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Packung für Haarwickel zum Dauerwellverfahren Die Erfindung bezweckt,
ein wirksames und einfach anwendbares Mittel zu schaffen, um die auslaugende Wirkung
der Dauerwellflüssigkeiten auf das Haar zu mildern bzw. unschädlich zu machen. Es
ist bekannt, der Dauerwellflüssigkeit als Schutzmittel Fett oder mineralische Öle
zuzusetzen. jedoch ist eine gleichmäßige Verteilung dieser Stoffe in der Dauerwellflüssigkeit
in den meisten Fällen nicht zu erreichen. Gelingt die Herstellung einer stabilen
Emulsion, so ist die durch Einfetten des Haares angestrebte Schutzwirkung zu gering.
Ferner ist bekannt, das Haar vor der Kochung sowohl mit einer Däuerwellflüssigkeit
als auch mit Lecithinöl zu befeuchten.
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Demgegenüber sieht die`'Erfindung eine besondere Ausbildung der Packung
vor, die in üblicher Weise zur Umhüllung der mit Dauerwellflüssigkeit benetzten
Haarwickel bei deren Erhitzung dient. Gemäß der Erfindung ist die dem Haarwickel
unmittelbar anliegende, vorzugsweise aus Fließpapier bestehende Schicht der Packung
mit Lecithin versehen. Die lecithinhaltige Schicht kann erfindungsgemäß seitlich
auf Verstärkungsstreifen der Packung aufliegen.
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Durch die Anordnung des zur Einwirkung zu bringenden Lecithins in
der dem Haar anliegenden Schicht der Dauerwellpackung ist jede gesonderte Verfahrensmaßnahme
für die Durchführung der Lecithineinwirkung überflüssig geworden. Der Friseur kann
in üblicher Weise die Haarsträhne mit einer beliebigen Dauerwellflüssigkeit anfeuchten
und aufwickeln, worauf durch das Auflegen der erfindungsgemäß ausgebildeten Packung
ohne weiteres für die erwünschte Lecithinbehandlung während, des Kochvorganges gesorgt
ist.
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Während der Erhitzung dringt das Lecithin von der dem Haar anliegenden
Schicht der Packung als Emulsion in den Haarwickel ein und tränkt das Haar mit Schutzstoff:
Die fettende Wirkung des Lecithins kann durch geeignete Mischung mit fettartigen
Körpern erhöht werden. In diesem Falle muß aber
dafür Sorge getragen
wenden, daß die Dauerwellflüssigkeit mit Emulgiermitteln versehen wird, damit sich
das Lecithin leicht vom Fließpapier der Packung ablöst. Jedoch kommt man auch ohne
solche Emulgiermittel aus, wenn man sich geeigneter Lecithinprodukte bedient. In
dieser Hinsicht ist ein aus Eigelb gewonnenes :2S- bis 3o0%iges Lecithin besonders
geeignet, welches das Lecithin in einer natürlichen Mischung mit dem Cholesterin
und den fettlöslichen Vitaminen des Eigelbs enthält. Das dauergewellte Haar erhält
durch die Anwendung .der mit Lecithin versehenen Packungen ein seidig glänzendes
Aussehen und fühlt sich weich und geschmeidig an. Nach dem Gebrauch der Packung
ist das Lecithin von Fließpapier fast vollständig abgezogen und in das Haar eingedrungen.
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An Stelle von Fließpapier können auch andere saugfähige Stoffe für
die Iecithinhaltige Schicht der Packung verwendet werden. Auch kann die ganze Packung
aus solchen Stoffen bestehen.
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Es ist an sich bekannt, Packungen für das Dauerwellverfahren mit Behandlungsstoffen
zu versehen. Beispielsweise ist eine Packung vorgeschlagen worden welche an der
dem Haar anliegenden Seite eine Schicht Lanolin und darüber eine Schicht Alkali
enthält. Hier wird also das Alkali nicht unmittelbar der Haarsträhne durch Befeuchten
zugeführt, sondern befindet sich ebenfalls in der Pakkung, und zwar zwischen einer
dein Haar anliegenden Fettschicht und der Rückwand der Packung. Dabei wird aber
das Alkali durch das ihm vorgelagerte, meist verseifbare Fett in seiner Wirkung
stark geschwächt, so daß die angestrebte Umformung des Haares nicht so zuverlässig
zu erreichen ist, wie bei einer Befeuchtung des Haares mit Dauerwellflüssigkeit.
Überdies ist Lanolin ein zäher Fettkörper, der das Haar stark fettet, es klebrig
und strähnig macht.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der .Erfindung in schematischer
Darstellungsweise an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Es zeigen Abb. i die Innenseite einer Dauerwellpakkung nach der Erfindung,
Abb. 2 einen Schnitt durch die Packung nach der Schnittlinie A-B der Abb. i, Abb.
3 einen Querschnitt durch einen Haarwickel mit umgelegter Packung.
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Die Packung besteht in der Hauptsache aus rechteckig zugeschnittenen
Blättern a aus Stanniol, Wachspapier u. dgl. Blättern. Auf der Innenseite sind Verstärkungsstreifen
b vorgesehen, denen die lecithinhaltige Schicht c aus Fließpapier oder anderem saugfähigen
Stoff aufliegt. Abb.3 läßt erkennen wie diese Schicht beim Kochvorgang unmittelbar
gegen das auf den Dorn d aufgewickelte Haar e anliegt.