DE707644C

DE707644C - Einrichtung zum Ausgleich des bei umlaufender Bremstrommel auf die Bremsbacken wirkenden Anpressdruckes bei hydraulisch oder pneumatisch betaetigten Innenbackenbremsen

Info

Publication number: DE707644C
Application number: DEB188110D
Authority: DE
Inventors: Fritz Fiedler
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1939-07-23
Filing date: 1939-07-23
Publication date: 1952-12-01

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Innenbackenbremsen von Kraftfahrzeugen, und zwar insbesondere auf hydraulisch bzw. pneumatisch betätigte Bremsen.

Es ist bekannt, daß bei Innenbackenbremsen, deren beide Bremsbacken symmetrisch zueinander angeordnet und derart jeweils um einen festen Punkt schwenkbar gelagert sind, daß unter Voraussetzung einer bestimmten Drehrichtung der Bremstrommel der eine Bremsbacken auf die Bremstrommel aufläuft, während der andere Bremsbacken von dieser abläuft, der eine der beiden Bremsbackenbeläge einer stärkeren Abnutzung unterliegt als der andere. Diese ungleichmäßige Abnutzung der beiden Bremsbeläge rührt daher, daß der auf die Bremstrommel auflaufende Bremsbacken infolge der beim Anpressen an die Bremstrommel auftretenden Reibungskraft, die ein bestimmtes Drehmoment in bezug auf seinen festen Anlenkpunkt erzeugt, stärker an die Bremstrommel angepreßt wird als der andere Bremsbacken, der durch dieselbe Kraft im Sinne einer Entlastung beeinflußt wird. Um diese ungleichmäßige Abnutzung der

Bremsbeläge, die eine vorzeitige Auswechselung derselben erforderlich macht, zu beseitigen, ist es bei durch Flüssigkeitsdruck oder Luftdruck betätigten Bremsen vorgeschlagen worden, die Bremszylinder mit verschieden großen Bohrungen auszuführen. Der kleinere Bremskolben ist hierbei für den auf die Bremstrommel auflaufenden Bremsbacken bestimmt, während der größere Kolben für ίο den ablaufenden Bremsbacken vorgesehen ist. Diese Anordnung weist aber den Nachteil auf, daß die Herstellung der Bremszylinder mit abgestufter Bohrung wesentlich teurer ist gegenüber denen mit einheitlich durchgehender Bohrung. Ferner sind zwei voneinander verschiedene Druckkolben erforderlich, die eine größere Lagerhaltung von Kolben, Dichtungsringen u. dgl. bedingen.

Um diese Nachteile zu beseitigen, schlägt die Erfindung eine Einrichtung vor, durch die auf einfache Weise eine gleichmäßige Anpressung der Bremsbacken an die Bremstrommel erzielt und damit eine gleichmäßige Abnutzung der Bremsbeläge gewährleistet wird.

Nach der Erfindung ist der für die Betätigung der Bremsbacken bestimmte und mit einheitlich durchgehender Bohrung versehene Bremszylinder in bezug auf die beiden Bremsbacken derart angeordnet, daß die beiden Druckkolben mit ungleichen Hebelarmen auf die unter sich gleichen Bremsbacken einwirken. Durch entsprechende Anordnung des Bremszylinders kann dieses Hebelverhältnis so gestaltet werden, daß für den Betriebszustand ein vollkommener Ausgleich des Anpressungsdruckes auf beiden Bremsbackenbelägen erzielt und damit die grundsätzliche Voraussetzung für eine gleichmäßige Abnutzung der beiden Bremsbeläge geschaffen wird.

Aus der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung ersichtlich.

Der angegebene Pfeil gibt die Drehrichtung der Bremstrommel 1 an. Der auflaufende Bremsbacken ist mit 2, der andere, durch die Reibungskraft entlastete Bremsbacken ist mit 3 bezeichnet. Der mit gleichmäßig durchgehender Innenbohrung versehene Bremszylinder 4 ist mit den beiden Kolben 5 und 6 ausgestattet, die über die Druckstücke 7 und 8 auf die Bremsbacken einwirken. Der Druckkolben 5, dessen Wirkung ohnehin durch die Reibungskraft verstärkt wird, wirkt auf den Bremsbacken 2 mit dem kleinen wirksamen Hebelarm α ein, während der Druckkolben 6 auf den durch die Reibungskraft entlasteten Bremsbacken 3 mit dem größeren wirksamen Hebelarm A einwirkt. Da die von den beiden Druckkolben ausgeübte Kraft naturgemäß gleich groß ist, ist das auf die beiden Bremsbacken infolge der verschieden großen wirksamen Hebelarme ausgeübte Drehmoment für den Fall der stillstehenden Bremstrommel ebenfalls verschieden groß. Durch entsprechende Abstufung der wirksamen Hebelarme kann somit ohne weiteres erreicht werden, daß für den Fall der umlaufenden Bremstrommel, der dem Betriebszustand entspricht, eine vollkommen gleichmäßige Anpressung der beiden Bremsbacken erreicht und damit eine gleichmäßige Abnutzung der beiden Bremsbeläge gewährleistet wird.

Die beiden Bremsbacken werden zweckmäßigerweise derart ausgebildet, daß sie untereinander austauschbar sind; sie erhalten also beispielsweise je zwei entsprechend ausgebildete Druckpfannen, in die jeweils die Druckstücke der Kolben eingreifen können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Einrichtung zum Ausgleich des bei umlaufender Bremstrommel auf die Bremsbacken wirkenden Anpreßdruckes bei hydraulisch oder pneumatisch betätigten Innenbackenbremsen mit symmetrisch angeordneten, je um einen festen Anlenkpunkt schwenkbar gelagerten Bremsbacken, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einheitlich durchgehender Bohrung versehene Bremszylinder mit Kolben in bezug auf die Lage der Bremsbacken derart angeordnet ist, daß der auf den auflaufenden Bremsbacken (2) einwirkende Kolben (5) an einem kleineren Hebelarm (α), der auf den ablaufenden Bremsbacken (3) einwirkende Kolben (6) an einem größeren Hebelarm (A) angreift.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Bremsbacken (2, 3) mit Anschlußstellen für die Spreizvorrichtung der Bremse für beide Hebelarme versehen ist, so daß die Bremsbacken untereinander austauschbar sind.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht ezogen worden:

USA.-Patentschrift Nr. 1 965 894; B u s s i e η, »Automobiltechnisches Handbuch«, 13. Aufl., 1931, S. 402/403.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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