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Vorrichtung zum Beseitigen des an derTrommelwand von geneigt liegenden,
umlaufenden und absatzweise betriebenen Trommeln durch Schleuderwirkung aus Gasen
oder Dämpfen ausgeschiedenen Staubes Die Erfindung betrifft leine Vorrichtung zum
Beseitigen des an der Tronunelwand von geneigt liegenden, umlaufenden und absatzweise
betriebenen Trommeln durch Schleuderwirkung aus Gasen oder Dämpfen ausgeschiedenen
Staub es, b.ei der während der Abreinigung der zu reinigende Gas- oderDampfstrom
abgeschaliet wird und der Staub in einen Staubsammelbehälter fällt. Bei den bekannen
Einrichtungen dieser Art macht es Schwierigkeiten, den abgesetzten Staub aus der
Trommel zu entfernen, denn vieles staubbildende Gut setzt sich unter der Schleuderwirkung
fest zusammen, so daß es beim Aufhören der Schleuderwirkung nicht von selbst von
der Trommelwand abfällt. Man muß vielmehr hierzu die Trommel erst beklopfen oder
bekratzen, wozu ein Anhalten der umlaufenden Trommel nötig ist. Durch dieses Anhalten
und das lerneutJe Inlaufbringen entsteht bei größeren Anlagen ein lerheblicher Verlust
an Kraft und Zeit.
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Gemäß der Erfindung werden nun an der Innenwand der Trommel Klopfer
angebracht, die bei niedriger Drehzahl gegen die Trommel schlagen. Diese Klopfer
können beispielsweise aus Ketten bestehen, die mit leinem Gewicht beschwert oder
mit beiden Enden an der Trommelwand befestigt sind. Solange die Trommel mit der
Drehzahl umläuft, die zum Festhalten dies durch die Fliehkraft an die Tromm,elwand
gedrückten Staub es erforderlich ist, werden auch die Ketten an dieser Wand festgehalten.
Vermindert sich die
Drehzahl aber. so bleiben die Ketten nur im
unteren Teil des Trommelumlaufes auf der Wand liegen und lösen sich ab, sobald sie
von der aufsteigenden Trommelwand mit emporgenom1nen werden. Gelangen sie wieder
in den unteren Umlaufabschnitt, so fallen sie auf die Trommel zurück. Sind die Ketten
und ihre Beschweniaggewichte hinreichend schwer gewählt, so erschüttert der beim
Niederfallen der Ketten entstehende Schlag die Trommel derart, daß der angesammelte
Staub aus dem oberen Trommelteil abfällt. Infolge der geneigten Trommellage wandert
er bei mehrfachem Abfallen nach dem einen Trommel ende hin, um endlich aus der umlaufenden
Trommel herauszutreten und in den Staubsammelbehälter zu fallen.
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Um diese Bewegung der Ketten zu erreichen, bedarf es nur einer verhältnismäßig
geringen Drehzahlverminderung der Trommel; diese braucht keineswegs völlig angehalten
zu werden. Hierdurch wird eine beträchtliche Ersparnis an Zeit und Kraft erreicht,
so daß für eine bestimmte Leistung sowohl die Trommel wie auch ihr Antrieb leichter
ausgeführt sverden kann.
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Der abgesetzte Staub wird zwar bei diesem Ablösen erneut etwas aufgewirbelt.
Da aber während des Abreinigens der Strom des Rohgases oder Rohdampfes abgestellt
ist, hat dies nichts zu sagen; der größte Teil des kuchenartig zusammengebackenen
Staub es gelangt trotzdem in den Sammelbehälter, und wenn etwas Staub in der Trommel
verbleibt, so wird dieser beim erneuten Schnellaufen sofort wieder an die Trommehvand
gedrückt, kann also nicht etwa mit dem wieder einsetzenden Gas- oder Dampfstrom
in die Reinleimag abziehen.
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Enthält die Trommel noch in ihr angeordnete kleinere Trommeln, so
üben die Ketten auch beim Ablösen von ihrer Auflagewand einen Schlag aus, indem
sie auf die Außenwand der nächs4leinercn Trommel aufprallen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und
zeigt in Abb. I eine Staubfangeinrichtung im Querschnitt, in Abb. 2 dieselbe von
vorn gesehen in kleinerem Maßstab.
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Mit Laufringen 130 auf den Lagerrollen 13I und I32 laufende Trommeln
133 enthalten mittels der Arme 134 gleichachsige kleinere Trommeln 135, in denen
noch kleinere Trommeln 136 befestigt sind. In die auf derAußenseite der Trommeln
133 sitzenden Zahnkränze 1 37 greifen Antriebe 138 ein, deren Drehzahl durch Verschieben
der zwischen Iveiltrommreln 139 und I4o vorgesehenen Reibriemen 141 mittels der
Gabeln 142 geändert werden kann.
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Die Trommeln 133 greifen in die ortsfesten Kammern 143 und 144 ein.
In diesen Kamlitern sind mittels der Halter 146 und 147 die Kerne 145 befestigt,
die den Mittelraum der inneren Trommeln 136 erfüllen. In die Kammern 143 münden
die vom Rohgaskanal 148 kommenden Zuleftungen 149 ein, die durch Klappen 150 geschlossen
werden können, während aus den Kammern 144 die durch Klappen 153 verschließbaren
Ableitungen 154 zum Reingaskanal 155 geben. Die Böden der Kammern 143 laufen in
Staubsammeltrichter 151 aus, in denen die Verschlußklappen 152 vorgeselten sind.
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In den Trommeln 133 und 135 sind Ketten 156 befestigt, die an ihren
Enden Kugeln 1 tragen. In der Trommel 136 sind hingegen Ketten 157 angebracht, die
mit ihren beiden Enden nahe den Trommelstirnenden befestigt sind. Wie Abb. 2 zeigt,
sind mehrere solche Trommdsätze nebeneinander angeordnet, wodurch infolge der zahlreichen
Staubfangflächen eine sehr große Leistungsfähigkeit der Anlage bei geringem Raumbedarf
erreicht wird. Alle Trommeln werden von einer gemieinsamen Welle 158 aus angetrieben,
die Steuergabel 142 jeder einzelnen Trommel kann aber unabhängig von den übrigen
Gabeln betätigt werden.
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Befinden sich die Klappen 150, 152 und 153 in den punktiert gezeichneten
Stellungen der Abb. l, so sind die Staubsammeltrichter 151 geschlossen, der Gasweg
vom Rohgaskanal 148 zum Reingaskanal 155 durch die Trommeln 133, 135 und 136 jedoch
freigegeben. Der Staub setzt sich daher bei schneller Trommeldrehung auf den Trommelinnenflächen
ab. Die Ketten 156 samt den Gewichten 1 « wie auch die Ketten 157 liegen fest an
den Trommelinnenflächen an; sie üben daher auf den sich absetzenden Staub keine
Wirkung aus, wohl aber auf die hindurch strömenden Gase, indem sie diese in schraubenförmige
Bewegungen versetzen.
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Zum Entfernen des abgesetzten Staubes werden die Klappen 150, 152
und 153 einer Trommelgruppe in die voll gezeichnete Stellung verbracht und die Gabel
142 dieser Gruppe samt den Riemen 141 so verschoben, daß diese Trommeln langsamer
umlaufen.
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Dann lösen sich zunächst die Ketten 157 im oberen Teil ihrer Umlaufsbahn
von der Trommol 136 ab; sie können nicht auf dem Kern 145 schleifen, weil sie nicht
weit genug durchhängen, aber sie schaben beim Ablösen und NViederaufschlagen auf
der Trommelwand etwas hin und her und kratzen dadurch den Staub ab.
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Verlangsamt sich die Trommeldrehung weiter, so fallen zunächst auch
die an der mittleren Trommel 135 hängenden Ketten im oberen Umlaufteil los und weiterhin
noch die an der äußeren Trommel 133 sitzenden Ketten,
um mit ihren
Kugeln 156' abwechselnd auf die sie tragenden und die benachbarten Innentrommeln
zu schlagen. Es werden somit alle Trommlelwände, die dem Staubfang dienen, wirksam
lerschüttert.
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Ist der gesamte Staub abgefallen, so wird die Drehzahl mittels der
Gabel I42 wieder vergrößert; darauf werden die Klappen 150, 152 und I53 in die punktierte
Lage zurückgestellt, worauf eine andere Trommelgruppe zum Reinigen verlangsamt werden
kann.
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Bei hinreichender Gruppenzahl macht sich die Verringerung des gesamten
Gasdurchströmquerschnittes während einer Reinigung praktisch kaum beinerkbar. Die
Drehzahlverminderung während des Reinigens braucht nur gering zu sein, nur eben
ausreichend, daß die verminderte Fliehkraft Ketten und Staub nicht mehr an den Flächen
festhält; daher erfordert die Drehzahlverminderung und die Wiederbeschleunigung
keinen großen Kraftaufwand, zumal auch die Beschleunigung einer Trommel durch die
Verzögerung einer andern unterstützt werden kann, etwa bei ,elektrischem Antrieb
oder durch Schwungmassen. Jedenfalls ist dieser Kraftbedarf weit geringer als bei
den älteren Anlagen, bei denen die Trommeln völlig stillgesetzt werden mußten, um
den Staub zu entfernen. Damit der Staub nach dem Abklopfen sich selbsttätig in axialer
Richtung fortbewegt, ist die gemäß der Erfindung vorgesehene Neigung der Trommel
erforderlich, weil etwa in die Trommel eine führte mechanische Staub entfernungsmittel
sich an den Ketten verfangen würden, wobei Beschädigungen zu befürchten wären. Die
Neigung braucht aber keineswegs so groß zu sein, wie es die schematische Darstellung
der Zeichnung für das Ausführungsbeispiel angibt; ,es genügt vielmehr bereits eine
Neigung der Trommelachse um wenige Grad gegen die Waagerechte, um das gewünschte
Ergebnis zu erzielen. Bei solcher schwachen Neigung fließt dann der Staub in Schraubenlinien
durch die Trommel, und jedes Wiederaufwirbeln wird verhütet.
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Wenn beim Abklopfen ein wenig Staub an der Trommelwand sitzenbleibt,
so hat dies nichts zu sagen; sobald die Trommel wieder schneller läuft und dann
wieder Reingas abzieht, kann er nicht mehr von der Trommelfläche fort und wird dann
erst bei einer späteren Reinigung entfernt.
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Die Steuerung der Klappen I50, 152 und 153 für die ,einzelnen Trommelgruppen
kann auch selbsttätig von der gemeinsamen Antnebswelle i aus erfolgen oder in anderer
geeigneter Weise bewirkt werden, beispielsweise durch elektrische Steuereinrichtungen.