DE2840284A1

DE2840284A1 - Einrichtung zur thermischen steuerung von rollenoefen zum brennen von keramischen materialien o.dgl.

Info

Publication number: DE2840284A1
Application number: DE19782840284
Authority: DE
Inventors: Enzo Mantegani
Original assignee: Welko Industriale SpA
Current assignee: Welko Industriale SpA
Priority date: 1977-10-07
Filing date: 1978-09-15
Publication date: 1979-04-12
Also published as: BR7806622A; FR2405448A1; FR2405448B1; DE2840284C2; GB2007810B; US4249895A; GB2007810A; MX150622A; JPS5499111A; ES473984A1

Description

Einrichtung zur thermischen Steuerung von Bollenöfen zum Brennen von keramischen Materialien oder dergleichen

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur thermischen Steuerung von Rollenöfen, die insbesondere zum Brennen keramischer oder feuerfester Materialien Verwendung finden. Es ist bekannt, daß Rollenöfen einen Tunnel bzw. eine Tunnelstrecke besitzen und daß die Transportebene für die in diesen Öfen zu brennenden Materialien aus einer Reihe von nebeneinander liegenden Rollen besteht, die ihre eigene Rotation besitzen und quer zur Transportrichtung des Materials ausgerichtet sind. Entlang der Ofenerstreckung werden die Materialien aufeinanderfolgenden Behandlungsstufen ausgesetzt, wie beispielsweise einer Vorerwärmung und Entgasung, dem eigentlichen Brennen, einer Zwangskühlung gefolgt von einer natürlichen Kühlung, bevor sie aus dem Ofen austreten.

Die bisher für die Herstellung eines solchen Ofens verwendeten Einrichtungen bieten keine Möglichkeit, mindestens einige Behandlungsstufen zu beschleunigen, weshalb sie mit einem langsamen Betrieb verbunden sind, der zwangsläufig zu einem langsamen Materialtransport oder zu einer Vergrößerung

909815/0716

der Ofenlänge führt, was andererseits wiederum mit einem hohen Einfluß der erheblichen Betriebs- und Installationskasten auf die Produktion verbunden ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese gravierenden Nachteile zu überwinden, indem sie es ermöglichen soll, die verschiedenen Materialbehandlungsstufen zu steuern, wozu sie in die Stufen mit einer großen Einstellmöglichkeit eingreift, um so die optimalen Bedingungen für den Ofenbetrieb in Abhängigkeit von den behandelten Materialien und zur Beschleunigung der Behandlungsstufe/schaffen, damit eine größere Produktivität des Ofens erreicht wird.

Diese Einrichtung verfügt über eine Kühlvorrichtung, die Raumluft in einem Ofenabschnitt nachfolgend demjenigen des Brennens fördert, um einen schnellen Kühlungsschritt zu erreichen, über eine Saugvorrichtung für das Ofenende, um so die eingeführte Kühlluft anzusaugen und die Luft entsprechend einer Einstellung teilweise zur der Abgabestelle an die Atmosphäre und teilweise in Richtung auf die Wiedergewinnungsvorrichtung zu fördern, über eine Vorrichtung, die die von der Saugeinrichtung geförderte Luft ansaugt und sie entlang einer Leitung fördert, die sich entlang des Ofens erstreckt und die Luft den Brennern des Ofens zuführt, wobei die von der Rückgewinnungsvorrichtung angesaugte Luft in einer solchen Weise gesteuert wird, daß diese Vorrichtung auch Frischluft aus der Umgebung ansaugt, sie mit von dem Ofen kommender Luft vermischt und folglich einen guten Teil der Ofenhitze zurückgewinnt, die ansonsten nach außen verlorengehen würde.

Die Einrichtung ist durch einen Vorofen ergänzt, der vor dem Ofeneingang angeordnet und mit einer Vorrichtung ausgestattet ist, die dazu geeignet und bestimmt ist, Gase aus dem Ofen in dem· ersten Anfangsabschnitt desselben anzusaugen, um Dämpfe

909815/0716- ⁸ -

und Gase infolge organischer Reststoffe aus der keramischen Mischung zu entfernen und diese Gase mindestens teilweise dazu zu verwenden, eine erste Vorerwärmung des durch den Vorofen hindurchlaufenden Materials zu bewirken, bevor die Materialien in den Ofen eingeführt werden.

Im besonderen die schnelle Kühlvorrichtung versorgt Leitungen, die quer zum Ofenraum angeordnet und sowohl oberhalb als auch unterhalb der Transportebene verteilt sind und die Kühlluft entlang längsverlaufender Schlitze in der Gestalt von Luftschraubenstrahlen transportieren, die hinsichtlich des Materials ausgerichtet werden können, indem sich die Leitungen rund um ihre eigene Achse drehen, wobei die Luftschraubenstrahlrichtung in Abhängigkeit von der gewünschten Kühlgeschwindigkeit und dem behandelten keramischen Material gesteuert wird.

Die Erfindung sieht vor eine weitere Verbesserung, die dazu geeignet und bestimmt ist, in zweckmäßiger Weise den Strom der Verbrennungsgase zu regeln und einzustellen, die durch den Ofen hindurch von dem Brennabschnitt in Richtung auf den Eingang im Gegenstrom zu der Transportbewegung des Materials strömen.

Bisher wird es sowohl bei brennstoffbeheizten öfen als auch bei elektrisch beheizten öfen den sehr warmen Gasen, die aus dem Brennabschnitt kommen, ermöglicht, im Gegenstrom das durch den Vorwärmabschnitt hindurchlaufende keramische Material zu beaufschlagen. Dies bewirkt jedoch ganz besonders ernste Nachteile.

Tatsächlich wird in dem Vorwärmabschnitt das Material nicht nur vorerwärmt, sondern auch entgast, d. h. es muß alle gasförmigen Restbestandteile verlieren, gleichgültig, ob diese

909815/0716 _ _g

— Q _

eingeschlossen sind oder durch organische Verunreinigungen erzeugt werden. Dies ist nur möglich, wenn das Material langsam erwärmt wird, und nur möglich, wenn es eine hohe Temperaturgrenze, üblicherweise etwa 700 ⁰C, nicht überschreitet, d. h. eine Temperatur, oberhalb der die Ausbildung eines gasfesten Films beginnt, der den Austritt der Gase aus dem Material verhindert.

Zur Vermeidung dieses Nachteils ist es bisher allgemeine Praxis, in den Vorwärmabschnitt Raum- bzw. Umgebungsluft in einer erheblichen Menge einzuführen. Dies führt jedoch nicht nur dazu, daß keine Möglichkeit zu einer effektiven Steuerung des Temperaturdiagramms in dem Vorwärmabschnitt besteht, sondern bringt auch den ernsten Nachteil mit sich, daß an dem Gasauslaß aus dem Ofen eine heiße Gasmenge austritt, wobei sich eine Wärmemenge von etwa 50 % der gesamten dem Ofen zugeführten Wärme ausbreitet, was folglich mit einem enormen Wärmeverlust verbunden ist, der einen hohen Einfluß auf die Betriebskosten des Ofens hat.

Zur Ausschaltung dieser Nachteile ist entsprechend einem weiteren wichtigen Merkmal der Erfindung eine Vorrichtung vorgesehen, die dazu geeignet und bestimmt ist, die gesamten oder einen Teil der Gase des Brennabschnitts des Ofens und auch irgendwelche Kühlluft anzusaugen und sie dem Vorwärmabschnitt über eine Reihe paralleler Leitungen zuzuführen, die entlang des Abschnitts angeordnet und einzeln steuerbar sind, um so insgesamt oder teilweise den Gegenstrom heißer Gase auf das Material, das zu dem Endbereich des Vorwärmabschnitts läuft, auszuschalten und um diese Gase entlang des Vorwärmabschnitts in einer Art, die für das behandelte Material geeigneter ist, und in einer Weise zu verteilen, daß

909815/0716 _ ₁₀ -

das durch den Vorwärmabschnitt laufende Material innerhalb eines Temperaturbereichs gehalten wird, der die vollständige Entgasung sogar in dem Vorerwärmungsendbereich unterstützt.

Dies gestattet den Verzicht auf einen Teil der Brenner oder der elektrischen Widerstände, die entlang des Vorwärmabschnitts verteilt sind, indem diese durch die eingeführten heißen Gase ersetzt werden und indem das Temperaturdiagramm zweckmäßig verteilt wird, was seinerseits gestattet, den Vorwärmabschnitt zu verkürzen, der üblicherweise viel länger als die anderen Abschnitte des Ofens ist, wodurch Installations- und Raumkosten für den Ofen neben der Energieersparnis eingespart werden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht der Saugabschnitt der Vorrichtung mit dem Auslaß der Luftansaugvorrichtung für Kühlluft des Endabschnitts des Ofens und mit dem natürlichen Kühlabschnitt, der am Ofeneintritt vorgesehen ist, und mit der Kühlvorrichtung in Verbindung, die über Luftstrahlen verfügt und am Ausgang des natürlichen KühlabSchnitts angeordnet ist. Auf diese Weise wird nicht nur die Temperatur der aus dem Brennabschnitt angesaugten Gase gesenkt, sondern wird vielmehr auch der Wärmeverlust der gesamten für die Kühlung verwendeten Luft zurückgewonnen und werden gleichzeitig mit Luft angereicherte Gase in den Vorwärmabschnitt eingeführt, wobei diese Luft dazu geeignet und bestimmt ist, die notwendige sauerstoffhaltige Umgebung bereitzustellen, um die in dem Material enthaltenen organischen Restbestandteile zu verbrennen.

- 11 -

909815/0716

Auf diese Weise wird eine Beipaßvorrichtung für die heißen Gase der stromabwärtigen Bereiche des Ofens in Richtung auf die stromaufwärtigen erreicht, wobei diese Vorrichtung unabhängig oder in Kombination mit irgendeiner anderen Zwangskühleinrichtung für das keramische Material, die an einem Rollenofen angeordnet ist, arbeiten kann.

Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen anhand eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels dargestellt; in den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1,2 die aufeinanderfolgenden Abschnitte in ^{und 3} einem Ofen,

Fig. 4 und 5 im Querschnitt und in Draufsicht die

Schnellkühlvorrichtung und

Fig. 6 und 7 eine Seitenansicht und einen Querschnitt

der bzw. durch die Vorrichtung zum Ansaugen und zur Rückgewinnung der heißen Gase.

Gemäß Fig. 1,2 und 3 besteht ein Rollenofen 1 in bekannter Weise aus einem Tunnel 2, der in mittlerer Höhe seines Querschnitts mit einer Transportebene 3 für die zu behandelnden Materialien ausgestattet ist. Diese Transportebene 3 ist aus einer Reihe horizontaler, feuerfester Rollen gebildet, die nebeneinander angeordnet und quer zur Materialtran Sportrichtung ausgerichtet sind. Die Rollen 4 sind einzeln in Rotation versetzt, um einen fortlaufenden Transport

9098 1 5/07 1"6 ¹²

des Materials sicherzustellen.

Das Material wird von der Einlaßmündung 5 aus zugeführt und läuft durch den ganzen Ofen 1 hindurch, um an dessen Ende 6 auszutreten, wo es weiter bewegt wird in einen natürlichen Kühltunnel 7, um schließlich bei 8 freigesetzt zu werden.

Entlang der Ofenstrecke durchläuft das Material aufeinanderfolgende Abschnitte, in denen jeweils ein entsprechender Behandlungsschritt ausgeführt wird. Die nacheinanderfolgenden Behandlungsschritte bestehen in einem kurzen Anfangsabschnitt d1, wo die gebrannten Gase angesaugt werden, die in der zum Materialtransport entgegengesetzten Richrung weitergefördert werden, in einem zweiten Abschnitt d2, wo das Material vorerwärmt und von Rauchgasen befreit wird, die von den in der Materialmischung enthaltenen organischen Reststoffen freigegeben werden. In dem nachfolgenden Abschnitt d3 wird das Material gebrannt, und wird die Temperatur so schnell wie möglich erhöht und in einer Weise aufrecht erhalten, daß das Material der gewünschten vollständigen Brennung ausgesetzt werden kann.

In dem nachfolgenden Abschnitt d4 wird das Material einer Zwangskühlung unterzogen, wonach das Material den Endabschnitt d5 durchläuft, in dem die Heißluftansaugung erfolgt, wonach das Material durch den Tunnel 7 weitergeführt wird, in dem es einer natürlichen Kühlung ausgesetzt wird. Am Ende des Tunnels 7 wird das Material einer weiteren Zwangskühlung unterzogen, indem Raum- bzw. Umgebungsluft eines Kompressors 10 eingeführt wird, die in Richtung auf das Innere oberhalb und unterhalb des Materials geblasen wird.

909815/0716- 13 -

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Steuerung der Materialbehandlung und zur Wiedergewinnung der gesamten wiedergewinnbaren Wärme oder eines Teils derselben am Ausgang des Ofens, um mit einer für das Material geeigneten Einstellung direkter auf das Material einzuwirken.

Diese Einrichtung besteht in erster Linie in einer Zwangskühlvorrichtung 13, die in der Behandlungsstufe d4 wirkt und (Fig. 2, 4 und 5) über einen Ventilator 14 verfügt, der Luft aus der Umgebung ansaugt, um sie in einer Leitung 15 weiterzuführen, von der Leitungen 17 abgezweigt sind, die an den beiden Seiten des Ofens angeordnet sind und in das Innere des Ofens durch dessen Seitenwände hindurch eintreten, wobei sie je über zwei querverlaufende Leitungen 18 verfügen, die oberhalb bzw. unterhalb der Transportebene 3 für das keramische Material 19, üblicherweise in der Form von Fliesen, Ziegeln oder dergleichen, verlaufen.

Die Leitungen 18 besitzen einen Längsschlitz 20, durch den hindurch sie in den Ofen einen Frischluftstrahl abgeben, dessen Richtung eingestellt werden kann, indem die Leitungen 18 um ihre eigene Achse rotieren. Auf diese Weise ist die Einstellung der Richtung der Luftstrahlen möglich, um mit Frischluft das Material mehr oder weniger direkt zn beaufschlagen, und zwar in Abhängigkeit von dem Kühlgradienten, der dem Material mitgeteilt werden soll, und in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Materials. Desweiteren kann der mittels des Ventilators 14 erzeugte Luftstrom durch ein ferngesteuertes Drosselventil 21 eingestellt werden.

Die in den Abschnitt d4 eintretende Frischluft ist infolge eines Kontakts mit dem Material, der Umgebung und den Ofenwänden erwärmt.

909815/0716 - 14 -

Die Heißluft gelangt in den Endabschnitt d5, auf den die in den Fig. 2, 6 und 7 dargestellte Ansaugvorrichtung 22 einwirkt.

Die Ansaugvorrichtung 22 saugt mittels eines Ventilators 23 aus dem Inneren des Abschnitts d5 über eine Leitung 24, die oberhalb des Ofens angeordnet ist und an der Leitungen 25 angeschlossen sind, die mit dem Inneren des Ofens durch dessen Seitenwand hindurch in Verbindung stehen.

Die Menge des angesaugten Gases wird mittels eines ferngesteuerten Regelventils 21 der Kühlvorrichtung geregelt, um die Öffnung eines Ventils bzw. einer Drosselung 26 in Abhängigkeit von der Öffnung des Ventils 21 einzustellen.

Der Ventilator 23 führt angesaugte Luft durch eine Abgabeleitung 27,teilweise einer Auslaßleitung 28 und teilweise über einen Bogen 29 und ein einstellbares Luftschloß bzw. eine entsprechende Luftschleuse 30 einer Mischweiche 31 zu, die ihrerseits über eine Leitung 32 mit einem zweiten Ventilator 33 in Verbindung steht (die Leitung 28 kann an einen Kamin oder andere Wiederrückgewinnungsleitungen angeschlossen sein, wie weiter unten noch näher erläutert werden wird).

Folglich saugt der Ventilator 33 Teile der aus dem Ofen zurückgewonnenen heißen Luft und Teile der von dem Mischer 31 aus eintretenden Frischluft, wobei eine heiße Mischung erreicht wird, die in eine Leitung 34 in der Form von Verbrennungsluft eingebracht wird, die mittels nach unten geführter Leitungen an die Ofenbrenner verteilt wird.

Die Leitung 34, die durch den Abschnitt d3 und einen kurzen Bereich, des Abschnitts d2 verläuft, besitzt einen größeren

909815/0716 _ ₁₅

Querschnitt und ist über ein Anschlußstück 36 reduziert auf einen kleineren Durchmesser in dem durch den übrigen Bereich des Abschnitts d2 verlaufenden Bereich; entlang dieses Bereichs versorgt sie noch die Ofenbrenner über nach unten geführte Leitungen 37.

Der Anfangsbereich des Ofens, der Abschnitt d1 oder möglicherweise auch ein Teil des Abschnitts d2, wird über eine Saugleitung 38 gesteuert, die mindestens im Abschnitt d1 aus dem Ofen über Leitungen 39 saugt, die mit dem Ofengiebel in Verbindung stehen.

Entsprechend einer Abwandlung kann eine Verlängerung der Leitung 38 im Bereich des Beginns des Abschnitts d2 von den übrigen Bereichen der Leitung 38 mittels eines Luftschlosses getrennt werden, so daß die Saugwirkung in dem ersten Bereich der Leitung 38 oder in beiden Bereichen stattfindet, je nachdem ob das Luftschloß geschlossen oder geöffnet ist.

Die aus der Leitung 38 gesaugten Gase werden einem Kamin zugeführt, und ein Teil der Gase wird über einen Beipaß 43, der möglicherweise mittels eines Luftschlosses 44 gesteuert ist, im Beipaß dem Vorofen 9 zugeführt, um eine Anfangsvorerwärmung des Materials zu liefern, bevor dieses in den Ofen eingeführt wird.

Die gegenseitige Verbindung zwischen der Kühlvorrichtung und der Saugvorrichtung 22 gestattet es. Formen mit gegenseitiger Beeinflussung hinsichtlich der Verbrennungsluft zu realisieren.

- 16 -

909815/0716

Entsprechend einer Veränderung kann die von dem Ventilator 33 angesaugte Luft,statt mit der von dem Ventilator 23 angesaugten Luft separat gemischt zu werden, mittels der heißen Luft über einen Wärmeaustauscher erhitzt werden, bevor diese Luft das Auslaßrohr 28 erreicht - das auch direkt an einen Kamin angeschlossen sein kann - und zwar in einer solchen Weise, daß der Ventilator 33 nur reine Luft ansaugt, jedoch einen Teil der Wärme zurückgewinnt, die ansonsten über die Leitung 28 verlorengehen würde.

Aus der vorstehenden Erläuterung ist zu ersehen, wie die erfindungsgemäße Einrichtung eine Rückgewinnung der Wärme gestattet, indem die Brenner frei mit vorerwärmter Luft versorgt werden, was sich auf den thermischen Wirkungsgrad des Ofens auswirkt, da die vorerwärmte Luft von dem Ofen geliefert wird. Die Einrichtung beschleunigt darüberhinaus die verschiedenen Behandlungsstufen, indem sie eine einfachere und schnellere Erreichung der Vorerwärmungs- und Brenntemperatur und eine freie Einstellung der Kühlung des bereits gebrannten Materials gestattet.

Dies führt zu einer größeren Transportgeschwindigkeit des Materials und folglich zu einer größeren Produktion oder einer Verkürzung des Ofens, was im Hinblick auf den eingesparten Raumbedarf in einer Fabrik sehr bedeutungsvoll ist.

Bei einer weiter verbesserten Ausführungsform der Erfindung ist auch eine Beipaßvorrichtung für die heißen Gase von den stromabwärtigen Abschnitten in Richtung auf einen stromaufwärtigen zu dem Zweck vorgesehen, eine weitere Energieeinsparung zu realisieren und die Temperatur in dem Abschnitt d2 in zweckmäßiger Weise zu steuern, damit die Temperatur des Materials in diesem Abschnitt die optimale Entgasungs-

909815/0716- 17 -

temperatur nicht überschreitet. Diese Beipaßvorrichtung besteht in einem Ansaug- und Abgabeorgan 46, beispielsweise einem Ventilator, der zur Gasbehandlung bei einer hohen Temperatur geeignet und bestimmt ist, wobei diese Gase von dem Brennabschnitt d3 kommen. Der Ventilator 46 besitzt eine Saugleitung, die an die Abgabeleitung 28 der Saugvorrichtung des abschließenden Abschnitts d5 über eine Leitung 47 und ein zwischengeschaltetes Luftschloß 48 und auch an einen Verteiler 49 angeschlossen ist, von dem verschiedene Leitungen 50 parallel zueinander ausgehen, die mit dem Inneren des Brennabschnitts d3 in Verbindung stehen.

Die Leitung 47 ist dei?weiterenö.n eine Leitung 56 angeschlossen, die sich entlang des natürlichen Kühlabschnitts d7 bis zu der endgültigen bzw. abschließenden Kühlvorrichtung erstreckt. Parallele Leitungen 57 verbinden die Leitung 56 mit dem Bereich 7, während mindestens eine Leitung 58 die Leitung 56 mit Seitenkästen 59 verbindet, die die von der Vorrichtung 10-11-12 stammende und von dem Material erwärmte Luft sammeln, die bisher in die Umgebung abgegeben worden ist.

Am Ausgang des Ventilators 46 ist eine Verteilerleitung 51 angeschlossen, die sich über den gesamten Vorerwärmungsabschnitt d2 erstreckt. Von dieser Verteilungsleitung 51 gehen parallele Leitungen 52 aus, die die Verteilerleitung 51 mit dem Inneren des Ofenabschnitts d2 verbinden. Jede Leitung 52 besitzt ein Luftschloß 53 zur Einstellung und zur Absperrung der Luftströmung.

Gemäß Darstellung in den Figuren tritt in bevorzugter Weise jede Leitung 52 in das Innere des Ofens in dem Zwi-

909815/0716- 18 -

schenraum zwischen Trennwänden oder -platten 54 ein, die in Höhenrichtung einstellbar sind und dazu dienen, die Schichtdicke der die Materialien überstreichenden Gase in Zusammenarbeit mit unteren Trennwänden oder -platten einzustellen. Die Trennplatten 54 und 55 sind in der IT-PA 28 362 A/77, angemeldet am 7. Oktober 1977, beschrieben. Entsprechend dieser Patentanmeldung sind die Abschnitte d2 und d3 des Ofens stets voneinander getrennt durch zwei obere und zwei untere einander angenäherte Platten 54 und 55, die zwischen einander eine eingeschränkte Kammer bilden, in die Luft eingeblasen werden kann, um zwischen den Abschnitten d2 und d3 eine thermische Unabhängigkeit zu erreichen.

Bei der beschriebenen Ausbildung saugt der Ventilator 46 Gase aus dem Abschnittd3 zusammen mit heißer Luft, die aus der Abgabeleitung 28 in einer Mittels des Luftschlosses 48 einstellbaren Menge kommt, aus dem natürlichen Kühlabschnitt 7 und aus der mit Luftstrahlen ausgestatteten endseitigen Vorrichtung.

Die so vermischten und mit Luft angereicherten heißen Gase werden der Verteilungsleitung 51 zugeführt und dann in den Abschnitt d2 über die Leitungen 52 verteilt bzw. abgegeben. Die Menge des über die einzelnen Leitungen 52 zugeführten Gases und folglich der an den verschiedenen Punkten des Abschnitts d2 zugeführten Wärme kann über die Luftschlösser 53 eingestellt werden.

Es ist selbstverständlich, daß bei dieser Ausbildung die Gase mit einer hohen Temperatur an einem Durchtritt von dem Abschnitt d3 zu dem Abschnitt d2 und folglich an einer Beaufschlagung des Materials während der Phase der Vorerwärmung· und Entgasung gehindert werden, daß sie aber im Beipaß

909815/0716

- 19 -

geführt und entlang des Abschnitts d2 verteilt werden, wodurch diesem Abschnitt Wärme zugeführt wird, und zwar in einer kontrollierten Weise, so daß die Materialtemperatur in diesem Abschnitt die optimale Entgasungstemperatur nicht überschreitet. Die Ausbildung mit den einander angenäherten Trennplatten 54 und 55 gestattet es, den thermischen Gradienten zwischen dem Abschnitt d2 und dem Abschnitt d3 zu vergrößern, während in dem Abschnitt d2, wie bereits angegeben, die optimale Temperatur aufrecht erhalten wird und in dem Abschnitt d3 bei einer entsprechenden Temperaturerhöhung bereits die Brenntemperatur, die 500 ⁰C überschreiben kann, gegeben ist. Eine größere Temperaturerhöhung wird in dem Durchtritt zwischen den Abschnitten d3 und d4 infolge der Ausbildung mit den doppelten Trennplatten und der Steuerung der Gaszirkulation erreicht.

Schließlich führt die Tatsache, daß die Gase des Abschnitts d3 im Beipaß geführt und entlang des Abschnitts d2 bei zweckmäßigeren Temperaturen verteilt werden, zu der Möglichkeit, Brennstoff oder elektrische Energie längs des Abschnitts d2 einzusparen und die Einführung von Umgebungsluft längs dieses Abschnitts zu vermeiden, was mit einer erheblichen Energieeinsparung verbunden ist.

Desweiteren bietet der Umstand, daß der Ventilator 46 wärmeenthaltende Luft ansaugt, den Vorteil, daß diese Luft in den Abschnitt d2 eingeführt werden kann, ohne erhitzt werden zu müssen, und dennoch zur Aufheizung dieses Abschnitts in besserer Weise verwendet wird. Die Energieeinsparung besteht nicht nur hierin. Da die heißen Gase sehr reich an reiner Luft sind, können sie an dem Kamin 42 am Eintritt des Ofens zurückgewonnen werden, um für andere Zwecke verwendet zu werden, beispielsweise zum Trocknen der Materialien vor dem Glasieren, zur Verwendung in Zerstäubereinrichtungen oder dergleichen.

9098 15/0716

Leerseite

Claims

Patenta nsprüche

1. Einrichtung zur Steuerung des Betriebs von Rollenöfen
zum Brennen keramischer oder feuerfester Materialien
oder dergleichen, gekennzeichnet durch eine Schnellkühlvorrichtung (13), die vor dem Ausgangsende (6) des Ofens

(1) zur Einwirkung bringbar ist und dazu bestimmt ist,
Raumluft zum Inneren eines vorbestimmten Abschnitts (d4) des Ofens (1) für eine schnelle Zwangskühlung des gebrannten Materials (19) zu fördern, eine Saugvorrichtung (22), die stromabwärts der Kühlvorrichtung (13) arbeitet und dazu geeignet und bestimmt ist, . mit Verbrennungsgas teilen vermischte Blasluft anzusaugen und teilweise dem Auslaß (28) in einer steuerbaren Menge im Wiederumlauf

909815/0716

ORIGINAL INSPECTED

zuzuführen, durch eine Zuführungsvorrichtung (33) für Verbrennungsluft, die teilweise Luft aus der Umgebung und teilweise wiederumlaufende Luft ansaugt, die von der Saugvorrichtung (22) zugeführt wird, wobei die Zuführungsvorrichtung (33) für die Verbrennungsluft diese den Brennern zuführt, die entlang der Strecke des Ofens (1) verteilt angeordnet sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Saugvorrichtung (38), die auf den Eingangsabschnitt (d1) des Ofens (1) einwirkt und dazu geeignet und bestimmt ist, einen Gegenstrom der gebrannten Gase hinsichtlich des Materialtransports auszubilden und auf organische Verunreinigungen zurückzuführende Gase und Dämpfe abzusaugen.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung (13) über einen Ventilator (14) verfügt, der Raum- bzw. Umgebungsluft in dem von ihr gesteuerten Ofenabschnitt (d4) über ein Netz von Leitungen (17) fördert, die Luft durch die Seitenwände des Ofens (1) hindurchführen, wobei die Mündungen der einander gegenüberliegenden Leitungen (17), die in den Ofen (1) eintreten, über querverlaufende Leitungen (18) miteinander in Verbindung stehen, die oberhalb und unterhalb der Transportebene (3) angeordnet sind und Luft in den Ofen (1) über Längsschlitze (20) in der Form von Luftblattstrahlen abgeben, deren Richtung hinsichtlich des Materials ausgerichtet werden kann, indem die querverlaufenden Leitungen (18) um ihre Achse herum in Umdrehung versetzt werden.

909815/0716

4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Saugvorrichtung (22) unter Zuhilfenahme eines Ventilators (23) heiße Luft aus dem Inneren des Ofens (1) über ein Netz von Leitungen (25) ansaugbar ist, die in das Innere des Ofens (1) durch dessen Seitenwände hindurch oberhalb und unterhalb der Transportebene eintreten, daß mittels der Saugvorrichtung (22) angesaugte Heißluft in eine Verteilungsvorrichtung (28) für Verbrennungsluft einführbar ist, wobei der Heißluftstrom, der in die Verteilungsvorrichtung (28) für Verbrennungsluft eintritt, mit Hilfe eines Luftschlosses (48) einstellbar ist und wobei an der Saugleitung (24) des Ventilators (23) und an der Druckausgangsleitung (15) der Kühlvorrichtung (13) ferngesteuerte Drosselventile (21, 26) vorgesehen sind, deren Öffnungen voneinander abhängig sind.

5. Einrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsvorrichtung (38) für Verbrennungsluft Umgebungs- bzw. Raumluft und von der Ansaugvorrichtung (22) gelieferte Heißluft über eine Mischvorrichtung (31) ansaugt.

6. Einrichtung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Saugvorrichtung (22) zugeführte Heißluft auf die von der Zuführungsvorrichtung (38) für Verbrennungsluft angesaugte Umgebungs- bzw. Raumluft mittels eines Wärmetauschers zur Einwirkung bringbar ist, mit dessen Hilfe die Verbrennungsluft aufwärmbar ist.

909815/0716

7. Einrichtung zur Steuerung des Betriebs von Rollenöfen zum Brennen keramischer Materialien, gekennzeichnet durch eine Beipaßvorrichtung für die von der;- Brennabschnitt (d3) des Ofens (1) dem Vorwärm- und Entgasungsabschnitt (d2) zuzuführenden heißen Gase, wobei diese im Falle ihrer Vermischung mit Luft über entlang des Vorwärm- und Entgasungsabschnitts (d2) verteilte Leitungen (52) einführbar sind, die mit Hilfe von Luftschlössern (53) einzeln einstellbar sind, um die Menge des durch jede solche Leitung (52) strömenden Gases und folglich die Wärmemenge der Gase zu steuern.

8. Einrichtung nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet daß die Beipaßvorrichtung in einem Saugkreis besteht, der dazu geeignet und bestimmt ist, heiße Gase von verschiedenen Stellen des Brennabschnitts (d3), die Abgabeluft der am Ende (6) des Ofens (1) vorgesehenen Saugvorrichtung (22) und die Luft der Strahlkühlvorrichtung (13) am Ende dieses letzten Abschnitts anzusaugen, wobei ein Abgabekreis vorgesehen ist, der einen Verteiler (51) bildet, der sich über die gesamte Länge des Vorwärmungsund Entgasungsabschnitts (d2) erstreckt, an dem Einlaßleitungen (52) für die vermischten Gase zur Einführung in den Vorwärmungs- und Entgasungsabschnitt (d2) angeschlossen sind.

9. Einrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beipaßvorrichtung für die Verbrennungsgase mit einer Anordnung doppelter Stau- bzw. Prallplatten (54. 55) kombiniert ist, die den Vorwärmabschnitt (d2) von dem Brennabschnitt (d3) trennen, um diese beiden Abschnitte (d2, d3)

909815/0716 - 5 -

vollständig voneinander unabhängig zu halten und die zwischen ihnen bestehende Temperaturdifferenz zu vergrößern.

90981 5/071 6