DE708821C - Verfahren zur Herstellung von konzentriertem Schwefeldioxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von konzentriertem Schwefeldioxyd

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DE708821C
DE708821C DEI65928D DEI0065928D DE708821C DE 708821 C DE708821 C DE 708821C DE I65928 D DEI65928 D DE I65928D DE I0065928 D DEI0065928 D DE I0065928D DE 708821 C DE708821 C DE 708821C
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Germany
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sulfur dioxide
sulfur
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ammonium sulfite
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DEI65928D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Braus
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von konzentriertem Schwefeldioxyd Ammonsulfat kann man bekanntlich in. der Weise herstellten, daß man aus Ammoniak und schwefliger Säure oder .schweflige Säure enthaltenden Gasen, z. B. Röstgasen, solche saure Ammonsulfitlösungen bereitet, die auf r Mol Ammomsulfit 2 Mole Ammonbisulfit enthalten, und dann diese Lösungen bei erhöhter Temperatur unter Druck, etwa im Sinne der Gleichung (N H4)2 S03-@--2NH4HS03 -2 (NH4)2 S04+S+H20 umsetzt.' Dieses Verfahren hat gegenüber der Herstellung des Sulfats aus Schwefelsäure den Vorteil, daß man aus den Röstgasen,oder anderen schwefeldioxydhaltigen Ausgangsgasen nicht erst Schwefelsäure herstellen muß; ferner gestattet es, beträchtliche .Mengen des im Schwefeldioxyd der Röstgase @o. dgl. ;gebundenen Schwefels gleichzeitig in wertvollen elementaren Schwefel überzufiihnen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise auch konzentriertes Schwefeldioxydgas neben Ammonsulfat und Schwefel bei der Umsetzung saurer Ammonsulfitlösungen, die auch noch andere wenig beständige Schwefelverbindungen, wie Thiosulfate oder Polythionate,enthalten können, unter Druck gewinnen kann, wann man solche Ammotnsulfitlösungen verwendet, die mehr schweflige Säure, als für die Bildung von Ammansulfat und Schwefelerforderlich, enthalten, und wenn man das durch die Umsetzung unter Druck in Freiheit gesetzte Schwefeldioxydgas durch Abführen und Abkühlen der Reaktionsbrüden abtrennt.
  • Die überschüssige schweflige Säure stört nicht nur die Umsetzung nicht, sondern sie ist für die Einleitung der Reaktion sogar förderlich. Während saure Ammonsulfitlösungen, die Ammoniak und schweflige Säure genau oder nahezu in dem durch die Reaktionsgleichung geforderten 'Mengenverhältnis N H., : SO , = i oo : 282 enthalten, verhältnismäßig schwer, erst bei 17o bis i90° reagieren und sich nicht- vollständig umsetzen, beginnt in sauren Arnmonsulfitlösungen, die mehr als die theoretische Menge schweflige Säureenthalten, die gewünschte Verkochung zu Ammonsulfat und Schwefel schon bei niedrigeren Temperaturen, etwa bei iao bis 16o' C, und sie verläuft schnell und praktisch vollständig.
  • Um in der angegebenen Weise bei der Verkochung konzentriertes Schwefeldioxyd als Nebenerzeugnis zu erhalten, ist es lediglich erforderlich, saurere Lösungen als üblicherweise zu bereiten und dem Verkocher zuzuführen. Die Mengen Schwefeldioxyd, die man über das theoretische Verhältnis NH3: S02 = 100: 282 hinaus in die Ammonsulfitlösungen einbringen kann, sind durch die Dampfdrucke dieser Lösungen und die Schwefeldioxydkonzentration der für die Bereitung der Lösungen verwendeten Röst- oder sonstigen Gase gegeben. Z. B. können bei etwa 25' C und mit einem Röstgas von nur 5 0f0 Schwefeldioxyd Lösungen erzeugt werden, die auf i oo Teile N H" etwa .loo Teile SO., enthalten; man kann also bei der Verkochung auf je 2 Teile für die Umsetzung zu Sulfat und Schwefel benötigtes Schwefeldioxyd nahezu i Teil konzentriertes Schwefeldioxyd ge%vinnen.
  • Das in den Lösungen überschüssig vorhandene Schwefeldioxyd wird bei der Verkochung freigesetzt und entweicht bei de,x Entspannung der verkochten. Lösung mit den Brüden. Um das Schwefeldioxyd konzentriert zu gewinnen, ist es dann nur noch erforderlich, die entspannten Brüden auf gewöhnliche Temperatur abzukühlen. Zweckmäßig verwendet man hierbei mindestens als erste Stufe einen direkten Kühler, in dem unter Abkühlung der Brüden das erhaltene und abzuführende Brüdenkondensat so weit aufgewärmt wird, daß es keine oder nur noch geringe Mengen Schwefeldioxyd gelöst enthält.
  • Sehr einfach gestaltet sich die Gewinnung des Schwefeldioxyds, wenn inan die Druckumsetzung kontinuierlich durchführt. In diesem Falle werden die Brüden aus dein Druckgefäß laufend in dein Maße, wie Lösung zugeführt und entnommen wird, entspannt und gekühlt. Führt man die Druckverkochung diskontinuierlich durch, so empfiehlt es sich, Druckgefäße mit verhältnismäßig großem Gasraum zu wählen, damit das frei werdende Schwefeldioxyd nicht zu große Drucksteigerungen verursacht.
  • Für das Verfahren können auch andere wenig beständige Schwefel-Sauerstoft-Verbindungen, wie z. B. Thiosulfate oder Polythionate, herangezogen werden. Die Verkochung verläuft dann beispielsweise nach der folgenden Gleichung: fNI-I@)=S=03-'-2NH;HS03 =2 (NH,)=SO,-r-25-t-H#, O. Immer, wenn Lösungen derartiger Verbindungen im Gemisch mit Sulfiten überschüssiges Schwefeldioxyd aufzunehmen vermögen und sich zu Sulfat und Schwefel verkochen lassen, kann man die Umsetzung in der oben beschriebenen Weise mit der gleichzeitigen Erzeugung von konzentriertem Schwefeldioxyd verbinden. Beispiel In der Absorptionsanlage einer Ammonsulfatfabrik werden stündlich aus i t Ammoniak und 20 ooo cbm Röstgasen mit etwa 70/0 Schwefeldioxyd etwa i o m3 saure Ammonsulfitlösung erzeugt, die im Liter i oo g Ammoniak und q.oo g Schwefeldioxyd enthält. Diese io cbm saurer Ammonsulfitlösung werden gleichmäßig in einen für kontinuierlichen Betrieb eingerichteten Autoklaven gepumpt, in dem die Lösung bei einer ständig aufrechterhaltenen Temperatur von 170° schnell zu Sulfatlösung und Schwefel umgesetzt wird. Umzusetzende und umgesetzte Lösung werden im Autaklaven im Gegenstrom zueinander geführt. Die erhaltene Sulfatlösung wird laufend in einen unter 3 atü stehenden Beruhigungsbehälter zur Abs.cheidung von Schwefel und von hier unter Entspannung auf Normaldruck in Vorratsbehälter geführt. Aus dem Autoklaven wird der größte Teil des gebildeten Schwefels in flüssiger Form entnommen, und es werden laufend so viel Brüden entspannt, daß der Druck des Autoklaven nicht über etwa ioatü steigt. Die bei der Entspannung des Autoklaven und der Sulfatlösung erhaltenen, Schwefeldioxyd enthaltenden Brüden werden vereinigt. Sie machen etwa 2ooo-m3 aus,- in denen 315m3 Schwefeldioxyd enthalten sind. Diese Brüden werden einer Kühleinrichtung zugeführt, die sich aus einem mit Füllkörpern versehenen Turm und einem indirekten Gaskühler bzw. Kondensator zusammensetzt. Die Brüden durchstreichen zuerst den Turm und hierauf den Kühler, in dem der Brüdendampf kondensiert wird. Die sich hierbei bildenden etwa 13001 schwefeldioxydhaltiges Kondensat läßt man durch den Turm rieseln, wodurch sie weitgehend von Schwefeldioxyd befreit werden. Den Kühler verlassen etwa 315m3 auf gewöhnliche Temperatur abgekühltes Schwefeldioxydgas mit einem Gehalt von 99,9% SO-

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von konzentriertem Schwefeldioxyd, gekennzeichnet durch die Durchführung des bekannten Verfahrens zur Gevinnung von Amm@o!nsulfat und Schwefel durch Erhitzen saurer Ammonsulfitlösungen, die auch noch andere wenig beständige Schwefelverbindungen, wie Thiosulfate oder Polythionate, enthalten können, unter Druck in der Weise, daß man solche Amm.onsulfitlösungen verwendet, die mehr sch-,veflige Säure, als für die Bildung von Ammansulfat und Schwefel erforderlich, enthalten, und daß man das durch die Umsetzung unter Druck in Freiheit gesetzte Schwefeldioxyd aus den Reaktionsbrüden für sich gewinnt.
DEI65928D 1939-11-10 1939-11-10 Verfahren zur Herstellung von konzentriertem Schwefeldioxyd Expired DE708821C (de)

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