DE707418C

DE707418C - Gepresster oder gespritzter Massekern, insbesondere fuer die Hochfrequenztechnik

Info

Publication number: DE707418C
Application number: DEA87399D
Authority: DE
Inventors: Hermann Burmeister; Dr Phil Gerhard Kiessling
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1938-07-07
Filing date: 1938-07-07
Publication date: 1941-09-01

Description

Gepreßter oder gespritzter Massekern, insbesondere für die Hochfrequenztechnik Die Erfindung bezieht sich auf Magnetkerne für elektrische Einrichtungen, beispielsweise Pupinspulen oder Hochfrequenzspulen für elektrische Schwingungskreise u. dgl. Die Erfindung betrifft diejenige Art von Magnetkernen, bei. denen das magnetische Material in fein verteilter Form mit einem Isolier-und/oder Bindemittel gemischt und zusammen damit in die gewünschte Form gepreßt oder gespritzt wird.
Bekanntlich müssen sowohl an die elektrischen wie auch an die mechanischen Eigenschaften dieses Bindemittels erhebliche Anforderungen gestellt werden, wenn die Kerne allen Bedingungen genügen sollen. Das Isolier- und Bindemittel muß einmal die Eisenteilchen umschließen, so daß benachbarte Eisenteilchen miteinander nicht in metallische Berührung treten und so zu erhöhten Wirbelstromverlusten Anlaß geben können. Die Druck- und Haftfestigkeit des Isoliermittels muß so groß sein, daß ein Hindurchdrücken der Eisenteilchen durch die Isolierschicht auch bei hohen Drucken vermieden wird. Im fertigen Kern soll das Isolier- und Bindemittel einerseits fest, andererseits aber nicht spröde sein, damit die Kerne eine genügende mechanische Biegefestigkeit aufweisen. Für viele Zwecke ist es ferner erforderlich, daß die fertig gepreßten oder gespritzten Kerne genau maßhaltig sind, vor allem., daß sie ihr Volumen nach dem Pressen nicht vergrößern. Dies ist insbesondere für die sog. Schraubkerne der Hochfrequenztechnik wichtig, auf die sich die Erfindung besonders bezieht.
Es ist zwar bekannt, Alkydharze zur Herstellung von Massekernen zu benutzen, doch war die Verwendung der bisher zu diesem Zweck vorgeschlagenen Sorten nicht vorteilhaft. Der Zusatz solcher in einstufigem Verfahren hergestellten Harze mußte verhältnismäßig hoch sein, und die so hergestellten Massekerne waren nicht maßhaltig. Diese beiden Umstände schränkten aber die Anwendung dieser Massekerne ganz erheblich ein.
Erfindungsgemäß besteht das Isolier- und Bindemittel eines Massekernes im wesentlichen aus härtbaren Alkydharzen, z. B. solchen kondensierten Esterharzen, welche durch Einwirkung von Oxycarbonsäuren, beispielsweise Milch- oder Citronensäure, auf mehrwertige Alkohole, beispielsweise Glycerin, Glykol. entstanden und dann durch weitere Behandlung mit Polycarbonsäuren, beispielsweise Phthalsäure, kondensiert sind. Beispiele zur Herstellung derartiger Harze finden sich beispielsweise in dem Patent 698616. Diese Kunstharze zeichnen sich durch einige Eigenschaften aus, welche sie für den Zweck gemäß der Erfindung besonders. geeignet erscheinen lassen. Die Harze sind zäh und haften außerordentlich fest an Metallen. Sie umschließen jedes einzelne Eisenteilchen vollständig, und die si gebildete Hülle zerreißt auch nicht bei Anwendung hoher Preß- oder Spritzdrucke. Andererseits sind die Harze schnell härtend, was für eine billige Massenfabrikation von großem Wert ist. Die Härtung erfolgt bei einer Wärmebehandlung von etwa 120'.
Die so gebildeten Kerne zeichnen sich ferner dadurch aus, daß sie genau maßhaltig sind und infolgedessen auch als Schraubkerne verwendet -werden können. Da das Harz bei der Härtung nicht spröde wird, sind die Kerne ferner gegen mechanische Beanspruchung äußerst widerstandsfähig. Schließlich ist hervorzuheben, daß es sich bei den Kunstharzen gemäß der Erfindung um hydrophobe Harze handelt. Auch die elektrischen Eigenschaften der Kerne gemäß der Erfindung sind besser als die der bisher bekannten Kerne. So gelang es beispielsweise, bei einer mit einem Schraubkern versehenen Spule von 200 AH Induktivität bei i MHz eine Spulengüte von 305 zu erzielen. Der dabei verwendete Kein enthielt 5 N eines auf der Basis von Citronensäure hergestellten Alkydharzes.
Selbstverständlich können auch größere oder kleinere Prozentsätze des Isoliermittels, gegebenenfalls unter Zusatz anderer bekannter Isoliermittel, verwendet werden.

Claims

PATRN'rANSPRÜCHG:- i. Gepreßter oder gespritzter Massekern, insbesondere für die Hochfrequenztechnik, welcher aus einer Mischung von pulverförmigem, magnetischem Material mit einen Isolier- und Bindemittel besteht, unter Verwendung eines Alkydharzes als Isoliermittel, gekennzeichnet durch härt-.bare Alkydharze, welche in mehrstufigem Verfahren derart hergestellt sind, daß ein mehrwertiger Alkohol zunächst mit einer Oxycarbonsäure vollständig verestert wurde und daß dann die freien alkoholischen Hydroxylgruppen mit alyphatisclien und/oder aromatischen mehrbasischen Säuren kondensiert wurden.
2. Verfahren zur Herstellung von Massekernen nach Anspruch i, dadurchg(ykennzeichnet, daß die gepreßten oder gespritzten Kerne einer Wärmebehandlung hei etwa i 2o, unterzogen werden.
3. Anwendung der Massekerne nach Anspruch i und 2 für Schraubkerne der Hochfrequenztechnik.