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Sitz- und Liegemöbel mit Rückenlehne Es sind Sitz- und Liegemöbel
mit Rückenlehne bekannt, deren in sich unnachgiebiger Sitzrahrnen mit seiner Vorderkante
an aufragenden Stützstreben des Untergestelles angelenkt und im Bereich seiner Hinterkante
durch ein oder mehrere angelenkte, mit der Rückenlehne starr verbundene oder starr
verbindbare Stützstreben unveränderlicher Länge gegenüber dem Untergestell örtlich
veränderbar derart abgestützt ist, daß eine Schrägstellung der Sitzfläche und zwangsläufig
hiermit ein Ausschwenken der Rückenlehne bis zum Erreichen der Liegestellung bewirkt
werdea kann. Die bauliche Lösung bei solchen Anordnungen war jedoch nicht restlos
befriedigend. Die Sitzvorderkante behielt bei diesen bekannten Anordnungen ihre
Höhenlage bei, so daß sie in den Liegestellungen des Möbels für ein Liegemöbel unverhältnismäßig
hoch über dem Boden lag und die Benutzung derartiger Möbel in dieser Stellung erschwerte.
Außerdem erfolgte die veränderliche Abstützung der Stützstreben am Untergestell
mit Hilfe einer Rastenschiene, so daß die Möglichkeit, den Stuhl auch in belastetem
Zustand zu verstellen, von vornherein wegfiel, da die Rückenlehne und die Sitzfläche
zur Verstellung angehoben werden mußten. Im belasteten Zustande verstellbar ist
zwar eine Bauart, bei welcher unter Benutzung ähnlicher Verstellmittel eine federnd
nachgiebig aufgehängte Stoffbahn gleichzeitig Sitzfläche und Rückenlehne in ähnlicher
Weise wie bei den bekannten Klappliegestühl°n bildet. Die Erzielung bestmöglicher
Ruhestellungen für den Körper in Sitz- und Liegelage ist , hierbei infolge der Nachgiebigkeit
der Stoffbahn jedoch ausgeschlossen un1 wird weiterhin dadurch unmöglich gemacht,
daß sich bei der Überführung eines derartigen Möbels in die Liegestellung die Stoffbahn
spannt, womit gleichzeitig ein gewisses Anheben des Unterstützungspunktes für den
Körper verbunden ist.
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Demgegenüber bildet es einen wichtigen Punkt in der Aufgabenstellung
der Erfindung, ein Ruhemöbel zu schaffen, bei welchem die Neigungsstellung des in
sich unnachgiebigen Sitzflächenrahmens zur Waagerechten bei der Überführung in die
Liegestellung zwangläufig und in einem bestimmten Verhältnis zur Winkelstellung
der Rükkenlehne zunimmt, so daß die verschiedenen Sitz- und Liegelagen den günstigsten
physiologischen Bewegungen entsprechen.
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Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß die Stützstreben am Stuhluntergestell
und am
Sitz ortsfest angelenkt sind und der Sitz auf schwenkbar
an der ortsfesten Vorderstrebe des Gestelles befestigten, in der Verlängerung des
Sitzes verlaufenden Trägern nach rückwärts verschiebbar gelagert ist.
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Es ist ersichtlich, daß, abgesehen vom Erreichen zier übrigen erstrebten
Wirkungen, durch das Verschieben des Sitzes bei gleichzeitigem Schrägstellen seiner
Träger eine Tieferstellung der Sitzvorderkante die Folge ist, die die Benutzung
des Möbels in der Liegestellung sehr erleichtert. Auch wird es ohne weiteres möglich,
die Verstellung des Möbels auch in belastetem Zustand von der Sitz- in die Liegestellung
oder -umgekehrt durch die Benutzung von beispielsweise federnden, die Last ausgleichenden
Elementen durchzuführen, die gleichzeitig an einer Abfederung des Sitzmöbels in
den einzelnen Gebrauchslagen beteiligt sein können.
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Der Aufbau der Erfindung entsprechender Möbel unter Benutzung zusätzlicher
Merkmale soll im nachfolgenden an Hand der zeichnerisch dargestellten Augführungsbeispiele
beschrieben werden.
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In der Zeichnung veranschaulichen: Abb. i und 2 schematisch eine grundlegende
Ausführungsform des Erfindungsgedankens in der Sitzstellung und der Liegestellung
des Möbels, A.bb. 3 in schematisch ,er Seitenansicht eine vervollkommnete Ausführungsform,
Abb.4 in schematischer Seitenansicht eine Abfederungsmöglichkeit des Stuhles, Abb.
5 eine' Weiterentwicklung der Ausführungsform nach der Abb. d., Abb.6, 7 und 8 in
einer Schemaskizze, in einer Einzelzeichnung und ;.n einer schematischen Seitenansicht
des Sitzmöbels eine andere Ausführungsform der Stuhlfederung, Abb. 9 bis 13 in schematischer
Teildarstellung 5 weitere Ausführungsbeispiele für die Stuhlfederung, Abb. 14 eine
Einzelheit, Abb. 15 und 16 einerseits und Abb. 17 und 1,9 andererseits in schematischer
Seitenansicht zwei weitere Ausführungsbeispiele eines Sitzmöbels nach der Erfindung,
Abb. i9 wieder eine weitere Ausführungsmöglichkeit.
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Gemäß der Abb. i ist die Sitzfläche 5 auf Trägern d. verschiebbar
angeordnet, die an der oberen Vorderkante des Stuhlgestelles i, 2 bei 3 angelenkt
sind. Die rückwärtige Sitzstütze 7 ist bei 8 mit dem Gestellteil i und bei 6 mit
der Rückkante des Sitzes 5 gelenkig verbunden. Sie bildet mit der Rückenlehne 9
einen bei 6 drehbaren Doppelhebel. Werden die Gelenkpunkte 3 und 8 durch eine in
gestrichelter Linie 7" dargestellte Strebe verbanden, so bildet diese mit der Stütze
7 und der Sitzfläche 5 ein Dreieck, bei welchem die Seiten 7 und 7" als Katheten
und die Seite 5 als Hyl)otlietiuse bezeichnet werden sollen. Wird der Kathetenwinkel
a unter Beibehaltung der Katlietenlängen geändert, so maß sich die Hypothentise
entsprechend verlängern bzw. verkürzen. Es wird nun angenommen., daß die Kathete
7" nicht nur ihre Länge, sondern auch ihre Lage unverändert beibehält, die Kathete
7 aber um Gien Punkt 8 schwingen kann. Wird der Winkel a in diesem Falle vergrößert,
so maß sich die Hypothenuse 5 unter Rückwärtsverschiebung der Sitzfläche verlängern,
da damit der Abstand zwischen den beiden Endpunkten der Katheten größer wird. Da
sich der Winkel x vergrößert hat, müssen sich die beiden Winkel y und ß verkleinern.
Die Verkleinerung der beiden Winkel y und ß wird gleichmäßig sein, wenn beide Katheten
gleich lang sind.
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Auf der kinematischen Skizze in der Abb. 2 ist der Winkel a vergrößert
und die Hypothenuse d, 5 -in verlängertem Zustand sichtbar. Erhält die Kathete 7
eine geradlinige Fortsetzung gemäß der gestrichelten Linie 9", so bildet sich n%-ischen
dieser und der Hypotlienuse 5 ein Außenwinkel b, der bei einer kinematographischen
Funktion mit dem ! Winkel ß in umgekehrter Proportion stehen wird. Wenn sich also
der Winkel ß verkleinert, so wird sich der Winkel ö vergrößern und umgekehrt.
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Die Beeinflussung der Proportionalität der Winkeländerungen kann durch
die Veränderung der Kathetenläiigen 7 und 7a, erfolgen. Angenommen, die Kathete
7 wird kürzer gew i ählt als die Kathete 7", so wird bei der Vergrößerung des Winkels
a die Verkleinerung der Winkel ß der des Winkels y voreilen, wie auch umgekehrt
bei einer Verkürzung der Kathete 7a gegenüber der Kathete 7 der Winkel y gegenüber
der Winkel ß in die Verkleinerung voreilen wird. Wenn die Länge der Kathete 7 beibehalten
wird und nur die Länge der Kathete 7" verändert werden soll, so kann dies auch dadurch
durchgeführt werden, daß der Lagerpunkt der beiden Katheten auf der Ebene i nach
rechts bzw. links verschoben wird. Bei einer Verschiebung nach rechts wird die Kathete
7,, länger und umgekehrt bei einer Verschiebung nach links kürzer. Wird also der
Gelenkpunkt 8 nach rechts verlegt, so wird bei einer Winkeländerung a der Winkel
ß gegenüber den Winkeln y sich mehr verkleinern, und gleichzeitig wird sich der
Winkel 8 stärker vergrößern. Will man ganz bestimmte Winkeländerungen durch die
Vergrößerung des Winkels a hervorrufen, so kann dies durch die zweckentsprechendste
Beatinimung des Gelenkpunktes 8 auf der Ebene i
erreicht werden.
- Zu dem gleichen Zweck kann natürlich auch die Länge der Stütze 7 oder eines anderen
Stuhlteiles oder die Lage eines der beiden Gelenkpunkte 3 oder 6 veränderlich gemacht
werden. Auch kann der Gelenkpunkt 8 an irgendeine andere Stelle oberhalb der Ebene
i gelegt werden.
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Inder Sitzmöbelindustrie ist die Bestimmbarkeit der Winkelstellungen
zwischen Rül-:-kenlehne und Sitzfläche von hervorragender Bedeutung, da Versuche
gezeigt haben,- daß für die anatomisch richtigste Sitzstellung ein Neigungswinkel
zwischen der Sitzfläche und der Senkrechten von 85° und zwischen der Sitzfläche
und der Rückenlehne von 9s° der richtigste ist. Ebenso ist in der Liegestellung
der anatomisch richtigste Neigungswinkel zwischen der Sitzfläche und der Senkrechten
6o° und zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehne zwischen iis bis i25°. Will
man also ein Möbel bauen, das sowohl als-Sitz- als auch als Liegemöbel Verwendung
finden soll, so müssen diese Winkelstellungen und sämtliche Zwischenstellungen ermöglicht
werden.
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Diese Regel kann bei dem neuen Stuhl außerordentlich günstig verwirklicht
werden. Da aber die geradlinige Fortsetzung der Kathete 7 einen ungünstigen Neigungswinkel
der Rückenlehne g für die Sitzlage bedeuten würde, kann zweckmäßig die verlängerte
Kathete g" durch Knicken in die vorteilhafteste Rückenlehnenlage gebracht werden.
Der Winkel zwischen Gelenkstütze 7 und Rückenlehne g kann hierbei natürlich auch
einstellbar gemacht werden.
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Hiermit sind alle Voraussetzungen für die Schaffung eines Sitzmöbels
gegeben. Der Gestellrahmen wird durch die waagerechten Holme i und die senkrechten
Stützen 2 gebildet. Die Rückenlehne g. wird über der Knickstelle 6 nach unten weitergeführt
und bildet die Lenker 7, die bei 8 an den Holmen i des Gestellrahmens i angelenkt
sind. Die Sitzflächenholme 5 sind z. B. als Teleskoprohre ausgebildet, deren eines
Ende bei 6 an die Rückenlehne und den Lenker angelenkt sind. Die Stange q. ist bei
3 an den senkrechten Gestellstützen 2 angelenkt.
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Die Verstellung .des Sitzmöbels in die verschiedenen Lagen kann unter
Benutzung geeigneter Feststellvorrichtungen von Hand oder gegen die Wirkung von
Federn erfolgen. Besonders im letzten Fall kann man die Lagenv eränderung unter
der Gewichtsbelastung der sitzenden Person eintreten lassen. Es ist ohne weiteres
klar, daß -die Hypothenuse q., 5, d. h. die Sitzfläche, bestrebt ist, sich durch
die Last der sitzenden Person, rückwärts zu bewegen. Die Komponenten der Traglast
werden eine Beschleunigung nach hinten bewirken. Dadurch entsteht eine Beschleunigung
der Sitzfläche 5, die mit sich verkleinerndem Neigungsw inkel ß proportional zunimmt.
Diese Beschleunigung ist bestimmt durch die Länge der Kathete 7, wobei das Gelenk
6 mit dem Halbmesser der Kathetenlänge 7 um das Gelenk 8 eine Kreisbogenbewegung
beschreibt. Bei zunehmendem Neigungswinkel a wird das Gewicht des menschlichen Körpers
zunehmend auf die Rückenlehne g verlegt. Dadurch wird die. Beschleunigung des Hinuntergleitens
bzw. die Verlängerung der Hypothenuse 5 ,proportional noch weiter vergrößert. Es
werden weiter unten die Mittel beschrieben wer, den, um diesen Übergang so zu kontrollieren,
daß die sitzende Person den Stuhl in jeder gewünschten Lage feststellen und in dieser
unter Ausnutzung der Federung benutzen kann.
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Es sei ausdrücklich hervorgehoben, daß die Vorderkante der Sitzfläche
5 sich bei der Einnahme der Liegestellung gemäß der Abb.2 der Bodenfläche nähert.
Dadurch wird die Möglichkeit gegeben, auch in der Liegestellung auf eine zusätzliche
Fußstütze verzichten zu können, da die Fußstellung zwangläufig einen annähernd richtigen,
entsprechend der Liegelage notwendigen Neigungswinkel aufweisen wird. Immerhin ist
für die Erreichung einer richtigen entspannten Liegelage eine Fußstütze zweckmäßig.
Wird die Rükkenlehne g in ihrer Länge so bemessen, daß sie gleichzeitig als Kopfstütze
dienen kann, so kann das Möbelstück gemäß der schematischen Darstellung in den Abb.
i und 2 zwar ohne weiteres sowohl als Sitz- als auch als Liegemöbel verwendet werden.
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Man kann naturgemäß auch an der Rücklehne eine verstellbare Kopfstütze
anbringen, ohne am Wesen der Erfindung etwas zu verändern. In der Liegstellung ist
es zweckmäßig, eine Arm_ lehne zu besitzen. Nach .der Abb.3 befindet sich in der
Sitzstellung die Rückenlehne g in einer Lage, bei der Armlehnen nicht vorhanden
sind. In der gestrichelt gezeichneten Liegestellung treten zwei am Gestell i angebrachte
kreisbogenartige Armstützteile 16 neben die Rückenlehne g und über den Sitz 5 hervor
und bilden Armlehnen i6, die in verschiebbaren Führungen 15 an der Rücklehne
gehalten werden. Eine Fußstütze, die z. B. durch ein Teleskoprohr ii und eine Schubstange
12 gebildet ist, wird bei io an den senkrechten Gestenstützen 2 angelenkt. Die Stange
12 wird dann bei 13 mit der Sitzzarge 5 angelenkt. Bei Einnahme der Liegestellung
wird der Abstand zwischen den Gelenken 3 und 13 vergrößert. Dabei wird die
Fußstütze ii mittels des Gelenkes 13
bzw. der Schubstange 12 um das Gelenk
io geschwenkt und gleichzeitig verlängert.
Um ein plötzliches Abgleiten
der Sitzzarge 5 auf den Trägerstangen .t verhindern bzw. bremsen zu können bzw.
um das Sitzmöbel in jeder Zwischenlage feststellen zu können, ist z. B. eine auf
der Sitzzarge 5 be-i festigte Stellschraube 19 angeordnet, die beim Festziehen
die Sitzfläche 5 auf den Tragstangen d. festklemmt. An Stelle dieser Klemmschraube
z9 kann auch z. B. ein Zahnrad bzw. Schneckenrad angeordnet werden, das verzahnte
Führungsstangen .l aus der Sitzzarge 5 herausdrückt bzw. in diese hineinzieht.
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Aus der in den Abb. a und 3 gezeigten Liegestellung kann eine Zurückführung
in die Sitzstellung nur dann erfolgen, weint die liegende Person durch eigene Körperkraft
sich aus dieser Lage hochzieht. Für viele Zwecke, beispielsweise bei Verwendung
als Liegestühle in Sanatorien, auf Schiften tt. dgl., ist es wichtig, ein von der
Körperkraft uiiabhän-;giges Zurückgleiten in die Sitzstellung zu ermöglichen oder
die Rückbewegung wenigstens zu unterstützen. Hierfür können verschiedene technische
Mittel angewendet werden, z. B. Schrauben- oder Schneckengetriebe. oder selbsttätig
wirkende Feder- oder Druckmittel.
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Die Abb. d. zeigt ein Sitzmöbel, bei dein nur eine sich Tiber die
Sitzlänge erstreckende Armstütze 16 vorhanden ist. An dieser Armstütze 16 werden
beiderseits des Sitzmöbels Zugfedern 2 1 befestigt, die gleichzeitig an den Lenkern
7 angreifen. Bei der Einnahme der Liegestellung wird die Feder gespannt, wodurch
das Körpergwicht der sitzenden Person ausgeglichen wird. Die Zugkraft der Feder
2 1 ist dein jeweils wirksamen Körpergewicht angepaßt, da sonst Personen
mit verschiedenen Körpergwichten entweder nicht in die tiefste Liegstellung gelangen
können oder zu weit heruntergleiten würden. Außerdem wird diese Zugfeder in der
gezeigten =Anordnung beim Zurückgleiten in die Sitzstellung proportional an Zugkraft
verlieren. Um die Anpassung zu erreichen, kann die Vorspannung der Feder 21 veränderlich
gemacht werden.
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Die Abb.5 zeigt eine solche Einrichtung zur Verstellung der Vorspannung
der Zugfeder ?i. Die Fester 2r ist an dem Lenker 7 und an der 'Mutter 22 einer Schraube
23 angelenkt. Die Schraube 23 ist bei 2.1 drehbar und gelenkig an den Gestellarmen
16 angebracht und trägt ein über die Sitzfläche hochstehendes, herausragendes Rad
25. Wird die Schraube 23 mittels des Rades 25 gedreht, so wird die Feder 21 durch
die Mutter 22 in ihrer Länge geändert und damit die Federvorspannung entsprechend
eingestellt. Die Verstellvorrichtung 22, 23, 24, 25 kann auch ain Lenker
7 angeordnet sein. Das gleiche Ziel wird nach der Abb.6 dadurch erreicht, daß mit
dem Gestellrahmen 26 mehrere, z. B. vier Zugfedern 27, 28, 29, 30 fest verbunden
sind, die andererseits an den innerhalb der Sitzfläche angeordneten Stangen
31, 32 lösbar befestigt sind. Zwischen der Zugfeder 28, 29 ist eine Scheibe
33 angeordnet, die um eine Welle 3.4 drehbar ist. Auf der Scheibe sind entsprechend
den auslösbaren Befestigungspunkten der Federn 27, 28 Nocken 35, 36 angeordnet,
,die beim Drehen der Scheibe 33 die Federn stufenweise von den Stangen
3 1 bzw. 32 ausklinken. Kann eine leichtere Person die erstrebte Liegelage
gegen den Widerstand sämtlicher Federn nicht erreichen und wird die Scheibe 33 in
Richtung des Pfeiles gedreht, so löst der Nocken 36 die Feder 27 von der Stange
32 ab, die dann in die Ruhelage springt, wie dies gestrichelt angedeutet ist. Die
dadurch noch vorhandenen drei Federn 28, 29, 30 weisen eine Zugkraft von 3/4 der
Gesamtzugkraft sämtlicher vier Zugfedern auf, so daß das liö rpei,ge«,icht der Person
nun schon genügen kann, um die tiefste Liegestellung zu erreichen. Anderenfalls
können nach Bedarf weitere Federn außer Wirksamkeit gesetzt werden.
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Die Abh.7 zeigt die auslösbare Befestigung der Federn 27,
28, 29 und 30 von oben gesehen. Hierbei greift der Haken 37 der Federn
in der Ruhelage über die runde Stange 32. Die Scheibe 33 mit den Nocken 36 befindet
sich in ,der Ruhestellung, und dieser berührt den Haken 37 nicht. Beim Verdrehen
der Scheibe 33 stößt der Nocken 36 gegen die krumme Fläche des Hakens 37, drückt
ihn in die gestrichelte Lage und klinkt damit den Haken 37 von der Stange 32 aus.
Infolgedessen wird die Feder 27 mit dem Haken gegen ihre Führung 38 gezogen. Da
der Haken 37 mit der Feder27 verbunden ist, wird die Ruhelage des Hakens durch die
Federwirkung selbst beibehalten, so daß, wenn die Stange 32 und damit auch die Scheibe
33 in die Ruhelage der Feder 27 zurückgeführt wird, der Haken 37 sich selbsttätig
über die Stange 32 hakt. Damit wird erreicht, daß, wenn die sitzende Person aufsteht,
die Federeinrichtung für die nächste sich setzende Person in vollem Umfange durch
die Einschaltung aller Federzüge wieder betriebsbereit ist.
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Die Abb. 8 zeigt eine schematische Darstellung für die Anwendungsmöglichkeit
der oben beschriebenen Stufenfederschaltung. Hierbei sind die Federn in der Führung
38 verdeckt untergebracht, so daß sie von außen nicht sichtbar sind. Diese Führung
38 ersetzt den Teil .4. Die Scheibe 33 und die auf der Abbildung nicht gezeigten
Stangen 31, 32 sind in der Sitzzarge 5 angebracht.
Eine weitere
Ausbildung der Federung zeigt die Abb. g. Hier wird die Federung mittels der Blattfedern
40 vorgenommen, die am senkrechten Gestellrahmenteil 2 befestigt sind. Auf dem obersten
Federglied 40 liegt eine Nase 39 der Sitzzarge 5. Bei Belastung der Sitzzarge 5
wird die Nase 39 zwangläufig auf dem oberen Federglied :1.o entlang gleiten und
dieses infolge der entstehenden schrägen Lage des Sitzes in die gestrichelte Lage
herunterdrücken.
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Nach der Abb. io sind die Blattfedern 41 an dem unteren waagerechten
Gestellrahmen i befestigt und wirken auf den Lenker 7 ein. Zwischen dem Lenker 7
und der Blattfeder 41 ist eine Rolle 42 o. dgl. angeordnet. Um in den -Zwischenstellungen
des Stuhles einen ausgeglichenen Zustand zu erreichen, wird nach der Abb. i i die
Abfederung des Stuhles beispielsweise durch ein Blattfederpaket 43 vorgenommen,
welches ebenfalls auf dem unteren Gestellrahmen i, jedoch vor dem Lenker 7 befestigt
ist. Hierbei ist der Lenker 7 mit den Federn 43 durch den Bügel 4.4. mit
Rollkörpern 45, 4.6 verbunden. Infolge der gekrümmten Form der Blattfedern 4.3 hat
der Rollenbügel 44 die Neigung, sich nach dem Gelenkpunkt 8 zu zu bewegen. Da die
Traglast die Gelenkstütze 7 abwärts drückt, so ist es klar, daß die Abwärtsbewegung
des Rollenbügels 44 zur Folge haben wird, daß die Blattfedern 43 mit fortschreitendem
Übergang des Sitzmöbels in die Liegestellung stärker gespannt werden. Durch Verschiebung
des Rollenbügels 4..4 längs des Lenkers 7 und der Feder 43 kann die Bewegung des
Stuhles den verschiedenen Gewichten sich anpassen.
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Nach der Abb. 12 wirkt das Federblattpaket unter Zwischenschaltung
eines Rollkörpers 4.8 von hinten auf. die Gelenkstützen 7 und kann in seiner wirksamen
Länge geändert werden.
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Der Ausgleich der Gewichtswirkung kann auch auf andere Weise erfolgen,
wie sie z. B. in Abb. 13 bis ig dargestellt ist.
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Gemäß der Abb. 13 greift an den Lenker 7'
das untere
Ende der an dem oberen Gestellstützenteil 16 bei 5 1 befestigten Zugfeder
49 mittels eines Rollkörpers 5o an. Durch die resultierenden Kräfte der zunehmenden
Belastung wird der Rollkörper 5o in Richtung auf das Gelenk 8 heruntergleiten. Der
Rollkörper 5o kann in seiner jeweiligen Stellung feststellbar sein, um die Rückenlehne
g in jeder beliebigen Neigungslage einzustellen. Um in eine andere Liegestellung
überzugehen, braucht nur der Rollkörper 5o ausgelöst zu werden. In jeder Lage weist
der Stuhl eine angenehme Federung auf. Beim Entlasten der Rückenlehne 9, d. h. beim
Aufrichten bzw. Aufstehen, zieht die Feder 49 den Lenker 7 zurück.
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Die Fesstellung des Rollkörpers ist beispielsweise in der Abb. 1q.
dargestellt. Die Feder wird bei 55 an dem z. B. aus gebogenem Blech hergestellten
Bügel 51 befestigt. Auf einer durchgehenden Welle 53 ist der Rollkörper 52 drehbar
gelagert, der auf dem Lenker 7 abrollt. Auf der anderen Seite des Lenkers 7 ist
im Bügel ein Wand 54. angebracht, die mit Spiel am Lenker liegt. In dem Bügel 5
i ist auf der Welle 58 ein zweiarmiger Hebel 56 gelagert, dessen keilförmige Nase
mittels der Blattfeder 57 zwischen den Rollkörper 52 und den Lenker 7 hineingedrückt
wird, wodurch der Bügel 5 i gegen den Lenker 7 gepreßt wird. Will man den Rollkörper
52 auslösen, so kann dies durch einen Bowdenzug geschehen, dessen Zugglied 59 mit
dem freien Ende des doppelarmigen Hebels 56 verbunden ist. Sein Schlauch 6o ist
an dem Bügel 51 befestigt.
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Die Führung- der Sitzfläche bei ihrer Bewegung nach rückwärts und
abwärts mittels der Gelenkstütze 7 kann auch durch andere lenkerartige oder anders
ausgebildete Führungsmittel ersetzt werden, die geeignet sind, in zwangläufiger
Abhängigkeit von der Lagenveränderung der Sitzfläche eine entsprechende Winkelverstellung
der Rückenlehne herbeizuführen.
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Nach den Abb. 15 und 16 ist der Gestellrahmen in seinen drei Teilen
i, 2, 16 aus einem Stück Metallrohr gebildet. In der unteren, waagerechten Stütze
i liegt verdeckt die Zugfeder 64 und überträgt die Zugkräfte mittels des Seiles
61 über Rollen 62 und 63 auf den Rollkörperbügel5i. Hierdurch wird von außen her
nur das oben austretende Seil 61 sichtbar. Das Auslösen des Rollkörpers 51 geschieht
mittels des Bo-,vdenzuges 65, der verdeckt in der aus Metallrohr bestehenden Rückenlehne
g bzw. dem Lenker 7 geführt wird. Der Betätigungshebel bzw. -knopf 66 des Row.denzuges
kann irgendwo angebracht werden, wo er am handlichsten zu bedienen ist.
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Bei diesen Sitzmöbeln ragen die Gestellteile i, 16 weit nach hinten.
Um dies zu vermeiden und um dem Sitzmöbel eine gefälligere Form zu verleihen, kann
gemäß den Abb. 17 und 18 der obere Gestellrahmenteil 16 kreisbogenartig ausgebildet
sein. Auf diesem Gestellrahmenteil 16 ist ein verstellbarer Bogenkörper 72 angeordnet.
Dieser bildet .dann die in der Liegestellung notwendige Armlehne.
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Da beim Heruntergleiten in die Liegestellung der Schwerpunkt des Möbels
nach hinten verlegt wird; muß eine entsprechende Verlängerung der waagerechten Gestellstützen
i durchgeführt werden. Dies geschieht zweckmäßig
mit Hilfe eines
in bzw. an den Hol-e, i angeordnetenerlingerungsstuckes 67.
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Diese können durch eine Seilführung 73 mit dein freien oberen Ende
der Spannfeder 6@ und einer weiteren Rollenseilfiihrung 70, 7-1,
75
mit dein inneren Ende des Verlängerungsstückes 67 verbunden sein. Eine weitere Seilfiilii-tnzg
6d iiliertriigt mittels 1'011e11 70, 71 die Zugkräfte der Feder 68 auf den Rollkörperbügel
51.
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Die Abb. i8 zeigt dasselbe Sitzmöbel in Liegestellung. Durch Zurücklehnen
<<: ird unter dein Einfluß der Körparsclnvei-e die 7_ugfeder 68 entsprechend
ausgespannt, wobei gleichzeitig durch die Seilfülirting 7 3 (las Verlängerungsstück
67 entsprechend nach hinten heraufgeschoben wird. Da aber durch die Verlegung der
Körperschwere nach hinten der Schubkörper 67 eine zunehmende Belastung erhalten
wird, während der Gestellrahmen i entsprechend entlastet wird, muß in Geeigneter
Weise. z. B. durch 1'\ollerjabstiitzttng eines der beiden#Teile ;cen den Boden,
dafür gesorgt werden, dal3 sich der Schubteil 67 überhaupt hei:.usbe@cegen kann.
Zweckwird die Einrichtung so getroffen, daß sich der Hol-rii i nach vorn schieben
kairn, und um flies zu erleichtern, sind Rollen 76, 77 am Gestellrahrnen gelagert.
Somit kann letzten Endes der Gestellrahrnen entsprechend dein Her:ausschiehen des
Verlängerungsstückes 67 nach vorn geschoben werden. In zwangläufiger Abhängigkeit
von diesen Be-Weg@ing@vdr;gangen bewegt -,;ich die Rückenleline c) rückwärts und
zieht- dabei die Arinlehnstiicke 7 2 heraus. Die Fußstütze i i. i-, wird durch Schwenkung
uni das Gelenk ro in die richtige Stellung gebracht. Um die Sitzfläche bzw. das
Arnilehastiick 72 in jeder Lage sichern zti können, kann z. B. eine Stellschraube
7 8 Anwendung finden, die in ein Gewinde des Stückes 72 einschraubbar ist und dieses
auf der Gestenstütze i(; festklemmen kann. Die Schraube 7 8 kann auch in der Sitzzarge
5 angebracht werden.
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In der Abb. ig ist eine Gestellstütze aus zwei gleichen, z. B. aus
Holz, plastischer Masse. Blech o. dgl. hergestellten Seitenteilen 7c) angewendet.
Durch die entsprechende Formgebung der Seitenstütze -,9 können sänit liehe
für die Bewegung des Sitzmöbels notwendigen Lenkeranordnungen und auch die Feder
So verdeckt werden. Die Seilübertragung fair die Betätigung des Verlängerungsstückes
67 kann hierbei z. B. mittels des Seiles 8i erfolgen, das an dein RCllkörperbügel
51 befestigt, über Rollen 82, 83, 84 geführt und mit dem inneren Ende des Verlängertiri*gsstückes
67 verbunden ist. Die obere Kante der Gestellteile 79 kann vornehmlich eine
entsprechende Kreisbogenausbilclung erhalten, die dann gleich für die Aufnahme und
Führung des in Liegestellung als Armlehne dienenden Stückes 72 dient.
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Anstatt die beschriebenen und dargestellten Federorgane zu benutzen,
kann der Gewichtsausgleich auch durch andere Mittel, z. B. mittels Luft-, Wasser-
oder Üldrttcks, erfolgen.