auch eine Information über den dort herrschenden Flüssigkeitsdampfdruck zu erhalten. Mit der bekannten
Anlage wird also der Dampfdruck dadurch bestimmt, daß man eine Probenflüssigkeit bei einem
konstanten Druck auf eine konstante Temperatur bringt und sie danach einem plötzlichen Druckabfall
unterzieht, wodurch eine Verdampfung zumindest eines Teiles der Flüssigkeit erreicht wird. Die vorgenannte
Druckkonstanthaltevorrichtung ist von den Temperaturmeßfühlern ganz unabhängig. Der Druck
wird auch nur, entgegen der Stromrichtung gesehen, hinter der Drossel gemessen. Im Bereich des reduzierten
Druckes findet keine Druckmessung statt. Da, wie schon erwähnt, die Druck- und Temperaturmessungen
bei der bekannten Anlage voneinander unabhängig geschehen, muß der Druck nach der
Verdampfung sehr genau kontrolliert werden. Dies führt in nachteiliger Weise regelmäßig zu erheblichen
Schwierigkeiten.
Die Erfindung löst die Aufgabe, in einfacher, relativ billiger und zuverlässiger Weise kontinuierlich die
Zusammensetzung eines Flüssigkeitsgemisches zu messen, indem ein Verfahren und eine Anordnung
geschaffen werden, durch welche im kontinuierlichen Betrieb eine Dampfphase mit dem Dampfdruck der
Prüf flüssigkeit erzeugt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch ge-
3 4
kennzeichnet, daß die Dampfphase der Flüssigkeit Leitung 4 und die Öffnung 3 eingebracht, um einen
nach dem bekannten Arbeitsprinzip der Strahl- Flüssigkeitsstrahl zu bilden, der in den Raum 2 innerpumpen
erzeugt wird, wobei die zu untersuchende halb der Kammer 1 gelangt. Ein Teil des Strahles
Flüssigkeit als Treibmittel dient. Durch die erfin- verdampft kontinuierlich, so daß der Raum mit
dungsgemäße Anordnung einer Strahlpumpe, die in 5 Dampf im Gleichgewicht mit der Flüssigkeit gefüllt
bekannter Weise eine Kammer mit Einlaß- und Aus- ist, während Überschußdampf mit dem unverdampflaßöffnungen
und einer Treibdüse aufweist, kann die ten Teil des Strahles mitgeführt wird. Der entZusammensetzung
einer Flüssigkeit kontinuierlich stehende Mischphasenstrom wird durch die Auslaßgemessen
werden, indem man einen Strahl der Flüs- leitung, die aus den Abschnitten 5, 6 und 7 besteht,
sigkeit in und durch die Kammer mit ausreichender io in eine Abgabeanlage, beispielsweise einen Sumpf
Geschwindigkeit leitet, um den in der Kammer herr- oder Wasserkanal, abgegeben oder in das Verfahren
sehenden Druck auf den Gleichgewichtsdampfdruck zurückgeleitet, aus dem die flüssige Probe abgezogen
der Flüssigkeit bei ihrer Fließtemperatur zu redu- wurde. Der Austragenddruck abstromseitig vom
zieren, und ein für die Zusammensetzung der Flüssig- Teil 7 kann größer oder kleiner als der Druck im
keit charakteristisches Signal ableitet. Die auf dem 15 Raum 2 sein.
Strahlpumpenprinzip beruhende Anordnung arbeitet Ein Absolutdruckmeßumformer 9 ist an die Kamsomit
nicht als Pumpe, sondern als kontinuierlicher mer 1 über eine Abzweigleitung 8 angeschlossen. Ein
Verdampfer eines konstanten Volumens der Flüssig- Temperaturmeßumformer 13 ist vermittels eines
keit, deren Zusammensetzung gemessen werden soll. Schalters 12 abwechselnd an eines der beiden Tem-Es
ist deshalb kein äußeres »mitgerissenes« Fließ- 20 peraturmeßorgane 10 und 10' über Leitungen 11
mittel vorhanden, sondern das einzige mitgenom- bzw. 11' angeschlossen. Das Temperaturmeßorgan
mene Fließmittel ist der verdampfte Anteil der 10 liegt im geraden Abschnitt 6 der Auslaßleitung
Flüssigkeitsprobe selbst, während die Flüssigkeits- oder gegebenenfalls in einem anderen Teil hiervon,
probe als das »Treibmittel« dient. Dabei ergibt sich, Das Temperaturmeßorgan 10' liegt in der Flüssigwie
beispielsweise aus S. 548 der 28. Auflage der 25 keitseinlaßleitung 4. In der Praxis kann eines der
Hütte, Maschinenbau, Teil A, bekannt ist, daß der beiden Temperaturmeßorgane verwendet werden, je
erreichbare Enddruck einer Flüssigkeits-Strahlpumpe nachdem, ob die Eichung des Gerätes auf die Flüssiggleich dem Dampfdruck der Treibflüssigkeit bei der keitseinlaßtemperatur oder auf die Temperatur des
Eintrittstemperatur ist. Mischphasenstromes bezogen ist; letztere ist im all-Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung des 30 gemeinen etwas niedriger als die Einlaßtemperatur,
Verfahrens nach der Erfindung ergibt sich dadurch, und zwar infolge der aufzuwendenden Verdampdaß
zusätzlich die Temperatur der Flüssigkeit ge- fungswärme. Obgleich es als dritte Alternative mögmessen
wird. Weiterhin können den Druck- und lieh ist, die Temperatur im Raum 2 zu erfassen, ist
Temperaturmeßorganen Meßumformer nachgeschal- eine solche Anordnung nicht günstig, weil die relative
tet sein, deren Ausgänge über Leitungen an einer 35 Ruhe in diesem Raum zu einer äußerst schlechten
Einrichtung zur Kompensation des Temperatur- Wärmeübertragung zwischen Dampf und Tempeeinflusses
angeschlossen sind. Durch eine derartige raturmeßorgan und zu einer Herabsetzung der An-Temperaturkompensation
kann der Temperatur- Sprechgeschwindigkeit führen würde, einfluß auf den Druck ausgestaltet werden, so daß Der Absolutdruckmeßumformer 9 kann ein eindieser
als eindeutiges Maß für die Art der Zusam- 40 ziges Instrument mit barometrischer Druckkompenmensetzung
der Flüssigkeit heranziehbar ist. sationseinrichtung sein, oder er kann aus zwei Meß-Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin- umformern bestehen, von denen der eine auf den
dung wird an Hand der Zeichnung beschrieben, die Druck im Raum 2 und der andere auf den Luftdruck
eine Anordnung zum kontinuierlichen Verdampfen anspricht, wobei die Ausgangssignale von beiden
einer Probeflüssigkeit sowie eine Kompensations- 45 kombiniert werden, um ein Signal zu erhalten, das
schaltung darstellt. |* ausschließlich dem absoluten Druck innerhalb des
Die Verdampfungseinrichtung weist eine Kam- 'ü Raumes 2 entspricht. In jedem Falle ist es wesentmerl
auf, die mit einer Flüssigkeitseinlaßleitung 4 1^;. lieh, den absoluten Druck in der Kammer innerhalb
versehen ist, die innerhalb der Kammer 1 in einer des Raumes 2 zu messen, um eine hohe Meßempfindverengten
Öffnung 3 endet. Die verengte Öffnung 50 lichkeit zu erreichen.
kann einfach ein kleines Loch oder eine scharf- Es versteht sich, daß der Temperatunneßumformer
kantige Mündung, eine konvergente Düse, wie dar- neben dem Signalgeber auch die Temperaturmeßgestellt,
oder eine konvergent-divergente Düse sein. organe 10 oder 10' selbst umfassen kann.
Bevorzugt wird im allgemeinen eine Düse, da hiermit Bei der durch die Zeichnung erläuterten Ausfüheine
wirksamere Umwandlung von Druck in Ge- 55 rungsform der Erfindung werden ein Drucksignal F
schwindigkeit erzielbar ist. Im Abstand von der Öff- und ein Temperatursignal k ■ T über Leitungen 14,
nung 3 und axial hiermit ausgerichtet befindet sich 15 an eine Einrichtung 16 zur Kompensation des
eine Auslaßleitung größeren Querschnittes mit einem Temperatureinflusses übertragen,
konvergenten Abschnitt 5, einem geraden Abschnitt 6 Wenn die Abhängigkeit des für die Zusammen-
und einem divergenten Abschnitt 7. Diese Abschnitte 60 Setzung der Flüssigkeit charakteristischen Druckes P
bilden zusammen eine konvergent-divergente Düse. von der Temperatur T in dem verfahrenstechnisch
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung interessanten Bereich näherungsweise als linear ankann
die Auslaßleitung einfach eine gerade Leitung genommen wird, so kann diese Temperaturabhängigsein, oder sie kann schließlich aus einer divergenten keit der Kompensationseinrichtung durch Addition
Düse bestehen, wie sie durch den Teil 7 in der Figur 65 eines Korrekturgliedes —k-T beseitigt werden, wo-
definiert ist. bei k gleich der (konstanten) Steigung dP/dT der
Im Betrieb wird die Flüssigkeitsprobe unter hohem Druck-Temperatur-Funktion ist. Es versteht sich inDruck,
beispielsweise mit einer Pumpe, durch die. dessen, daß im allgemeinen Fall einer beliebigen
5 6
Druck-Temperatur-Abhängigkeit k nicht konstant, sparungen an Kosten und Unterhaltung im Vergleich
sondern eine Funktion der Temperatur ist. zu der Verwendung komplizierter Stromanalysatoren,
An Stelle der angegebenen, additiven Kompen- die in vielen Fällen mehr Information liefern, als
sation kann die Kompensationseinrichtung auch mit Nutzen verwertet werden kann. Zur Anpassung
multiplikativ aufgebaut sein, wobei das Produkt 5 der Anordnung an einen Digitalrechner können die
Analogausgänge der Umformer 9 und 13 einem
ρ < 1 Analog-Digital-Umsetzer zugeführt werden.
£. j1 Obgleich es für den Betrieb nach der Erfindung
wesentlich ist, daß das Prüfmittel der Anordnung im
gebildet wird. In beiden Fällen versteht es sich, daß io flüssigen Aggregatzustand zugeführt wird, kann die
durch Plus-Minus-Umformungen bzw. Kehrwert- flüssige Probe auch aus einer Gasphase abgezogen
bildungen Addition und Subtraktion bzw. Multipli- werden. Bei einer besonderen Anwendung der Erfinkation
und Division miteinander vertauscht werden dung, nämlich der Kontrolle einer Butan-Isobutankönnen.
Spaltkolonne, wird der Butanrückstand im Kopf-
Die gerätetechnische Ausbildung derartiger Korn- 15 dampf strom gewöhnlich dadurch geregelt, daß man
pensationsschaltungen liegt für den Fachmann auf die äußere Rückflußgeschwindigkeit zum Rektifizier-
der Hand und wird daher nicht weiter erläutert. So abschnitt der Kolonne variiert. Eine kontinuierliche
ist offensichtlich, daß die Anordnung aus mecha- Probe Dampfstrom wird aus dem Dampfraum ober-
nischen, hydraulischen, pneumatischen oder elek- halb eines Bodens zwischen dem Einspeisungseinlaß
trischen Meßumformern und Funktionsbildnern auf- 20 und der Kopfdampfauslaßstelle abgezogen. Der
gebaut sein kann und daß der Maßstabsfaktor k Dampf wird durch einen kleinen Kondensator geleitet
etwa durch Zwischenschaltung eines Verstärkers und darin kondensiert. Die dadurch erhaltene Flüs-
und/oder einer Signal-Dämpfungseinrichtung reali- sigkeit wird der erfindungsgemäßen Anordnung unter-s-
siert werden kann. Druck aufgegeben. Der diese verlassende Strom der
In jedem Falle kann die Anordnung zunächst mit 25 Mischphasenprobe kann verworfen oder in einen
einer Flüssigkeitsprobe bekannter Zusammensetzung Teil des Fraktioniersystems hineingedrückt werden,
geeicht werden, um eine korrekte Zuordnung zwi- der auf einem niedrigeren Druck als der Einlaßdruck
sehen verschiedenen Zusammensetzungswerten der der Strahlpumpe gehalten wird, beispielsweise in den
Prüfflüssigkeit einerseits und deren (temperatur- Kopfdampfauffänger. Das für die Zusammensetzung
ausgeglichenen) Dampfdrücke andererseits zu er- 30 des Gemisches charakteristische Signal wird zur Regehalten,
lung der äußeren Rückflußgeschwindigkeit einem
Das temperaturausgeglichene Drucksignal ist be- Regler aufgegeben. Auch kann die Flüssigkeitsprobe,
sonders brauchbar bei der Überwachung einer Benzin statt aus der gasförmigen Phase abgezogen zu wer-
erzeugenden Raffinerieeinheit, da ein solches Signal den, aus der betreffenden Kolonnenplatte entnom-
proportional dem »Reid«-Dampfdruck eines Treib- 35 men werden, wobei der Kondensator fortgelassen
stoffes ist (vgl. ASTM-Prüfmethode D 323-58 in werden kann.
»ASTM-Standards on Petroleum Products and Eine andere wertvolle Anwendung der Erfindung
Lubricants«, Bd. 1, 1961, veröffentlicht von der betrifft die Gegenstromglycolextraktion von Aro-American
Society for Testing and Materials, S. 160). maten aus einem Gemisch von Aromaten und Par-Beim
Messen des Reid-Dampfdruckes wird ein be- 40 affinen. In der Regel erfolgt eine solche Trennung,
stimmtes Benzinvolumen bei 0° C einem bestimmten indem man die Einspeisung in einen mittleren AbVolumen
mit wassergesättigter Luft bei 37,8° C zu- schnitt einer Mehrbodenextraktionskolonne einspeist,
gesetzt. Das Ganze wird bei 37,8° C innig vermischt. Glycollösungsmittel in den oberen Teil der Kolonne
Der Druck des Gemisches wird gemessen und unter einführt und es im Gegenstrom zur Beschickung abBerücksichtigung
der Partialdrücke von Luft und 45 wärts fließen läßt, und aromatarmes Raffinat als
Wasser korrigiert. Der korrigierte Druck ist der Reid- Kopfstrom und aromatreiches Lösungsmittel als
Dampfdruck. Die Erfindung erzielt eine Verdamp- Kolonnenbodenstrom abzieht. Um eine Mitführung
fung von konstantem Volumen und vermeidet bei von schweren Paraffinen in dem Bodensatzstrom zu
der bevorzugten Ausführungsform die Notwendigkeit verhindern, wird ein leichter Paraffinrückflußstrom
einer genauen Temperaturkontrolle durch Ausgleich 50 in die Extraktionskolonne an einer Stelle zwischen
des Einflusses der variablen Temperatur der Probe dem Beschickungseinlaß und der Bodensatzabzugs-
und/oder des Dampfes. Da im Druckmeßraum 2 stelle eingeführt. Bisher war es unpraktisch, die
keine Luft vorhanden ist, ist auch keine weitere Kor- Mindestmenge erforderlichen Leichtparaffinrückrektur
erforderlich, und durch geeignete Auslegung flusses zu bestimmen. Es war üblich, willkürlich eine
der Temperatur- und Druckmeßumformer kann die 55 bekannte Menge als Überschuß über das unbekannte
Größe des resultierenden, zusammengesetzten Signals Minimum zu bezeichnen und den Rückfluß auf diegleich
dem Reid-Dampfdruck der Benzinprobe ge- sen Spiegel einzustellen. Diese Technik erhöht in
macht werden. unwirtschaftlicher Weise Größe und Kosten der
Es versteht sich schließlich, daß die Erfindung Raffinatfraktioniereinrichtungen, aus denen der
nicht nur in analogen Regelkreisen anwendbar, son- 60 leichte Paraffinrückfluß erhalten wird und in die er
dem beispielsweise auch in Verwendung mit den in schließlich zurückgeführt wird. Die Erfindung sieht
Raffinerieanlagen verwendeten Digitalrechnern wert- jedoch ein einfaches Mittel vor, mit dem die Menge
voll ist. Wo durch einen zentralen Überwachungs- leichten Paraffinrückflusses auf ihrer optimalen Höhe
rechner die Zusammensetzungen von Hunderten von geregelt werden kann. Dies läßt sich dadurch er-
Einspeis- und Produktströmen erfaßt und geregelt 65 reichen, daß man die Anordnung nach der Erfindung
werden sollen, führt offenbar die Verwendung der mit einer Flüssigkeitsprobe speist, die aus der
relativ billigen Anordnung nach der Erfindung zur Kohlenwasserstoffphase auf einem ausgewählten
Durchführung solcher Messungen zu großen Ein- Boden innerhalb der Rückflußzone der Extraktions-
kolonne abgezogen wird und die Rückflußgeschwindigkeit
entsprechend dem dadurch erzeugten zusammengesetzten Signal steuert.
Claims (16)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Ermittlung der Zusammensetzung einer Flüssigkeit über die
Messung ihres Dampfdruckes, dadurch ge- ίο kennzeichnet, daß die Dampfphase der
Flüssigkeit nach dem bekannten Arbeitsprinzip der Strahlpumpen erzeugt wird, wobei die zu
untersuchende Flüssigkeit als Treibmittel dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Temperatur der
Flüssigkeit gemessen wird.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine an sich bekannte Strahlpumpe mit einer Kammer (1), einer Einlaßleitung (4), einer Treibdüse
(3) und einem Auslaßsystem (5, 6, 7) sowie durch ein Organ (8, 9) zum Messen des Druckes
in der Kammer (1).
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch ge- as
kennzeichnet, daß ein Organ (10 bzw. 10', 13) zum Messen der Temperatur der Flüssigkeit vorgesehen
ist und daß den Druck- und Temperaturmeßorganen Meßumformer (9,13) nachgeschaltet
sind, deren Ausgänge über Leitungen (14, 15) an eine Einrichtung (16) zur Kompensation des
Temperatureinflusses angeschlossen sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Temperaturmeßorgan (10',
13) an die Einlaßleitung (4) angeschlossen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Temperaturmeßorgan (10,
13) an das Auslaßsystem (5, 6, 7) angeschlossen ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 3
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibdüse (3) aus einer konvergenten Düse besteht.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßsystem
aus einer divergenten Düse (7) besteht.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßsystem
aus einer konvergent-divergenten Düse (5, 6, 7) besteht.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der Meßumformer (9,13) als pneumatischer Umformer ausgebildet ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß beide Meßumformer (9, 13)
als pneumatische Umformer ausgebildet sind und daß die Einrichtung (16) aus einem pneumatischen
Funktionsbildner besteht.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der Meßumformer (9, 13) als hydraulischer Umformer ausgebildet ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der Meßumformer (9, 13) als elektrischer Umformer ausgebildet ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß beide Meßumformer (9, 13)
als elektrische Umformer ausgebildet sind und daß die Einrichtung (16) aus der entgegengesetzt
gepolten Verbindung der beiden Leitungen (14, 15) besteht.
15. Anordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer
der Leitungen (14, 15) ein Signalverstärker angeordnet ist.
16. Anordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer
der Leitungen (14, 15) eine Signaldämpfungseinrichtung angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU0009300 | 1962-09-29 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1523073A1 DE1523073A1 (de) | 1969-04-30 |
DE1523073B2 true DE1523073B2 (de) | 1970-08-06 |
Family
ID=7566740
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19621523073 Pending DE1523073B2 (de) | 1962-09-29 | 1962-09-29 | Verfahren und Anordnung zur kontinuierlichen Ermittlung der Zusammensetzung einer Flüssigkeit über die Messung ihres Dampfdruckes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1523073B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0395200A1 (de) * | 1989-03-03 | 1990-10-31 | Atlantic Richfield Company | Verfahren und Anordnung zur Ermittlung des Dampfdruckes einer Flüssigkeit |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT354784B (de) * | 1977-05-11 | 1980-01-25 | Klinger Ag | Verfahren und vorrichtung zur feststellung des aggregatzustandes und/oder steuerung der stroemung von medien |
-
1962
- 1962-09-29 DE DE19621523073 patent/DE1523073B2/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0395200A1 (de) * | 1989-03-03 | 1990-10-31 | Atlantic Richfield Company | Verfahren und Anordnung zur Ermittlung des Dampfdruckes einer Flüssigkeit |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1523073A1 (de) | 1969-04-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69030685T2 (de) | Verfahren und Anordnung zur Ermittlung des Dampfdruckes einer Flüssigkeit | |
DE69118686T2 (de) | Verbesserte zwei- und dreiphasenströmungsmessung | |
DE68909260T2 (de) | Vorrichtung für die Messung der Wärmekapazität einer Brennstoffströmung. | |
DE2620756C3 (de) | Probeninjektionsvorrichtung für die Prozeß-Gaschromatographie mit Kapillarsäulen und Betriebsverfahren für eine solche Vorrichtung | |
DE2854821C2 (de) | Vorrichtung zum Verfolgen der Zusammensetzungsänderungen eines strömenden heterogenen Flüssigkeitsgemisches | |
DE1014345B (de) | Vorrichtung zur Messung der Dichte eines gasfoermigen oder fluessigen Mediums | |
DE2445124A1 (de) | Automatische massenspektrometrieanalysiervorrichtung | |
DE69910447T2 (de) | Verfahren zum messen des durchflusses der einzelnen phasen in einer multi-phasen strömung und zugehörige vorrichtung | |
EP1017997B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der enthalpie von nassdampf | |
WO1984002003A1 (en) | Method and device to determine wether a limit value, expressed as a percentage of a liquid portion contained in a liquid mixture and having a lower evaporation temperature, has been reached or exceeded | |
DE2444201B2 (de) | Vorrichtung zur kontinuierlichen Entnahme eines Mehrphasen-Gemisches zur Analyse von Gemisch-Gaskomponenten | |
DE3242881A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung eines kaltgasstroms | |
DE1523073B2 (de) | Verfahren und Anordnung zur kontinuierlichen Ermittlung der Zusammensetzung einer Flüssigkeit über die Messung ihres Dampfdruckes | |
DE1523073C (de) | Verfahren und Anordnung zur konti nuierlichen Ermittlung der Zusammen Setzung einer Flüssigkeit über die Messung ihres Dampfdruckes | |
DE3876200T2 (de) | Umlaufchromatograph mit ueberkritischem fluid. | |
DE1810711C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Kornaufbaues disperser Feststoffe und/oder zur Bestimmung des momentanen Feststoffgehaltes von strömen den Gasen | |
DE4205453A1 (de) | Einrichtung zum messen von hydraulischen durchflussmengen und leckagen an einem pruefling | |
DE1803991C3 (de) | Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung einer Fraktionierkolonne mit Seitenproduktabnahme | |
DE3875313T2 (de) | Geraet zur messung und verfahren zur kontrolle des flammpunktes von erdoelzwischenfraktionen. | |
DE8804409U1 (de) | Gerät zum Nachweis und/oder zur Messung durch Phasentrennung und -übergang | |
EP1686355A1 (de) | Verfahren und Anordnung zur Durchflussüberwachung von Mehrphasengemischen | |
DE2142865C3 (de) | Verfahren und Anordnung zum Messen des in einer Flüssigkeit gelösten Gasgehaltes | |
DE3136646A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum messen von feststoffen in abgasen | |
DE3209425C2 (de) | ||
DE2231749A1 (de) | Vergaserpruefstand |