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Vorrichtung zum Verchromen von röhrenförmigen Hohlkörpern Bekanntlich
erfordert die Herstellung von starken Chromüberzügen in möglichst kurzer Zeit die
Anwendung hoher Stromdichten. Es ergibt sich nun die Schwierigkeit, bei der Verchromung
von röhrenförmigen Gegenständen, insbesondere von solchen größerer Länge, eine gleichmäßige
Stromdichteverteilung zu erhalten. Bei dünnwandigen; röhrenförmigen Gegenständen.
reicht im allgemeinen der Querschnitt der Wandung zur Stromleitung nicht .aus, so
daß man den Strom an verschiedenen Stellen, die auf die Länge des Gegenstandes verteilt
sind,. zuführen muß. Bei der Außenverchromung von . solchen Gegenständen, deren
Innenseite nicht verchromt werden soll, ist durch die bisher bekannten Vorrichtungen
eine gleichmäßige Stromzuführung nicht zu erreichen. Vielfach ist die Innenoberfläche
der Rohre fein geschliffen oder poliert und soll vor der Berührung mit der -Chrombadflüssigkeit
geschützt werden, um den Bearbeitungszustand zu erhalten. Diese Bedingungen müssen
beispielsweise bei der Außenverchromung von dünnwandigen Zylinderbüchsen für Flugmotore
erfüllt werden.
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Erfindungsgemäß werden diese Bedingungen dadurch erfüllt, daß zur
Aufhängung und Stromzuführung ein aus einem geschlitzten Rohr oder aus zwei oder
mehreren Backen bestehendes Gestell verwendet wird, wobei die Oberfläche der Schlitzrohre
bzw. die den Zylinderbüchsen anliegenden Stellen der Backen eine sorgfältig bearbeitete
Oberfläche besitzen. Der Krümmungsradius ist so gewählt, daß er dem Krümmungsradius
der Innenfläche
der Zylinderbüchse entspricht. Wird der Gegenstand,
z. B. die Zylinderbüchse, verchromt, so wird er über das Schlitzrohr bzw. die Backen
geschoben. Das Schlitzrohr bzw. die Backen werden nun durch eine ent-. sprechende
Vorrichtung, z. B. durch ein oder mehrere Exzenter oder durch zwei Konusse, gegen
die Wandung des zu verchromenden Gegenstandes gedrückt, so daß sie fest anliegen;
Konusse bzw. Exzenter sind so ausgebildet, daß sie gleichzeitig zur Stromübertragung
auf das Schlitzrohr bzw. die 13acken dienen, von denen der Strom auf die zu verchromenden
Gegenstände übertragen wird, Schlitzrohr bzw. Backen sind so ausgebildet, daß sie
durch das Anpressen nicht deformiert werden, so daß durch eine Deformation des zu
verchromenden dünnwandigen Gegenstandes vermieden wird.
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Die zum Anpressen der Exzenter bzw. Konusse benötigte Tragachse dient
zur Stromzuführung zu Exzenter bzw. Konus. Gleichzeitig dient sie als Träger für
die Dichtungen, die zum völligen Abschluß des Hohlkörpers gegen die Flüssigkeit
notwendig sind. Da bei dem Abdichten des Hohlkörpers ein Überdruck entstehen würde,
wenn er in die erwärmte Badflüssigkeit gehängt wird, ist die Tragachse hohl ausgebildet
und besitzt eine Bohrung im Innern des Hohlkörpers und eine zweite oberhalb des
Elektrolytspiegels, so daß ein Druckausgleich durch diese Bohrungen erfolgen kann.
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Die aus Prellstoff bestehenden Dichtungen sind als Verschraubungen
ausgebildet und besitzen Metallkerne, mit denen sie auf der Tragachse aufgeschraubt
werden und wobei der Hohlkörper völlig abgedichtet wird.
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Die beiliegende Abbildung stellt eine beispielsweise Ausführung eifies
derartigen Gestelles vor. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch eine mit Konussen
vorgesehene Aufhängung, Abb. 2 einen Querschnitt durch eine Aufhängung finit zwei
Backen, Abb.3 einen Querschnitt durch eine Aufhüiigung mit einem Schlitzrohr.
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1n Ahlf. i stellen Z zwei Zylinderbüchsen dar, die gleichzeitig auf
ein und demselben Gestell verchromt werden sollen. B sind die Backen. die so stark
dimensioniert sind, daß sie durch das Anpressen nicht deformiert werden, und deren
Krümmungsradius der äußeren Oberfläche dem inneren Krümmungsradius der Zylinderbüchse
entspricht. Sie sind durch Stifte s gegeneinander ausgerichtet.
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Die beiden Backen B werden durch die beiden Konusse K, von denen der
untere auf der Tragachse ff' fest verschraubt, während der obere verschiebbar ist,
gegen die Wandung der Zylinderbüchsen Z geprellt, wenn die beiden Konusse gegeneinander
verschoben werden. Diese Verschiebung wird erreicht durch die Druckfeder F, die
einerseits auf den oberen Konus K, anderseits gegen die Ver-
raubung ho drückt. Wird die Verschrau- |
g ho, die aus einem Metallkern und aus |
`. 4 @' r Isolierhülle besteht, auf die Tragachse W |
"ä'nfgeschraubt, so wird durch die Druck- |
fcder F der Konus K nach unten gedrückt und dadurch das Einspannen bzw. die Kontaktgebung
erreicht. Gleichzeitig dichtet die Verschraubung Va die Zylinderbüchse nach außen
ab.
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Die Verschraubung Vo, die aus einem Metallkern 31 und einer Preßstoffhülle
P besteht, wobei die letztere so ausgebildet ist, daß sie die Tragachse W nach obenhin
in Rohrform zwecks Isolierung umgibt, besitzt Metallstifte s. Mitthesen Stiften
s wird einerseits die Preßstoffhülle P auf dem Metallkern festgehalten; anderseits
dienen diese Stifte zur Stromübertragung auf die Blendringe b, die, aus dünnem Blech
bestehend, über die Preßstoffhülle geschoben werden und durch die Metallstifte Kontakt
erhalten. Die Verschraubung ho ist entsprechend ausgebildet.
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Die Blendringe b sind am oberen und unteren Ende der zu verchromenden
Zylipderbüchsen angebracht, um die dort auftretenden hohen Randstromdichten aufzunehmen.
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In Abb. i sind die beiden Büchsen durch die aus Prellstoff bestehende
Dichtung d, die in entsprechenden Aussparungen der Backen B sitzt, abgedichtet.
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Die Vorrichtung gestattet es, ein, zwei oder mehrere Zylinderbüchsen
untereinander aufzuspannen und mit gleichmäßigen Chromüberzügen zu versehen, wobei
zur Befestigung der Zylinderbüchsen nur das Lösen der oberen Verschraubung bzw.
das Anziehen derselben notwendig ist. Durch das Lösen der Verschraubung Vo können
die Zylinderbüchsen Z ohne Beschädigung der Innenoberfläche vom Gestell genommen
werden. Entsprechend einfach ist auch die Beschickung des Gestelles durchzuführen.