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Vorrichtung zum Aufbereiten von Erzen auf naßmechanischem Wege Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Erzen, insbesondere
von fein aufgemahlenen ärmeren oxydischen Erzen. Bei der Aufbereitung von Erzen,
insbesondere von stark verwachsenen armen oxydischen Erzen, durch das Schwimmverfahren
tritt der Übelstand auf, daß die Höhe des Ausbringens in starkem Maße abhängig ist
von der Beschaffenheit des Zusatzwassers und dem Zerkleinerungsgrad des Minerals.
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Die Aufbereitung solcher Mineralien auf dem naßmechanischen Weg bringt
ebenfalls Übelstände mit sich, da bei der sogenannten Totmahlung des Erzes, zu der
man infolge des hohen Verwachsungsgrades mancher Erze gezwungen ist, die Erzteilchen
trotz ihrer hohen Wichte die Neigung haben abzuschwimmen. Auch entstehen bei jeder
Zerkleinerung erhebliche Mengen Unterkorn, welches die gleichen unerwünschten Eigenschaften
aufweist.
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Bisher war man gezwungen, zu dem schwierigen, empfindlichen Schwimmverfahren,
zu greifen, um die. sogenannten Schlämme verarbeiten zu können, da auf rein naßmechanischem
Wege nur ein sehr schlechtes Ausbringen zu :erzielen war und die ,angewandten Aufbereitungsmaschinen
eine sehr geringe Leistung hatten. Auch in der Schwimmaufbereitung oxydischer Erze,
wie Zinnstein und Wolframit, werden keine hohen Ausbringen in der Praxis erzielt.
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Es ist ein Vorschlag bekanntgeworden, den Läuterwasserstrom auf Schüttelherde
zu beeinflussen durch Inberührungbringen der Oberfläche des Läuterwasserstromes
mit Querleisten aus Holz, ohne daß Stauungen oder
Wirbelungen eintreten
sollten. Ein Fortschritt war jedoch auf diese Weise nicht ztierzielen, da durch
Verwendung dieser Holzleisten die schwimmenden Erzteilchen nicht genügend unter
die Wasseroberfläche gedrückt, nur unvollkommen benetzt und infolgedessen nur in
sehr gerin-em ),laße zum Absinken gebracht werden.
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Es wurde nun gefunden, daß eine rein naßmechanische Aufbereitung solcher
Erze dann möglich ist, wenn m-in die Oberflächenbewegung des Erztrübestromes durch
Anbringung von Querleisten aus Faserstoffen ohne Bewirkung von Starrungen und Wirbelungen
beeinflußt. Dadurch werden die an der Oberfläche infolge Oberflächenspannung in
Schwebe gehaltenen lIineralteilclien benetzt und zum Absinken gebracht.
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Besonders haben sich Lamellen aus Haarfilzen bewährt, wobei die Einstellung
dieser Haarfilze zur Oberfläche des Trübestromes so gewählt werden soll, daß der
Filz die Oberfläche gerade berührt. Eintauchtiefen, die größer sind als Bruchteile
von Millimetern, sind für gewöhnlich zu vermeiden. Es lassen sich auch Faserstoffe
anderer Art verwenden, z. B. aus Baumwolle oder Kunstfasern.
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Die Erfindung läßt sich überall dort anwenden, wo in oder auf Aufbereitungsmaschinen
oder Geräten mit einem Erztrübestrom gearbeitet wird, d. h. wo das aufzubereitende
aufgemahlene Erz der Vorrichtung unter Beimengung von Wasser oder anderer Flüssigkeit
als Förder- oder Läuterungsmittel zugeführt wird.
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Versuche haben gezeigt, daß auf diese Weise z. B. die Aufbereitung
von Wolframit und Zinnstein aus dem Erzgebirge sich hervorragend durchführen läßt.
Das Ausbringen wurde auf mindestens 85% von etwa 6o bis 650,10 bei normaler Schlammaufbereitung
auf den gleichen Aufbereitungsvorrichtungen gesteigert. Auch die Leistung der Aggregate
konnte trotz des erhöhten Ausbringens um fast iooo,ü erhöht werden.
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Die Anbringung der Leisten kann an irgendeiner Stelle der Aufbereitungsvorrichtung
erfolgen, auch nach Zusatz des Läuterwassers; jedoch ist es vorteilhaft, die Lamellen
so nahe wie irgend möglich an die Aufgabe des Trübestromes heranzubringen, um die
durch die Anwendung der Lamellen zum Absinken gebrachten Erzteilchen möglichst lange
der sortierenden Wirkung der betreffenden Aufbereitungsvorrichtung auszusetzen.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform dargestellt.
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Die Abb. i zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung, während die Abb.2 diese Vorrichtung im Querschnitt zeigt.
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Auf einem Schnellstoßherd bekannter Bauart ist um den Aufgabetrichter
i herum ein Rahmen 2 angebracht, der die Filzlamellen gemäß der Erfindung trägt.
Es sind drei in Richtung der Längsseite des Herdes laufende Filzstreifen 3 vorgesehen
und ein seitlich begrenzter, fast senkrecht hierzu laufender Filzstreifen 4.
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Die Filzlamellen werden von U-Messingstreifen 7 gehalten, die in senkrechten
U-Messingführungen laufen, so daß eine genaue Führung sichergestellt ist. Die Führung
und Einstellung geschieht durch Spindeln 6, die mit Flügelmuttern 5 versehen sind
und die mit dem Winkeleisen 8 zusammenwirken. Federn 9 sind vorgesehen, um die Einstellung
der Lamellen festzulegen. In dieser Ausführungsform sind drei hintereinanderliegende
Filzlamellen gezeigt, die jedoch durch eine einzige ersetzt sein können. Die Hintereinanderschaltung
von drei Lamellen wurde gewählt, um etwa durch ungenaue Höheneinstellung hervorgerufene
Wirbelbildung auszugleichen, d. h. Erzteilchen, die dadurch wieder an die Oberfläche
gebracht werden könnten, zu erfassen.