DE712821C

DE712821C - Verfahren zum Herstellen von Hohlkoerpern aus Korkschrot oder Korkmehl

Info

Publication number: DE712821C
Application number: DEE45598D
Authority: DE
Original assignee: JOAQUIN ECHANIZ ALDASORO
Current assignee: JOAQUIN ECHANIZ ALDASORO
Priority date: 1934-01-25
Filing date: 1934-05-16
Publication date: 1941-10-25

Description

Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Korkschrot oder Korkmehl Es sind verschiedene aus Kork hergestellte hohle Gegenstände bekannt, wie z. B. Dosen und Gefäße aller Größen und Formen zur Verpackung von Gebacken, Früchten und an deren empfindlichen Produkten, ferner Helme, wie sie in den Tropen zum Schutz gegen Sonnenstrahlen getragen werden usw. Alle diese Gegenstände sind bisher aus verschiedenen Korkstücken hergestellt worden, die durch Klebstoffe oder durch Überziehen mit Stoff oder nach irgendeinem anderem bZekannten Verfahren unter sich verbunden werden, aber es ist nicht gelungen, dieselben aus einem einzigen Stück, also nahtlos herzustellen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das das Herstellen von hohlen Gegenstäinden aus Kork irgendwelcher Art ohne Fugen oder Zusammensetzungen erlaubt. Erfindungsgemäß wird Korkschrot solider Korkmehl, das in bekannter Weise vorbehandelt wird, in Formen unter Verwendungvon Preßluft oder irgendemerir unter Druck stehenden Gas verdichtet.
Die Preßluft oder das unter Druck stehende Gas dient in erster Linie zum Einspritzen des Korkmehles ins Innere der Form und nachträglich zu dessen Verdichtung bis zur gewünschten Festigkeit.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Form 1 aus Eisen, Aluminium, Stahl oder irgendeinem anderen Stoff hat etnen Deckel 2, der mit der Form z. B. durch Haken 3 verbunden werden kann. Zwischen den beiden Formteilen I und 2 bildet sich ein Zwischenraum 4, der genau dem aus Kork herzustellenden Gegenstand entspricht. Der Formteil 2 hat einen Kanal 5 zum Einspritzen des Korkmehles. Dieser Kanal 5 bildet die Fortsetzung einer Rohrleitung 6, die mit einem Behälter 7 in Verbindung steht. Dieser Behärter 7 enthält eine bestimmte Menge Korkmehl, das in bekannter Weise mit einem Bindemittel behandelt ist und mit einem Druckluft behälter durch eine Rohrleitung 8 mit Ventil 9 in Verbindung steht.
Zum Einspritzen des Korkmehles in den von den beiden Formteilen I und 2 gebildeten Zwischenraum 4 wird auf das im Behälter 7 befindliche Korkmehl durch Preßluft oder ein unter Druck stehendes Gas bei geöffnetem Ventil 9 ein Druck ausgeübt. Der Zwischen raum 4 füllt sich sehr schnell mit dem Kokmehl an, wobei die darin befindliche Luft durch nicht gezeichnete kleine Löcher in der Form entweichen kann. Diese Luftlöcher sind derart bemessen, daß durch sie wohl die Luft, nicht aber die einzelnen Teilchen des Korkmehles entweichen können.
Sobald der Zwischenraum 4 vollständig mit Korkmehl angefüllt ist, wozu erfahrungsgemäß nur wenige Sekunden motwendig sind je nach Form und Größe der herzustellenden Gegenstände, wird das Korkmehl durch Erhöhung des durch die Druckluft ausgeübten Druckes verdichtet, bis die gewünschte Festigkeit erhalten ist. Hierauf wird das Ventil 9 geschlossen und die Form nach bekannten Verfahren der Wärme ausgesetzt, wodurch ein einwandfreier, geformter Gegenstand entsteht.
Das beschriebene Verfahren eignet sich zum Herstellen von Hohlkörpern jeder gewünschteln Form und Größe, und ganz besonders findet es auch Anwendung zum Auskleiden von Gegenständen, die Isolierung benötigen, mit Kork. Es können dies z. B. Dosen, Behälter und Flaschen usw. zum Verschicken von Früchten und anderen enipfindlichen Stoffen, warmen und kalten Getränken usw. sein.
Außerdem kann das Verfahren zum Ausfüllen mit Kork von Hohlräumen bei Bauteilen, Eisenbahnwagen, Automobilk,arosserien usw. verwendet werden, d. h. überall dort, wo Isolation gewünscht wird. In diesem Falle stellt die Doppelwand z. B. eines metallenen Eisenbahnwagen oder einer Automobilkarosserie die beschriebene Form dar, und es ist natürlich in diesem Falle nicht noit" das verdichtete Korkmehl nachträglich noch zu erhitzen, da es an und für sich schon genügende Festigkeit hat.
Die nach dem Verfahren hergestellten hohlen Formkörper stellen ein einwandfreies Fertigerzeugnis dar und haben große Vorteile gegenüber den nach anderen Verfahren hergestellten Gegenständen, die besonders darin bestehen, daß die ganze teure Zusammen setzung einzelner nach Maß hergestellten Stücke wegfällt. Dadurch verbilligt sich die Herstellung ganz beträchtlich, und außerdem können nach diesem Verfahren Hohlkörper verwickeher Formen hergestellt werden. die bisher aus Kork nicht denkbar waren.
PATENTANSPRCHE: I. Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Korkschrot oder Kokrkmehl, .dadurch gekennzeichnet, daß das gegebenenfalls in bekannter Weise mit Bindemittel behandelte Korkschrot oder Korkmehl durch ein unter Druck stehendes Gas in das Innere von Formen, die feine Austrittsöffnungen nur für Luft haben, gespritzt wird, worauf die Füllung im Hohlraum gegebenenfalls erwärmt wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Korkschrot oder -mehl, nachdem es durch Preßgas ins Innere der Formen gespritzt ist, nachträglich durch verstärkten Gasdruck bis zur gewünschten Festigkeit verdichtet wird.