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Verfahren zum Herstellen weiß getrübter Eisenemails Es ist bekannt,
daß technisches Eisen infolge seines Gehaltes an Kohlenstoff reduzierende Wirkungen
ausüben kann, wodurch, wenn in den unmittelbar auf das Eisen aufzutragenden Emails
reduktionsfähige Stoffe zugegen sind, Reduktionswirkungen auftreten und durch solche
Reduktionswirkungen Emaillierungen, die unmittelbar auf Eisen aufgebracht werden,
nicht fehlerfrei hergestellt werden können. Zur Herstellung weiß getrübter Emails
auf Eisen (Eisenemaillierung) wird daher gewöhnlich das Eisen zuerst mit einem Grundemail
bedeckt, auf welches das weiß getrübte Email (Deckemail) aufgetragen und ,aufgebrannt
wird, wobei durch das Grundemail solche Reduktionswirkungen durch den Kohlenstoff
des Eisens vermieden werden sollen. So wird durch das Grundemail z. B. bei der Verwendung
von Zinnoxyd, Antimonoxyd und anderen oxyclischen Weißtrübungsmitteln im Deckemail
die Reduktion des Zinnoxyds o. dgl. durch den Kohlenstoff des Eisens verhindert.
Wollte man ein durch Zinnoxyd a. dgl. weiß getrübtes Email unmittelbar auf Eisen
aufschmelzen, so würde durch die reduzierende Einwirkung des Kohlenstoffes im Eisen
auf das Zinnoxyd o. dgl. dieses Trübungsmittel und dadurch auch die Trübung zerstört
und durch die Gasentwicklung das Email löcherig bzw. krätzig werden. Man muß daher
vor dem Weißauftrag (Dreckemail) die Rohware mit einem Emailüberzug (Grundemail)
von ganz bestimmten chemischen und physikalischen Eigenschaften versehen, wobei
für das übliche Grundemail ,auch der Gehalt an
hobaltoxyd oder Nickeloxyd
charakteristisch ist, insbesondere wegen der diesen Oxyden zugeschriebenen Haftwirkung
für das Email auf Eisen. Würde man Kobaltoxyd oder Nickeloxyd dem weii:aeti Deckemail
zusetzen. so würde wohl bei einmaligem Auftrag des Emails ein besseres Haften des
Emailüberzuges ermöglicht werden, das Email wäre aber infolge des Zusatzes der dunkelgefärbten
Haftoxyde mehr oder weniger gefärbt, und es müßte zur Erzielung eines weißen Emailüberzuges
noch eine zweite weiße Emailschicht aufgetragen werden.
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Es ist auch bereits ein Verfahren bekanntgeworden, gemäß welchem ein
Deckemail ohne Grundemail auf eine vorzugsweise mit Kobalt oder Nickel legierte
Eisenunterlage unmittelbar aufgeschmolzen wird. Es erübrigt sich nach j:enein `'erfahren
wohl eine Grundemaillierung, jedoch ist das unmittelbare Auftragen des Deckemails
ausschließlich nur an finit Haftmetallen wie Nickel oder Kobalt legiertes Eisen
gebunden.
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Die Erfindung hat ein unmittelbares Auftragen von Deckemails auf gewöhnliche,
un.-legierte Eisenoberflächen zum Gegenstand. Sie beruht auf der Feststellung, daß
fehlerfrei: Emaillierungen unmittelbar auf Eisen dadurch ermöglicht werden können,
daß eine Oxydation des Kohlenstoffes des Eisens verhindert wird. Die Erfindung besteht
darin, durch geeignete Maßnahmen eine Oxydation des Kohlenstoffs des Eisens zu verhindern,
und zwar gemäß der Erfindung dadurch, daß dem unmittelbar auf die Eisenunterlage
aufzutragenden Email solche Stoffe zugesetzt werden, die unter den beim Brennen
des Emails herrschenden Verhältnissen nicht reduzierbare Gase oder schwer reduzierbare
Gase entwickeln oder dazu verbrennen. Durch Zusatz solcher Stoffe zu einem .auf
die Eisenoberfläche aufzutragetidcn Überzug, wie zu einem Grundemail, können daher
Reduktionswirkungen durch den Kohlenstoff des Eisens und Oxydation des Kohlenstoffes
des Eisens auf jeden F<111 vermieden werden. Es wird also gemäß der Erfindung
ohne Herstellung einer bekannten durch die Haftoxyde dunkelgefärbten Grundemailschicht
durch einen einmaligen, unmittelbaren Auftrag eines weiß getrübten Emails ein gut
haftender und rein weil'#er Emailüberzug erhalten.
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Die Erfindung macht sich nun auch zunutze, daß die bekannte Gastrübung,
sofern als Gastrübungsmittel Stolle verwendet werden, die nicht reduzierbare oder
schwer reduzierbare Gase entwickeln oder zu solchen Gasen verbrennen, ein Mittel
bietet, um Emails herzustellen. die gegen Reduktionswirkungen des Kohlenstoffes
der Eisenunterlagt unempfindlich sind. Wenn, wie es Gegenstand der Erfindung ist,
mnein Email ein Stoff zugesetzt wird, der beim Brennen des Emails unter Entwicklung
von nicht reduzierbaren Gasen zersetzlich ist bzw. zu solchen Gasen verbrennt, so
kann ein solches Email unmittelbar auf das Eisen aufgetragen werden, wobei solche
zersetzliche Stoffe aber auch ein Mittel bieten, ein schon weiß getrübtes Grundemail
herzustellen, und zwar ein gasgetrübtes Grundetnail, auf welchem dann ein zweiter
Auftrag oder auch mehrere Aufträge eines weiß getrübten Emails aufgebrannt werden
können, gleichgültig ob der zweite Auftrag und die weiteren Aufträge durch Metalloxyde,
wie z. B. Zinnoxyd o. dgl., weiß getrübt sind oder durch Gastrübungsmittel.
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Die Erfindung bietet daher durch die Verwendung von solchen unter
Gasentwicklung zersetzlichen Stollen als Trübungsmittel auch ein Mittel, weil:')
getrübte Emails unmittelbar auf die Eisenoberfläche aufzutragen und einzubrennen.
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Für das Verfahren gemäß der Erfindung sind als Gas entwickelnde Stoffe
zweckmäßig sauerstoffarme Stoffe, am besten sogar Stoffe, welche sauerstofffrei
sind. Solche Stoffe, zweckmäßig solche kohlenstoffreiche Stoffe, wie z. B. die hochmolekularen
Kohlenwasserstofft, z. B. Teere, Asphalte, Harze, Peche u. dgl., entwickeln bzw.
verbrennen zu nicht redtizierbareil Gasen, wie Kohlenoxyd, Kohlemvasserstoffen u-
dgl.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird auch die Haftung des
Emails begünstigt, wodurch die Erfindung auch ein Mittel bietet, die Haftwirkung
der üblichen Haftoxyde tKobaltox5-d, Nickeloxyd o. dgl.), Haftschichten u. dgl.
günstig zu beeinflussen.
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Die Erfindung bietet durch die Verwendung von Stoffen, die leim Brennen
nicht reduzierbare Gase entwickeln bzw. zu solchen Gasen verbrennen, aber auch ein
Mittel, um gegebenenfalls auch Reduktionswirkungen bei Anwesenheit von reduzierbaren
Stoffen, wie z. B. Metalloxyden (Zinnoxyd, Antimonoxyd o. dgl..), zu verhindern,
so dal) man auch bei Verwendung bzw. Zusatz von Oxyden die sich bei einem unmittelbaren
Auftrag auf Eisen ergebenden Übelstände durch Zusatz solcher gasentwickelnder Stoffe
vermeiden kann. Es können daher auch durch die Verwendung von solchen Gastrübungsmitteln
neben den üblichen Festtrübuilgsniitteln Vorteile und Wirkungen erreicht werden,
die bisher nicht erzielt werden konnten.
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Auch bei Verwendung von Unterlagen, die in bekannter Weise für die
Haftung von Emails vorbereitet sind, z. B. bei Verwendung entsprechend legierter
Bleche oder bei Behandlung der Eisenoberfläche mit Salzlösungen
der
Haftmetalle usf., bietet die Erfindung außerordentlich große Vorteile, da hierdurch
die Haftung des Emails weit über das für eine normale Emaillierung geforderte Maß
hinaus verbessert wird.