-
Regenerator für Koksöfen Die Erfindung bezieht sich auf Regenerativkammer-
oder Retortenöfen zur Erzeugung vorn Gas und Kaks und insbesondere auf solche derartigen
Öfen, bei denen unterhalb der Verkokungskammern in waagerechter Richtung derselben
verlaufende Regeneratoren zum Vorwärmen der Verbrennungsluft und gegebenenfalls
des Heizgases vorgesehen sind.
-
Es ist bekannt, daß sich in den Regeneratoren von Kammer- oder Retortenöfen
zur Erzeugung von Gas und Koks im Betrieb Staub und ,andere Festkörper aus den durch
die Regeneratoren geleiteten gasförmigen Mitteln absetzen. Namentlich werden solche
Ablagerungen in denjenigen Regeneratoren gefunden, in denen Heizgase, wie Generatorgas,
Gichtgas o. dgl., vorgewärmt werden. Diese Gase enthalten große Mengen Staub und
andere Verunreinigungen. Sobald die Strömungsgeschwindigkeit des staubhaltigen Gases
unter einen gewissen Wert sinkt, setzt sich der Staub hauptsächlich auf den horizontalen
Flächen des Regenerators ab. Da die Gasgeschwindigkeit in den Regeneratoren vergleichsweise
klein ist, bilden sich dort leicht Ablagerungen von Staub, die die Gaswege verstopfen
und die Wirksamkeit des Regenerators empfindlich beeinträchtigen. Der auf dem Gitterwerk
sich absetzende Staub wirkt wie eine Wärmeisolierung und hindert den Wärmefluß von
und zu dem Gitterwerk.
-
Es wurde nun gefunden, daß sich in den Regeneratoren von Horizontalkammerverkokungsöfen
der Staub vor ,allem in den unteren Teilen des Gitterwerks absetzt. Dies scheint
dadurch zu erklären zu sein, daß dasi:einzeIne Staubteilchen in dem Augenblick,
in dem das Wasser von seiner Oberfläche verdampft, was geschieht, wenn der Staub
im unteren Teil des Regenerators eine Temperatur von über roo° erreicht, vorübergehend
etwas klebrig wird.
-
Um die störenden Staubablagerungen aus °dem Gitterwerk von Regeneratonen
zu entfernen, ist es notwendig, das Gitterwerk von
Zeit zu Zeit
in mühevoller und kostspieliger Arbeit aus dem Regenerator auszubauen iund zu reinigen.
-
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, die Regeneratoren von Horizontalkammer-oder
Retortenöfen so auszubilden, daß es ohne wesentliche Schwierigkeiten möglich ist,
den Staub und andere Ablagerungen zu entfernen und zu diesem Zweck das Gitterwerk
auszubauen.
-
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der obere Teil des
Regeneratorgitterwerks für sich, d. h. unabhängig von dem unteren Teil des Gitterwerks,
gelagert wird, derart, daß der untere Teil des Gitterwerks aus dem Regenerator herausgenommen
werden kann, ohne vorher den oberen Teil des Gitterwerks entfernen zu müssen.
-
Zur Reinigung der Regeneratoren ist es meist nicht einmal notwendig,
den Regenerator völlig abzukühlen, da das Gitterwerk im unteren, dem Austritt für
abgekühlte Gasmittel bzw. dem Eintritt für kalte Gasmittel benachbarten Teil nur
vergleichsweise schwach erwärmt wird.
-
Die Erfindung besteht ferner darin, im unteren Teil des Regenerators
ein Gitterwerk aus solchen feuerfesten Steinen anzuordnen, die mehrere öffnungen
oder Kanäle besitzen, durch welche die Gasmittel strömen können.
-
Die Anwendung derartiger Steine im unteren Teil des Regenerators ist
aus verschiedenen Gründen sehr vorteilhaft. Zunächst ist es dadurch möglich, das
Gitterwerk in demjenigen Teil des Regenerators, der häufiger zweck:. Reinigung ausgebaut
werden muß, aus verhältnismäßig wenigen Steinen herzustellen, die leicht aus dem
Regenerator herausgezagen und in ihn wieder eingeschoben werden können, jedenfalls
bedeutend leichter als die meist benutzten prismatischen Steine, die im Kreuzverband
in den Regenerator eingebaut werden müssen, was ziemlich umständlich ist. Ferner
bietet die Anwendung solcher Steine die Möglichkeit, die Wandstärke des feuerfesten
Steinkörpers zu verringern. Je geringer aber die Wandstärke des Gitterwerksteines
ist, um so größer läßt sich die Gesamtoberfläche des Gitterwerks machen. Man kann
also im unteren Teil des gemäß der Erfindung ausgebildeten Regenerators die Oberfläche
des Gitterwerks v ergrößern,wodurch die Leistungsfähigkeit des Regenerators beträchtlich
gesteigert wird.
-
Es ist nämlich zu beachten, daß die Wärmeübertragung in dem auf niedrigerer
Temperatur befindlichen unteren Teil des Regenerators im wesentlichen nur durch
Konvektion geschieht. Im oberen, heißeren Teil des Regenerators kommt dagegen noch
die Wärmeübertragung durch Strahlung hinzu, die meist sehr groß ist. Die Wärmeübertragung
durch Konvektion hängt stark ab von der Größe der die Wärme abgebenden bzw. aufnehmenden
Fläche. Je größer diese Fläche ist, um so besser ist die Wärmeübertragung durch
Konvektion.
-
Die Erfindung besteht also weiter noch darin, die Wandstärke des Regeneratorgitterwerks
im unteren Teil des Regenerators von Horizontalkammer- oder -retortenöfen zur Erzeugung
von Gas und Koks geringer zu halten als im oberen Teil dieser Regeneratoren.
-
Es ist zwar bei Winderhitzern bekannt, den Regenerator zweiteilig
auszubilden, indem dem eigentlichen Regenerator eine mit Gitterwerk ausgestattete
Verbrennungskammer vorgeschaltet ist, durch die vermieden werden soll, daß die Heizflammen
das Hauptgitterwerk des Regenerators treffen. Durch diese Verbrennungskammer soll
gleichzeitig erreicht werden, daß die in dem zu verbrennenden Heizgas enthaltenen
Verunreinigungen nicht in den Regenerator gelangen können.
-
Es ist weiter bekannt, die Regeneratoren von Horizontalkammerverkokungsöfen
durch eine mittlere waagerechte Leitwand zu unterteilen, um eine waagerechte Beaufschlagung
der Regeneratoren zu erhalten. Diese Leitwand hat jedoch lediglich den Zweck, die
waagerechte Gasführung durch das Gitterwerk zu ermöglichen und dient nicht als Träger
für das Gitterwerk des oberen Regeneratorteils.
-
In der zugehörigen Zeichnung ist eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt, die einen senkrechten Querschnitt durch die Regeneratoren
zeigt.
-
Die durch die Stützwände i gebildeten Regeneratoren 2 liegen unterhalb
der zur Aufnahme des Verkokungsgutes dienenden Ofenkammern 3, die zwischen Heizwänden
4 angeordnet sind. Die Regeneratoren werden in abwechselnder Reihenfolge in dem
einen Zeitabschnitt mit Gas und Luft und in dem anderen Zeitabschnitt mit den aus
den Heizzügen abziehenden Abgasen beschickt, so daß beispielsweise der Regenerator
2 mit Schwachgas und die Regeneratoren 2a mit Luft beschickt sind. Das Gasmittel
wird den Regeneratoren durch die Regeneratorsohlkanäle 5 zugeführt, die oben von
einem aus Lachsteinen 6 gebildeten Rost abgeschlossen sind, durch den das Gasmittel
auf die ganze Länge des Regenerators verteilt wird. Auf diesen Rost 6 werden dann
dünnwandige Mehrlochsteine 7 in Schichten übereinander angeordnet. Der Regenerator
2 ist durch einen weiteren, ehenfalls aus ähnlichen Steinen wie die Steine 6 gebildeten
Rost 8 in zwei Hälften unterteilt. Der Rost liegt auf Vorsprüngen g der Stützwände
i und hat vorteilhaft nocheine
Auflage in dem mittleren Unterstützungsstein
i o, der .auf dem Rost 6 aufliegt.
-
Oberhalb des Rostes 8 kann der Regenerator mit dickwandigeren Normalgitterwerksteinen
ausgesetzt sein.
-
Auf diese Weise ist es ohne Schwierigkeit möglich, den unteren Regeneratorteil,
in dem sich die Verlagerungen bilden, für sichschnell dadurch zu reinigen, daß die
einzelnen Mehrlochsteine 7 während des Betriebes seitlich herausgezogen und durch
neue ersetzt werden.
-
Um die Reinigung der beiden Regeneratorräume zu erleichtern, wird
gemäß der Erfindung die'äußere Stirnwand der Regeneratoren derart ausgeführt, daß
zwei unabhängig voneinander herausnehmbare Spiegelwände gebildet werde, von denen
beispielsweise die obere, mit dem Gitterwerk i i ausgesetzte Wand auf einem Zwischengewölbe
für sich abgestützt ist. Bei dieser eigenartigen Ausführungsform der Regeneratorspiegelwände
ist es möglich, beispielsweise die unteren Regeneratorräume für sich zu öffnen und
durch Herausnehmen der Füllkörper in der angegebenen Weise zu reinigen.