DE70955C - Verfahren zum einseitigen Färben von Papier - Google Patents

Verfahren zum einseitigen Färben von Papier

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DE70955C
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DENDAT70955D
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F. WEYLAND in Harzburg, Herzogthum Braunschweig
Publication of DE70955C publication Critical patent/DE70955C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H23/00Processes or apparatus for adding material to the pulp or to the paper
    • D21H23/02Processes or apparatus for adding material to the pulp or to the paper characterised by the manner in which substances are added
    • D21H23/22Addition to the formed paper
    • D21H23/24Addition to the formed paper during paper manufacture
    • D21H23/26Addition to the formed paper during paper manufacture by selecting point of addition or moisture content of the paper
    • D21H23/28Addition before the dryer section, e.g. at the wet end or press section

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE BS: Papierfabrikation.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. Januar 1893 ab.
Während das Färben von Papier, wenn in der Masse gefärbtes Papier hergestellt werden soll, einfach durch Zugabe der Farbstoffe in den Holländer bewirkt wird, verursacht das Färben von Papier auf nur einer Seite in der bisher gebräuchlichen Weise bekanntlich grofse Schwierigkeiten und ist vor allem überaus umständlich und kostspielig.
Durch die vorliegende Erfindung ist dagegen ein Verfahren gefunden, nach welchem auch das einseitige Färben des Papiers leicht und ohne Schwierigkeiten vorgenommen werden kann, und nach welchem der Preis für die Herstellung solchen Papiers ganz wesentlich verringert wird.
Dieses neue Verfahren besteht darin, dafs man das zu färbende Papier, so lange es noch feucht,, dabei aber doch bereits so consistent ist, dafs es ohne Filz geführt werden kann, und dafs die Farbe nicht den ganzen Stoff auch bis auf die nicht zu färbende Seite durchdringt, mit der zu färbenden Seite so über die Farbflüssigkeit hingleiten läfst, dafs diese letztere fortdauernd gleichmäfsig berührt wird.
In diesem zum Färben nach dem vorliegenden Verfahren geeigneten Zustande befindet sich die Papierbahn in der Regel zwischen den Nafspressen und den Trockencylindern, woselbst sie bereits so weit abgetrocknet ist, dafs ein vollständiges Durchdringen des Papiers durch die Farbe nicht mehr zu befürchten steht, andererseits aber doch noch so feucht ist, dafs die Farbe gut aufgenommen wird (Fig. 1).
Je nach der Anlage kann jedoch das Papier auch an anderer Stelle der Papierbahn sich im geeigneten Zustande befinden, etwa nach dem ersten Trockencylinder, unter welchem der Behälter direct angebracht werden kann, und wird die Stelle, an welcher das Verfahren vorzunehmen ist, für jede Anlage besonders auszuprobiren sein (Fig. 2).
Das Färben wird dadurch bewirkt, dafs unter der Papierbahn ein Behälter angebracht wird, welcher die Farbflüssigkeit enthält, über die man das Papier mit der einen zu färbenden Seite führt. Da das Papier bekanntlich zwischen den Pressen und Walzen straff gespannt ist, mufs es, um mit der Farbe in Berührung gebracht werden zu können, in einem Bogen nach abwärts, beispielsweise durch drei Führungsrollen, geführt werden, unter welchen man den Farbenbehälter so anbringt, dafs die tiefste Stelle der Papierbahn bezw. der Leitwalze mit der Farbflüssigkeit in Berührung kommt (Fig. 1). Das Einstellen des Farbenbehälters auf die erforderliche Höhe und die zulässige Grenze der. Berührung zwischen Papier und Farbflüssigkeit kann mittelst Stellschrauben oder auf irgend eine andere Weise erfolgen.
Es ist natürlich, dafs, da beim Färben die Farbflüssigkeit beständig abnimmt, dafür gesorgt werden mufs, dafs das Niveau im Farbenbehälter unveränderlich erhalten bleibt. Es kann dies selbstverständlich ebenfalls auf die verschiedenste Weise bewirkt werden, am zweckmäfsigsten dadurch, dafs man beständig mehr Farbe zufliefsen läfst, als erfahrungsgemäfs verbraucht wird, und ein Ueberlaufrohr so anbringt, dafs der verbleibende Ueberschufs an Farbflüssigkeit beständig wieder abläuft.
Das Anbringen des Farbenbehälters mit der Färbeflüssigkeit unter dem Bogen der Papierbahn ist ohne jede Schwierigkeit und bedingt keinerlei Aenderung in der Construction der üblichen Papiermaschinen. Das vorliegende Verfahren kann daher ohne Weiteres bei allen diesen Maschinen zur Anwendung gebracht werden.
Neben der überaus grofsen Einfachheit des Verfahrens und der ganz wesentlichen Verminderung des Herstellungspreises für einseitig gefärbtes Papier hat das gekennzeichnete Verfahren den sofort ersichtlichen Vortheil, dafs man sehr leicht von einer Farbe zu einer anderen übergehen kann. Man braucht nur den einen Farbenbehälter mit einem anderen, die zweite Farbe enthaltenden, zu vertauschen, und es kann somit ohne irgend eine Störung im Betrieb, ohne die Maschine überhaupt stehen lassen zu müssen, der Wechsel in der Farbe erfolgen.
Das Verfahren kann natürlich auch zum Färben von Papier auf beiden Seiten angewendet werden, und zwar für das Färben mit einer Farbe sowohl, als mit verschiedenen Farben, und braucht in einem solchen Falle nur ein zweiter Farbenbehälter an einer anderen Stelle, an welcher das Papier gegenüber der vorigen Farbestelle »gewendet« ist, angebracht zu werden.
Gegenüber dem Färben in der Masse im Holländer hat dieses Verfahren neben sehr grofser Ersparnifs an Farbe noch den Vortheil, dafs jede Verunreinigung der Maschine ausgeschlossen und beim Wechsel in der Farbe nicht die ganze Maschine vom Holländer an gereinigt werden mufs. Das Färben selbst wird aufserdem ein weit gleichmäfsigeres, als nach dem bisher üblichen Verfahren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum einseitigen Färben von Papieren aller Art, dadurch gekennzeichnet, dafs die noch feuchte Papierbahn vor oder zwischen den Trockencylindern mit der zu färbenden Seite über die Farbfiüssigkeit geführt wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT70955D Verfahren zum einseitigen Färben von Papier Expired - Lifetime DE70955C (de)

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