-
Maschine zum Ablösen des Fischfleisches vom Grätengerüst Die Erfindung
betrifft Maschinen zum Ablösen des Fischfleisches vom Grätengerüst, z. B. in zwei
Hälften (Filets). Es ist bekannt, hierfür Maschinen mit Messern, vorzugsweise Messerpaaren,
z. B. Stoß- oder Scheibenmesserpaaren, anzuwenden, die längs des Rückgrates in den
Fischkörper einschneiden, so daß sie das Fischfleisch vom Grätengerüst ablösen.
Zur Zuleitung der unzerteilten Fische zu diesen Messern hat man Führungen benutzt,
die außen am Fischkörper angreifen. Derartige Führungen genügen, solange der Fischkörper
seine natürliche Gestalt hat, insbesondere wenn er nicht um das Rückgrat als Achse
in sich verdreht ist. Das ist aber tatsächlich insbesondere bei Großfischen fast
immer der Fall.
-
Die Fanggebiete von Fischen, insbesondere Großfischen aller Art, liegen
von den Stellen, an welchen die Fische zerlegt werden, sehr .weit -entfernt, so
.daß bisweilen wochenlange Fahrten notwendig sind, ehe die Fische verarbeitet werden
können. Auf der Fahrt sind dieFische aber regelmäßig derart verpackt, z. B. in Kisten
oder Körben, oder, vornehmlich in Dampferladeräumen, mit grobstückigem Eis geschichtet,
daß sie ihre natärliche Form verlieren. Die Körper sind dann verwunden, verbogen,
geknickt, in ihrer Ouerschnittsform verdrückt u. dgl. Auch beim Umladen mit Schaufeln
oder Forken verlieren die Fischkörper oft- ihre natürliche Gestalt. Entsprechend
ist das Rückgrat dann verbogen, verwunden oder gar gebrochen. In diesen Fällen kommt
man mit den außen am Fischkörper angreifenden Führungen nicht aus.
-
Der geschilderte Mangel wird nach der Erfindung dadurch beseitigt,
daß an Stelle oder neben äußeren Führungen in der Maschine Führungen angebracht
sind, welche mit stumpfen, räumlich gekrümmten Leitkanten unmittelbar am Rückgrat
und den von ihm ausstrahlenden Seitengräten zwischen dem Rückgrat und diesen Gräten
einerseits und dem Fischfleisch andererseits angreifen, so daß sie nicht nur geeignet
sind, dem Rückgrat in bezug auf die Schneidmesser eine gehaue
Lage
zit geben, sondern auch durch Hineindrehen der Seitengräten in eine zu deii Schneidmessern
parallele Ebene Verwindungen und Verdrehungen des Fischkörpers in sich zu beseitigen.
Je näher clie Führungen. am Rückgrat angreifen. desto zuverlässiger bringen sie
das Rückgrat und die Seitengräte in die schneidgerechte Ebene.
-
Die Führungen nach der Erfindung können zusammen mit Maschinen jeder
Art benutzt werden, in denen Messer vorbanden sind, welche längs des Rückgrates
und der von diesem ausgehenden Seitengräten das Fischfleisch vom Grätengerüst ablösen.
Es ist gleichgültig, ob es sich um feststehende, z. B. Stoßmesser, oder tim uinlaufende
Scheibeninesser, und zwar einzelne Messer oder Messerpaare handelt. In allen diesen
Fällen kommt es darauf an, das Grätengerüst, insbesondere die _ Seitengräten, gegenüber
den Messern so in schneidgerechte Lage zu bringen, daß die Messer am Rückgrat und
den Seitengräten entlang schneiden, ohne in diese einzuschneiden und ohne daß unnötig
Fleisch am Grätengerüst hän-enbleibt, mit anderen Worten. die -Messer sollen möglichst
dicht am Grätengertist, an diesem entlang, aber nicht in das Grätengerüst einschneiden.
-
Mit Hilfe der unmittelbar am Grä tengerüst im Innern des Fischkörpers
angreifenden Führungen können selbst sehr starke Verdrehungen oder Verwindungen
ausgeglichen werden, weil die Verdrehungswinkel zwischen benachbarten Gräten iilinier
verhältnismäßig klein sind, so daß durch einen verhältnismäßig geringen, innerhalb
der praktische;i Grenzen liegenden Spalt zwischen den Führungen stets nach Ausrichtung
der Gräten eines Querschnittes auch die Gräten des nächstfolgeinlen Querschnittes
sicher erfaßt werden.
-
Ein wichtiges Merkmal vier Erfindung besteht darin, daß die Führungen
nicht außen am Fischkörper angreifen, sondern in den Fischkörper eingreifen. «eil,
geeignete Ausbildung der Führungen vorausgesetzt, nur auf diese Weise der Ausgleich
von Verdrehungen oder Verwindungen des Fischkörpers in sich vollständig erreicht
werden kann.
-
Es ist vorgeschlagen worden, rotierende Scheibenmesser und neben ihnen
liegende und über sie hinausragende Stoßmesser zugleich anzuwenden, um auf diese
Weise den Fischkörper gleichzeitig zii führen und zu schneiden. Dabei sollten die
Stoßmesser einerseits als Schnittspaltenfübrungen wirken, den Fischkörper tragen,
andererseits Verbiegungen des Fischkörpers ausgleichen, indem sie vor den Scheibenmessern
am Rückgrat anliegen. Diese Einrichtung erscheint nicht geeignet, den Fischkörper
gegenüber den Scheibenmessern in schneidgerechte Lage zu bringen, weil einmal Messerkanten
niemals Führungskanten sein können, denn wenn ein ge-
`mter Fischkörper an ruhenden Schneid- |
en vorbeigeführt wird, so werden sie |
t den Fischkörper in eine gewünschte |
ge hineinleiten, sondern in die durch |
Krümmung abgebogenen Teile des Fischkörpers einschneiden, statt den Fischkörper
in eine andere Form zu bringen. Außerdem waren die als Führungskanten gedachten
Schneidkanten bei der bekannten Einrichtung nur sichelförmig in einer Ebene gekrümmt.
Bei solcher Gestalt können aber nur die Spitzen der Kanten, wenn überhaupt, führend
wirken, während zur Erzielung einer Verdrehung gegeneinander verwundener Querschnitte
des Rückgrates und der von ihm ausstrahlenden Gräten räumlich gekrümmte Führungskanten
notwendig sind. Demnach unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch,
daß an *telle von ebenen Stoßmessern, die zur Führung ungeeignet sind, räumlich
gekrümmte Führungen den Scheibenmessern zugeordnet sind.
-
Einzelheiten # der Ausführung einer Maschine nach der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung.
-
Auf der Zeichnung ist in Abb. i die Messeranordnung bei einer Maschine
nach der Erfindung mit Scheibenmesserpaaren mit einem Fischkörper in schneidgerechter
Lage ini Querschnitt dargestellt.
-
Abb. 2 zeigt die Anordnung eines Schneidniesserpaares mit im Innern
des Fischkörpers an der Rückengräte angreifenden Führungen von der Seite gesehen.
-
Abb. 3 ist eine Ansicht des unteren Teiles der Abb.2 von rechts her.
-
Abb.-I ist ein Grundriß der Messer- und Führungsanordnung nach Abb.
2.
-
Abb.5 zeigt im Querschnitt die Rückengräte mit Seitengräten, -Messern
und Führungen für sich allein.
-
Abb. 6 ist ein Grundril3 zu Abb. 5, Abb. 7 eine Seitenansicht zu Abb.
5.
-
In Abb. i bezeichnet r einen Querschnitt durch den Fischkörper, 2,
2 sind die Oberniesser und 3, 3 die Untermesser zweier Messerpaare, welche in den
auf der Seite liegenden Fischkörper von beiden Seiten her über und unter den von
der Rückengräte . ausstrahlenden Seitengräten 5, 5 einschneiden. Die Messer 2 und
3 der Paare lassen zwischen sich einen Spalt 6 frei, der die Seitengräten 5, 5 aufnimmt.
-
Die Messer sind in Hülsen 7 gelagert, siehe auch Abb. 2, und zwar
sitzen die Obermesser 2 auf je einer Hohlwelle 8 und die Untermesser 3 auf einer
vollen Welle 9. Zum Antrieb der Messer dienen Zahnräder io auf den
Hohlwellen
8 und Arme i i auf den Vollwellen 9, in welche Mitnehmer 12 an den Zahnrädern io
eingreifen., Die Wellen 9 mit den Untermessern 3 können mittels eines Querhauptes
13 in nicht zur Erfindung gehörendem_ Weise, wie der Pfeil 14 andeutet, abwärts:
verschoben werden. Von unten her wirken~ nicht dargestellte Federn, vgl. die Pfeile
15. Der Spalt 6 kann auf diese Weise entspfechend .dem Anwachsen der Stärke des
Rückgrates vom Schwanz zum Kopfende während der Arbeit verstellt werden, was ebenfalls
nicht zur Erfindung gehört.
-
Die Lagerhülsen 7 der Messerpaare sind zur Anpassung an die veränderliche
Stärke der Rückengräte in Schwingarmen 16, Abb. 2, gelagert, welche um Achsen 17
im Maschinengestell drehbar sind.
-
Am unteren Ende der Lagerhülse 7 ist ein Tragarm i9 um die Hülse 7
schwenkbar angeordnet und mittels einer Klemmschraube 18 feststellbar. Der Arm i9
trägt in starrer Verbindung einen Führungsstichel 2o, der teils über, teils neben
dem Obermesser :2 liegt, siehe auch Abb. 5 und 6. Ebenso liegt teils unter, teils
neben dem Untermesser 3 ein zweiter Führungsstichel ei, und dieser wird von einem
Winkel 22 getragen, dessen unteres Ende in eine runde Platte 23 übergeht, Abb. 3
und .1 ., an deren seitlichem Fortsatz 2.4 ein Arm 25 angeschlossen ist, dessen
freies Ende in eine Gabel 26 mündet. In die Gabel 26 greift ein als Mitnehmei dienender
seitlicher Fortsatz 27 am Arm i9 ein, so daß die Arme i9 und 25 und mit ihnen die
Führungsstichel 2o und 21 auf Drehung verbunden sind, d: h. nach Lösen der Klemmschraube
18 gemeinsam im Winkel um die Messerlagerhülse 7 einstellbar sind.
-
Als Drehzapfen für den unteren Stichel 21 dient ein in die Platte
23 eingelassener Bolzen 28 mit breitem, flachem Kopf 29, der in das freie Ende 3o
eines um einen Zapfen 31 schwenkbaren Armes 32 eingeschraubt und durch eine Gegenmutter
33 gesichert ist. Am Arm 32 ist eine Stahlplatte 3.4 befestigt, und auf dieser steht
das untere Ende der Welle 9 der Untermesser 3, so daß beim Herabdriikken der Untermesser
mittels des Querhauptes 13 auch der untere Führungsstichel 21 mit seinem Tragarm
32 herabgedrückt werden kann.
-
Die Wirkungsweise der dargestellten und beschriebenen Vorrichtung
ist folgende: Der Fisch wird zwischen den Messerpaaren 2, 3, z. B. mittels einer
am Schwanz eingreifenden Zugvorrichtung, hindurchgeführt. Dabei kommt der Fischkörper
zunächst an der Schwanzwurzel mit der Spitze 35 der Stichel 2o und 21 oberhalb und
unterhalb der Rükkehgräte 36 bzwr der Seitengräten 37, Abb. 5 bis 7, zum Eingriff.
Die Spitze 35 dringt zwischen Gräten und Fischfleisch ein und trennt beide voneinander,
ohne das Fleisch zu zerreißen, da die Verbindung zwischen dem Fleisch und den Gräten
ziemlich locker und die Spitze 35 als zweckmäßig stumpfe Schneide ausgebildet ist.
Das Fleisch wird durch die Stichelspitzen lediglich vom Rückgrat abgedrückt, ohne
daß an den abgetrennten Fleischhälften Spuren hinterlassen werden. Der Einstechbereich
der Stichelspitze ist in Abb. 6 durch Schraffur angedeutet. Er besteht aus dem Bogendreieck,
das von den Kanten der Stichelspitzen und dem Messerumfang gebildet wird. Die Stichel
20 und 21 liegen möglichst nahe den benachbarten Messern 2 und 3, damit die von
der Stichelspitze geöffnete Einstechfuge möglichst lückenlos in die von den Messern
erzeugten Schnittfugen übergeht. .
-
Wichtig ist, daß die Stichelspitze 35 zuerst zur Wirkung kommt, denn
sie dient vermöge ihrer in den Abb. 5 bis 7 dargestellten Form zum Hineindrehen
der Seitengräten 37 in die schneidgerechte Ebene, d. h. in die Mittelebene des Spaltes
6 zwischen den Scheibenmessern (die Scheibenmesser sind auf der Zeichnung mit welligem
Umriß dargestellt, sie können auch lcre_srund sein). Zum Hineindrehen der Seitengräten
37 in die schneidgerechte Ebene dient die Kante 38 der Stichel, an welcher die Seitengräten
aus ihrer in Abb. 5 und 7 dargestellten. mehr oder minder verdrehten Lage heraus
entlang gleiten und dabei so geschwenkt «erden, daß sie von selbst in den Spalt
6 zwischen den Messerscheiben eintreten. Die Abb. 5 und 7 lassen erkennen, daß die
Verdrehungswinkel zwischen benachbarten Seitengräten auch bei erheblicher Gesamtverdrehung
gering sind, so daß der Spalt D@ zwischen den Führungsspitzen in jedem Falle ausreicht,
um auch große Gesamtverdrehungen ausgleichen zu können. Es ist also durch die neue
Führung eine sichere Einführung der Seitengräten 37 in den Messerspalt 6 gewährleistet.
Aber auch die Rückengräte 36 kann durch sie in den senkrechten Spalt zwischen den
Messerpaaren 2, 3 in genau richtiger Lage eingeführt werden, also insbesondere bei
kleineren Fischen auch Verbiegungen jeder Art des Rückgrates durch die Führungsstichel
unschädlich gemacht werden.
-
Der Einstechwinkel der Führungsstichel 2o und 21 kann nach Lösen der
Klemmschraube i8 leicht passend eingestellt werden.
-
Auf der Zeichnung ist nur ein Stichelpaar an einem Messerpaar dargestellt.
Selbstverständlich kann ein gleiches oder ähnliches Sticheipaar auch am anderen
Messerpaar angeordnet sein.