DE706344C - Kastendaempfegge - Google Patents

Description

Unter den Bekämpfungsmitteln gegen tierische und pilzliche Schädlinge, wie sie in Gewächshäusern, Treibhäusern und Anzuchtbeeten unter den dort günstigen Bedingungen in stark ertragsminderndem Außmaß auftreten, kommt seit einigen Jahren denjenigen technischen Maßnahmen ständig größere Bedeutung zu-, die geeignet sind, die Erde zu entseuchen und damit die Vorbedingung für die Gesunderhaltung der Pflanzenbestände erfüllen. Das wirksamste Desinfektionsverfahren ist das Einleiten von heißem Wasserdampf. Durch das Dämpfverfahren wird neben der Abtötung der Schädlinge auch eine Bodenverjüngüng, ein allgemeiner Aufschluß der Bodennährstoffe sowie eine Unkrautfreiheit und damit eine beachtliche Ertragssteigerung und eine Arbeitsersparnis in arbeitsreicher Zeit erzielt.

so Zur Behandlung der Erde mit Dämpfen werden bisweilen besondere Fässer verwendet. Bei ihrer Anwendung muß die Erde in die Behälter eingefüllt und wieder herausgenommen werden. Kleinere, aber ebenfalls noch beträchtliche Arbeitsaufwendungen verursachen die Dämpfroste, weil diese Dämpfvorrichtungen in die Erde eingegraben werden müssen bzw. die zu behandelnde Erde auf sie aufgeschichtet werden muß.

Bei Anwendung von kasten- oder glockenförmigen Dämpf vorrichtungen bleiben die Erdbewegungen erspart. Diese werden auf die zu sterilisierende Erde aufgesetzt und eingedrückt, wobei der Dampf von der Oberfläche her der Erde zugeführt wird. Ein Nachteil der Dämpfkasten ist, daß die Tiefenwirkung sehr beschränkt und ungleichmäßig ist, weshalb keine nachhaltende und ausreichende Wirkung erzielt und die Wärme schlecht ausgenutzt wird. Je schwerer und feuchter die Beschaffenheit der Erde ist, desto flacher und ungleichmäßiger ist die Dämpfwirkung. Durch ein vorhergehendes Auflockern oder Umgraben der Erde, selbst

bei Verlängerung der Dampfeinwirkung wird den unteren Erdschichten ebenfalls zuwenig und zu ungleichmäßig Dampf zugeführt.

Erdbewegungen bleiben bei Anwendung· der bekannten eggenförmigen Dämpfvorrichtungen erspart, bei denen dampf führende Zinken in die Erde eingedrückt werden. Der Dampf strömt dabei durch die im unteren Ende der Rohreggenzinken vorgesehenen Öffnungen in ίο die Erde, tritt jedoch unzulässig stark längs der Eggenzinken an die Erdoberfläche aus und bewirkt hier im Laufe der Dämpfzeit eine Verschlammung, wodurch eine ungleichmäßige Dämpfung eintritt und das Bodenig gefüge verschlechtert wird.

Ein weiterer Nachteil der Egge ist. daß die an der Oberfläche liegende Erdschicht nicht genügend gleichmäßig dampfdurch- - tränkt wird.

an Mit der Kastendämpfegge gemäß der Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt werden. Das Neue besteht darin, daß gegenüber dem Bekannten durch eine besondere Dampfoder Gaszuführungseinrichtung das Kasien- *5 innere unter Überdruck gesetzt wird, so daß der in die Eggenzinken geleitete Dampf nicht den Zinken entlang nach der Oberfläche entweichen und keinen ungünstigen Einfluß im Umkreis jedes einzelnen Eggenzinkens ausüben kann, da ihm der durch die besondere Leitung hervorgerufene Gegendruck entgegenwirkt. Diese Kastendämpfegge bewirkt auch eine glejchmäßige Behandlung der Erde an ihrer Oberfläche.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt.

Der Dampf tritt zunächst durch die Leitung α und das geöffnete Ventil b und durch mehrere Öffnungen einer besonderen Leitung c

in das Kasteninnere ein. Nach Sättigung der 40 obersten Erdschicht und dadurch eintretender Erhöhung des Dampf- bzw. Gasdruckes wird das Ventil e geöffnet und Dampf durch das Schlauchstück /; in die Zinken der Egge / eingeführt. Von hier aus dringt der Dampf 45 durch die an den Zinkenenden angeordneten Öffnungen in die Erde ein. Der Boden wird somit nicht nur von der Oberfläche aus, sondern auch von beliebig vielen gleich tiefen Einzelstellen der unteren Erdschicht aus ge- 50 dämpft. Bei der neuen Dämpfvorrichtung ist sonach das nachteilige Entweichen der Dämpfe nach oben in der Richtung der Eggenzinken vermieden, da die Druckverhältnisse so gestaltet werden können, daß im 55 Kasteninnern ein gleich großer Druck herrscht wie an den Zinkenenden. Die Egge ist auf Stützen g angeordnet und läßt sich in die Höhenlage zum Kasten je nach der durchzuführenden tieferen oder flacheren Bearbei- 60 tung verstellen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kastendämpfegge, bei welcher durch Rohrzinken dampf- oder gasförmige Stoffe zwecks Vernichtens von Schädlingen in den Erdboden eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Rohranlage (/) für die in die Erde einzuführenden dampf- oder gasförmigen Stoffe innerhalb des den Boden abdeckenden Kastens (d) noch eine besondere Dampf- oder Gaszuführungseinrichtung· vorgesehen ist, etwa in Form eines Längsrohres (Y), aus welcher ebenfalls die Vernichtungsstoffe frei austreten können, so daß über dem Erdboden innerhalb des Kastens ein Überdruck entsteht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen