DE560063C

DE560063C - Vorrichtung zum Erwaermen, Sterilisieren und Befeuchten des Erdbodens

Info

Publication number: DE560063C
Application number: DED59987D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-02-04
Filing date: 1929-12-28
Publication date: 1932-09-28

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen, Sterilisieren und Befeuchten des Erdbodens mittels eines Gemisches aus Luft und Dampf, das durch im Boden ver-S legte, in sich geschlossene Rohrleitungen geführt wird. Der Erfindung gemäß sind in den die Rohrleitungen untereinander verbindenden Querrohren schwächere Dampfzuleitungsrohre vorgesehen, an denen sich in Strömungsrichtung der Rohre Auslaßdüsen befinden. Durch diese Einrichtung wird gegenüber den bekannten Vorrichtungen zur Beeinflussung des Erdreiches eine gleichmäßige Erwärmung desselben gewährleistet, d. h.

also die bisher unvermeidliche, ungleichmäßige Erwärmung vermieden. Die bisher bekannten Anlagen zeigen den Übel stand, daß der Erdboden an den Stellen, an denen der Dampf in die Rohrleitungen eintritt, über-

ao mäßig erhitzt wird, so daß die Pflanzenwurzeln Schaden nehmen und der Erdboden in Gärung gerät, während an den weiter entlegenen Stellen der Rohrleitung eine nur unzureichende Erwärmung eintritt, weil der Dampf bereits vorher seine Wärme fast vollkommen abgegeben hat. Demgegenüber wird durch die Bauart gemäß der Erfindung erreicht, daß sich der Dampf mit der im Rohrsystem befindlichen oder in dasselbe eintretenden Luft intensiv mischt, wodurch eine gleichmäßige Wärmeverteilung und Übertragung an das umgebende Erdreich bedingt ist.

Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Erfindung.

Abb. ι zeigt einen Grundriß des Erdbodens mit dem darin verlegten Rohrsystem.

Abb. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Erdboden nach der Linie A-B nach Abb. 1 mit den darin verlegten Rohren. 4"

Abb. 3 stellt eine Rohrkreuzungsstelle mit in dem äußeren Rohr befindlichen Dampfzuleitungsrohr und dazugehöriger Düse dar. Außer der Düse wird in dem äußeren Rohr ein Durchlaß, dessen Öffnungen mit durchlässigen Stoffen abgedeckt sind, gezeigt.

Der Erfindung gemäß sind unter der Erdoberfläche schlangenförmige Kanäle oder Rohre so verlegt, daß sie unter sich einen zusammenhängenden Weg bilden, so daß Luft, Dampf, Gase, Wasser u. dgl. durch diese Rohrleitungen dem Boden zugeführt werden

können. Der schlangenförmig verlegte Rohrstrang ι ist durch die die schlangenförmigen Rohre miteinander verbirtdenden, quer zu den ersteren verlaufenden Rohrstränge 3. verbunden. In diesen Rohrsträngen 3 befinden sich Dampfzuleitungsrohre von geringerem Durchmesser, an denen in Strömungsrichtung in die schlangenförmigen Rohre vorstehend Düsen angeordnet sind.

Im Gegensatz zu den Dampfzuleitungsrohren besteht das Rohrsystem aus durchlässigen Rohren, z. B. aus Drainagerohren. Die Düsen tragenden Verteilungsrohre 4 sind an eine Dampfhauptleitung 6 angeschlossen, aus der der Dampf zugeführt wird. Zur Regelung sind Ventile 7 bzw. 8 an den Rohren vorgesehen. Die dem Ausströmen des Dampfes dienenden Düsen zeigen eine Ausströmöffnung 9, hinter der eine Reihe von seitao liehen kleineren öffnungen 10 angeordnet sind, durch die der strömende Dampf Luft ansaugt. Durch dieses Luftansaugen und Mischen wird erreicht, daß der Dampf sofort abgekühlt wird und in der Umgebung der as Düsen nicht schädlich auf die im Boden befindlichen Pflanzenwurzeln einwirken kann. Andererseits wird die Luft erwärmt von den Düsen fortgetrieben und überträgt so die Wärme gleichmäßig über die ganze Rohrleitung. In den Rohren 1 des schlangenförmig verlegten Rohrsystems strömt der Dampf mit der angewärmten Luft schlangenförmig hin und her und kehrt durch ein Rückführrohr 11 und eine Düse 12, nachdem er das letztere Stück des Rohrsystems durchlaufen hat, zum Anfang in eines der Anfangsrohre des Systems zurück. Durch diese - Anordnung werden Wärmeverluste vermieden und Heizmaterial gespart.

Außer der normalen Erwärmung des Erdbodens zur Förderung des Pflanzenwuchses ist es möglich, dem Boden durch die Vorrichtung gemäß Erfindung so große Wärmemengen zuzuführen, daß ein Sterilisieren des Erdreiches und damit eine Vernichtung von im Boden befindlichen Pflanzenschädlingen, z. B. Insekten oder Bakterien, erreicht wird. Zu diesem Zwecke genügt es, die Ventile der Dampfzuführungsrohre stärker zu öffnen oder Dampf von höherem Wärmeinhalt dem Rohrsystem zuzuführen.

Außer der Erwärmung bzw. Sterilisierung des Erdbodens kann das Rohrsystem noch weiteren Zwecken dienen. Bei Bedarf lassen sich dem Erdboden durch die Rohrleitung Wasser, gasförmige oder flüssige Düngemittellösungen von Nährsalzen o. dgl. zuführen. Zur Bewässerung des Bodens ist eine Wasserspeiseleitung 14 mit Zuführungsrohren 13 und dazugehörigen Ventilen 15 und 16 vorgesehen. Die Zuführung der erwähnten Flüssigkeiten kann durch hydrostatischen Druck oder durch geeignete Pumpen erfolgen.

In der beispielsweisen Ausführungsform, die die Zeichnungen darstellen, ist durch ein Ventil 17 die Dampfleitung mit dem Hauptrohr der Wasserspeiseleitung verbunden, so daß es möglich ist, nach Abschaltung der Wasserzufuhr Dampf durch das Wasserhauptrohr 14, durch die Ventile 15 und die Rohrstützen 13 dem im Boden befindlichen Rohrsystem zuzuführen. Diese Einrichtung dient der Sterilisierung des Erdbodens, weil in diesem Falle nicht die Düsen den Dampf zuführen und damit eine intensive Mischung und Abkühlung des Dampfes durch die Luft in den Düsen vermieden wird. An das Dampfrohr 6 kann zur Einführung von Kohlendioxyd eine Rohrleitung 18 mit einem dazugehörigen Ventil 19 angeschlossen werden. Im Bedarfsfälle dieser Bodenbehandlung wird Kohlendyoxyd die Rohrleitungen durchströmen und durch die Schlitze zwischen den Drainagerohren und durch die öffnungen 20 in den Boden entweichen. Die öffnungen 20 sind, wie es in Abb. 3 der Zeichnung dargestellt ist, mit Deckeln 21 versehen, in denen Durchbohrungen 22 angebracht sind, die mit einem porösen Stoff, ζ. B. Glaswolle, abgedeckt werden, so daß die Rohrleitung nicht durch hereinfallendes Erdreich verstopft wird.

Es ist ersichtlich, daß die Vorrichtung gemäß Erfindung den bekannten Vorrichtungen ähnlicher Art gegenüber große Vorteile bietet, da die verschiedensten Behandlungsarten des Bodens ermöglicht werden. Ein besonderer Vorteil ist die Anbringung der Dampfzuleitungsrohre im Innern des Rohrsystems, so daß keine direkte Wärmeabgabe und damit Schädigung des Erdbodens durch dampfführende Rohre bewirkt wird.

Claims

Pate-ntansprüche:

i. Vorrichtung zum Erwärmen, Sterilisieren und Befeuchten des Erdbodens mittels eines. Gemisches von Luft und Dampf, welches durch im Boden schlangenförmig verlegte, in sich geschlossene, durchlässige Rohrleitungen geführt wird, die durch Querrohre untereinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den Querrohren (3) schwächere Dampfzuleitungsrohre (4) vorgesehen sind, an denen sich in Strömungsrichtung der Rohre (1) Auslaßdüsen befinden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftleitung zum Austritt für die erwärmte und mit iao Feuchtigkeit beladene Luft z. B. in Strömungsrichtung kurz vor den Düsen mit

Löchern (20) versehen ist, welche mit porösen Stoffen, wie Faserstoffen, Glaswolle u. dgl., abgedeckt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Dampfdüsen (24) in einen äußeren Rohrmantel (s) eingesetzt ist, welcher um die Düse (24) herum einen Ringraum bildet und welcher mit Luftemsaugöffnungen (10) versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen