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Mit einer aufzustreichenden Flüssigkeit, insbesondere mit Klebstoff
oder mit Stempelfarbe gefüllte Aufstreichflasche Die Erfindung betrifft eine Aufstreichflasche,
die insbesondere mit Klebstoff oder mit Stempelfarbe gefüllt 'ist,- aus starrem
Werkstoff, wie Glas, besteht und mit einer den Flaschenhals abschließenden Querwand
versehen ist, in der eine verengte Öffnung vorgesehen ist. Eine solche Flasche als
Aufstreichflasche für Leim ist bereits bekannt. Bei der bekannten .Flasche bildet
.die Querwand den Deckel der Flasche, und die Öffnung liegt demgemäß im Deckel.
Hieraus ergibt sich, daß die Öffnung an der obersten Stelle des ganzen Aufbaus liegt.
Ein Verschließen der Öffnung ist daher nicht möglich, und das Abdichten soll durch
in der Öffnung erstarrende Flüssigkeitsteile bewirkt werden. Dies ist insofern nachteilig,
als die verkrusteten Teilchen, wenn die Öffnung wieder freigemacht wird; in die
Flüssigkeit zurückfallen und ein sauberes Aufstreichen bei der nächsten Benutzung
der Flasche verhindern.
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Auch aus anderen Gründen war die bekannte Ausführungsform in der Praxis
nicht brauchbar. Wenn nämlich, was unvermeid-]ich ist, auf der die Öffnung -umgebenden
Platte des Flaschendeckels etwas von der aufzustreichenden Flüssigkeit festtrocknete,
so war ein einwandfreies Aufstreichen nicht mehr möglich, da dann für das Aufstreichen
keine saubere Führung mehr gewährleistet war.
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Gemäß der Erfindung wird als Aufstreichflasche eine Flasche benutzt,
bei der die obere Kante der Öffnung innerhalb des Flaschenhalses tiefer liegt als
der die Streichauflage bildende Flaschenrand. Ferner ist die öffnung nach Anordnung
und Größe mit Bezug auf die Viscosität der den Flascheninhalt bildenden Flüssigkeit
so ausgewählt, daß ein regelmäßiges Austropfen beim Kippen der Flasche nicht erfolgt.
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Flaschen mit dem vorstehend an erster Stelle genanntem Merkmal, einer
Anordnung ,der Öffnung innerhalb des Flaschenhalses tiefer als der die Streichauflage
bildende Flaschenrand, sind an sich bekannt, jedoch nur als Tropfflaschen und demgemäß
mit einer solchen Bemessung der Öffnung mit Bezug auf die jeweils -in Betracht kommende
Flüssigkeit, daß beim Schräghalten der
Flasche die Flüssigkeit in
regelmäßigen Zeitabständen austropft. Eine derartige Flasch: ist für die Verwendung
als Aufstreichflasche ungeeignet, abgesehen davon, daß bisher e Aufstreichflasche
dieser Bauart noch nie vorgeschlagen worden ist. @ Wenn eine gemäß obigen Angaben
ge-
baute, beispielsweise mit Klebstoff oder mit Stempelfarbe gefüllte Flasche
über der zu bestreichenden Fläcne umgekehrt und alsdann mit der üffnung nach unten
auf dieser Fläche hin und her bewegt wird; so tritt die Flüssigkeit in dem gewünschten
Maß;: aus der verengten üffnung der Flasche auf die zu bestreichende Fläche, wo
sie ausgebreitet wird. Hierfür ist zu beachten, daß die öffnung so angeordnet und
bemessen sein muß, daß die Flüssigkeit auch bei senkrecht nach unten gerichtetem
Flaschenhals, also bei waagerechter Stellung der nach unten gerichteten Querwand
auch nicht einmal tropfeihveise austritt, solange die Flasche ruhig gehalten wird.
Ein Abgeben der Flüssigkeit erfolgt vielmehr erst, wenn die Flasche in dieser Stellung
auf das Stempelkissen oder die sonstige zu bestreichende Fläche aufgesetzt und hin
und her bewegt wird.
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Durch die Erfindung ist eine außerordentlich einfache Auftragvorrichtung
für Flüssigkeiten geschaffen. Gegenüber den weit verbreiteten Flaschen mit in dem
Deckel angeordnetem Pinsel besteht, abgesehen von der viel saubereren und einfacheren
Handhabung, noch der gegenwärtig besonders ins Gewicht fallende Vorteil der Ersparnis
wichtiger Rohstoffe, nämlich des Aluminiums für den Pinselstielhalter, der Borsten
für den Pinsel und des Gummirings für die Dichtung. Bei der neuen Ausführungsform,
bei der nur eine scheibenförmige, nicht eine ringförmige Dichtung erforderlich ist,
kann als Dichtungsstoff Korkpreßmasse an Stelle des Sparstoffes Gummi verwendet
werden, da die Preßkorkmasse in Scheibenform haltbar ist, während sie in Ringform
platzt.
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In der Zeichnung ist eine besondere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. t eine Seitenansicht des oberen Teils einer
solchen Flasche mit dem Hals im Längsschnitt nach der Linie I-1 der Fig.3. Fig.
2 eine entsprechende Ansicht im Schnitt durch den Flaschenhals gemäß der Linie II-11
der Fig.3. Fig.3 eine Draufsicht auf die geöffnete Flasche. Die Flasche r aus starrem
Werkstoff, wie Glas o. dgl., kann beliebige Form, Größe und Ausbildung haben. Ihr
Hals kann entweder, wie in der Zeichnung veranschaulicht, außen glatt sein, so daß
eine nicht dargestellte einfache Verschlußkappe darübergestülpt werden kann, oder
auch in bekannter Weise mit Außengewinde versehen sein, auf eine solche Kappe aufzuschrauben
ist, e se tlic e #,r # : er Flaschenhals wird oben durch eine im e n h n
waa cchte Querwand 2 abgeschlossen, in der eine verengte Öffnung 3 für den Austritt
der Flüssigkeit vorgesehen ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese
Öffnung 3 in der Hauptsache kreisförmig ausgebildet, aber an zwei gegenüberliegenden
Stellen noch mit seitlichen Ansätzen 4 versehen. Duroh diese wird der Flüssigkeitsaustritt
beim Hinundherbewegen der Flasche auf der zu bestreichenden Fläche erleichtert.
An die seitlichen Ansätze 4 der öffnung 3 schließen sich bei der dargestellten Ausführungsform
Führungsrinnen oder Führungsnuten 5 nach beiden Seiten hin an.
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Die enge öffnung 3 in der Querwand 2 ist beiderseitig von zueinander
parallelen Rippen 6 (Fig. 3) eingerahmt, die also von Verdickungen der Querwand
2 gebildet sind und den Führungsnuten 5 parallel laufen. Es hat
sich gezeigt,
daß durch diese Ausbildung der Austritt der Flüssigkeit beim Aufstreichen und zugleich
die gleichmäßige Ausbreitung der austretenden Flüssigkeit auf der zu bestreichenden
Fläche weiterhin erleichtert werden. Doch kann die Wirkung der neuen Flasche als
Aufstreichflasche auch ohne die Führungsnuten und Rippen erreicht werden.
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Die die Querwand 2 einrahmende .und zugleich die Rippen 6 sowie die
Führungsrinnen 5 begrenzende Ringwulst 7 ist zweckmäßig vollkommen nahtlos und gratlos
ausgebildet; hat also eine ganz glatte Oberfläche, so daß ein Verletzen der zu bestreichenden
Flächen durch derartige Nahtstellen oder Grate ver-
mieden wird. Andererseits
ist die Anordnung .einer solchen Ringwulst für das Aufstreichen und Verstreichen
der Flüssigkeit auch von Vorteil.
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Wie .ersichtlich ist, liegt die enge Austrittsöffnung der Flüssigkeit
innerhalb der Querwand 2 vertieft gegenüber dem oberen Rande der Flasche, welcher
hier durch die Rippen 6 und die Ringwulst oder Randwulst 7 gebildet ist- Die Austrittsöffnung
ist so bemessen, daß die betreffende Flüssigkeit nicht in der bei Tropfflaschen
üblichen Art austropfen kann, sondern nur beim Aufsetzen auf die zu bestreichende
Fläche bzw. beim Hinündherstreichen auf dieser Fläche austritt.