DE19820357C1

DE19820357C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten einer Schweißnaht an eine Trägerhülse

Info

Publication number: DE19820357C1
Application number: DE19820357A
Authority: DE
Inventors: Eduard Hoffmann; Alfons Grieser; Johann Winterholler
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1998-05-07
Filing date: 1998-05-07
Publication date: 1999-10-07
Anticipated expiration: 2018-05-08
Also published as: FR2778354B1; US6367684B1; FR2778354A1

Abstract

Durch die Erfindung werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Glätten und Verdichten einer Schweißnaht (2) an einer zylindrischen Trägerhülse (1) geschaffen. Die zylindrische Trägerhülse (1) liegt auf einem Gegenlager (4) auf, während eine Vorrichtung (7) in Längsrichtung der Trägerhülse (1) über diese hinwegbewegt wird, wobei eine Rolle (8) unter Druck über die Schweißnaht (2) abgerollt wird, so daß sie diese einebnet und glättet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer Schweißnaht an einer Trägerhülse für eine Druck- oder Übertragungsform aus einem metallischen Werkstoff.

Aus dem Flexodruck ist bekannt, hülsenförmige Druck- und Übertragungsformen auf galvanisch hergestellten Nickelhülsen aufzubringen. Die auf diese Weise hergestellten Druck- und Übertragungsformen sind in bekannter Weise mittels Preßluft über einen Zylinderkern aufschiebbar und darauf durch Abstellen der Luftversorgung fixierbar.

Aus der DE 41 40 786 A1 ist eine hülsenförmige Offsetdruckform bekannt geworden, die aus einer rechteckig zugeschnittenen Metallplatte gefertigt wird, indem die aufeinander zuweisenden Kanten der Metallplatte mittels einer Schweißnaht verbunden werden. Die so hergestellte Trägerhülse ist bis auf die Schweißnaht rundum beschichtet und belichtet. Durch die DE 42 17 793 C1 wird ein hülsenförmiges Offset-Gummituch offenbart, das ebenfalls aus einer zugeschnittenen Trägerplatte, auf die im planen Zustand eine Gummischicht aufgetragen wird, gefertigt ist, indem Anfang und Ende der Trägerplatte mitsamt der Gummischicht miteinander verschweißt sind. Mittels dieser hülsenförmigen Druck- und Übertragungsform kann zwar kanalfrei, aber nicht endlos gedruckt werden, d. h., es können damit nur endliche Druckprodukte hergestellt werden.

Aus der DE 44 32 814 A1 ist es bekannt geworden, Trägerhülsen sowohl für Druck- als auch für Übertragungsformen bereit zu stellen, die für den Endlos- Druck geeignet sind. Ausgangsform für die Druck- oder Übertragungsform ist ein rechteckiges, dünnwandiges Plattenstück, das durch Biegen in die gewünschte Hohlzylinderform gebracht wird und dessen aufeinander zuweisende Kanten fest miteinander verbunden werden. Anschließend muß die Hülsenoberfläche zur Ausbildung einer homogenen Mantelfläche bearbeitet werden, so daß Endlos- Druck durchführbar ist. Als Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung werden bekannte Fertigungsverfahren wie Drehen oder Schleifen genannt, die geeignet sind, um eine Metalloberfläche zu glätten.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein neues Verfahren für die Oberflächenbearbeitung zu schaffen, so daß die Druck- oder Übertragungsform für den endlosen Druck geeignet ist.

Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.

Ebenso ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens zu schaffen.

Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 2 angegeben, gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen zu Anspruch 2.

Durch die Erfindung wird ein Verfahren geschaffen, durch das die Schweißnaht in der Mantelfläche der Druck- oder Übertragungsform auf sichere Weise geglättet wird, ohne daß Unebenheiten zurückbleiben. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Hülse auch im Bereich der Naht beschichtet oder belichtet werden kann. Im Falle einer Übertragungsform läßt sich also auch im Bereich der Schweißnaht eine Gummischicht aufbringen. Im Falle einer Druckform läßt sich diese auch im Bereich der Schweißnaht mit einem Drucksujet bebildern.

Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung zum Bearbeiten der Schweißnaht an einer Trägerhülse.

Eine Trägerhülse 1 aus einem metallischen Werkstoff, der beispielsweise Aluminium, Stahl, insbesondere Edelstahl oder Messing, ist, wurde durch Biegen eines die Ausgangsform bildenden rechteckigen, dünnwandigen Plattenstücks in die gewünschte Hohlzylinderform gebracht, wie aus der DE 44 32 814 A1 bekannt ist. Die Trägerhülse 1 hat beispielsweise eine Wandstärke von 0,1 bis 0,6 mm. Sie weist jedoch eine Schweißnaht 2 auf, die gegenüber der äußeren Mantelfläche 3 der Trägerhülse 1 eine geringfügige Überhöhung aufweist. Um diese zu beseitigen, wird die Trägerhülse 1 auf ein Gegenlager 4 geschoben, das die Trägerhülse 1 von der Seite ihrer inneren Mantelfläche 5 her trägt.

Das Gegenlager 4 füllt entweder den ganzen von der Trägerhülse 1 umschlossenen Innenraum aus, oder es weist wenigstens im Bereich der Schweißnaht 2 eine der Kontur der inneren Mantelfläche 5 entsprechende Kontur 6 auf, so daß die Trägerhülse 1 mindestens im Bereich der Schweißnaht 2 fest auf dem Gegenlager 4 aufliegt.

Zum Glätten der Schweißnaht 2 dient eine Vorrichtung 7 mit einer Rolle 8. Die Vorrichtung 7 wird, während die Trägerhülse 1 auf dem Gegenlager 4 gelagert ist, in Richtung der Längsachse der Trägerhülse 1 bewegt, wobei die Rolle 8 durch eine Kraft gegen die Schweißnaht 2 gedrückt wird und diese, während sich die Vorrichtung 7 über die Trägerhülse 1 hinwegbewegt, überrollt. Durch die Überrollung wird die Schweißnaht 2 zusammengedrückt und geglättet, so daß sie nach der Überrollung durch die Rolle 8 im Bereich ihrer äußeren, freiliegenden Fläche, die sich an die Mantelfläche 3 anschließt, denselben Krümmungsradius wie diese aufweist. Auch Unebenheiten im Bereich der äußeren Fläche der Schweißnaht 2 werden durch die Überrollung mittels der Rolle 8 geglättet. Die Rolle 8 weist entweder eine konkave oder konvexe Kontur auf, sie kann auch eine ebene Kontur haben. Insbesondere kann die Kontur derartig konkav sein, daß sie an den Krümmungsradius der äußeren Mantelfläche 3 angepaßt ist.

Dieses Überrollungsverfahren glättet alle Unebenheiten im Bereich der Schweißnaht 2, die nicht abgetragen, sondern durch Verdichten beseitigt werden.

Nach Beendigung der Überrollung kann die Trägerhülse 1 in beliebiger Weise weiterverarbeitet werden. Sie läßt sich dann entweder mit einer Gummischicht beschichten oder mit einem einem Drucksujet entsprechenden Material bebildern, damit sie als Druckform dient.

Auch eine aus mehreren Schichten bestehende und ebenfalls eine Schweißnaht aufweisende Trägerhülse läßt sich in der oben bezeichneten Weise im Bereich ihrer Schweißnaht glätten. Wenn also eine Trägerplatte, auf die im planen Zustand eine Gummischicht aufgetragen wurde, zusammen mit der Gummischicht an ihrem Anfang und ihrem Ende zu einer Trägerhülse verschweißt wurde, wie aus der DE 42 17 793 C1 bekannt ist, so läßt sich diese in der oben beschriebenen Weise mittels der Vorrichtung 7 und der Rolle 8 im Bereich ihrer Schweißnaht glätten.

Durch die Erfindung werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Glätten und Verdichten einer Schweißnaht 2 an einer zylindrischen Trägerhülse 1 geschaffen. Die zylindrische Trägerhülse 1 liegt auf einem Gegenlager 4 auf, während eine Vorrichtung 7 in Längsrichtung der Trägerhülse 1 über diese hinwegbewegt wird, wobei eine Rolle 8 unter Druck über die Schweißnaht 2 abgerollt wird, so daß sie diese einebnet und glättet.

Claims

1. Verfahren zum Bearbeiten der äußeren Kontur einer Schweißnaht (2) an einer Trägerhülse (1) für eine Druck- oder Übertragungsform, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerhülse (1) über ein wenigstens im Bereich der Schweißnaht (2) an die innere Mantelfläche (5) der Trägerhülse (1) angepaßtes Gegenlager (4) geschoben wird und daß die Schweißnaht (2) von einer Rolle (8) über die Trägerhülse (1) von außen in Längsrichtung der Trägerhülse (1) überrollt, wird.

2. Anordnung zum Bearbeiten einer Schweißnaht (2) an einer Trägerhülse (1) für eine Druck- oder Übertragungsform, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vorrichtung (7) mit einer Rolle (8) aufweist, durch die die Trägerhülse (1) im Bereich ihrer Schweißnaht (2) in Längsrichtung überrollbar ist und daß sie ein Gegenlager (4) aufweist, das die Trägerhülse (1) in ihrem Innern hält.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (4) wenigstens im Bereich der Schweißnaht (2) eine Kontur (6) aufweist, die der inneren Mantelfläche (5) der Trägerhülse (1) entspricht.

4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (4) ein Zylinder ist, der die Trägerhülse (1) von innen her aufnimmt.

5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (8) eine konvexe, eine konkave oder plane Mantelfläche (9) aufweist.