DE2308023A1

DE2308023A1 - Durchlaufofen

Info

Publication number: DE2308023A1
Application number: DE19732308023
Authority: DE
Inventors: Fridolin Benischke
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1972-05-09
Filing date: 1973-02-19
Publication date: 1973-11-22
Also published as: FR2184268A5

Description

SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Erlangen, i

Berlin und München Werner-von-Siemens-Str.

Unser Zeiöhen: VPA 72/9890

Hnn/Po

Durchlaufofen

Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen für Gutstücke unterschiedlicher Abmessungen mit Gegenluftstrom-Wärmerückgewinnung.

Es sind bereits Durchlauföfen, insbesondere Rollenherdöfen zum Brennen von keramischen Teilen bekanntgeworden, bei denen die Teile in einer einzelnen Lage durch den Ofen gefördert werden und bei welchen es dadurch möglich wird, die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeit an die Brenngut zusammenset zung derart anzupassen, daß die kürzeste Wärmebehandlungszeit für das Brenngut erreicht wird. In der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 1 508 540 ist ein Durchlaufofen beschrieben, bei welchem zur möglichst allseitigen Belüftung des Brenngutes in der Vorwärm-, Brenn- und Abkühlzone wenigstens ein zumindest einen Luftstrom entgegen der Brenngutförderrichtung erzeugendes und zusammen mit der Ofenheizung eine möglichst rasche Erhitzung und anschließend möglichst rasche Abkühlung wenigstens der Brenngutoberfläche bewirkendes Belüftungssystem vorgesehen ist, das im wesentlichen aus mindestens je einem, das Brenngut am Abkühlzonenausgang und im Vorwärmezonenende mittels des Luftstromes wenigstens von oben und unten mit Kalt- bzw. Warmluft "beaufschlagenden Lüfter und aus mindestens einem das Brenngut am Brennzonenende direkt mit Kalt- oder Mischluft vorzugsweise in geregelter Menge beaufschlagenden Lüfter oder einer Gruppe von Lüftern gebildet ist.

Bei dieser Lösung ist es gegenüber den vorbekannten Durchlauföfen mit Gegenstrom-Wärmeumwälzung möglich, durch geregelte zonenweise Beheizung und Kühlung schon in der Vor-

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wärmzone einen extrem starken Temperaturanstieg zu erreichen und am Brennzonenende die für die jeweilige Brenngutzusammensetzung zulässige maximale Abkühlungsgeschwindigkeit zu erzwingen .

Nach dieser zum Stand der Technik gehörigen Lösung wird somit das Brenngut am Abkühlζonenanfang bzw. in den für große Temperaturänderungen in Präge kommenden Bereichen durch mindestens je ein, im allgemeinen aber mehrere im Abkühlbereich Kaltoder Mischluft, im Vorwärm- und Brennzonenbereich zusammen mit der Ofenheizung wirkende Warmluft zuführende, in an sich bekannter Weise geregelte oder regelbare Gebläse den erfahrungsgemäß optimalen Temperaturänderungen unterzogen.

Demgegenüber besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, daß der Gegenluftstrom zwangsweise im gesamten Ofenbereich beidseitig am Gut vorbeigeführt wird und daß ein oder mehrere senkrecht zur Förderrichtung des Gutes im Bereich des Gegenluftstromes verstellbare Ofenteile vorgesehen sind.

Es wird durch die Erfindung erreicht, daß zufolge des veränderbaren Strömungsquerschnittes des am Ofenausgang zugeführten und sich im Ofeninneren erwärmenden Gegenluftstromes nicht nur die räumliche Wärmedichte nach den bekannten und einfachen Vorschriften der Wärme- und Strömungslehre örtlich bedarfsgemäß wählbar ist, sondern daß vor allem auch der Wärmehaushalt im Ofeninneren wesentlich einfacher und vorteilhafter regelbar ist als bisher, wobei die Vorteile einer beidseitigeri Erhitzung des Brenngutes unverändert beibehalten bleiben. Von besonderer praktischer Bedeutung ist überdies die durch die erfindungsgemäße Lösung ermöglichte Einsparung von Gebläsen, die bei der erfindungsgemäßen Lösung nur am Ofenausgang angeordnet sein müssen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer wesentlichen Einschränkung der Regeleinrichtungen und weitere Kostenersparnisse bei steigender Betriebssicherheit.

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Die im Sinne der Erfindung vorgesehenen, im Bereich des Gegenluftstromes senkrecht zur Förderrichtung verstellbaren Ofenteile sind zweckmäßig strömungstechnisch derart ausgebildet, daß die Änderung der Wärmestromdichte bei einer Veränderung ihrer Stellung vorhersagbar ist.

Es ist nach, einem weiteren Erfindungsgedanken zur Erzielung größtmöglicher Wärmeökonomie vorgesehen, die verstellbaren Ofenteile soweit in den Ofenraum einzufahren, daß die lichte Höhe von Ein- und Ausgang durch die größte Höhe der behandelten Teile bestimmt wird. Zu diesem Zweck ist eine selbsttätige Regelung als vorteilhaft im Sinne der Erfindung anzusehen. Diese Regelung erfolgt im weiteren vorteilhaft durch Abtastung des Brenngutes und Ermittlung seiner maximalen Höhe durch vorzugsweise lichtelektrische Meßfühler, beispielsweise Infrarotsensoren. Zur Verstellung der verstellbaren Ofenteile können alle gebräuchlichen Stellorgane herangezogen werden.

Nach den bisherigen Ausführungen sind verstellbare Ofenteile im gesamten Ofenbereich, also auch etwa in der Ofenmitte oder an anderen Stellen des Brenngutweges vorteilhaft anwendbar. In vielen Fällen wird ein solcher Aufwand jedoch nicht zwingend nötig sein. Es wird dann nur der Ofeneingang und -ausgang zu verstellen sein.

Die Förderung des Ofengutes kann sowohl liegend als auch hängend erfolgen. Zu diesem Zweck werden üblicherweise Rollen oder andere Fördermittel, beispielsweise Förderseile mit daran hängendem Ofengut verwendet. Es ist naheliegend, je nach der Anwendung der einen oder der anderen Methode, die erfindungsgemäß höhenverstellbaren*Ofenteile als Oberteile oder als Unterteile des Ofeneinlaufes auszubilden, oder, falls eine besondere Flexibilität in der Betriebsweise erwünscht ist, alle beide höhenverstellbar anzuordnen.

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Zur weiteren Erläuterung des Wesens der Erfindung sind in der Zeichnung zwei erfindungsgemäße Ausführungsformen von Durchlaufofen in zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Ausmaß dargestellt.

In Fig. 1 ist ein Rollenherdofen, teilweise sichtbar, mit und eine zugehörige Förderrollenstrecke mit 2 bezeichnet. Sein Ofeneinlauf 3 befindet sich in der Zeichnung links, die Förderrichtung ist durch einen Pfeil gekennzeichnet. Die Förderrollenstrecke 2 setzt sich auch außerhalb des Ofeneinlaufes 3 fort, wobei das auf der Förderrollenstrecke 2 bewegte Ofengut an einer Höhenmeßeinrichtung 4 vorbei bewegt wird. Der Ofeneinlauf 3 setzt sich aus einem, mit dem Ofengehäuse 5 fest verbundenen Unterteil 6 und einem höherverstellbaren, von einem Stellmotor 7 bewegtem Oberteil 8 zusammen. Die Höhenmeßeinrichtung 4 erfaßt die jeweilige Höhe des entlang der Förderrollenstrecke dem Ofen zugeführten Ofengutes und bewirkt über eine Regeleinrichtung 9 die Verstellung des Oberteiles 8, die der Ofengutabmessung entsprechend vorgenommen wird.

In Fig. 2 ist ein gleichartiger Ofentyp, jedoch für die Behandlung hängender Ofengüter dargestellt. Auch hier wird durch eine Meßeinrichtung 4 die größte Vertikalabmessung bestimmt und demgemäß die Einstellung eines in diesem Fall verstellbar angeordneten Unterteiles 10 vorgenommen.

Die Anordnung der Lüfter am Ofenausgang sowie der ihnen zugeordneten verstellbaren Ofenteile ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Hinsichtlich des allgemeinen Aufbaues eines Rollenherdofens mit beidseitiger Gegenluftströmung des Ofengutes ist vor allem auf die bereits eingangs erwähnte deutsche Offenlegungsschrift Nr. 1 508 540 zu verweisen.

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Es wird nach dem Gesagten unmittelbar deutlich, daß das Wirkungsprinzip der Erfindung keinesfalls auf die bisher beschriebenen Ausführungen beschränkt bleibt. Die Anordnungder verstellbaren Ofenteile erfolgt erfindungsgemäß an jenen Stellen, an denen eine Verdichtung oder allgemein überhaupt eine Änderung der Wärmeströmung erforderlich ist. Es ist einleuchtend, daß diese Stellen an den verschiedensten Orten des Förderweges vorgesehen sein können und daß daher eine Vielzahl konstruktiver Lösungen in Frage kommt. Beispielsweise ist es denkbar, in gleichen Abständen entlang der Förderstrecke angeordnete verstellbare Ofenteile vorzusehen, von denen normalerweise nur die am Ein- bzw. Ausgang des Ofens angeordneten bewegt werden und die anderen für besondere Falle, beispielsweise, wenn große Temperaturgradienten längs des Förderweges erforderlich sind, in den Gegenluftstrom eingefahren werden.

2 Figuren

5 Patentansprüche

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Claims

- 6 - VPA 72/9890 Patentansprüche

1. Durchlaufofen für Gutstücke unterschiedlicher Abmessungen mit Gegenluftstrom-Wärmerückgewinnung, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenluftstrom zwangsweise im gesamten Ofenbereich beidseitig am Gut vorbeigeführt wird und daß ein oder mehrere senkrecht zur Förderrichtung des Gutes im Bereich des Gegenluftstromes verstellbare Ofenteile vorgesehen sind.

2. Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbaren Ofenteile in der Eingangs- und/oder Ausgangszone angeordnet sind.

3. Durchlaufofen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung der Ofenteile eine von den Abmessungen des Gutes gesteuerte Regeleinrichtung vorgesehen ist.

4. Durchlaufofen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung durch strahlenoptische Meßgeräte gesteuert ist.

5. Durchlaufofen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßgerät ein optisches Meßgerät vorgesehen ist.

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