DE7119090U - Beschlag zum rechtwinkligen Verbinden zweier Möbelteile - Google Patents
Beschlag zum rechtwinkligen Verbinden zweier MöbelteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Beschlag zum rechtwinkligen Verbinden zweier Möbelteile, insbesondere zum Verbinden von Seitenteilen mit Ober- oder Unterböden.
Es ist bekannt, Möbelteile mit Hilfe von Dübeln miteinander zu verbinden. Solche Holzdübel werden in entsprechende Bohrungen der beiden zu verbindenden Möbelteile eingesetzt und eingeleimt.
Eine andere klassische Verbindung von Möbelseitenteilen mit Ober- oder Unterböden besteht in der Verwendung von Eckklötzen. Der Eckklotz dient an Stellen, die nicht einzusehen sind, als einfache Verbindung zwischen Seiten und Böden. Der Eckklotz hat den Vorteil, dass er der Konstruktion eine große Steifheit und Stabilität verleiht.
Den bekannten Lösungen haftet der Nachteil an, dass ihre Anwendung relativ aufwendig ist. Außerdem ist es bei diesen bekannten Verbindungsarten erforderlich, dass die Möbel fix und fertig zusammengebaut die Fabrik verlassen. Es ist also mit diesen bekannten Verbindungsarten nicht möglich, die Einzelteile der Möbel zerlegt anzuliefern und erst am Ort der Verwendung zusammenzubauen. Unzerlegte Möbel erfordern viel Transport- und Lagerraum und sind dementsprechend
teuer.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Beschlag zu schaffen, der eine Vormontage der Möbel in der Fabrik und eine Endmontage erst beim Verbraucher ermöglicht. Der neue Beschlag soll schnell und einfach montierbar sein und eine ausreichende Steifigkeit der Verbindung gewährleisten.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass der Beschlag aus einem Winkelstück besteht, dessen erster Schenkel an dem ersten Möbelteil und dessen zweiter Schenkel an dem zweiten Möbelteil anschraubbar ist, wobei an dem zweiten Schenkel ein Vorsprung vorgesehen ist, der über die lotrechte Ebene, welche auf die am ersten Möbelteil anliegende Fläche des ersten Schenkels gefällt wird und durch die Scheitelkante des Winkelstücks verläuft, um einen Betrag vorragt, der dem Abstand der Scheitelkante von der Stirnseite des ersten Möbelteils entspricht.
Die Erfindung schlägt ferner vor, dass jeder Schenkel eine Durchgangsöffnung für eine Befestigungsschraube besitzt, wobei die Durchgangsöffnung am zweiten Schenkel zwischen Scheitelkante und Vorsprung angeordnet ist.
Ein solcher Möbelbeschlag verleiht der Verbindung die erforderliche Festigkeit und Steifigkeit. Beim Anziehen der Schraube, die sich in das zweite Möbelteil erstreckt, werden die beiden Möbelteile fest aneinandergepresst. Der erste Schenkel liegt fest am ersten Möbelteil an, während vom zweiten Schenkel lediglich der Vorsprung am zweiten Möbelteil anliegt. Durch das Anziehen der Befestigungsschraube liegt das zweite Möbelteil mit hoher Vorspannung am ersten an. Die so erzeugte Verbindung ist nicht nur maßhaltig, sondern auch absolut fest und steif.
Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung befindet sich hinter jeder Durchgangsöffnung eine in dem entsprechenden Möbelteil befestigbare Gewindehülse, in deren Gewinde die Befestigungsschraube einschraubbar ist. Das Vorsehen einer Gewindehülse erleichtert die Montage beim Aufstellen
der Möbel. Eine solche Gewindehülse kann stets so ausgebildet sein, dass sie die durch die Schraube eingeleiteten Kräfte einwandfrei in das Möbelteil einleitet. Hierdurch ist ein Ausreißen der Schraubenlöcher bei hoher Vorspannung der Schraube unmöglich.
Die Erfindung schlägt ferner vor, dass die Befestigungsschraube einen zylindrischen Bereich aufweist, der sich im wesentlichen spielfrei durch einen entsprechenden Bereich der Durchgangsöffnung und in einen entsprechenden Bereich der Gewindehülse erstreckt. Der zylindrische Bereich der Befestigungsschraube führt im Zusammenhang mit den entsprechend ausgebildeten Bereichen in der Durchgangsöffnung und in der Gewindehülse dazu, dass das Winkelstück absolut unverschieblich gegenüber den beiden Möbelteilen festgelegt wird.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung besitzt die Gewindehülse einen Flansch mit Durchgangsbohrungen, die zur Aufnahme von in das Möbelteil einzuschraubenden Holzschrauben dienen. Dies ist eine besonders einfache Möglichkeit der Festlegung einer Gewindehülse.
Damit die Holzschrauben die eingeleiteten Kräfte gut verteilen, verlaufen nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Durchgangsbohrungen in Richtung auf das Möbelteil radial auseinander.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dass die Durchgangsöffnung im Schenkel des Winkelstücks auf der von dem Möbelteil abgewandten Seite eine Erweiterung aufweist. Eine solche Erweiterung dient zur Aufnahme des Kopfes der Befestigungsschraube, der Schraubenkopf kann im Einbauzustand also versenkt liegen.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass im Winkelstück eine parallel zu dessen Scheitelkante sich erstreckende Gewindebohrung vorgesehen ist, durch die hindurch sich eine Schraube erstreckt, deren
Länge größer ist als die Breite des Winkelstücks. Eine solche Schraube soll sich durch eine Öffnung in der Rückwand des hergestellten Möbels, beispielsweise eines Küchenschranks, hindurch erstrecken und an der Wand anliegen. Ein Verdrehen der Schraube führt dazu, dass der Abstand der entsprechenden Stelle der Rückwand von der Befestigungswand verändert wird. Hierdurch kann ein Ausrichten des Möbels erfolgen.
Die Schraube besitzt bei einer vorteilhaften Ausführungsform an ihrem einen Ende eine Platte und an ihrem anderen Ende einen Schlitz, Ansatz od. dgl. Die Platte dient zum Anliegen an der Befestigungswand, der Schlitz, Ansatz od. dgl. zum Einsetzen eines Werkzeugs. Wenn ein Schlitz vorgesehen ist, kann die Verstellung der Schraube mit einem einfachen Schraubenzieher erfolgen.
Es hat sich ferner als zweckmäßig erwiesen, dass zumindest eine Durchgangsöffnung als Langlochöffnung ausgebildet ist, deren Längsachse sich parallel zur Scheitelkante erstreckt. Das Vorsehen eines Langlochs ermöglicht ein seitliches Verschieben des Winkelstücks, wie es nach einem ungenauen Verbohren und Einsetzen der Gewindehülse erforderlich werden kann.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Eckverbindung mit dem erfindungsgemäßen Beschlag, Fig. 2 eine Ansicht der Gewindehülse von der Innenseite der Eckverbindung, Fig. 3 einen Schnitt gemäß III - III in Fig. 2, Fig. 4 eine Befestigungsschraube in Seitenansicht, Fig. 5 eine Ansicht der Befestigungsschraube gemäß Fig. 4 von rechts, Fig. 6 eine Seitenansicht einer Normalausführung eines Winkelstücks, Fig. 7 eine Ansicht auf das Winkelstück gemäß Fig. 6 von rechts,
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Winkelstücks mit einer Gewindebohrung in einem Schenkel, Fig. 9 eine Seitenansicht des Winkelstücks gemäß Fig. 8 von rechts, Fig. 10 eine Seitenansicht einer Schraube, Fig. 11 eine Seitenansicht eines anderen Winkelstücks mit einer Gewindebohrung, Fig. 12 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Winkelstücks mit einem zusätzlichen Gewindeloch, Fig. 13 eine Seitenansicht des Winkelstücks gemäß Fig. 12 von rechts, Fig. 14 einen Schnitt durch eine in ein Seitenteil eingesetzte Gewindebüchse.
Das Winkelstück ist bei den verschiedenen Ausführungsformen stets gleich aufgebaut. Es besitzt einen ersten Schenkel 1 und einen zweiten Schenkel 2. Die beiden Schenkel laufen mit ihren den Möbelteilen zugewandten Flächen 6 und 7 in der Scheitelkante 3 zusammen. Über die Fläche 7 des zweiten Schenkels 2 ragt ein Vorsprung 4 in Richtung auf das zweite Möbelteil 8 (vgl. Fig. 1) vor. In den dargestellten Ausführungsbeispielen stehen die beiden Flächen 6 und 7 jeweils senkrecht aufeinander. Die durch die Scheitelkante 3 verlaufende lotrechte Ebene 5 auf die Ebene 6 fällt bei den gezeigten Ausführungsbeispielen also mit der Fläche 7 zusammen. Dies ist nicht notwendigerweise der Fall. Der Vorsprung 4 ragt gegenüber der lotrechten Ebene 5 um einen Betrag a in Richtung auf das Möbelteil 8 vor. Um den gleichen Betrag liegt die Scheitelkante 3 hinter der Stirnkante 10 des ersten Möbelteils 9. Im ersten Schenkel 1 ist in allen Ausführungsformen eine Durchgangsöffnung 11 mit einer Erweiterung 12 vorgesehen, während im zweiten Schenkel 2 eine Durchgangsöffnung 13 mit einer Erweiterung 14 vorgesehen ist. In der Ausführungsform gemäß Fig. 8 und 9 ist die Durchgangsöffnung 13 mit der Erweiterung 14 als Langloch mit einer
Längsachse 15 ausgebildet.
Die Gewindehülse 16 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Sie besitzt einen Flansch 17 mit drei angesenkten Bohrungen 18, 19 und 20. Im Zentrum der Gewindehülse sitzt der Gewindebereich 21, der in einen Bereich 22 ohne Gewinde übergeht. Die Durchgangsöffnungen 11 und 13 des Winkelstücks und der Bereich 22 der Gewindehülse 16 besitzen im wesentlichen gleichen Durchmesser; die Befestigungsschraube 23 besitzt einen glatten Bereich 24, der sich im wesentlichen spielfrei durch die Durchgangsöffnungen 11 und 13 sowie in den Bereich 22 erstreckt.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, wie das Winkelstück mit den Befestigungsschrauben und den Gewindehülsen in den zu verbindenden Möbelteilen 8 und 9 angeordnet ist. Die Fläche 6 liegt eben am Möbelteil 9 an. Der zweite Schenkel 2 erzeugt beim Anziehen der Befestigungsschraube 23 eine hohe Vorspannung. Diese hohe Vorspannung führt zu einem extrem festen Anliegen des zweiten Möbelteils 8 an der Stirnkante des ersten Möbelteils 9. Dabei liegen das erste und zweite Möbelteil vollständig rechtwinklig zueinander ausgerichtet.
In den Ausführungsformen gemäß Fig. 8, 9 und 11 sind parallel zur Scheitelkante 3 sich erstreckende Gewindebohrungen 25 bzw. 25a vorgesehen. In diese Gewindebohrungen ist die Schraube 26 einschraubbar.
Die Schraube 26 erstreckt sich durch eine nicht dargestellte Öffnung in der Rückwand, beispielsweise eines Hängeschranks, und liegt mit der Platte 27 an der Befestigungswand an. Durch ein Verdrehen der Schraube 26 kann der Abstand der Rückwand des Hängeschranks von der Befestigungswand verändert werden. Das Drehen erfolgt durch Einsetzen eines Kreuzschlitzschraubenziehers in den angedeuteten Kreuzschlitz 28, der in das Schrankinnere weist.
Die Fig. 12 und 13 zeigen noch eine zusätzliche Gewindebohrung, welche dazu dient, andere Beschlagteile am Winkelstück festzuschrauben. So können z.B. Metallrollenschienen
für Schubkästen an dieser Gewindebohrung angeschraubt werden. Die bei einem Möbel erforderlichen Beschläge sollen möglichst am Winkelstück zusammengefasst werden.
Fig. 14 zeigt eine Gewindebüchse 29, die zum Einbau in Seitenteile dient, an die sich beidseitig Böden anschließen.
Claims (11)
1. Beschlag zum rechtwinkligen Verbinden zweier Möbelteile, insbesondere zum Verbinden von Seitenteilen mit Ober- oder Unterböden, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag aus einem Winkelstück besteht, dessen erster Schenkel (1) an dem ersten Möbelteil (9) und dessen zweiter Schenkel (2) an dem zweiten Möbelteil (8) anschraubbar ist, wobei an dem zweiten Schenkel (2) ein Vorsprung (4) vorgesehen ist, der über die lotrechte Ebene, welche auf die am ersten Möbelteil anliegende Fläche (6) des ersten Schenkels (1) gefällt wird und durch die Scheitelkante (3) des Winkelstücks verläuft, um einen Betrag (a) vorragt, der dem Abstand der Scheitelkante (3) von der Stirnseite (10) des ersten Möbelteils (9) entspricht.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schenkel (1, 2) eine Durchgangsöffnung (11, 13) für eine Befestigungsschraube (23) besitzt, wobei die Durchgangsöffnung (13) am zweiten Schenkel (2) zwischen Scheitelkante (3) und Vorsprung (4) angeordnet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass hinter jeder Durchgangsöffnung (11, 13) eine damit fluchtende, in dem entsprechenden Möbelteil befestigbare Gewindehülse (16) vorgesehen ist, in deren Gewinde (21) die Befestigungsschraube (23) einschraubbar ist.
4. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsschraube (23) einen zylindrischen Bereich (24) aufweist, der sich im wesentlichen spielfrei
durch einen entsprechenden Bereich (11, 13) der Durchgangsöffnung und einen entsprechenden Bereich (22) der Gewindehülse (16) erstreckt.
5. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (16) einen Flansch (17) mit Durchgangsbohrungen (18, 19, 20) aufweist, die zur Aufnahme von in das Möbelteil einzuschraubenden Holzschrauben dienen.
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrungen (18, 19, 20) in Richtung auf das Möbelteil radial auseinander laufen.
7. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (11, 13) im Schenkel (1, 2) des Winkelstücks auf der von dem Möbelteil (7, 8) abgewandten Seite eine Erweiterung (12, 14) aufweist.
8. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Winkelstück eine parallel zu dessen Scheitelkante (3) sich erstreckende Gewindebohrung (25, 25a) vorgesehen ist, durch die hindurch sich eine Schraube (26) erstreckt, deren Länge größer ist als die Breite des Winkelstücks.
9. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (26) an ihrem einen Ende eine Platte (27) und an ihrem anderen Ende einen Schlitz (28), Ansatz od. dgl. für ein Werkzeug besitzt.
10. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Durchgangsöffnung als Langlochöffnung ausgebildet ist, deren Längsachse (15) sich parallel zur Scheitelkante (3) erstreckt.
11. Beschlag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schenkel (2) eine Gewindebohrung (30) mit einer Schraube aufweist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE7119090U true DE7119090U (de) | 1971-09-23 |
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DE (1) | DE7119090U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2526300A1 (de) * | 1974-06-13 | 1976-01-02 | Marcel Mathou | Eckenverbindungsvorrichtung |
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- DE DE7119090U patent/DE7119090U/de not_active Expired
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