DE1958003C - Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe eines Tunnelofens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe eines TunnelofensInfo
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Description
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine daß das Zusatzrauchgas für jede einzelne Teilstrecke
Vorrichtung zum Betriebe eines Tunnelofens mit 40 der Vorwärmzone in je einer eigenen Zusatz-Brennschrittweisem
Brenngut-Vorschub, in dessen Tunnel kammer mit derjenigen Temperatur erzeugt wird, die
in der Vorwärmzone an mehreren über die Länge es beim Einblasen in die jeweilige Teilslrecke haben
der Vorwärmzone hin verteilten Stellen zwischen den soll.
einzelnen Brenngutstapeln zusätzliches Rauchgas ein- Es wird also die gesamte zur jeweils nötigen
^cbiasen wird, das in zusätzlicher Brennkammer er- 45 Temperatur des Zusatzrauchgases erforderliche Luflzeugt
wird. menge in die jeweilige Brennkammer selbst einge-Die Erfindung soll den Übelsland bekämpfen, daß für.rt; es ist also zwischen Brennkammer und Tunnel
das Rauchgas im Tunnel infolge des thermischen keine Luftzufuhr, keine Mischdüse vorhanden. Es
Auftriebs der heißeren Gasleile in den oberen ist also der volle Brennkammerdruck auch an den
Schichten heißer als unten ist und daher das Brenngut 50 Einblasstellen verfügbar, und es können daher mit
in den unteren Schichten der Brcnngutstapel in einem geeigneter Düsenform kräftigste Blasstrahlcn gebildet
großen Teil der Vorwärmzone nur langsamer und werden, welche beste Durchmischung d>*s Tunneldarauf
nahe dem Ende der Vorwärm 'one weil rauchgases ergeben.
schneller als in den oberen Slapclschichlen erwärmt Es empfiehlt· sich um der Wärmeersparnis willen,
wird. Da die zulässige Geschwindigkeit der Brenngui- 55 daß Luft für die zusätzliche Brennkammer in an
Erwärmung d'irch die Gefahr des Rissigwerdens be- sich bekannter Weise aus der Abkühlzone des Tunncl-
grcnzt ist, so ist diese gegen Ende der Vorwärmzone ofens oder durch den Hohlraum der Tunneldccke
überschnelle Erwärmung der untersten Stapel- entnommen wird. Das ist an sich bekannt (deutsche
schichten und überhaupt der Temperaturunterschied Auslegcschrift 1 157 992 und schweizerische Patenl-
zwischen der obersten und der untersten Schicht des 60 schrift 290 534).
im Tunnel strömenden Rauchgases höchst liner- Die Vorrichtung für dieses Verfahren besteht nach
wünscht. Hei einem bekannten Tunnelofen (deutsche der Erfindung darin, daß für je eine Teilslrecke der
Patentschrift 562 809) sucht man diesen Temperatur- Vorwärmzone des Tunnelofens, die sich über einen
unterschied zwischen der oberen und der linieren Brenngulstapcl und die an ihn anschließenden Stapel-Schicht
dadurch auszugleichen, daß man dem an der 65 Zwischenräume erstreckt, eine eigene Zusatz-ßrcnn-Tunneldecke
einzuführenden /usat/rauchgas durch kamnicr-Einriehtung angeordnet ist, mit einer Brennbesiiti'lerc
Kaltlufldüsen so viel Kaltluft beimischt, kammer, einem Hoehdruekgcblu.se für die Verbrenclali
es kalter als die Oberschicht ist. Dieses Kühlen niingslufl, den Zusal/.rauchgas-Verleilerleilungen von
der Brennkammer zu den Einblasstellen und mit
an den Einblasstellen angeordneten austauschbaren Düsen.
Die Düsen werden je nach der Menge und dem Druck des Zusatzrauchgases und nach der gewünschten
Strahlgeschwiiidigkeit gewählt. Alle diese Größen
richten sich nach der Art des Brenrigutes und sind von Fall zu Fall zu bemessen.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Tunnelofens mit
der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht des Ofens nach der Linie 2-2 in F i g. 1,
F i g. 3 eine Seitenansicht zum Teil im Schnitt durch die Vorrichlang gemäß F i g. 2.
Darin sind mit I und 2 die Seitenwände und mit 3
die Decke des Tunnels, mit 4 der bewegliche, aus den Wagen bestehende Boden, mi' 5 die Brenngutstapel
und mit 7. die Zwischenräume zwischen den Stapeln bezeichnet. Ferner bedeuten 8 die Brenner
der Brennzone (Scharf-Feuerzone) des Ofens, 9 seinen Schornstein, 10 sein Rauchgas-Sauggebläse, Il sein
Einlaßende, 12 sein Kühlluftgebläse, 13 seine Kühlluft-Verteilerleitung und 14 einen wärmedämmenden
Hohlraum seiner Tunneldecke.
Mit 15 ist eine Zusatzrauchgas-Brennkammer-Einrichtung
als Ganzes bezeichnet. Die Zeichnung zeigt um der Übersichtlichkeit willen nur eine einzige
solche; weitere sind nach Bedarf zu wählen.
Die Brennluft für die Zusatz-Brennkammer-Einrichtung
wird zu einem Teil als Heißluft durch den Tunneldecken-Hohlraum 14 und einen Kanal 16,
zum anderen Teil als Kaltluft aus der Umgebung von einem. Hochdruckgebläse 17 angesaugt und durch
eine Düse 18 in eine Brennkammer 19 gedruckt; das in dieser erzeugte Zusatzrauchgas wird durch Verteilerrohr
20 und 31 zum Tunnel abgeführt. Zum Einstellen der gewünschten Luftmenge und Lufttemperatur
dienen vor und hinter dem Geblase 17 angeordnete Schieber 21 bzw. 23 und Thermometer
22 bzw 24. Falls gewünscht, kann Brennluft fur die Zusatz-Brennkammer auch aus dem Kühlluftgebläse
Ii durch eine (nicht gezeichnete) Leitung entnommen werden.
Von den Zusatzrauch^as-Verteilern 20 und 31
führen Leitungen 25 zu den an der Tunneldecke befindlichen Düsen 26 und Leitungen 27 zu den an
den Tunnelseiten befindlichen Düsen 28.
Der Brenner der Zusatz-Brennkammer ist mit 29
bezeichnet. Die Temperatur des Zusatzrauchgases an der Brennkammer mißt ein Thermometer 30; zur
Verteilung auf die Verteilerrohre 20,31 dienen Einstellschieber 32 und 33.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Betriebe eines Tunnelofens Verlust.
mit schrittweisem Brenngut-Vorschub, in dessen 5 Dieser Verlust soll vermieden werden: Es soll
Tunnel in der Vorwärmzone an mehreren über — dies ist der der Erfindung zugrunde liegende
die Länge der Vorwärmzone hin verteilten Stellen Gedanke — die Kühlung der heißen Oberschicht
zwischen den einzelnen Brenngutstapeln zusatz- nicht durch Mischen mit zusätzlicher Luft, sondern
liches Rauchgas eingeblasen wird, das in zusatz- durch Mischen mit der kühlen Unterschicht des im
Iicher Brennkammer erzeugt wird, dadurch io Tunnel strömenden Rauchgases bewirkt werden; es
gekennzeichnet, daß das Zusatzrauchgas soll, anders gesagt, da:, eingeblasene Zusatzrauchgas
für jede einzelne Teilstrecke der Vorwärmzone cre Schichten des Tunnel-Rauchgasstromes durch-
in je einer eigenen Zusatz-Brennkammer mit der- einander wirbeln.
jenigen Temperatur erzeugt wird, die es beim Dies ist bei dsm obengenannten bekannten Ofen
Einblasen in die jeweilige Teilstrecke haben soll. 15 kaum möglich. Dort wird nämlich das Zusa'zrauchgas
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- für alle Teilstrecken der Vorwärmzone — das sind
kennzeichnet, oiß Luft für die zusätzliche Brenn- dort sechs — in einer ihnen allen gemeinsamen,
kammer in an sich bekannter Weise aus der einzigen Brennkammer erzeugt und vor dem Eintritt
Abkühlzone des Tunnelofens oder durch den in die einzelnen Teilstrecken durch Mischen mit
Hohlraum der Tunneldecke entnommen wird. *o Kaltluft in Mischdüsen auf die jeweils nötige Tempe-
3. Vorrichtung für das Verfahren nach An- ratur gekühlt. Diese Mischdüsen verbrauchen einen
spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für wesentlichen Teil des Brennkammerdrucks für die
je eine Teilstrecke der Vorwärnizone des Tunnel- Mischung und sie lassen für die Bildung von Blasofens,
die sich über einen Brenngutstapel und die strahlen nur wenig Druckgefälle übrig. Überdies
an ihn anschließenden Stapel-Zwischenräume er- 35 liegen sie in den das Zusatzrauchgas zum Tunnel
streckt, eine eigene Zusatz-Brennkammer-Ein- führenden Kanälen weil ab vom Tunnel, und diese
richtung (15) a geordnet ist, mit einer Brenn- Kanäle haben zwischen den Düsen und dem Tunnel
kammer (!9), einem Hochdru'-kgeblJise (17) für gleichbleibenden Querschnitt und können daher ein
lic Verbrennungsluft, den Zusatzrauchgas- etwa noch vorhandenes Druckgefälle nicht oder nur
Verteilerleitungen (20, 31) ν·.>η dc Brennkammer 30 kaum in Strahl-Geschwindigkeit umsetzen. Die
zu den Einblasstellen (25,27) »nd mit an Mischdüsen sind also zur Bildung kräftiger Bias-
den Einblasstellen angeordneten austauschbaren strahlen, welche den Tunnel-Rauchgasslrom durch -
Düsei. (26, 28) einanderwirbeln könnten, ungeeignet.
Es gilt daher ein Verfahren und eine Einrichtung
35 zu schaffen, das bzw. die an oer; Zusatzrauchgas-
Einblasstellen den ungeminderten Brennkammerdruck verfügbar macht.
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