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Werkzeug zum Versehen von Profilleisten aus Holz o. dgl. mit einem
Überzuge aus Metall o. dgl: Es ist üblich, Profilleisten aus Holz o-. dgl. mit einem
Überzuge aus Metall o. dgl. zu versehen, indem eine Metallfolie o. dgl. auf das
Leistenprofil aufgebracht und in entsprechende, zu diesem Zwecke vorgesehene Nuten
o. dgl. eingebördelt bzw. eingedrückt wird. Dabei bleibt die Rückseite der Leiste
von dem metallischen o. dgl. Bel.age frei. Solche Leisten werden für Möbelstücke;
Bilderrahmen und viele andere Zwecke verwendet.
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Es ist bekannt, derartige Leisten mit in der Längsrichtung parallel
zueinander verlaufenden Profilkanten mittels Ziehmatrizen herzustellen. Mit den
bekannten Ziehkalibern, durch welche die Leisten mit der Metallfolie o. dgl. hindurchgeschickt
werden und in denen das Anlegen der Metallfolie an das Profil durch entsprechende
Ausbildung des Kalibers geschieht einschließlich des Eindrückens bzw. Einbördelns
der Folienränder in die entsprechenden Nuten an der Rückseite der Leiste, ist es
.aber nicht möglich, sich nach einem Ende zu verjüngende Leisten oder gar Leisten,
die abwechselnd Verjüngungen oder Verbreiterungen aufweisen, herzustellen. Solche
Leisten, wie sie z. B. als Beschläge bei Kraftfahrzeugen Verwendung finden, hat
man bisher aus Metallblech gefertigt, und sie stellen hohlrinnenartige Körper dar,
die man selbstverständlich mit einer geeigneten Masse ausfüllen kann.
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Die .Erfindung aber bezieht sich auf ein Werkzeug zum Versehen von
Profilleisten aus Holz o. dgl., die einen im wesentlichen in der Breite stetig sich
verändernden Querschnitt aufweisen, mit einem Überzuge aus 'Metall o. dgl.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Werkstückals Ziehkaliber mit
zwei federnd o. dgl. ineinandergedrückten Backen und einer ortsfesten, sich auf
den Rücken der Profilleiste legenden Druckleiste ausgebildet ist.
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Mit diesem . Werkzeug können einwandfrei mit einer Metallfolie überzogene
Profilleisten. erzeugt werden, wobei es nichts verschlägt, daß die Wölbung der Leiste
sich entsprechend den Zusammengehen der Preßbacken allmählich verändert. Jedenfalls
kann man mit diesem Werkzeug jede Profilleiste- mit der zugehörigen Metallfolie
o. dgl. überziehen, wo,-bei die stets mit dem nötig-en Arbeitsdruck an das Werkstück
herantretenden. beiden Backen des Ziehkalibers auch das Umbördeln und Festlegen
der Folienränder besorgen und die
Leiste durch den auf die Rückseite
ausgeübten Anpreßdruck in ihrer Lage sicher gehalten wird.
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Besonders beachtenswert ist, daß das neue Werkzeug ohne weiteres auf
.einem Drehschemel aufgebaut werden kann, so daß es sich selbsttätig einstellt,
wenn es gilt, nicht nur nach dem einen Ende zu sich verjüngende, sondern ,auch gleichzeitig
in der Leistenebene gekrümmte Werkstücke zu bearbeiten.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. i zeigt eine konisch zulaufende Holzleiste, die mit einem Metallüberzug
versehen werden soll.
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Abb.2 zeigt Teile einer solchen Holzleiste und des Metallüberzuges
vor dem Anpressen. Abb:3 zeigt die gleichen Teile nach dem Anpressen.
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Abb. q. zeigt ein Werkzeug gemäß der Erfindung beim Durchgange eines
Werkstückes. Abb. 5 zeigt das Werkzeug ohne Werkstück zu Beginn des Anpreßvorganges,
bei dem die Backen einander genähert sind.
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Abb. 6 zeigt den Teil des Werkzeuges, der die Umbördelung der Kante
des Metallstreifens besorgt, in perspektivischer Darstellung.
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Abb.7 zeigt gleichfalls in perspektivischer Darstellung einen Blick
von oben auf die einander gegenüberstehenden Backen, die kammartig .ausgebildet
sind und ineinandergreifen.
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Abb.8 zeigt die Gesamtdarstellung eines solchen Werkzeuges.
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Abb.9 zeigt die Druckleiste, die die Profilleiste in das Backenprofil.
bringt.
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Abb. io zeigt eine Leiste, die abgeknöpft oder in der Leistenebene
gekrümmt ausgebildet ist.
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Die kammartig :ausgebildeten und ineinandergreifenden Backen i und
2 gemäß Abb.7 sind mit den darüberliegenden Teilen 3 bzw. .i gemäß Abb. 5 je' für
sich fest verbunden. Wie in Abb. ,4 durch Pfeile angedeutet ist, sind die miteinander
fest verbundenen Teile i und 3 bzw. 2 und .i gegeneinander verschiebbar.
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Zwischen den Backen i und 3 bzw. 2 und 4. liegt eine Druckleiste 5.
Sie ist in der Vorschubrichtung des Werkstückes verschiebbar angeordnet und als
Keil ausgebildet. Die Schrägflächen dieses Keiles liegen zwischen den Backen 1,
3 bzw. 2, 4., und der Keil ist so bemessen, daß sein schmales Ende der ;geringsten
Öffnungsweite der Backen 1, 3 bzw. 2, q. und sein breites Ende der größten Öffnungsweite
der Backen entspricht.
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Über dem Keil 5 liegt ein mit dem Teil zweckmäßigerweise aus einem
Stück bestehender ausladender Arm 6, der als Widerlager für den Keil dient.
- Die Herstellung derartiger Leisten geschieht zweckmäßigerweise auf den
bekannten Ziehbanken. Das vordere Ende des "Werkstückes wird zunächst durch ein
Werkzeug gemäß Abb. 4. hindurchgeführt und hierauf mit der Kette der Ziehbank in
Verbindung gebracht, wobei das Werkstück durch .das Werkzeug hindurchgeführt wird.
Zweckmäßig ist es, das Werkstück mit seinem dünnen Ende zuerst durch das Werkzeug
hindurchzuführen. Die Backen 1, 3 bzw. 2, .i legen sich dabei, wie durch
die Pfeile angedeutet, unter nachgiebigem Druck gegen. das Werkstück und drücken
die Metallfolie ; , die in Abb. 2 noch ihre flache Form hat, dicht an die Leiste
8 gemäß Abb. 3 an. Die seitlichen Kanten 9 und io der Metallfolie werden dabei gemäß
Abb.3 umgebördelt.
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Entsprechend dem zunehmenden Querschnittsformat der Leiste 8 werden
die Backen 1, 3 bzw. 2, 4. auseinandergeschoben, wobei sie federnd gegeneinandergedrückt
werden, damit der zum Einbördehi der Folie; erforderliche Andruck bei Veränderung
der Leistenbreite aufrechterhalten bleibt.
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Man kann jedoch die einander gegenüberstehenden, federnd gegeneinandergedrückten
Backen i, 3 bZw. 2, 4. auch um eine ortsfeste Achse i i drehbar :anordnen, wie es
in Abb. 8 dargestellt ist. Dabei kann man ihren Abstand von der Drehachse i i derart
bemessen, daß sich die Backen 1, 3 b7-W. 2, .i auf einem flachen Kreisbogen bewegen,
so daß .also der Bewegungsvorgang fast der gleiche ist u-fe bei einer parallelen
,Verschiebung.
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Die nach vorn ausladende Achse i i ruht in einem ortsfesten Gestell
12, das ari seinem oberen Teil seitlich und nach vorn ausladende Arme 13,14 trägt
und eine Ausnehmung i 5 für den Durchtritt des Werkstückes besitzt. Die Backen 1,
3 bzw. 2, q. werden an um die Achse i i drehbaren Armen 16, 17 befestigt. Diese
Arme 16,17 werden von den um die Achsen 18, 19 drehbaren Winkelhebeln 20, 21, die
mit den Gewichten 22, 23 belastet sind, nach innen gedrückt. Die Gewichte 22, 23
sind verstellbar und so bemessen, daß sie den erforderlichen Andruck, der zum Ein.bördeln
selbst starker Folien oder Bleche', erforderlich ist, ,ausüben können.
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Der von den gegeneinandergedrückten Backen 1, 3 bzw. 2, q. auf die
Holzleiste ausgeübte Druck ist daher verhältnismäßig stark. Wenn man einen Keil
oder :eine Druckleiste 5 gemäß Abb. ¢ nicht vorsieht, so würde das Material unter
dem starken seitlichen Druck nach oben ausweichen, und es würde eine Zerstörung
oder Deformation der Holzleiste eintreten. Dies muß verhindert werden. Es ist daher
ein Keil 5 vorgesehen, der sich von oben auf das Holz dort .auflegt, wo dieses nicht;
mit Metall überzogen wird. Er gibt der
Holzleiste den nötigen Rückhalt
und hält sie im Eingriff mit den Profilbacken 1, 3 bzw. 2, q..
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Es ist nicht unbedingt nötig, die Druckleiste als Keil auszubilden.
Die Keilform hat jedoch den Vorteil, daß man auf diese Weise den Zwischenraum zwischen
den Backen 3, 4. fast völlig ausfüllen kann, auch dann, wenn der Abstand zwischen
den Flächen 2q., 25 der Backen 3, q. zunimmt, wie es beim Durchziehen einer Leiste
von konischem Profil der Fall ist.
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Die Druckleiste 5 könnte .auch ortsfest zwischen den Backen 3, q.
angeordnet sein. Wenn man jedoch Keilform wählt, dann ist es zweckmäßig, sie verschiebbar
an einem ortsfesten Träger in der Vorschubrichtung anzuordnen. Bei der Ausbildung
nach Abb. 8 ist dies der Fall. Der Keil 5 ist dort an seiner oberen Seite mit einem
schwalbenschw,anzförmigen Ansatz 26 ausgerüstet, der in einer schwalbenschwanzförmigen
Nut 27 im oberen Teil des Gestelles 12 verschiebbar ist. Dabei liegen die Schrägflächen
28, 29 zwischen den federnden Backen 1, 3 bzw. 2, q., und der Keil ist so bemessen,
daß sein schmales Ende3o der geringsten öffnungsweite der Backen und sein breites
Ende 3 i der größten öffnungsweite der Backen entspricht. Da sich die Profilleiste
beim Durchziehen fest gegen den Keil 5 ,andrückt, nimmt sie ihn beim Durchziehen
durch das Werkzeug in dem Maße mit, in dem die sich .öffnenden Backen diese Mitnahme
gestatten, wobei, wie es aus Abb. q. . deutlich ersichtlich ist, für den Oberteil
der Holzleiste immer eine genügend breite abstützende Fläche vorhanden ist.
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Das Profil der Holzleiste kann selbstverständlich auch anders gehalten
sein als in den beiliegenden Abbildungen. Es kann auch beim Durchziehen eine Zunahme
und Abnahme des Profilquerschnittes abwechselnd erfolgen. Auch kann der Profilquerschnitt
zeitweise auf gleichen Abmessungen gehalten sein. Die Leiste kann auch so gekrümmt,
sein, daß sie sich mit ihrer von einem Metallüberzug freien Fläche der Krümmungsachse
zuwendet. Es ist sogar möglich, die Leiste in der Leistenebene zu krümmen, wie es
in Abb. i o dargestellt ist. Beim Ziehen derartig gekrümmter Leisten wird das Werkzeug
gemäß der Erfindung drehbar angeordnet, wobei es sich entweder selbsttätig in die
gewünschte Richtung einstellt oder mit Handhaben versehen ist, die die Einstellung
in die gewünschte Richtung ermöglichen.