-
Bremstrommel für Fahrzeuge aller Art, insbesondere Kraftfahrzeuge
Die Bremstrommeln für Fahrzeuge jeder Art, und zwar insbesondere Kraftfahrzeuge,
werden bisher gewöhnlich aus Stahlblech hergestellt. Aus einer quadratischen Platte
hinreichender Größe wird eine Ronde ausgestanzt und diese dann topfförmig gepreßt.
Hierbei ist die Wandstärke des Bremskranzes und des Halteteils im wesentlichen gleich.
Mit der ständig wachsenden Geschwindigkeit der Fahrzeuge wachsen aber auch die Beanspruchungen
der Bremstrommeln. Insbesondere ist es notwendig, für eine möglichst schnelle Abführung
der beim Bremsen auftretenden Wärme zu sorgen. Aus diesem Grunde wird zweckmäßig
die Wandstärke des Bremskranzes möglichst dünn gewählt. Das ist ohne weiteres möglich,
wenn die Bremstrommel aus Stahlguß hergestellt wird. Auf der Rückseite der Bremsfläche
können dann zur Kühlung und Versteifung Rippen angegossen werden. Es ist auch bekannt,
den Bremskranz aus einer Profilschiene zu biegen und alsdann mit einer Ronde, die
als Halteteil dienen soll, zu verschweißen. Dadurch wird die Möglichkeit gegeben,
sowohl den Kranz als auch den Halteteil den aufzunehmenden Beanspruchungen genau
anzupassen. Diesen Vorschlägen hafteten jedoch noch verschiedene Nacht-eile an,
die bisher die Einführung in die Praxis verhinderten. Einmal ist der Materialaufwand
bei dieser Ausführung nicht wesentlich geringer, als wenn die Bremstrommel als Ganzes,
also mit ihrem Halteteil aus einer Ronde entsprechender Größe durch Pressen gewonnen
wird. Auch für den Halteteil ist eine Ronde erforderlich, deren Durchmesser wenigstens
denn des Kranzes entsprechen muß. Dabeiergibt sich sehr viel Verschnitt. Ferner
ist r Verbindung von Kranz und Halteplatte eine Schweißnaht erforderlich, welche
sich über die ganze Länge des Kranzes
hinzieht. Die Herstellung
einer solchen Naht ist umständlich und zeitraubend. Außerdem werden durch das Schweißen
große Wärmemengen in das Werkstück hineingetragen, die leicht unzulässige Spannungen
zur Folge haben.
-
Gemäß der Erfindung wird die Bremstrommel ebenfalls aus einem Bremskranz
und einem scheibenförmigen Halteteil zusammengeschweißt. Das Neue besteht dabei
darin, daß der Halteteil aus einer quadratischen Platte besteht, deren Kantenlänge
geringer als der Durchmesser des Bremskranzes ist und deren Ecken speichenartig
mit dem Bremskranz verbunden sind. Bei dieser Ausführung erstreckt sich die Schweißnaht
zur Verbindung von Bremskranz und Halteteil insgesamt nur etwa über die halbe Länge
des Bremskranzes. Außerdem ist der Materialverbrauch wesentlich geringer als bei
der Verwendung einer Haltescheibe, die sich mit ihrem ganzen umlaufenden Rand an
den Bremskranz anschließt. Schließlich wird das Gesamtgewicht der Bremstrommel entsprechend
verringert.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. i einen senkrechten Querschnitt durch die Trommel nach der Linie
I- I der Fig. a, Fig. z eine zugehörige Seitenansicht.
-
Die Bremstrommel besteht aus dem Bremskranz Io und dem Halteteil i
i. Der Kranz Io ist in an sich bekannter Weise aus einem Profilstab gebildet, der
an der einen Seite mit Rippen Iz besetzt ist, die sogleich beim Walzen des Stabes
hergestellt werden, wobei ein Abschnitt ausreichender Länge dieses Profilstabes
ringförmig zu dem Bremskranz i o gebogen ist und die beiden Enden vorteilhaft stumpf
miteinander verschweißt sind.
-
Der Halteteil i i besteht nicht aus einer Ronde, sondern ist unmittelbar
aus einer quadratischen Platte gepreßt, deren Kantenlänge kleiner ist als der Durchmesser
des Bremskranzes i o. Auf diese Weise erhält der Halteteil i i eine speichenförmige
Ausgestaltung. Es entstehen vier oder (bei der Verarbeitung von fünf- oder sechskantigen
Zuschnitten) mehr Öffnungen i3, die die Ableitung der `härme von dem Bremskranz
i o begünstigen.
-
Vorteilhaft ist der Rand 14 des Halteteiles ii durch Pressen napfförmig
aufgebogen und dadurch entsprechend versteift. Die speichenförmigen und bis an den
Bremskranz i o heranreichenden Teile 15 der Halteplatte werden bei 16 mit
dem Bremskranz i o verschweißt.
-
Da der Halteteil i i fast stets eine große Mittelöffnung i ¢ besitzt,
kann er gegebenenfalls auch durch Rundbiegungen eines entsprechend profilierten
Blechstreifens gebildet werden, dessen Enden stumpf miteinander verbunden werden
können.
-
Durch die Ausbildung gemäß der Erfindung wird eine außerordentliche
Materialersparnis erreicht.
-
So wird z. B. bisher in der Praxis für die Herstellung einer Bremstrommel
mit einem Innendurchmesser von 40o mm eine Ronde benutzt, die einen Durchmesser
von 65o mm hat. Die Blechstärke sei 9 mm. Es muß alsdann von einem Quadrat von 66o
X 66o X 9 ausgegangen werden. Das Gewicht einer derartigen Platte beträgt 3 i kg.
-
Bei der Ausbildung gemäß der Erfindung wird für den Bremskranz in
an sich bekannter Weise ein Profilstahl von ,etwa 1,3 m Länge und einem Querschnitt
von 8 i o mm2 benötigt. Das Gewicht dieses Stabes beträgt ungefähr 8,3 kg. Für die
Anfertigung des erfindungsgemäßen Halteteils wird ;eine quadratische Scheibe - von
36o X 36o X 7 mm verwandt, deren Gewicht 7,2 kg beträgt. Insgesamt
wird somit durch die Herstellung einer Bremstrommel gemäß der Erfindung gegenüber
der bisherigen Herstellungsweise eine Gewichtsersparnis von 15,5 kg, also
50% erzielt.
-
Weiterhin ist zu beachten, daß bei der bisherigen Herstellungsweise
das Blechmaterial unbedingt warm verarbeitet werden mußt:e. Das ist bekanntlich
sehr teuer. Wird dagegen die Bremstrommel in der vorÜeschriebenen neuartigen Weise
hergestellt, so kann die Formgebung der sämtlichen Teile in kaltem Zustande erfolgen.